Erzbischof Gero von Köln gründete nach seiner Rückkehr aus Konstantinopel, wahrscheinlich um 974, auf dem Gladbacher Hügel eine Abtei. Er stellte sie unter den Schutz des Heiligen Geistes, der Gottesmutter Maria sowie des Märtyrers Vitus. Dies geschah in einer Zeit, in der sich das Mönchtum nach der Teilung des FrankenreichesKaiser Karls des Großen wieder neu entwickelte und neue Reformbewegungen von den Abteien Gorze bei Metz und Cluny in Burgund ausstrahlten. Zum ersten Abt in Gladbach wurde Sandrad benannt, der als Mönch aus St. Maximin in Trier kam und zuvor schon in zahlreichen Klöstern als Reformator gewirkt hatte. Sandrad war eine bedeutende religiöse Gestalt seiner Zeit, die das besondere Vertrauen des Kaisers Otto I. und seiner Gemahlin Adelheid genoss.[1] Sandrad soll der Beichtvater der Kaiserin gewesen sein.
Von der Gründung der Abtei wird die folgende Legende erzählt:
Als der Kölner ErzbischofGero und in seiner Begleitung der Trierer Mönch Sandrad auf der Suche nach einem geeigneten Ort für die beabsichtigte Gründung eines Klosters zu den Ruinen auf dem Abteiberg kamen, dem „unbewirtschafteten Berg, den dichter, schattiger Wald überzog“, hörten sie tief im Innern des Berges eine Glocke; sie folgten dem Klang und fanden, in einem hohlen Stein verborgen, die Reliquien der Heiligen Vitus, Cornelius, Cyprianus, Chrysantus und Barbara aus der zerstörten Balderichkirche. Damit war der Ort der Klostergründung durch ein göttliches Zeichen gewiesen.
Tatsächlich geht die Legende auf eine alte Handschrift zurück, Fundatio genannt, die die Gründungsgeschichte der Abtei Gladbach als Archetyp etwa um 1090 beschrieb, heute aber im Original nicht mehr existiert. Die älteste bekannte Abschrift dieser Handschrift befindet sich in der Bibliothek der Societé des Bollandistes in Brüssel.[2] Das Dokument muss in der Zeit um 1120–1130 entstanden sein. In lateinischer Sprache behandelt es das Zusammentreffen Geros und Sandrads sowie die Legende von der Gründung der Abtei. Der erste Kirchenbau durch Balderich in der Zeit Karls des Großen wird erwähnt. Der Autor berichtet weiterhin über die Zerstörung dieser Vorgängerkirche in der Regierungszeit Otto I. durch das „ruchlose Volk der Ungarn“.[3]
Erzbischof Gero war ein gebürtiger Sachse und St. Vitus war der Stammespatron der Sachsen sowie Patron des ottonischen Königshauses.[4] Die Reliquien des hl. Vitus wurden im Jahre 836 von dem vornehmen Kloster St. Denis bei Paris, das auch die Grabstätte fränkischer Könige war, nach Corvey an der Weser übertragen. Wenn auch die Übertragung der Vitusreliquien direkt nach Gladbach nicht ausgeschlossen werden kann, so kann doch angenommen werden, dass ab 836 eine Verbindung zum hl. Vitus bestand, die niedergeschriebene Gründungsgeschichte bestätigt werden kann und die Reliquien sich bereits vor der Gründung der Abtei hier befanden.[5]
Der Gründungsort in Gladbach hatte aber für Gero auch einen Nachteil: Die geistliche Zuständigkeit über das Kölner Eigenkloster lag bei dem Bischof von Lüttich, der wiederum Suffragan des Erzbischofs war.[6] Dem Kölner Erzbischof blieb aber die Schutzverpflichtung über das Kloster, sowie die Oberaufsicht über die weltliche Gerichtsbarkeit. Weiterhin gehörten die daraus fließenden Gefälle, das heißt die Erträge, Einkünfte und Abgaben zu seinem Eigentum.[7] Gero dürfte das strategische politische Ziel verfolgt haben, weiteren Einfluss über die eigenen Bistumsgrenzen hinaus zu gewinnen.
Die Mönche verpflichteten sich auf die Regel des hl. Benedikt. Bei der Profess gelobten die Mönche Stabilitas loci, das heißt Bindung an ein bestimmtes Kloster, klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam.
Entwicklung der Abtei
Während der Amtszeit des Kölner Erzbischofs Everger (985 bis 999), der für seinen herben Charakter berüchtigt war, fand ein Gebietstausch mit Lüttich statt: Das Erzbistum erhielt Gladbach und Rheydt, während Lüttich Tegelen, Lobberich und Venlo übertragen bekam.[8] Everger war zuvor 986 verantwortlich für die zeitweilige Versetzung des Abts Folrad und des gesamten Konvents der Abtei Gladbach in die Abtei Groß St. Martin in Köln.[6]
Die Geschichte der Abtei in den Folgejahren der Gründung entsprach im Wesentlichen der anderer Benediktinerklöster. Die Blütezeit der Abtei lag in der Periode des Kunstschaffens am Rhein vom zehnten bis zum Ende des dreizehnten Jahrhunderts. Dies spiegeln die Baumaßnahmen und Erweiterungen in dieser Zeit am Münster wider. Spätestens bis 1120 wurde das Kloster Teil der Siegburger Reform.
