Nordwestlich des Siedlungsgebiets erstreckt sich der 533,1 Meter hohe Föhrlenberg mit seinem Ostläufer Schlossberg. Ganz im Westen erstreckt sich der Scharfenberg mit zwei Kuppen von 463 beziehungsweise 485 Metern Höhe. Der Birnbach fließt in West-Ost-Richtung durch den Ort und seine Bebauung.
Geschichte
In Leinsweiler lässt sich Besiedlung bereits in der Altsteinzeit nachweisen (Faustkeil von Leinsweiler).
Der Name Leinsweiler entstand, als ein fränkischer König den Ort einer Freifrau namens Landswinda zu Lehen gab, die am fränkischen Hof wegen ihrer Schönheit besungen wurde. Leinsweiler wurde als „Lantsindewilare“ im Codex Edelini erwähnt, als es 985 bei dem Salischen Kirchenraub dem Kloster Weißenburg enteignet wurde. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Leinsweiler zu Pfalz-Zweibrücken.
Jürgen Kohlmann (parteilos) wurde am 2. September 2024 Ortsbürgermeister von Leinsweiler.[5] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 war er ohne Gegenkandidat mit einem Stimmenanteil von 55,9 % für fünf Jahre gewählt worden.[6]
Kohlmanns Vorgänger Thomas Stübinger (parteilos) hatte das Amt 2013 übernommen und kandidierte bei der Wahl 2024 nicht erneut.[7] Seine Vorgänger waren Hubert Horbach (Amtszeit 2008–2013) und der Anfang 2008 verstorbene langjährige Ortsbürgermeister Ulf Bauernfeind.[8][9]
Wappen
Blasonierung: „In Blau ein halber rotbewehrter und -bezungter silberner Löwe, eventuell auch ein Greif.“
Gemeindepartnerschaft
Seit dem 23. August 2003 bestand eine kommunale Partnerschaft mit der ungarischen Gemeinde Gerjen. Diese wurde auf Wunsch des Gemeinderates im Jahre 2011 beendet, da sowohl die große Entfernung als auch die sprachlichen Verständigungsprobleme auf die Dauer eine Zusammenarbeit fast unmöglich machten.
Der Ortskern sowie die auf der Gemarkung von Leinsweiler befindlichen Ruinen der Burgen Anebos, Scharfenberg und Neukastel, die mit Ausnahme Letzterer zur Trifelsgruppe gehören, sind als Denkmalzonen ausgewiesen
Hinzu kommen zahlreiche Einzelobjekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter das örtliche Rathaus aus dem Jahr 1619 mit seiner Arkadenhalle und der Dorfbrunnen von 1581. Der Ort besitzt eine spätgotische Martinskirche aus dem 13. Jahrhundert sowie eine Reihe gut erhaltener Fachwerkhäuser.
Bekanntestes Ziel auf Leinsweiler Gemarkung ist der sogenannte Slevogthof, in dem der bekannte Künstler Max Slevogt (1868–1932) ab 1914 mit Unterbrechungen bis zu seinem Tode lebte und arbeitete.
Durch Leinsweiler verlaufen die Landesstraße 508, die in diesem Bereich mit der Deutschen Weinstraße identisch ist, und die mitten im Siedlungsgebiet von dieser abzweigende Kreisstraße 20. Von Annweiler aus führt die hauptsächlich dem Tourismus dienende Kreisstraße 2 in den Westen der Gemeindegemarkung, ohne jedoch zum Leinsweiler Siedlungsgebiet vorzustoßen. Der Ort ist über die von der Queichtal Nahverkehrsgesellschaft (QNV) betriebene Buslinie 530 des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar, die nach Landau in der Pfalz führt, an das Nahverkehrsnetz angebunden.
Tourismus
Durch die Gemeinde führen der Prädikatswanderweg Pfälzer Weinsteig und der Themenweg Pfälzer Keschdeweg. Durch Leinsweiler verlaufen der Radweg Deutsche Weinstraße und durch den äußersten Westen der Gemeindegemarkung der zu den Saar-Rhein-Wanderwegen zählende Weg mit der Kennzeichnung Schwarzer Punkt auf weißem Balken, der von Saarbrücken nach Rülzheim führt. Darüber hinaus ist die Gemeinde östlicher Endpunkt des vom Rehberg ausgehenden August-Becker-Wanderwegs.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Max Slevogt (1868–1932), deutscher Maler, Grafiker, Illustrator und Bühnenbildner des Impressionismus hatte seinen Sommersitz auf dem Slevogthof.
Theodor Reysmann (~1503–1543/44), Lehrer, evangelischer Pfarrer und humanistischer Dichter des 16. Jahrhunderts, wurde vor Ort, wo er sich zuletzt aufhielt, begraben
Adolf Kessler (1890–1974), Maler und Grafiker, entwarf 1955 das Wandgemälde auf dem Leinsweiler Hof
Karlheinz Ingenkamp (1925–2015), Pädagoge, Hochschullehrer und Schriftsteller, lebte in Leinsweiler.
Literatur
Ortsgemeinde Leinsweiler (Hrsg.): Leinsweiler … wo die Pfalz am schönsten ist. Ein Heimatbuch – von den Historischen Anfängen bis ins 21. Jahrhundert. 2006 (Ortschronik).
↑Gerhard Sommer: Ortschef-Wahl für 9. Juni geplant. Leinsweiler: Nachfolger für Hubert Horbach. Die Rheinpfalz, 21. März 2013, abgerufen am 10. April 2020.