Pettneu am Arlberg
Pettneu am Arlberg ist eine Gemeinde mit 1447 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Landeck im Bundesland Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Landeck. GeografiePettneu liegt im Stanzer Tal zwischen Landeck und dem Arlberg. Die Rosanna fließt in einer Höhe von rund 1180 Meter über dem Meer von Westen nach Osten durch die Gemeinde. Nach Norden steigt das Land zu den Lechtaler Alpen auf über 2800 Meter an. Die wichtigsten Bäche in diesem Gebiet sind der Zeinsbach und der Gridlontobel. Auf dem Schuttkegel zwischen diesen beiden Bächen liegt der Ort Pettneu. Auf dem Schuttkegel des Schnanner Baches wurde Schnann gebaut. Das südliche Gemeindegebiet umfasst das Malfontal, das von den Bergen der östlichen Verwallgruppe umgeben ist. Hier liegt der Hohe Riffler, der mit 3168 Meter der höchste Berg der Gemeinde ist. Die Gemeine hat eine Fläche von 57 Quadratkilometer. Davon sind sechs Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 31 Prozent sind bewaldet, 27 Prozent entfallen auf Almen und mehr als ein Drittel ist hochalpines Gebiet.[2] Berge
GemeindegliederungDas Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[3]):
Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Pettneu. Nachbargemeinden
GeschichteIm Mittelalter erlangte das Dorf eine gewisse Bedeutung durch seine Lage an der Ost-West-Verkehrsroute über den Arlbergpass. Zusätzlich führten von hier Saumwege ins Lechtal und Richtung Engadin. Erstmals erwähnt wird Pettneu um das Jahr 1300 als „Pudnew“. Die Endung -ew (-eu) weist auf eine Ansammlung hin. Möglich ist das Ausgangswort *bedullneu ‚bei den Weißbirken‘.[4] Die bis 2005 erhaltene Ortsbrücke stammte aus dem späten 18. Jahrhundert und war ein Beispiel der früher verbreiteten gedeckten Holzbrücken ohne eiserne Verbindungsmittel. Die Brücke wurde bei einem Hochwasser am 23. August 2005 von den Fluten der Rosanna mitgerissen. Heute ist neben der Landwirtschaft der Tourismus wirtschaftlich bedeutend. Pettneu positioniert sich als familienfreundliche Alternative zum nahegelegenen Wintersportort St. Anton am Arlberg. BevölkerungsentwicklungKultur und Sehenswürdigkeiten
Der heute nunmehr einzige aktive Schellenschmiedemeister Österreichs, Walter Scherl, arbeitet in Pettneu in einer seit 1736 im Familienbesitz befindlichen Schmiede, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg auf die Produktion von Schellen spezialisiert hat. Das Haus „Schellenschmied“ in Schnann 80 dient heute überwiegend der Beherbergung von Gästen.[5] Wirtschaft und InfrastrukturWirtschaftssektorenVon den landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren sieben Haupterwerbsbauern, 41 Nebenerwerbsbauern und sechs Betriebe wurden von juristischen Personen geführt. Diese sechs bewirtschafteten 92 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor waren 59 Erwerbstätige im Bereich Warenherstellung und sechs im Baugewerbe beschäftigt. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche Beherbergung und Gastronomie (45), soziale und öffentliche Dienste (41) und der Handel (37 Mitarbeiter).[6][7][8]
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
FremdenverkehrDie Gemeinde zählt im Jahresdurchschnitt 200.000 Übernachtungen. Die Wintersaison mit einer Spitze im Februar hat etwa doppelt so viele Übernachtungen wie der Sommer.[11] Infrastruktur
PolitikGemeinderatIn den Gemeinderat werden 13 Mandatare gewählt.
1) Die Partei kandidierte 2016 unter dem Namen „Allgemeine Liste Pettneu und Schnann 2016“. BürgermeisterWappenBlasonierung: In Rot eine goldene halbe Gämse, darunter ein goldenes schrägrechts gestelltes Herz. Die Farben der Gemeindefahne sind Gelb-Rot.[17] Die Gämse ist dem Wappen des einst im Turm zu Pettneu ansässigen Adelsgeschlechts der Überrheiner, deren Stammsitz in Gams im Rheintal war, entnommen. Das Herz verweist auf den in Pettneu geborenen Stamser Abt Sebastian Stöckl, der die Herz-Jesu-Verehrung in Tirol begründet hat.[18] PersönlichkeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
WeblinksCommons: Pettneu am Arlberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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