Die Morris Motor Company wurde 1913 von dem Fahrradproduzenten William Richard Morris gegründet. Dieser eröffnete seine erste Automobilproduktionsstätte in Cowley/Oxfordshire und begann dort mit der Herstellung seines Erstlingsmodells „Bull Nosed Morris“. In den 1920er Jahren hatte Morris bereits einen ausgezeichneten Ruf und konnte diesen in den 1930er und 1940er Jahren durch den Aufbau und Hinzukauf weiterer Produktionsstätten sowie die Einführung der von Henry Ford entwickelten Fließbandfertigung weiter ausbauen. In Frankreich erwarb Morris 1925 Automobiles Léon Bollée. Die Marke wurde als Hersteller einfacher, aber zuverlässiger und preislich attraktiver Fahrzeuge zum Marktführer in Großbritannien. 1923 übernahm Morris den bis dahin selbständigen Karosseriehersteller Hollick & Pratt in Coventry und machte ihn zur Grundlage einer eigenen Karosserieproduktion. Morris bot daraufhin verschiedene Baureihen mit werksseitigen Karosserien an. Allerdings gab es weiterhin Sonderkarosserien, die große Händler wie Stewart & Ardern in London bereitstellten. Sie wurden unter anderem von Cunard gefertigt.
Kurz nach der Vorstellung des erfolgreichsten Morris-Pkw, des Minor im Jahre 1948, verschmolz die Firma 1952 mit ihrem bis dahin größten Rivalen Austin unter dem Dach der British Motor Corporation (BMC). Ab dann war Morris nur eine Marke der BMC, die ihre weitgehend baugleichen Fahrzeugtypen unter verschiedenen Namen anbot. Die Marke Morris wurde bis in die frühen 1980er Jahre verwendet, zuletzt nur noch für den 1984 eingestellten Ital.
In der ursprünglichen Produktionsstätte in Cowley wird, nun unter Konzernzugehörigkeit zu BMW, der aktuelle Mini produziert.