Zum Ende des 13. Jahrhunderts setzte wie andernorts ein Niedergang des geistigen Lebens sowie ein Verfall der klösterlichen Disziplin ein. Die Gladbacher Abtei schloss sich 1511 unter Abt Ägidius von Bocholtz dem Bursfelder Reformverband an, mit dem die Abtei aus eigener Kraft wieder zu ihrer eigentlichen Aufgabe zurückfand.[9] Nach dem Dreißigjährigen Krieg 1618–1648, der schwere Schäden hinterlassen hatte, war die Abtei von einem gegenreformatorischen Geist angetrieben.[9]
Mit dem Frieden von Lunéville ging das Rheinland 1801 an Frankreich. Die Säkularisation in den linksrheinischen Départements 1802 bewirkte eine Verstaatlichung der Kirchengüter und bedeutete die faktische Enteignung der katholischen Kirche. Das Kloster in Gladbach wurde 1802 geschlossen und die Klostergebäude wurden verkauft. Das bewegliche Vermögen geriet in viele Hände.[10] 1803 zog eine Baumwollfabrik in die ehrwürdigen Klostergebäude ein. 1804 wurde das Münster durch Dekret des Bischofs Marcus Antonius Berdolet von Aachen der Pfarre Gladbach als „Hülfs- und Annexkapelle“ zugewiesen.[11]
Seit 1835 beherbergt der barocke Prälaturbau des ehemaligen Benediktinerklosters das Rathaus der Stadt Mönchengladbach.[12] Die Stadt feierte 1974, in Anlehnung an die Gründung der Abtei 974, das 1000-jährige Stadtjubiläum.
Hatte Ansehen innerhalb der Bursfelder Kongregation
Jacob Hecken
1574
1583
Vitus Ulricus
1583
1587
Antonius Odendahl
1587
1592
Theodor Hülsen
1592
1600
Arnold von Hückelhoven
1601
1619
Heinrich Gormans
1619
1635
Petrus Sybenius
1635
1658
Bruno Karmanns
1658
1680
Ambrosius Steingens
1680
1703
1685–1703 Präsident der Bursfelder Kongregation
Petrus Knor
1703
1725
Servatius van den Berg
1725
1750
1728–1750 Präsident der Bursfelder Kongregation
Ambrosius Specht
1750
1772
Lambertus Raves
1772
1799
Maurus Ahn
1799
1802
Baugeschichte der Kirche
Kirchenbau um 800
Die Geburtsstunde des Gladbacher Münsters lag um 800, schon weit vor seiner eigentlichen Gründung. Erste gesicherte Kenntnisse über eine Besiedlung des Abteiberges gibt ein Bericht aus dem späten 11. Jahrhundert wieder. Dieser entstand wahrscheinlich im Skriptorium, dem Schreibraum des späteren Gladbacher Klosters. In einer reich ausgeschmückten Erzählung wird ein „gewisser Balderich, Vornehmer des Reiches“ erwähnt, der bereits lange vor der Gründung der Abtei eine Kirche auf dem Hügel erbaut habe, die von den Ungarn im Jahre 954 zerstört worden sei.
Erste Klosterkirche
Den Grabungsfunden von 1955[10] zufolge handelte es sich bei der ersten Klosterkirche von 974 um einen langgestreckten, saalartigen Raum, dem sich im Osten vermutlich ein kleiner quadratischer Chorraum und im Westen ein schmaler, dreigeteilter Querbau mit Vorhof anschlossen. Der karolingische Kirchenbau wurde unter dem zweiten Abt Folrad (985/86–998) vollendet und sollte noch bis ins späte 12. Jahrhundert Bestand haben. Abt Heinrich schaffte um 1052 eine Kirchenglocke an, die annehmen lässt, dass zu dieser Zeit bereits ein Westturm vorhanden war.[15]
Zweite Klosterkirche
Zwischen 1024 und 1067 wurde die erste Abteikirche erweitert. Die Krypta und der Chor wurden im 11. Jahrhundert als Neubau der zweiten Klosterkirche erstellt.[16] Die Stelle und die Ausmaße des Baus weisen auf eine völlige Neuplanung im Baustil einer romanischen Basilika des Mittelalters hin.
Im 12. Jahrhundert entstanden das Untergeschoss des heutigen Westturms mit dem mächtigen Portal, die Eingangshalle und die Empore sowie die Kapelle des Abts.[16]
In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstand das Langhaus aus spätstaufischer Zeit, und der Chor wurde ausgebaut. Von dieser Planung künden noch heute das mächtige Westwerk des Münsters sowie der gotische Chor. Für die Planung und Durchführung konnte der Kölner Dombaumeister Gerhard von Köln gewonnen werden. Gerhard vollendete das Bauwerk des Gladbacher Münsters zu seinen Lebzeiten – im Gegensatz zum Kölner Dom. Albertus Magnus, der bedeutende Gelehrte, Reichsfürst und Bischof von Regensburg, gab der Kirche am 12. April 1275 die Weihe.
Im 14. Jahrhundert erhielt das Langhaus des Münsters mit seiner Einwölbung seine heutige Gestalt. Das Oktogon und das nördliche Treppenhaus entstanden. Beginnend bei den Seitenschiffen schritt der Bau von Westen nach Osten bis zur geplanten Vierung voran. Doch schon die Einwölbung des Mittelschiffes musste auf spätere Zeiten verschoben werden (sie erfolgte im 15. Jahrhundert). Ebenso wenig konnte der nach Kölner Vorbildern geplante Dreikonchenchor realisiert werden. Auf ihn weisen heute noch die vorhandenen mächtigen Bündelpfeiler mit der vorgesehenen Vierung hin.
