Im Süden der Gemarkung unweit der Grenze zu Bobenthal erstrecken sich der 378,3 m hohe Teilberg und im Osten die 321 m hohe Dörrhalde. Weiter nördlich erstrecken sich das 370 m hohe Geiersnest und die Südflanke des 402 m hohen Nestelberg innerhalb des Gemeindegebiets.
Gewässer
Der Ort liegt an der Wieslauter, die den südlichen Siedlungsrand streift. Vor Ort mündet in diese von links der Erlenbach, der in Nord-Süd-Richtung mitten durch die Bebauung fließt. Der weiter östlich verlaufende Portzbach bildet die Gemarkungsgrenze zu Bobenthal.
Geschichte
Der Codex Edelini berichtet zum Jahr 1068 über die Weihe der Laurentiuskirche in Slettenbach, wie die Gemeinde damals hieß.[2][3] Dies war zugleich der damalige Name des Erlenbaches. Da an seinem Oberlauf eine weitere Siedlung namens Slethebach entstand, erhielt der Ort zur Unterscheidung spätestens um 1800 seinen heutigen Namen, während das andere Dorf dann Oberschlettenbach genannt wurde.
2012 waren 67,6 Prozent der Einwohner katholisch und 16,2 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[4] Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer und unterstehen dort dem Dekanat Pirmasens, die Evangelischen zur Protestantischen Landeskirche Pfalz. Seit 2016 gehört Niederschlettenbach katholischerseits zur in Dahn ansässigen Pfarrei Hl. Petrus.[5]
Die Gemeinde wird von der Kirche St. Laurentius – bis 2015 Pfarrkirche – mit einem gotischen Chor um die 1220 und 1230 und einem Turm aus dem 14. Jahrhundert überragt. Am Turm befindet sich eine mittelalterliche Sonnenuhr. Ein alter Giebelstein mit der Weiheinschrift vom 13. Mai 1068 ist im alten Chor eingemauert.
Ein römischer Götterstein „Diana“ aus dem späten zweiten beziehungsweise frühen dritten Jahrhundert ist an der Ostseite des Turmes eingemauert.
Ein weiteres denkmalgeschütztes Objekt ist die einen Kilometer westlich des Siedlungsgebiets von Niederschlettenbach liegende gotische St. Anna-Kapelle, die um 1400 erbaut wurde. Die jährliche Wallfahrt findet am Samstag nach dem 26. Juli statt. In dieser Kapelle liegen die Gebeine von Hans Trapp, dem Ritter von der Burg Berwartstein († 1503).
sonstige Bauwerke
Oberhalb des Ortes an der Lauter befindet sich ein Wehr.
Auf der Gemarkung der Gemeinde befinden sich insgesamt vier Rittersteine. Ritterstein 22 trägt die Aufschrift Glückauf L. v. G. 1835 und ist Bestandteil der Gartenmauer des Forsthauses Erzgrube. 191 Ehem. Silbergrube steht an der Gemarkungsgrenze zu Bobenthal am Eingang zu einem früheren Silberbergwerk. 193 Drei Männer Weg markiert einen Weg, der von drei Leuten ohne offizielle Arbeit errichtet wurde. 196 Ehem. Eisenerzgrube befindet sich unweit des Rittersteines 22 und weist auf ein früheres Eisenerzbergwerk hin.
Thomas Pietsch wurde am 24. September 2019 Ortsbürgermeister von Niederschlettenbach.[6] Diese Wahl war notwendig geworden, da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 der seit 35 Jahren amtierende Ortsbürgermeister Roman Mertz als einziger Kandidat die notwendige Mehrheit verfehlte.[7] Pietsch wurde im Juni 2024 wiedergewählt.
Wappen
Blasonierung: „Durch einen silbernen Schrägwellenbalken, belegt mit einem roten Krummstab, von Blau und Grün geteilt, oben ein silberner Großbuchstabe S, unten eine silbern gedeckte rote Kirche mit silbernen Randsteinen, im Schildfuß ein sechsstrahliger goldener Stern.“[8]
Aufgrund der geographischen Gegebenheiten dominierte vor Ort jahrhundertelang die Forst- und Holzwirtschaft. Früher befand sich in der Gemeinde das Forstamt Erzgrube. Die örtlichen Waldgebiete unterstehen dem Forstamt Wasgau, das seinen Sitz in Dahn hat. Ebenso war der inzwischen vollständig zum Erliegen gekommene Bergbau für die Gemeinde prägend.
Verkehr
Durch Niederschlettenbach verläuft die Landesstraße 478, die in die östliche Richtung nach Wissembourg verläuft und in die westliche stets unweit der Grenze zu Frankreich über Hornbach ins Saarland führt. Innerhalb der Ortsmitte zweigt von dieser Landesstraße 490 ab, die bis nach Annweiler am Trifels verläuft. Westlich des Siedlungsgebiets zweigt von der Landesstraße 478 die Kreisstraße 46 ab, die Nothweiler ans Straßennetz anbindet.
Der Öffentliche Nahverkehr war ab 2000 im Westpfalz-Verkehrsverbund (WVV) organisiert, der seit Sommer 2006 vollständig in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) integriert ist. Die von SüdwestBus betriebene Linie 548 stellte bis 2012 die Verbindung zu den nächsten Städten Dahn und Bad Bergzabern sowie jenseits der Landesgrenze bis nach Weißenburg her. Aktuell hat sie die Liniennummer 252 und wird von der Queichtal Nahverkehrsgesellschaft (QNV) betrieben; in nördliche Richtung verläuft sie bis nach Hauenstein.
↑Christoph Dette (Hrsg.): Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte. Band 59, 1987, S.150f. (Digitalisat [abgerufen am 15. September 2020]).
↑Martin Dolch; Albrecht Greule: Historische Siedlungsnamen der Pfalz. Verlag der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, Mainz 1991, S.341.