Dieser Artikel behandelt die Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz; zum Ortsteil der Stadt Rottenburg an der Laaber im bayerischen Landkreis Landshut siehe Oberotterbach (Rottenburg an der Laaber).
Nordwestlich des Siedlungsgebietes erstreckt sich der 420 Meter messende Hohenberg. Weiter westlich erheben sich der Farrenberg (489,3 m), der Kanzelberg, der Schloßberg (503 m), der Querenberg, die Hohe Derst (561 m) und das Zimmerhörnel.
Gewässer
In West-Ost-Richtung fließt der Otterbach. Er entspringt mitten im Wasgau im Rothenbrunnen und bildet teilweise die Gemarkungsgrenze zu Schweigen-Rechtenbach, ehe er durch die Oberotterbacher Ortsmitte fließt. Der Dierbach, ein linker Nebenfluss des Otterbachs, entspringt unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zu Dörrenbach und setzt diese für die Dauer mehrerer Kilometer in Richtung Osten fort. Der Reisbach bildet im äußersten Westen teilweise die Grenze zu Böllenborn und Bobenthal. In der Nähe des Schlossberges liegt außerdem der Schlossbrunnen.
Geschichte
In Otterbach im Speyergau schenkte der damalige König Otto III. 992 dem Kloster Seltz im Elsass (zwischen Wissembourg und Hagenau) seine hiesigen Güter (Regesta Imperii II,3,1054). Diese Schenkung gilt als die erste urkundliche Erwähnung von Ober- und Niederotterbach.
Ende des Jahres 2013 waren 49,5 % der Einwohner evangelisch und 25,7 % katholisch. Die übrigen 24,8 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[4] Die Anteile der Katholiken und Protestanten sind seitdem gesunken. Mit Stand Ende April 2023 waren von den Einwohnern 37,8 % evangelisch, 21,4 % katholisch und 40,8 % waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[5]
Heinz Oerther (FWG) wurde 2009 Ortsbürgermeister von Oberotterbach.[8] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 74,60 %[9] und am 9. Juni 2024 als einziger Bewerber mit 81,3 % jeweils für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10] Sein Vorgänger war Fritz Beck.
Wappen
Blasonierung: „Geteilt und oben gespalten, belegt mit einem silbernen Herzschild, darin ein rotbewehrter und -bezungter goldbekrönter blauer Löwe, oben rechts in Schwarz ein rotbewehrter, -bezungter und -bekrönter goldener Löwe, oben links von Silber und Blau gerautet, unten in Grün ein silberner Schrägwellenbalken, beseitet von je einer silbernen Kugel.“[11]
Wappenbegründung: Es wurde 1938 vom bayerischen Reichsstatthalter genehmigt und geht zurück auf ein Siegel aus dem Jahr 1558.
Auf Gemarkung der Gemeinde befinden sich mehrere Rittersteine. Ritterstein 11 trägt die Bezeichnung R. Buchbacherhof und weist auf einen im Jahr 1846 abgerissenen Hof hin. 12 Schanze 1704 verweist auf eine Schanze aus dem Spanischen Erbfolgekrieg. 13 Hirschtränke markiert eine Vertiefung mit Regenwasser und 14 Drei Buchen einen Standort dreier großer Buchen. 15 R. Schloßhütte steht an der Stelle einer mittlerweile abhanden gekommenen Schutzhütte.
Sport
Oberotterbach ist hauptsächlich von Fußball geprägt. Der Sportverein Oberotterbach 1950 e. V. stellt eine Herrenmannschaft, Altherrenmannschaft, A-Jugend-, D-Jugend- sowie eine F-Jugendmannschaft. Weitere sportliche Aktivitäten in Oberotterbach sind Tischtennis, Tennis, Aerobic, Turnen und Modellsport.
Veranstaltungen
Am 28. August 2012 war Oberotterbach Eröffnungsort des Erlebnistags Deutsche Weinstraße; das Motto lautete „Rebsorten der Pfalz“.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Oberotterbach ist ein Winzerort und als solcher Teil des Weinanbaugebiets Pfalz. Vor Ort befindet sich die Einzellage Sonnenberg (204,9 ha).[12] Die Lage gehört zur GroßlageGuttenberg.[13]
Durch die Gemeinde verläuft in Nord-Süd-Richtung die Bundesstraße 38. Von dieser zweigt in östlicher Richtung die Kreisstraße 25 nach Niederotterbach ab.
Durch Oberotterbach verläuft außerdem der mit einem gelben Balken markierte Fernwanderweg Pirmasens–Belfort. Durch die Waldgemarkung führender Prädikatswanderweg Pfälzer Weinsteig und einer, der mit einem blauen Kreuz gekennzeichnet ist. Seit Juni 2009 besteht in der Gemeinde in Form des Westwall-Wanderwegs ein zehn Kilometer langer Wanderweg entlang den gesprengten Bunkern, Laufgräben und Stellungen.
Außerdem beginnt im Ort der Waldgeisterweg, ein Wanderweg mit vielen geschnitzten Holzfiguren.[14]
Persönlichkeiten
Stephan Lederer (1844–1923), katholischer Priester, war von 1873 bis 1882 vor Ort Pfarrer