Im 17./18. Jahrhundert erhielt das Münster „zeitgemäß“ eine barocke Ausstattung. Nur einige Kunstwerke des mittelalterlichen Inventars, wie das Gnadenbild der Gottesmutter in der Krypta oder das Taufbecken aus dem 12. Jahrhundert, blieben von der Barockisierung des Innern des Münsters ausgenommen. Der Turm erhielt unter Abt Servatius van den Berg 1749 eine geschweifte Haube, die noch bis in das späte 19. Jahrhundert Bestand hatte.
Das Münster wurde 1804 der Pfarre Gladbach zugewiesen. Unter Vincenz Statz wurde die ehemalige Abteikirche 1857–1862 restauriert. 1892 wurde die Barockhaube wieder abgebrochen und der Turm erhöht.
Das Münster wurde durch Bombeneinwirkungen 1943/1944 schwer beschädigt. Es brannten nicht nur die Dächer ab – die „Gewölbe der Seitenschiffe, des Chores und des Langhauses stürzten ein.“[17] Die Krypta wurde ebenfalls zerstört. Das Obergeschoss des Münsterturmes wurde weggerissen. Das Münster lief in dieser schweren Zeit Gefahr, dass auch noch die verbliebene Bausubstanz durch die Witterung weiter nachhaltig gefährdet würde.
Im Jahr 1947 gründete sich der Münster-Bauverein als eine Initiative aus der Mönchengladbacher Bürgerschaft. Er hatte sich zum Ziel gesetzt, die ehrwürdige Kultstätte des Westens und eines der beeindruckendsten Baudenkmäler der mittelalterlichen Architektur im Rheinland zu erhalten.[18] Ab 1947 wurden umfangreiche Erneuerungen durchgeführt. Im Jahre 1950 fand wieder der erste Gottesdienst im Münster statt. 1952 wurde der Turm wiederhergestellt. Ende 1954 konnte das Gewölbe der Krypta restauriert werden. Ab 1955 fand eine Neuverglasung der Kirchenfenster statt. 1961 wurde eine neue Orgel von J. von Glatter-Götz (Rieger-Orgelbau) angeschafft. 1965 erhielt das Münster sein neues Geläut, das bis heute aus zehn Glocken besteht.
Ausstattung
Kirchenraum
Der Kirchenraum wird geprägt von dem frühgotischen Mittelschiff und der hochgotischen Chorhalle, die mit schlanken und edlen Formen[19] den architektonischen Höhepunkt des Inneren darstellt. Die reich geschmückten Säulen und Blendarkaden der Abtskapelle im Turmobergeschoss sind mit ihrer Entstehung in der Stauferzeit von größter Bedeutung im Rheinland. Für die mächtigen Hauptpfeiler des Langhauses wurden Trachytquader vom Drachenfels verwendet.[20]
Die beiden Seitenschiffe wirken als eigene Räume und folgen dem Mittelschiff. Der Stephanuschor schließt das rechte Seitenschiff nach Osten ab. Seine Ausstattung und der Altar stammen aus der Zeit vor 1275.[21] Außerhalb dieses Südschiffes entstand eine zweijochige Apostelkapelle, die auch capella baptisterii oder capella fontis (Taufkapelle) genannt wird. In dieser Kapelle steht der nach maasländischem Typus aus Blaustein geschaffene Taufstein aus dem 12. Jahrhundert.[21] Ihn zieren löwenähnliche Fabelwesen und plastische Männerköpfe. 1975 schuf Franz Gutmann einen Bronzeeinsatz, der Szenen aus der Taufwasserweihe in der Osterzeit darstellt.[21] Seit den 1950er Jahren befinden sich hier in einer Gruft drei Grablegen von Äbten des Klosters, welche von einer alten Grabplatte aus Namurer Blaustein abgedeckt werden.
Im Nordseitenschiff sind an den Wänden Grabplatten von Gräbern weiterer Äbte angebracht. Nördlich der Chorhalle befindet sich der 1275–1300 geschaffene Martinus-Chor, in dem die im späten 15. Jahrhundert entstandene niederrheinische Skulptur der Anna selbdritt aufbewahrt wird.
Der frühgotische Kreuzaltar bildet an seinem Platz vor der Chorhalle das Zentrum des Altarraums. Der Altar ist aus Weiberner Tuff gearbeitet und mit Spitzbogenblenden verziert.
Anlässlich der Jahrtausendfeier der Abteigründung erhielt das Münster 1975 als Geschenk der Stadt ein bronzenes Triumphkreuz von Elmar Hillebrand. Es zielt in figuralen Darstellungen und mit bildnerischen Verbindungen von alttestamentlichen, antiken und neutestamentlichen Motiven und Zitaten auf den Gekreuzigten Jesus Christus.[22]
Der ebenfalls von Hillebrand 1991 geschaffene Ambo stellt in den oberen Ecken die Evangelisten Markus, Matthäus, Lukas und Johannes dar, die an den aufgeschlagenen Büchern zu erkennen sind. Die Regel des hl. Benedikt per ducatum evangelii – gehen wir unter der Führung des Evangeliums seine Wege – ziert den Ambo von vorne. Die Propheten Abraham, Jesaja, Moses und Jeremia verkörpern in weiteren Reliefs das Alte Testament. Die Buchauflage des Pultes stellt die Kreuzigungsszene mit Jesus Christus, Maria und Johannes dar.[22]
Frühgotischer Kreuzaltar
Taufbecken, 12. Jahrhundert
Anna selbdritt im Martinus-Chor (15. Jh.)
