Carlo Facettis lange Karriere im Motorsport umfasste beinahe vier Jahrzehnte. Als er im April 1961 bei der Targa Florio am Start war, war nicht absehbar, dass er 1995 noch in der italienischen GT-Meisterschaft Rennen fahren würde. Facetti – der lange Jahre Werksfahrer bei Alfa Romeo und Autodelta war, erzielte seine Erfolge vor allem im GT- und Sportwagensport. Starts im Monoposto-Rennwagen blieben eine Seltenheit. Dennoch versuchte er einmal sich für einen Weltmeisterschaftslauf der Formel 1 zu qualifizieren. 1974 meldete die Scuderia Finotto für ihn einen Brabham BT42 zum Großen Preis von Italien in Monza. Mit einer Trainingszeit von 1:37,300 Minuten scheiterte er knapp an der Qualifikation zum Rennen.
In den frühen 1960er-Jahren bestritt Facetti in erster Linie Tourenwagenrennen mit Fahrzeugen der Marke Alfa Romeo. Seinen ersten Sieg feierte er 1962 bei einem nationalen GT-Rennen in Monza. Bis zum Ende der 1960er-Jahre startete er bei allen großen internationalen Sportwagenrennen, gab sein Debüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans und stieg zu einem der bekanntesten europäischen Tourenwagenpiloten auf. Erwähnenswert in dieser Zeit ist vor allem der dritte Gesamtrang beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps1970 auf einem Alfa Romeo 2000 GTam mit Partner Teodoro Zeccoli. Auch 1964 hatte er bei diesem Rennen den dritten Gesamtrang erreicht.
Mitte der 1980er-Jahre wurde Facetti Werksfahrer bei Alba Engineering und gewann für das kleine italienische Team 1983 und 1984 die Junior-C2-Klasse der Sportwagen-Weltmeisterschaft.
CARMA
Mit dem Industriellen Martino Finotto verband Facetti eine langjährige Freundschaft. Anfang der 1980er-Jahre gründenden sie gemeinsam ein Unternehmen – CARMA (CAR für Carlo und MA für Martino) – das sich mit der Entwicklung von Rennmotoren beschäftigte. Der 1,8-Liter-4-Zylinder-Turbomotor im Alba AR2 – aus Reglementgründen als Giannini Carma bezeichnet – wurde bei CARMA entwickelt.