Die Briton Motor Company (1912) Limited, zuvor Star Cycle Company und Briton Motor Company Limited, war ein britisches Unternehmen im Bereich Fahrzeuge und Kraftfahrzeuge.[1] In manchen Quellen findet sich auch die Firmierung British Motor Company Limited.[2][3]
Edwin John Sharratt und Edward Lisle senior (1852–1921) gründeten 1876 das Unternehmen Sharratt and Lisle in Wolverhampton in der Grafschaft Staffordshire zur Produktion von Fahrrädern. Der Markenname lautete Sharratt and Lisle. Sharratt verließ später das Unternehmen, woraufhin es Lisle alleine führte. Der Markenname blieb unverändert.
Unternehmensgeschichte
1896 gründete Edward Lisle senior das neue Unternehmen Star Cycle Company Limited, übernahm Sharratt and Lisle und setzte die Fahrradproduktion fort.[4] Der Markenname lautete nun Star. Außerdem gründete er 1898 die eigenständige Star Motor Company zur Automobilproduktion.[4] 1898 nahm die Star Cycle Company auch Motorräder in die Produktion auf. Sein Sohn Edward Lisle junior übernahm später die Unternehmensleitung. 1905 begann die Produktion von Automobilen, die als Starling und Stuart vermarktet wurden.[4] 1909 änderte sich die Firmierung in Briton Motor Company Limited und gleichzeitig der Markenname in Briton.[1] 1912 erfolgte die nächste Umfirmierung in Briton Motor Company (1912) Limited.[1] 1914 endete die Motorradproduktion. 1922 folgte die Liquidation.[1] Charles Aaron Weight kaufte das Unternehmen und setzte die Produktion von zwei Modellen fort.[1] 1928[1] oder 1929[5] endete die Produktion.
Die letzten vier Fahrzeuge wurden nach Australien exportiert.[2] Das Unternehmen fertigte zwischen Kriegsende und 1922 etwa 800 Fahrzeuge und von 1922 bis zur Aufgabe der Produktion etwa 600 Fahrzeuge.[1]
Im Angebot standen drei Modelle. Als erstes erschien 1905 der 6 hp.[4] Er hatte einen Einzylindermotor von De Dion-Bouton und Kettenantrieb.[4] Die offene Karosserie bot Platz für zwei Personen. Die größeren und stärker motorisierten 8 hp und 10 hp folgten.[4]
Im Angebot stand nur ein Modell. Der 7 hp hatte einen Zweizylindermotor und Kardanantrieb. Er war sowohl als Zweisitzer als auch als Viersitzer erhältlich.[4]
Unter diesem Markennamen entstanden Fahrzeuge der Mittelklasse. Abgesehen vom ersten Modell mit einem Zweizylindermotor hatten die Fahrzeuge Vierzylindermotoren. Bis auf den Motor des 9.8 hp mit OHV-Ventilsteuerung waren es seitengesteuerte Motoren.
1916 gab es die Modelle 10/12 hp und 14/16 hp sowie einen 32 hp auch als Nutzfahrzeug.[9] Der letztgenannte hatte einen Vierzylindermotor mit 110 mm Bohrung, 140 mm Hub und 5322 cm³ Hubraum.[9]
Zwischen 1898 und 1914 wurden auch Motorräder und Motordreiräder hergestellt und als Star vermarktet. Erstes Modell war ein Motordreirad mit einem Einbaumotor von De Dion-Bouton. Darauf folgten Zweiräder mit dem gleichen Motor. Später kam es zu einer Zusammenarbeit mit Établissements Griffon. Letzte Modelle hatten Motoren von J.A.P., wahlweise Einzylindermotoren mit 625 cm³ Hubraum oder V2-Motoren mit 770 cm³ Hubraum.
Literatur
Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8, Kapitel Briton.
George Nick Georgano (Chefredakteur): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 1: A–F. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 198 (englisch).
George Nick Georgano (Chefredakteur): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 3: P–Z. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 1503–1504 (englisch).
David Culshaw, Peter Horrobin: The Complete Catalogue of British Cars 1895–1975. Veloce Publishing, Dorchester 1999, ISBN 1-874105-93-6, S. 91–92, S. 440–443 und S. 486 (englisch).
Erwin Tragatsch: Alle Motorräder 1894 bis heute. Eine Typengeschichte. 2500 Marken aus 30 Ländern. Über 500 Abbildungen. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1977, ISBN 3-87943-410-7, S. 410.
↑ abcdefg
George Nick Georgano (Chefredakteur): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 198 (englisch).
↑ ab
Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8, Kapitel Briton.
↑
David Culshaw, Peter Horrobin: The Complete Catalogue of British Cars 1895–1975. Veloce Publishing, Dorchester 1999, ISBN 1-874105-93-6, S. 486 (englisch).
↑ abcdefgh
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↑ ab
David Culshaw, Peter Horrobin: The Complete Catalogue of British Cars 1895–1975. Veloce Publishing, Dorchester 1999, ISBN 1-874105-93-6, S. 91–92 (englisch).
↑
David Culshaw, Peter Horrobin: The Complete Catalogue of British Cars 1895–1975. Veloce Publishing, Dorchester 1999, ISBN 1-874105-93-6, S. 440–441 (englisch).
↑
David Culshaw, Peter Horrobin: The Complete Catalogue of British Cars 1895–1975. Veloce Publishing, Dorchester 1999, ISBN 1-874105-93-6, S. 442–443 (englisch).