Krypta
Die Krypta ist der älteste Raum im Münster. Die Architektur und die innere Gestaltung gehen auf das Ende des elften Jahrhunderts – dem Bau der zweiten Klosterkirche zurück. Die Krypta ist zu Ehren der Muttergottes geweiht – dies entspricht den ur-menschlichen Vorstellungen und dem antiken Brauch, Mutterheiligtümer in den Schoß der Erde zu verlegen.[23] Architektonisch besteht die Krypta aus einem Hallenraum mit drei Schiffen und fünf quadratisch angelegten Jochen.[24] Den Abschluss im Osten bildet der Marienaltar. Das Gnadenbild der „Madonna in der Kluft“, eine niederrheinische Eichenholzplastik um 1480, stellt die Gottesmutter als „Unsere Liebe Frau“ dar, die mit der Linken das mit einem Papageien spielende Kind hält.[25]
Bilder der Krypta
Krypta
Altar und Gnadenbild
Sarkophage
Fenster
Die Kirche, aber auch die Krypta und Sakristei sind reich mit Werken der Glasmalerei ausgestattet.[26] Das älteste noch aus der Frühgeschichte des Münsters erhaltene „Bibelfenster“ stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Das „Bibelfester“ im Chor von 1260, Künstler unbekannt
Vier Fenster im Chor von Wilhelm Geyer (1956) zeigen die Lebensgeschichte Abrahams, Jakobus, Mose und Davids und Gleichnisse
Sieben Hochfenster im Chor von Wilhelm Geyer (1956) zu Schöpfung, Erschaffung des Menschen, Arche Noachs, Geheime Offenbarung, Schalenengel und das Neue Jerusalem
Sechs Obergadenfenster von Daan Wildschut (1957) mit Darstellungen von Aposteln mit Motiven und Gestalten des Alten Testaments
Vier Fenster im Martinschor von Wilhelm Geyer (1960). Eines der spitzbogigen Fenster zeigt in sechs Bildfeldern Motive aus dem Leben des hl. Benedikt.[27]
Das Fenster im Kreuzgang von Joachim Klos (1960) als „Freie Komposition“
Vier Fenster in der Abtskapelle von Daan Wildschut (1961) mit der Darstellung der Erzengel Uriel, Gabriel, Rafael und Michael
Verglasung der sechs Seitenschifffenster von Wilhelm Geyer (1965) „Verehrung des Kreuzes“ und „Abwehr des Bösen“
Neun Seitenschifffenster als „Geometrische Kompositionen“ von Wilhelm Buschulte (1975)
Zwei Fenster in der Sakristei von Hans Lünenborg (1981) mit der Darstellung von Passionsmotiven unter Verwendung der Restverglasung aus dem 16. Jahrhundert
Das Pedalregister Götz 4′ wurde 1980 nachträglich anstelle eines Regal 2′ eingebaut;[30] es handelt sich um eine leise Flöte mit einem nur hier vorkommenden Registernamen. Josef von Glatter-Götz, der damalige Inhaber der Firma Rieger, konzipierte das Register und nannte es aus einer Laune heraus „Götz“.[31]
Glocken
Die drei ältesten nachweisbaren Kirchenglocken des Münsters stammten aus dem 13., 14. und 15. Jahrhundert. Sie wurden durch Kriegseinwirkungen zerstört.[32]
Die zehn neuen Glocken wurden 1965 von Wolfgang Hausen-Mabilon, Fa. Mabilon & Co., Saarburg gegossen.[32] Unter Probst Josef Kauff und Hans Neuenhofer, Leiter des eigens gegründeten Glockenausschusses, wurden die finanziellen Mittel über großzügige Spenden von Gönnern und Förderern aus der Region erbracht.
Eine klangliche Beurteilung des großen Geläuts bescheinigt, dass es „bei bester musikalischer Übersichtlichkeit, vitalem Fluss der Klangentfaltung eine außergewöhnlich prächtige, feierliche und dabei im Ganzen doch frohe Wirkung erzielt“.[33]
Der reiche Goldschmiedeschatz der Abtei ging im Zuge der Säkularisation verloren. Die französischen Revolutionsheere ließen ihn 1794 einschmelzen. Heute besitzt die Schatzkammer nur noch einen Bruchteil ihrer früheren Schätze.[34] Die Schatzkammer befindet sich im Ostflügel der ehemaligen Klosteranlage und ist durch einen Verbindungsgang „trocken Fußes“ vom Münster erreichbar.
