Die Ortslage Katsch[1] erstreckt sich unspezifisch über um die 2 km im Taleingang, gutteils links am Katschbach, entlang der L501 Katschtalstraße, auf um die 760–800 m ü. A. Höhe. Der Ort bildet sich aus dem Unterdorf, ∗ das schon am Rande des Murtals und unterhalb der Ruine Katsch liegt, und dem Oberdorf∗ Katschtaleinwärts am Hinterburgbach. Westlich im Murtal liegen noch die Häuser Sonnseite.
Die Ortschaft Katsch an der Mur und Katastralgemeinde Katsch umfasst mit 1441 Hektar und etwa 550 Einwohnern (1. Jänner 2024: 528) auch die beiderseitigen Hanglagen:
Links im Katschtal liegen die zerstreuten Häuser Riesen am Hang des Pleschaitz-Vorgipfels Koppe (1527 m ü. A.), und Gal[l]berg am Köpfl (1376 m ü. A.) nördlich vom Hinterburggraben. Die Katastralgrenze erreicht den Pleschaitz-Gipfel. Rechts im Tal liegen die zerstreuten Häuser Göglburg und die Rotte Priel mit der Kirche St. Lorenzen ob Katsch, das Katastralgebiet erstreckt sich bis an den Ostgipfel der Laaser Höhe (1442 m ü. A.), dem murtalseitigen Ausläufer der Stolzalpe. Im Süden endet das Gebiet an der Mur.
Nachbarorte, -ortschaften und -katastralgemeinden:
Katsch wird erstmals 982 als Chaczi oder Chats urkundlich erwähnt. Da der Ort ab Mitte des 11. Jahrhunderts zu einem wichtigen Handelszentrum wurde, wird er später mehrfach als Chatissa erwähnt.[3] Inwieweit der Ortsname mit dem Katschberg im Lungau zusammenhängt, ist unklar.
Hier befand sich bis in das 12. Jahrhundert wohl nur ein einzelner herrschaftlicher Gutshof, für 1305 sind dann schon 5 Häuser urkundlich.[4]
Die Burg Katsch[5] ist ab dem 9. Jahrhundert urkundlich, und gehörte zu einem karolingischenKönigsgut im Raum Mur-, Wölzer, Katsch- und Rantental in der damals karantanischen Steiermark, das 1007 vom Erzbistum Salzburg dem Bistum Freising vermacht wurde. Belehnt wurden die Herren von Pris, die auch auf Pux saßen, ihre Verwalter nannten sich später Herren von Katsch.[5] 1207 ging die Herrschaft an die Stubenberger (deren Verwalter sich ebenfalls von Katsch nannten).[5] Die Burg soll durch ein starkes Erdbeben 1201 zerstört worden sein, wie die Gesta der Salzburger Erzbischöfe zeitgenössisch berichtet, dabei dürfte aber Burg Rauchenkatsch in Kärnten gemeint gewesen sein.[6] Sie war wegen ihrer beherrschenden Lage für die Verkehrswege vielfach umkämpft, und wechselte später öfters den Besitzer.[5] Sie verfiel erst in früheren 19. Jahrhundert.
Die Herrschaft Katsch umfasste die heutige Ortschaft Katsch und das Gebiet der heutigen Gemeinde St. Peter am Kammersberg. Pfarrlich gehört Katsch aber bis heute zu Frojach.[7]
Die romanische Filialkirche St. Lorenzen ob Katsch, oberhalb des Ortes in Priel, ist 1260 urkundlich genannt.[8] Sie gehört von alters her zur Pfarre St. Peter am Kammersberg.[9]
Der Kropfmoar im Oberdorf, die ehemalige Hauptherberge der Saumfahrer, besteht heute als Barockbau aus dem 16. Jahrhundert, und steht ebenfalls unter Denkmalschutz.
Ab der früheren Neuzeit befanden sich hier am Katschbach ein Kupferhammer (Pfannhammer). 1832 wurde auch ein Eisenhammer oberhalb an der Hinterburgbach-Mündung errichtet, den der steirische Bergbaupionier Peter Tunner anfangs leitete.
↑ abIm Ortsverzeichnis 2001 ohne Siedlungskennzeichnung; in der Österreichischen Karte aber als Ort geführt; GIS-Steiermark gibt „Dorf < 2000“, was aber für die meisten geschlosseneren kleinen Orte gilt (letztere beide abgerufen am 8. September 2019).
↑Wolfgang Klestil: Römische Gräberfelder des 1. bis 3. Jhs. in Noricum. Zum Stand der Forschung, der Strukturen sowie der Romanisierung anhand ausgewählter Beispiele. Diplomarbeit Univ. Wien, Jänner 2013 (pdf, othes.univie.ac.at); dort insb. Gräberfelder in der heutigen Steiermark, 14.4. Katsch S. 107 f; Anhang Katalog zu den Fundstellen: Katsch, S. 235 ff; Tafel 18, Abb. 2 Katsch, Lageplan (pdf S. 277); sowie S. 55; auch: W. Schmid: Siedlung und Gräberfeld von Chatissa-Katsch in Obersteiermark- In: ÖJh 25, 1929, S. 97–148; Sigrid Ehrenreich: Das Gräberfeld von Katsch in der Steiermark. Neuaufnahme der Funde. In: Fundberichte aus Österreich 32, 1993, S. 9–40.
↑ abcdKatsch. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl; abgerufen am 1. Januar 1900 und Burgruine Katsch auf wehrbauten.at (beide abgerufen am 8. September 2019); vergl. auch Katsch. In: ruine.at. Private Website von Kastellan Oliver; abgerufen am 1. Januar 1900 (Fotos).
↑Katschberg 1201. In: ZAMG: Geophysik → Historische Erdbeben in Österreich (abgerufen am 8. September 2019).