Die 58. Rallye Korsika war der 11. von 13 FIA-Weltmeisterschaftsläufen 2015. Die Rallye bestand aus 9 Wertungsprüfungen und wurde zwischen dem 2. und dem 4. Oktober gefahren. Wegen starkem Regen am Freitag und Samstag mussten 2 Wertungsprüfungen abgesagt werden.
Heftiger Regen sorgte am ersten Tag der Rallye für Behinderungen. Die zweite Wertungsprüfung musste abgesagt werden. Die zweite Durchfahrt der gleichen Prüfung am Samstag, die WP 4, wurde bereits am Freitagabend abgesagt. Die Straßen waren teilweise überschwemmt. Somit wurden am Freitag nur zwei Wertungsprüfungen gefahren und nach denen lag M-Sport-Ford-Fahrer Elfyn Evans in Führung. Mit Kevin Abbring (Hyundai) konnte nur ein anderer Fahrer das Tempo von Evans halbwegs mitgehen. Mit 18,7 Sekunden Rückstand auf Evans belegte er nach dem ersten Tag Rang zwei in der Gesamtwertung.
Weltmeister Sébastien Ogier (Volkswagen) hatte die erste Wertungsprüfung zeitgleich mit Robert Kubica (Ford) gewonnen. Ogier legte auch in der dritten Wertungsprüfung die schnellste Zwischenzeit vor, blieb dann aber nach 25,6 Kilometern stehen und verlor rund eineinhalb Minuten wegen eines platten Reifens. Am Ende des Tages lag Ogier auf dem zehnten Gesamtrang. Bester Volkswagen-Pilot in der Gesamtwertung war Jari-Matti Latvala auf dem dritten Rang mit einem Rückstand auf Evans von 22,9 Sekunden. Bester Citroën-Pilot wurde Mads Østberg auf Position vier mit 38,8 Sekunden Rückstand.[1]
2. Tag (Samstag, 3. Oktober)
Volkswagen hatte am zweiten Tag der Rallye die Ränge eins und drei übernommen. Jari-Matti Latvala machte auf den nur zwei Wertungsprüfungen des Samstags knapp 25 Sekunden gut und damit zwei Positionen. Der derzeitige Zweite der Rallye-Weltmeisterschaftstabelle übernahm die knappe Führung von Elfyn Evans (M-Sport-Ford) mit nur zwei Sekunden Vorsprung. Andreas Mikkelsen (Volkswagen) machte auf den über 84 Prüfungskilometern des Tages knapp 16 Sekunden gut und er fuhr vom siebten auf den dritten Rang.
Eine Aufholjagd blieb Sébastien Ogier am Samstag verwehrt. Nachdem der alte und neue Weltmeister am Freitag mit einem schleichenden Plattfuß über 1:40 Minuten verloren hatte, musste er nach Problemen das Getriebewechsel am Mittag. Dies zog eine Strafe von zehn Minuten nach sich. Bei der Rückkehr unter dem Rallye-2-Reglement entschied Ogier die mit 48,46 Kilometern längste sechste Wertungsprüfung für sich.[2]
3. Tag (Sonntag, 4. Oktober)
Jari-Matti Latvala ließ sich den dritten Saisonsieg am Sonntag nicht mehr nehmen. Die Erfolgsgeschichte für Volkswagen vervollständigten Andreas Mikkelsen, der als dritter das 22. Podiumsresultat in dieser Saison herausfuhr. Teamkollege Sébastien Ogier beendete die schwierige Heimrallye mit dem neunten Gewinn der Power-Stage in der laufenden Saison auf dem 15. Rang.
Mit dem Sieg bei der dritten Wertungsprüfung am Freitag übernahm Elfyn Evans die Spitze der Rallye, die er am Samstag fast behauptet hätte. Mit nur zwei Sekunden Rückstand auf Latvala ging Evans in den Schlusstag und fuhr auf den zweiten Rang vor Mikkelsen.
Ein problematisches Wochenende erlebten die beiden Hyundai-Stammfahrer Thierry Neuville und Dani Sordo. Neuville kam am Freitag nur einen Kilometer weit, ehe er mit dem rechten Hinterrad an eine Brücke anschlug, dabei die Radaufhängung beschädigte und ausschied. Nach dem Neustart unter dem Rallye-2-Reglement kam der Belgier auf Gesamtrang 21 ins Ziel. Sordo verlor am Freitag durch einen Reifenschaden gut zwei Minuten, die er im weiteren Verlauf der Rallye trotz der Bestzeit bei der achten Wertungsprüfung nicht mehr aufholte. Am Ende wurde Sordo auf dem siebten Rang gewertet. Damit musste Hyundai im Kampf um Rang zwei in der Herstellerwertung einen Rückschlag einstecken, dort liegt nun Citroën um einen Punkt wieder vorne. Kevin Abbring lag im Hyundai nach einem starken Freitag zwischenzeitlich auf dem zweiten Gesamtrang. Er war auch am Schlusstag noch auf Kurs zu einem Resultat in den ersten Fünf, kam aber bei der vorletzten Wertungsprüfung von der Straße ab und schied aus. Somit wurde Teamkollege Hayden Paddon fünfter, nachdem er mit technischen Problemen am ersten Tag zwischenzeitlich auf Rang 15 zurückgefallen war.[3]
WRC2
Julien Maurin (Ford Fiesta RRC) übernahm am Samstagmorgen die Führung und er lag bis zum Abend 19,0 Sekunden vor Esapekka Lappi (Škoda Fabia R5). In der ersten Wertungsprüfung am Sonntag hatte Maurin seinen Vorsprung mehr als verdoppelt, dosierte dann sein Tempo und letztlich gewann er mit 20,9 Sekunden Vorsprung. Lappi musste anerkennen, dass er mit Maurin nicht mithalten konnte. Der zweite Rang bedeutete jedoch, dass er sich in der Meisterschaft auf den zweiten Platz verbesserte, neun Punkte hinter Nasser Al-Attiyah. An dritter Stelle liegend schied Armin Kremer (Škoda Fabia R5) wegen eines Unfalls auf der ersten WP am Sonntagmorgen aus. Dadurch kam Eric Camilli (Ford Fiesta R5) auf das Podium. Camilli lag 3:20 Minuten hinter Lappi im Ziel. Craig Breen, der bis zu einem Reifenschaden geführt hatte, überholte Teemu Suninen am Sonntag und kam mit einem Peugeot 208 T16 auf den vierten Rang, 6,8 Sekunden hinter Camilli. Mit Jonathan Hirschi komplettierte ein weiterer Peugeot 208 T16 die ersten sechs Platzierungen.[4]
Anmerkung: Sébastien Ogier (15.) gewann die Power-Stage und damit drei WM-Punkte. Robert Kubica (22.) wurde zweiter in der Power-Stage und bekam dafür zwei WM-Punkte.
* Während der angegebenen Zeiten darf im Service Park an den Autos gearbeitet werden.
Quelle: [6]
Fahrerwertung nach der Rallye
Das Punktesystem für die ersten zehn Fahrer ist 25-18-15-12-10-8-6-4-2-1. Für die Power-Stage erhalten die drei schnellsten Fahrer jeweils 3-2-1 Bonuspunkte für die Fahrer-Weltmeisterschaft.