Neben einigen bedeutenden Goldschmiedearbeiten der Barockzeit und des 19. Jahrhunderts, die die Reliquien des Klosters neu gefasst haben, ragt besonders ein romanischer Tragaltar (um 1160) heraus, der ein bedeutendes Werk der Kölner Goldschmiede-, Ziselier- und Grubenemailkunst im Rheinland darstellt. Er enthält Reliquien des hl. Gereon und seiner Genossen, diente aber früher dem Abt primär als Zelebrationsaltar auf Reisen oder in Krankenzimmern. Daneben ist ein Elfenbeinkästchen des 13. Jahrhunderts erhalten, das möglicherweise aus dem Orient zur Zeit der Kreuzzüge stammt und zur Aufbewahrung von Reliquien gedient haben könnte. Erhalten sind weiter verschiedene Handschriften, darunter ein Missale des 12. Jahrhunderts, das Totenbuch des Klosters, das „Necrologium Gladbacense“, sowie eine neumierteChoralschrift („Gladbacher Choral“).
Reliquienkasten Holz/Elfenbein (12.–13. Jh.)
Necrologium Gladbacense, Handschrift (1140–1155)
Tragaltar von 1160
Büste der hl. Ursula (1350–1360)
Büstenreliquiar des hl. Vitus (1875)
Chorbrevier (Handschrift, 15. Jh.)
Abendmahlsschrein (1895)
Heiliger Vitus (1895)
In dem vergoldeten Abendmahlsschrein wird das Abendmahlstuch aufbewahrt, welches nach der Überlieferung auf dem letzten Abendmahltisch gelegen haben soll. In einem siebenjährlichen Rhythmus wird es während der Heiligtumsfahrt den Gläubigen gezeigt. 2014 fand die letzte Heiligtumsfahrt statt.
Weiterhin sind von Bedeutung eine germanische Steintafel mit Runenzeichen, eine byzantinischeKasel aus dem Grab des Sandrad im Mittelschiff des Münsters, sowie das Siegel des Albertus Magnus anlässlich der Konsekration des Hochaltars im Jahr 1275 durch ihn. Ferner sind zwei große Holz-Kerzenleuchter des 15. Jahrhunderts erhalten.
Denkmalschutzbeschreibung
Die Kirche zum hl. Vitus erhebt sich in beherrschender Höhenlage und bildet mit dem Rathaus, an dessen nördlicher Rückseite sie mit der Fassade anstößt, und der etwas höher liegenden Hauptpfarrkirche Mariä Himmelfahrt das herausragende Ensemble der Altstadt.
Bei dem Objekt handelt es sich um eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit Westbau und 2-jochigem gotischen Ost-Chor (7/12-Abschluss), nördlich gerade geschlossenem Nebenchor und Sakristei an der Chorseite. An der Südseite des Langhauses kapellenartiger Anbau von 2 Jochen. Die Seitenschiffe sind über dem Turm hinweg bis zu den Treppentürmen vorgezogen.
Im Zusammenspiel mit Pfarrkirche und den ehemaligen Klostergebäuden macht auch und gerade das Münster deutlich, wie das Nebeneinander verschiedener Baustile den Reiz einer Gesamtanlage ausmacht. Trotz der starken Eigenständigkeit der einzelnen Baukörper des Abteiberges hat die Stadt hier ein gelungenes Beispiel gewachsener Zusammengehörigkeit verschiedener Epochen ihrer Vergangenheit. Diese Zeichen von Geschichtlichkeit machen das Ensemble trotz der schweren Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges schützenswert.[35]
Literatur
Hans Bange: Das Gladbacher Münster: Die ehemalige Benediktiner-Abteikirche Sankt Vitus. B. Kühlen Verlag, Mönchengladbach 1957.
Bayer, Meiering, Seidler, Struck: Schatzkunst in rheinischen Kirchen und Museen, Verlag Schnell & Steiner, 1. Auflage 2013, ISBN 978-3-7954-2827-3
Hugo Borger: Das Münster S. Vitus zu Mönchen-Gladbach. In: Die Kunstdenkmäler des Rheinlandes, Bd. 6. Fredebeul & Koenen, Essen 1958.
Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler der Städte und Kreise Gladbach und Krefeld. In: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz im Auftrag des Provinzialverbandes, Dritter Band. Schwann, Düsseldorf 1896.
Gottfried Eckertz: Das Verbrüderungs- und Todtenbuch der Abtei Gladbach. Mit Registern und einem Facsimile der Handschrift. Palm, Aachen 1881. Digitalisat
Adalbert Damblon: Die Geschichte des hl. Adelbertus dargestellt im Adelbertusfenster des Gladbacher Münsters. B. Kühlen Verlag, Mönchengladbach, ISBN 978-3-87448-450-3.
Edmund Erlemann, Hans Bange, Barbara Maiburg: Das Gladbacher Münster: Rundgang-Geschichte-Wandel. B. Kühlen Verlag, Mönchengladbach 2006, ISBN 3-87448-278-2.
Natalie Alexandra Holtschoppen: St. Vitus zu Gladbach. Hrsg. von der Stadt Mönchengladbach – Stadtarchiv und dem Münsterbauverein e.V. Mönchengladbach. Klartext-Verlag, Essen 2008, ISBN 978-3-89861-979-0.
Annette Jansen-Winkeln: Glasmalerei im Münster St. Vitus. Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e.V., Mönchengladbach. (online)
Helmut Jansen: Der brennende Dornbusch – Darstellungen des Alten und Neuen Testaments in der Münsterkirche zu Mönchengladbach. B. Kühlen Verlag, Mönchengladbach 2014, ISBN 978-3-87448-387-2.
