Schnee und Eis, teilweise starker Regen und dann wieder strahlender Sonnenschein: Die Rallye Monte Carlo machte ihrem Ruf als unberechenbarste Rallye im WRC-Kalender alle Ehre und forderte die Fahrer mit den unterschiedlichsten Wetterbedingungen heraus. Dementsprechend schwierig war die Reifenwahl, aus Trockenreifen, Regenreifen und Winterreifen mit und ohne Spikes musste gewählt werden.
Am besten meisterte diese Herausforderung einmal mehr Sébastien Ogier, der zum fünften Mal in Folge die Rallye Monte Carlo gewann und insgesamt seinen sechsten Sieg bei dieser Rallye feierte. Der M-Sport-Pilot hatte die ersten beiden Wertungsprüfungen am Donnerstagabend gewonnen und anschließend am Freitag seinen Vorsprung auf die Verfolger ausgebaut.
Geschenkt wurde dem Duo Sébastien Ogier und Co-Pilot Julien Ingrassia der Sieg aber wahrlich nicht. Am Freitagnachmittag rutschten sie bei starkem Regen während der siebten Wertungsprüfung in einen Straßengraben. Zum Glück waren reichlich Zuschauer vor Ort um das Auto zurück auf die Straße zu schieben. Am Samstag distanzierte Ogier seine Verfolger bei der verschneiten neunten Wertungsprüfung um gut eine Minute und konzentrierte sich in der Folge darauf, seinen Vorsprung zu verwalten.
Mit Platz zwei feierte Ott Tänak einen gelungenen Einstand bei Toyota. Der Este zeigte im Yaris WRC keinerlei Anlaufschwierigkeiten, gewann vier Wertungsprüfungen und unterstrich damit seine Ambitionen, in der Saison 2018 um den WM-Titel zu kämpfen. Jari-Matti Latvala auf Rang drei und Esapekka Lappi auf Rang sieben komplettierten das gute Ergebnis von Toyota.
Für Citroën endete die Rallye mit einem durchwachsenen Ergebnis. Platz vier von Kris Meeke, Rang neun von Craig Breen waren nicht das, was sich der französische Hersteller erhofft hatte. Meeke war schon am Donnerstagabend nach einem Unfall mehr als zwei Minuten zurückgefallen, er war aber auch im weiteren Verlauf der Rallye nicht in der Lage, mit den Schnellsten mitzuhalten.
Noch schlechter erging es Hyundai, für die der Kampf um beide WM-Titel mit einem Rückschlag begann. Thierry Neuville rutschte schon in der ersten Wertungsprüfung nach wenigen Kilometern in einen Straßengraben, aus dem er sich erst nach gut vier Minuten mit Hilfe einiger Zuschauer befreien konnte. Am Freitag hatte Andreas Mikkelsen technische Probleme. Auf Rang zwei liegend viel nach der dritten Wertungsprüfung die Lichtmaschine seines i20 WRC aus, was den Norweger für diesen Tag zur Aufgabe zwang. Letzte Hoffnung auf ein Spitzenergebnis war damit Dani Sordo. Doch der Spanier sollte das Ziel nicht sehen. Am Samstag flog er auf Rang drei liegend in der neunten Wertungsprüfung von der Straße und schied aus.[1]