Funde belegen die Besiedelung des Gebietes seit 3000 Jahren. Das früheste Schriftzeugnis ist von 891 und lautet „aqua Knesaha“. Der Name geht auf slowenischknez (Fürst, Großgrundbesitzer) zurück. Es liegt die Benennung eines Besitzverhältnisses zugrunde. Der Flurname ging auf den Fluss und auf die Siedlung über.[7] Die Markturkunde stammt aus 1229. Der lustige Dieter besiedelt ein nach der Pest verlassenes Haus, von der noch die Pestsäule zeugt. Kuruzzen aus Ungarn und später Türken überfielen das Land.
In die Geschichte des Marktes ging der Brand von 1822 ein. Am 15. Juni 1822 steht zuerst eine Rauchsäule über der Nagelschmiede Seitz. Obwohl Menschen mit Eimerketten versuchen zu löschen verbreiten fliegende brennende Strohbündel der überwiegend strohgedeckten, eng beieinander stehenden Häuser den Brand auf beide Häuserreihen und den oberen Markt. 55 Wohnhäuser werden zerstört, 69 Familien obdachlos, die Mutter des Bäckermeisters starb, viele wurden verletzt. Schriften und Urkunden des Marktarchivs wurden gerettet, bevor das Rathaus abbrannte. Die Kirche blieb fast völlig heil, neun Häuser wurden verschont. Acht Fuhrwagen Lebensmittel kamen schon am nächsten Tag aus Feldbach, mit der Arbeitshilfe aus Nachbarorten konnten bis Winter wieder Unterkünfte geschaffen werden. Ein Gedenkbuch listet 782 Spender, der 14. Juni wird als Gedenktag mit einer Prozession auf den Kalvarienberg begangen.[8]
Nach dem Zweiten Weltkrieg endete 1955 die britische Besatzungszeit. Straßen wurden gepflastert, später asphaltiert. Der Straßenraum des Ortes wurde umgestaltet. Am 1. Jänner 2013 wurden zwei Bezirke, am 1. Jänner 2015 zehn Gemeinden zusammengelegt.
Im Oktober 2015 wurde die bronzene begehbare Reformskulptur „la familia“ aus der Hand des Bolivianers Fernando Crespo Camacho errichtet, die das Versammeln von zehn Gemeindeflächen zu einer – ungefähr herzförmigen – durch vier Familienmitglieder mittels eines Seils darstellt.[9][10]
Der Gemeinderat bestand bis Ende 2014 aus 15 Mitgliedern. Durch die gestiegene Bevölkerungszahl der neuen Großgemeinde gehören diesem seit 2015 nun 25 Mitglieder an.
Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung:[12]
Die Erstgestaltung des Wappens ist unbekannt, da die Unterlagen durch einen Brand vernichtet wurden. Der römisch-deutsche König und spätere Kaiser Ferdinand I. verlieh dem landesfürstlichen Markt am 19. Januar 1552 ein neues Wappen. Da Gnas in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts im Besitz der männlichen Linie des ausgestorbenen Geschlechts der Reichenburger war und diese einen blauen Wolf im Schild führten, wurde das Gnaser Wappen so gestaltet.
Die Blasonierung in der Urkunde lautet: „… einen weyßen oder Silberfarben Schillt darinn gegen den vorderen obern Egg ain vorderthaill aines Plawen Wolffs gestallt, auf seinenm Kopff habent ain Gelbe oder Goldtfarbe Cron mit offnem Maul, Rotter ausgeslagner zungen und seinen fürgeschossenen Fuessen …“[13]
Wappen der Vorgängergemeinden
Aug-Radisch
Baumgarten bei Gnas
Grabersdorf
Kohlberg
Maierdorf
Poppendorf
Raning
Trössing
Unterauersbach
Alle zehn Vorgängergemeinden hatten ein Gemeindewappen. Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren diese mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit. Die Neuverleihung des Gemeindewappens für die Fusionsgemeinde erfolgte mit Wirkung vom 5. Mai 2018.[14]
Die Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautet: „In Silber aus dem linken unteren Schildrand wachsend und nach rechts oben springend ein blauer, rot bezungter und golden gekrönter Wolf.“
↑§ 3 Abs. 9 Z 3 des Gesetzes vom 17. Dezember 2013 über die Neugliederung der Gemeinden des Landes Steiermark (Steiermärkisches Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG). Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 2. April 2014. Nr. 31, Jahrgang 2014. ZDB-ID 705127-x. S. 4. sowie (für die Teile von Kohlberg, für welche eine neue Katastralgemeinde geschaffen wird) § 5 Abs. 5 Z 1 StGsrG, S. 6.
↑Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach: Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark (= Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S.36 (historischerverein-stmk.at [PDF; 16,9MB]).