Wolfgang Löhr [Red.]: Das Münster lebt! Stadt Mönchengladbach, Die Oberbürgermeisterin (Hrsg.). Stadtgespräche Mönchengladbach Bd. 4, Mönchengladbach 2006.
Christoph Nohn: Auftakt zur Gladbacher Geschichte. Die Gründungsgeschichte der Abtei Gladbach und das politische Spannungsfeld Lotharingiens im 9. und 10. Jahrhundert. Klartext Verlag, Essen 2011, ISBN 978-3-8375-0510-8.
Klaus Paulsen: Mönchengladbach, Münsterbasilika St. Vitus, in: Heinz-Josef Clemens, Udo Witt: Lebendige Orgellandschaft am linken Niederrhein. 300 Jahre bewegte Orgelgeschichte in den katholischen und evangelischen Kirchen in und um Mönchengladbach. Herausgegeben von der Regionalstelle Mönchengladbach im Bistum Aachen und dem Evangelischen Kirchenkreis Gladbach-Neuss. Mönchengladbach 2021, S. 24–29.
Manfred Petry: Die Gründungsgeschichte der Abtei St. Vitus zu Mönchengladbach. In: Beiträge zur Geschichte von Stadt und Abtei Mönchengladbach, Bd. 5. Herausgeber: Stadtarchiv Mönchengladbach, Mönchengladbach 1974.
Karl-Heinz Schumacher: Das Münster St. Vitus in Mönchengladbach. Erschienen in: Rheinische Kunststätten, Heft 544. Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln 2013, ISBN 978-3-86526-089-5.
Münster St. Vitus auf der Website der Pfarre St. Vitus Mönchengladbach
Einzelnachweise
↑Hans Bange: Das Gladbacher Münster – Die ehemalige Benediktiner-Abteikirche Sankt Vitus. B. Kühlen Verlag, Mönchengladbach 1957, S. 6.
↑Sermo in inventione reliquarum sanctorum Viti, Cornelii, Cypriani et aliorum in Gladebach, in: Vitae Sanctorum, Legendar des 12. Jahrhunderts aus der ehemaligen Abteibibliothek, heute Societé des Bollandistes in Brüssel.
↑Manfred Petry: Die Gründungsgeschichte der Abtei St. Vitus zu Mönchengladbach. Herausgeber: Stadtarchiv Mönchengladbach, Mönchengladbach 1974, S. 59.
↑Manfred Petry: Die Gründungsgeschichte der Abtei St. Vitus zu Mönchengladbach. Herausgeber: Stadtarchiv Mönchengladbach, Mönchengladbach 1974, S. 32.
↑ abAlexandra Holtschoppen: Zur Gründungsgeschichte des Klosters St. Vitus in Mönchengladbach. In: Uwe Ludwig, Thomas Schilp (Hrsg.): Mittelalter an Rhein und Maas. Waxmann, Münster 2004, ISBN 3-8309-1380-X, S. 80–85.
↑Manfred Petry: Die Gründungsgeschichte der Abtei St. Vitus zu Mönchengladbach. Herausgeber: Stadtarchiv Mönchengladbach, Mönchengladbach 1974, S. 34.
↑Manfred Petry: Die Gründungsgeschichte der Abtei St. Vitus zu Mönchengladbach. Herausgeber: Stadtarchiv Mönchengladbach, Mönchengladbach 1974, S. 37.
↑ abHans Bange: Das Gladbacher Münster – Die ehemalige Benediktiner-Abteikirche Sankt Vitus. B. Kühlen Verlag, Mönchengladbach 1957, S. 9f.
↑ abHugo Borger: Das Münster S. Vitus zu Mönchen-Gladbach. Diss. Essen 1958.
↑Hans Bange: Das Gladbacher Münster – Die ehemalige Benediktiner-Abteikirche Sankt Vitus. B. Kühlen Verlag, Mönchengladbach 1957, S. 13.
↑ abKarl-Heinz Schumacher: Das Münster St. Vitus in Mönchengladbach. Erschienen in: Rheinische Kunststätten, Heft 544, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln 2013, S. 24.
↑Wolfgang Löhr: Die Gladbacher Benediktiner. Mönchengladbach 2001, S. 76–83.
↑Wilhelm Classen: Archidiakonat von Xanten. In: Das Erzbistum Köln, Germania sacra Abt. 3, Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Berlin 1938, S. 425–429.
↑Karl-Heinz Schumacher: Das Münster St. Vitus in Mönchengladbach. In: Rheinische Kunststätten, Heft 544, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln 2013, S. 4.
↑ abHans Bange: Das Gladbacher Münster – Die ehemalige Benediktiner-Abteikirche Sankt Vitus. B. Kühlen Verlag, Mönchengladbach 1957, S. 7.
↑Hans Bange: Das Gladbacher Münster – Die ehemalige Benediktiner-Abteikirche Sankt Vitus. B. Kühlen Verlag, Mönchengladbach 1957, S. 60.
↑Hans Bange: Das Gladbacher Münster – Die ehemalige Benediktiner-Abteikirche Sankt Vitus. B. Kühlen Verlag, Mönchengladbach 1957, S. 13f.
↑Hans Bange: Das Gladbacher Münster – Die ehemalige Benediktiner-Abteikirche Sankt Vitus. B. Kühlen Verlag, Mönchengladbach 1957, S. 8f.
↑Karl-Heinz Schumacher: Das Münster St. Vitus in Mönchengladbach. Erschienen in: Rheinische Kunststätten, Heft 544, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln 2013, S. 15.
