Der in Nordirland geborene Meeke studierte an der Queen’s University Belfast und absolvierte in Maschinenbau. Danach arbeitete er als Konstrukteur bei M-Sport. Im Jahr 2000 stieg Kris Meeke aktiv in den Rallysport ein. Er gewann im selben Jahr einen Nachwuchsbewerb für junge Rallyefahrer. 2001 fuhr Meeke bei seinem dritten Rennen im Peugeot Super 106 Cup zum ersten Sieg. Anfang 2002 wurde der ehemalige Rallyefahrer Colin McRae auf ihn aufmerksam und zu seinem Mentor. In diesem Jahr startete Meeke bei der British Junior Championship, wo er das erste Mal seine Kategorie bei der Scottish Rally gewann, nach dem McRae für ihn die Strecke besichtigte und das Gebetbuch (Streckenbeschreibung) erstellt hatte. Am Ende dieser Saison reichten seine Punkte für den Sieg dieser Meisterschaft und den dritten Rang der «Britischen S1600-Serie».[1] Noch im selben Jahr nahm er bei der Abschlussveranstaltung der Rallye-WM in Wales an seinem ersten Weltmeisterschaftslauf teil, erreichte aber das Ziel nicht.
2009 wechselte Meeke zur Intercontinental Rally Challenge (IRC), dort gewann er mit einem Peugeot 207S 2000 vier von neun Rennen. Bei den Rallyes in Kenia und Russland ging er nicht an den Start, trotzdem gewann er die Meisterschaft mit insgesamt 60 Punkten.[3]
2010 startete er erneut bei der IRC und wurde in der Meisterschaft mit 39 Punkten Gesamtdritter.[4]
WRC
Mit Teamkollege Dani Sordo nahm Meeke im Prodrive unterstützten Mini WRC Team in der Saison 2011 an sechs Läufen der Rallye-Weltmeisterschaft teil.[5] Bei den Rallyes in Italien, Finnland, Deutschland und Frankreich erreichte er das Ziel nicht. Bei der Rallye Katalonien gelang ihm seine erste Zielankunft im MiniWorld Rally Car. Dort gewann er, bei der mit Bonuspunkten belohnten Power Stage, die erste Wertungsprüfung und belegte den fünften Gesamtrang. Bei der Rallye Großbritannien verpasste er, nach einem Fahrfehler auf der letzten Wertungsprüfung, knapp den ersten Podestplatz und wurde Vierter. Nach sechs Teilnahmen bei dreizehn Rallyes belegte Meeke zu Saisonende den elften WM-Rang in der Rallye-Weltmeisterschaft 2011. Nach dem Rückzug von Mini Cooper WRC nach der Saison 2011 stand Meeke ohne Auto da für 2012 und er fuhr Rallyes in nationalen Meisterschaften in Großbritannien.
2013 fuhr er für das Citroën-Werksteam zwei Weltmeisterschaftsläufe. Für das Jahr 2014 bekam Kris Meeke einen Vertrag beim Werksteam von Citroën. Er belegte, als beste Resultate, in Monte Carlo, Argentinien, Finnland und Frankreich den dritten Rang. Er wurde WM-Siebter mit 92 Weltmeisterschaftspunkten.
Kris Meeke gewann bei der Rallye Argentinien 2015 seinen ersten Sieg in der obersten WRC-Klasse. Der nach diesem Sieg extrem emotionale Citroën-Werksfahrer widmete diesen Erfolg seinem früheren Förderer Colin McRae, der 2007 bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben kam. Dieser Sieg kam etwas überraschend, da sich Meeke in den vorgängigen drei Weltmeisterschaftsläufen mit einem zehnten Rang bei der Rallye Monte Carlo, einem siebten bei der Rallye Schweden und einem 16. Rang in Mexiko begnügen musste.[6]
Im Laufe der Saison 2016 stieg Citroen aus der Weltmeisterschaft aus, um sich voll und ganz auf die Entwicklung des neuen 2017er Citroën C3 WRC zu konzentrieren. Kris Meeke spielte bei den Testarbeiten eine entscheidende Rolle.
Um seine Form zu behalten, startete Meeke bei ausgewählten WRC Läufen im Citroen DS3 WRC und konnte dort mit seiner Schnelligkeit punkten. Zwei Siege gingen auf sein Konto, zum Unmut von Sebastien Ogier, der sich ungerne Punkte von einem Fahrer, welcher nicht um die Weltmeisterschaft kämpft, stehlen ließ.
Nachdem Meeke 2017 mit dem neuen C3 in Monte Carlo wie im Vorjahr nicht ins Ziel gekommen war, kam er zwar auch in Schweden außerhalb der Top-10 ins Ziel, wie im Vorjahr erreicht er jedoch die Punkte in der Power-Stage – er wurde Vierter und im Gegensatz zum Vorjahr gab es dank des neuen Punktesystems diesmal zwei Punkte. In Mexiko holte Meeke seine vierten Sieg, obwohl er auf der letzten Wertungsprüfung durch einen Abflug fast 30 Sekunden verlor. Auch bei der Rallye Frankreich 2017, der Heimrallye seines Teams, führte Meeke zeitweise, bis er mit Motorproblemen ausschied. In Argentinien und Italien erreichte der Nordire nicht das Ziel, in Portugal, wo er im Vorjahr noch gewonnen hatte, wurde er 18. Daraufhin wurde er für die Rallye Polen durch Stéphane Lefebvre ersetzt, der selbst anfangs noch neben Craig Breen einer seiner beiden Teamkollegen gewesen war, dann aber aufgrund mangelnder Leistungen durch Andreas Mikkelsen ersetzt wurde. Noch vor Saisonende allerdings verließ Mikkelsen das Team und wechselte zu Hyundai. Meeke wurde Siebter der Gesamtwertung.
2018 fuhr Meeke die ersten sechs Rallyes. Dabei war sein bestes Ergebnis ein dritter Platz bei der Rallye Mexiko. Danach wurde er von Citroen entlassen, und über den Rest der Saison trat man danach meist mit Mads Østberg und Breen an, sowie bei einzelnen Läufen mit Sébastien Loeb, der in den Rallyesport zurückgekehrt war, sowie mit Khalid Al-Qassimi.
Meeke wechselte anschließend zu Toyota Gazoo Racing WRT, wo er den Toyota Yaris WRC fuhr. Sein bestes Ergebnis in der Saison 2019 war ein zweiter Platz bei der Rallye Deutschland. Mit einem sechsten Gesamtrang schlug er seinen Teamkollegen Jari-Matti Latvala, während sein zweiter Teamkollege Ott Tänak Weltmeister wurde. Bereits nach einem Jahr verlor er seinen Platz bei Toyota jedoch wieder und steht für die Saison 2020 ohne Cockpit da.[7]