Der Landkreis Alsfeld war ein Landkreis in Hessen, der bis 1972 bestand. Er trug von seiner Gründung 1832 bis Ende 1938 die Bezeichnung Kreis Alsfeld. Das Landratsamt befand sich in Alsfeld.
Im späteren Gebiet des Landkreises Alsfeld bestanden seit 1821 die LandratsbezirkeKirtorf mit Sitz in Homberg und Romrod mit Sitz in Alsfeld. Durch die Gebietsreform von 1832[1] wurden diese Landratsbezirke aufgehoben und zum Kreis Alsfeld zusammengefasst. Lediglich der Ort Ermenrod im Landratsbezirk Kirtorf kam zum neuen Kreis Grünberg.
Durch Bekanntmachung vom 28. Dezember 1838 wurde der Landratsbezirk Schlitz aufgelöst und mit Wirkung vom 1. Februar 1839 dem Kreis Alsfeld zugeordnet.[2]
1938 wurde im Zuge einer reichsweiten Vereinheitlichung mit Wirkung zum 1. Januar 1939 die Bezeichnung „Kreis“ in „Landkreis“ geändert[8], aus dem „Kreis Alsfeld“ wurde damit der „Landkreis Alsfeld“.
Ebenfalls 1939 wurden Ilsdorf (Solms) nach Ilsdorf und Kirschgarten nach Merlau sowie 1951 Schmitten nach Sellnrod eingemeindet. Damit umfasste der Landkreis 94 Gemeinden.
Auflösung
Im Rahmen der hessischen Gebietsreform wurden im Landkreis Alsfeld zwischen 1969 und 1972 zahlreiche Gemeinden fusioniert. Am 31. Dezember 1971 schieden einige Gemeinden aus dem Landkreis aus:
Bobenhausen II, Helpershain, Ober-Seibertenrod, Unter-Seibertenrod und Wohnfeld wurden nach Ulrichstein im Landkreis Lauterbach eingemeindet.
Insgesamt verringerte sich die Zahl der Gemeinden des Landkreises durch dieser Umstrukturierung bis zum Juli 1972 auf 14.[9]
Am 1. August 1972 wurde der Landkreis Alsfeld aufgelöst und mit dem benachbarten Landkreis Lauterbach zum Vogelsbergkreis zusammengeschlossen.[10] Gleichzeitig fanden noch weitere Eingemeindungen statt. Aus dem Landkreis Alsfeld traten damit letztendlich zehn Gemeinden in den neuen Vogelsbergkreis ein.[9]
1848–1852 gab es im Großherzogtum Hessen keine Kreise. Die Aufgaben wurden von größeren Regierungsbezirken wahrgenommen, hier vom Regierungsbezirk Alsfeld.
Am 4. Dezember 1956 erhielt der Landkreis Alsfeld vom hessischen Innenministerium ein eigenes Wappen verliehen. Es zeigt auf rotem Grund das 1512–1516 erbaute Fachwerk-Rathaus der Kreisstadt Alsfeld. Das Wappen war bis zum Zusammenschluss der beiden Landkreise Alsfeld und Lauterbach in Gebrauch.
Gemeinden
Die folgende Liste enthält alle Gemeinden, die dem Landkreis Alsfeld angehörten, und die Daten aller Eingemeindungen.[11][9]
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen ALS zugewiesen. Es wurde bis zum 11. Februar 1979 im Teilkreis Alsfeld des Vogelsbergkreises ausgegeben.
↑Konrad von Grölmann war vor 1889 Vorsitzender des Polizeiamtes Darmstadt und ging 1896 in Pension (Haberkorn / Boss, S. X.).
↑Franz Hölzinger kam 1906 als Oberregierungsrat aus dem Innenministerium in Darmstadt und ging 1910 als Ministerialrat nach dort zurück (Haberkorn / Boss, S. X.).
↑ abPhilipp Alexander Ferdinand Walther: Das Großherzogthum Hessen nach Geschichte, Land, Volk, Staat und Oertlichkeit. Darmstadt 1854, S.388 (books.google.de [abgerufen am 6. Juni 2015]).