↑ abcKarl-Heinz Schumacher: Das Münster St. Vitus in Mönchengladbach. Erschienen in: Rheinische Kunststätten, Heft 544, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln 2013, S. 16f.
↑ abKarl-Heinz Schumacher: Das Münster St. Vitus in Mönchengladbach. Erschienen in: Rheinische Kunststätten, Heft 544, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln 2013, S. 19.
↑Hans Bange: Das Gladbacher Münster – Die ehemalige Benediktiner-Abteikirche Sankt Vitus. B. Kühlen Verlag, Mönchengladbach 1957, S. 22.
↑Karl-Heinz Schumacher: Das Münster St. Vitus in Mönchengladbach. Erschienen in: Rheinische Kunststätten, Heft 544, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln 2013, S. 22f.
↑Hans Bange: Das Gladbacher Münster – Die ehemalige Benediktiner-Abteikirche Sankt Vitus. B. Kühlen Verlag, Mönchengladbach 1957, S. 24.
↑C. J. Lelotte: Das Heiligthum der Münsterkirche zu M.Gladbach: zum Andenken an die vom 9. bis zum 18. August 1874 stattfindende öffentliche Verehrung der hh. Reliquien. 1874 Digitalisat der ULB Düsseldorf
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PluitKelurahanNegara IndonesiaProvinsiDaerah Khusus Ibukota JakartaKota AdministrasiJakarta UtaraKecamatanPenjaringanKode Kemendagri31.72.01.1005 Kode BPS3175010005 Luas7,7119 km2Jumlah penduduk56.572 jiwa (2020)Kepadatan7.337 jiwa/km2 Posisi Kelurahan Pluit di Kecamatan Penjaringan, Jakarta Utara Pluit adalah salah satu kelurahan yang terletak di kecamatan Penjaringan, kota Jakarta Utara, provinsi DKI Jakarta, Indonesia. Kelurahan Pluit miliki luas 7,71 km2, dan terbagi menjadi 20 ...
Canton de Bouéni Situation du canton de Bouéni dans le département de Mayotte. Administration Pays France Région Mayotte Département Mayotte Bureau centralisateur Bouéni Conseillersdépartementaux Mandat Salime MdéréRossette Vitta 2021-2028 Code canton 976 02 Histoire de la division Création 1977[1] Modification 22 mars 2015[2] Démographie Population 15 056 hab. (2017) Densité 338 hab./km2 Géographie Coordonnées 12° 54′ 25″ sud, 45° 04′...
Radio station in Fort Worth, Texas For the airport in New Haven, Connecticut assigned the ICAO code KHVN, see Tweed New Haven Regional Airport. KHVNFort Worth, TexasBroadcast areaDallas/Fort Worth MetroplexFrequency970 kHzBrandingDallas' BINProgrammingLanguage(s)EnglishFormatBlack-oriented newsAffiliationsBlack Information NetworkOwnershipOwneriHeartMedia, Inc.(iHM Licenses, LLC)Sister stationsKDGEKDMXKEGLKFXRKKGMKHKSKZPSHistoryFirst air dateDecember 6, 1946; 77 years ago (1...
County in Minnesota, United States County in MinnesotaHubbard CountyCountyThe historic Hubbard County Courthouse in Park RapidsLocation within the U.S. state of MinnesotaMinnesota's location within the U.S.Coordinates: 47°06′N 94°55′W / 47.1°N 94.91°W / 47.1; -94.91Country United StatesState MinnesotaFoundedFebruary 26, 1883[1]Named forLucius Frederick HubbardSeatPark RapidsLargest cityPark RapidsArea • Total999.39 sq mi ...
Ford 1941Ford Super Deluxe Business Coupe 1941InformasiProdusenFordMasa produksi1941-1942, 1946-1948Model untuk tahun1941–1942, 1946-1948Perakitanpabrik utamaDearborn, MI, AScabang perakitanTwin Cities, MN, ASSomerville, MA, ASRichmond, CA, ASNorfolk, VA, ASMemphis, TN, ASLouisville, KY, ASLong Beach, CA, ASKansas City, MO, ASEdgewater, NJ, ASDallas, TX, ASChicago, IL, ASChester, PA, ASBuffalo, NY, ASAtlanta, GA, ASArgentinaAustralia[1]Bodi & rangkaKelasFord ukuran penuhBen...
Vous lisez un « article de qualité » labellisé en 2007. Pour les articles homonymes, voir Jan et Mayen (homonymie). Île Jan Mayen Drapeau Carte de localisation de l'île Jan Mayen au sein du comté de Nordland. Administration Statut politique Territoire de la Norvège administré par le comté de Nordland Capitale Olonkinbyen Gouvernement- Roi de Norvège- Gouverneur Monarchie constitutionnelleHarald VÅshild Hauan Démographie Population 18 hab. (2010) Densité 0,05 ...
Document reproduction by contact printing on light-sensitive sheets For other uses, see Blueprint (disambiguation). Blueprint of the French galleon La Belle Part of series onTechnical drawings By field Architectural drawing Floor plan Electrical drawing Engineering drawing Plumbing drawing Structural drawing Scientific illustration Mechanical systems drawing Working drawing Archaeological illustration Types Sketches Blueprint Technical drawing Assembly drawing Cross section Cutaway diagram Li...
