Das Lechtal ist ein Alpental in Österreich, das zu einem großen Teil zu Tirol und zu einem kleineren Teil zu Vorarlberg und Bayern gehört. Es wird vom Lech durchflossen.
Das Quellgebiet des Lech in Vorarlberg umfasst die Gemeinden Lech und Warth sowie einen kleinen Teil der Gemeinde Dalaas, es wird zum Hochtannberggebiet genannt.
Das Lechtal weist ein nordalpines Talklima auf. Es ist für Wetterfronten und Wind leichter als inneralpine Täler zu erreichen, durch die Staulage gegen Nordwest ist es nach dem Bregenzerwald, dem Arlberggebiet und dem Salzkammergut eine der niederschlagsreichsten Gegenden Österreichs. Der Jahresniederschlag beträgt im Mittel der Jahre 1971–2000 in Holzgau 1334,8 mm und in Reutte 1376,1 mm.[1]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Holzgau (1100 m ü. A.)
Überwiegend sind Industrie- und Gewerbegebiete vor allem im Reuttener Becken vorhanden. Der Vorarlberger Teil des oberen Lechtals gilt als bekannte Skiregion, hier befindet sich ein Teil des Skigebietes Ski Arlberg in Lech und in Warth. Während das übrige Tal touristisch eher wenig erschlossen ist, gibt es trotzdem einen Liftverbund, welcher aus vereinzelten Liftanlagen in den diversen Ortschaften des Tals besteht, die Skipässe für Ski Arlberg sind seit der Wintersaison 2015/16 ebenfalls dort gültig.[2] Aufgrund der zahlreichen Wandermöglichkeiten und des zunehmenden Angebots an Outdooraktivitäten wird auch der Sommertourismus immer wichtiger.
Dialekt
Das österreichische Lechtal zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Mundartsituation aus, welche das Lechtal in drei unterschiedliche Mundarträume gliedert. Die Gemeinden im obersten Talbereich bis einschließlich Steeg und Kaisers gehören zum Höchstalemannischen. Das mittlere Lechtal von Holzgau bis Stanzach wird dem bairischen Dialektraum zugeordnet. Im untersten Talbereich ab Forchach im Osten bis Lähn (Gemeinde Bichlbach), überwiegen schwäbische Mundartkennzeichen. Der höchstalemannische und der schwäbische Raum sind Teil des alemannischen Dialektraums (siehe auch Grenzorte des alemannischen Dialektraums).
Nationalpark/Naturpark
Im Tiroler Lechtal war ein NationalparkTiroler Lechtal geplant. Er sollte ein Gebiet von 4138 Hektar umfassen.
Seit 1997 waren konkrete Bemühungen im Gange, die Lechauen und ihre Seitentäler zu einem Nationalpark zu erklären. Bereits 2000 wurde das Gebiet als Natura 2000 an die Europäische Kommission in Brüssel gemeldet (Europaschutzgebiet Lechtal). Anfang Februar 2003 wurde das offizielle Begutachtungsverfahren für ein Nationalparkgesetz Tiroler Lechtal eingeleitet. Schließlich erfolgte die Entscheidung für einen Naturpark und gegen einen international anerkannten Nationalpark unter anderem wegen Konflikten mit der Jagd.
Die Tiroler Landesregierung beschloss allerdings im Jahr 2004 stattdessen die Errichtung eines Naturschutzgebietes und vergab gleichzeitig das Prädikat Naturpark(Naturpark Tiroler Lech).