Hamburger restaurant chain in Southern California Tommy's redirects here. For UK-based charity, see Tommy's (charity). 34°04′10″N 118°16′35″W / 34.069545°N 118.276368°W / 34.069545; -118.276368 Original Tommy'sCompany typePrivateIndustryRestaurantsGenreFast foodFounded1946; 78 years ago (1946) inLos Angeles, California,United StatesFounderThomas James Tommy KoulaxHeadquartersMonrovia, CaliforniaNumber of locations34[1] (31 Californ...
This article relies excessively on references to primary sources. Please improve this article by adding secondary or tertiary sources. Find sources: Consecration of Russia to the Immaculate Heart of Mary – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (July 2022) (Learn how and when to remove this message) Our Lady of Fátima, with her Immaculate Heart surrounded with thorns, a necklace chain with a golden ball of light, and barefooted as described by L...
المعهد القومي للبحوث الفلكية والجيوفيزيقية NRIAG تفاصيل الوكالة الحكومية البلد مصر الاسم الكامل المعهد القومي للبحوث الفلكية والجيوفيزيقية تأسست 1840، و1865، و1903 المركز حلوان، مصر الإحداثيات 29°51′45″N 31°20′30″E / 29.8625°N 31.3418°E / 29.8625; 31.3418 الإدا...
Bahasa BuruDituturkan diIndonesiaWilayahMalukuEtnisSuku BuruPenutur(45.000 total, 30.000 penutur aktif per 1991)[1] Rumpun bahasaAustronesia Melayu-PolinesiaMelayu-Polinesia Tengah-TimurMaluku TengahBuru-Sula-TaliabuBahasa Buru Kode bahasaISO 639-3Mencakup:mhs – Burulcl – LiselaGlottologburu1322[2] Status pemertahanan C10Kategori 10Kategori ini menunjukkan bahwa bahasa telah punah (Extinct)C9Kategori 9Kategori ini menunjukkan bahwa bahasa sudah dit...
美利堅合眾國 美國政府与政治系列条目 聯邦政府 美利堅合眾國憲法 法律 稅制(英语:Taxation in the United States) 政策(英语:Public policy of the United States) 立法機關 國會 眾議院 眾議長:邁克·約翰遜(R) 多數黨領袖:史蒂夫·斯卡利斯(R) 少數黨領袖:哈基姆·傑佛瑞斯(D) 國會選區(列表) 參議院 參議長:卡瑪拉·哈里斯(D) 臨時參議長:派蒂·莫瑞(D) 多數黨�...
This article has multiple issues. Please help improve it or discuss these issues on the talk page. (Learn how and when to remove these template messages) This article may be too long to read and navigate comfortably. When this tag was added, its readable prose size was 26,000 words. Consider splitting content into sub-articles, condensing it, or adding subheadings. Please discuss this issue on the article's talk page. (January 2019) This article may need to be rewritten to comply with Wikipe...
Former power station in York, England Foss Island Power StationCountryEnglandLocationNorth Yorkshire, Yorkshire and the HumberCoordinates53°57′36″N 1°04′05″W / 53.960°N 1.068°W / 53.960; -1.068Commission date1900Decommission date1976Owner(s)York Corporation(1900–1948)British Electricity Authority(1948–1955)Central Electricity Authority(1955–1957)Central Electricity Generating Board(1958–1976)Operator(s)As ownerThermal power stati...
Instituto Nacional de las Artes Escénicas y de la Música Logotipo del INAEM Plaza del Rey, donde se ubica la sede del organismoLocalizaciónPaís España EspañaCoordenadas 40°25′31″N 3°41′48″O / 40.425166666667, -3.6967777777778Información generalSigla INAEMTipo Organismo autónomoSede Plaza del Rey, 128004 MadridOrganizaciónDirectora general María Paz Santa-Cecilia AristuDepende de Secretaría de Estado de CulturaEntidad superior Ministerio de C...
2015 concert tour by Elton John The Final Curtain TourNational tour by Elton JohnPromotional posterLocationU.S., North AmericaStart date8 August 2015End date10 October 2015Legs1No. of shows6Box office$6,587,305Elton John concert chronology All the Hits Tour(2015) The Final Curtain Tour(2015) Wonderful Crazy Night Tour(2016–18) The Final Curtain Tour was a concert tour by English musician Elton John which took place in North America in 2015. Background Elton John decided to wind down a 50-ye...
Protected area in New South Wales, AustraliaMutawintji National ParkNew South WalesIUCN category II (national park) Aboriginal rock art located within the national park, 1976.Mutawintji National ParkNearest town or cityWhite CliffsCoordinates31°08′48″S 142°22′53″E / 31.14667°S 142.38139°E / -31.14667; 142.38139Established4 September 1998 (1998-09-04)[1]Area689.12 km2 (266.1 sq mi)[1]Managing authoritiesNSW Nati...
Office skyscraper in Manhattan, New York United States historic placeManhattan Municipal BuildingU.S. National Register of Historic PlacesNew York State Register of Historic PlacesNew York City Landmark No. 0079 LocationManhattan, New York CityCoordinates40°42′47″N 74°00′14″W / 40.71306°N 74.00389°W / 40.71306; -74.00389Built1909–1914[2][3]ArchitectWilliam M. KendallArchitectural styleMixture of Ancient Roman Beaux-Arts Fren...