Der Ort erstreckt sich längs des Eußerbachs, der von Nordwest nach Südost fließt und zum Flusssystem der Queich gehört. Nördlich des Siedlungsgebiets ist er zum Schweinswoog aufgestaut und nimmt anschließend von rechts den Dürrentalbach auf. Südöstlich des Siedlungsgebietes mündet von rechts der in Nord-Süd-Richtung verlaufende Eischbach in den Eußerbach. Im Südosten bildet der Dernbach die Grenze zu Albersweiler und Annweiler.
Erhebungen
Beidseits der Gemeinde verlaufen Höhenzüge, die zum mittleren Pfälzerwald gehören. Die größten Erhebungen im Umland sind – bereits jenseits der Gemarkungsgrenze – das Döreneck (513,8 m) und der Harzofenberg (556,4 m) links des Eußerbachs im Norden und Nordosten sowie der Almersberg (564,1 m) und an der Grenze zu Annweiler sowie Rinnthal der Kehrenkopf (alternativ Kehrkopf; 529,7 m) auf der rechten Bachseite im Westen und Südwesten.[2] An der Grenze zu den Waldexklaven von Landau und Gleisweiler erhebt sich das 518,2 m hohe Meisenhorn.
Innerhalb der Gemeindegemarkung liegen im Nordwesten der Behälterkopf und näher am Siedlungsgebiet der 411,2 m hohe Prestenberg. Im Südosten befinden sich der Große und der Kleine Eischkopf, unmittelbar südwestlich des Siedlungsgebiets erstreckt sich der Krauseberg.
Geschichte
Das Dorf entstand im Umfeld eines Klosters der Zisterzienser, das im Jahre 1148 gegründet wurde. Vom eigentlichen Kloster Eußerthal sind nur spärliche Reste übrig geblieben, doch seine ehemalige Kirche ist heute noch das katholische Gotteshaus der Gemeinde.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Gemeinde zur Kurpfalz und unterstand dort dem Oberamt Germersheim. Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Euserthal – so die damalige Schreibweise – in den Kanton Annweiler eingegliedert und unterstand der Mairie Ramberg. 1815 hatte die Gemeinde insgesamt 400 Einwohner. Im selben Jahr wurde der Ort Österreich zugeschlagen, bereits ein Jahr später wechselte er wie die gesamte Pfalz in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 gehörte Euserthal dem Landkommissariat Bergzabern an; aus diesem ging anschließend das Bezirksamt Bergzabern hervor.
Reinhard Denny ist seit 2004 Ortsbürgermeister von Eußerthal.[5] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 85,11 %[6] und am 9. Juni 2024 als einziger Bewerber mit 87,9 % jeweils für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7]
Wappen
Blasonierung: „In Blau auf goldenem Thron der heilige Bernhard mit goldener Albe und Nimbus, die Rechte zum Schwur erhoben, in der Linken einen goldenen Krummstab.“
Das Freilichttheater Eußerthal präsentiert überwiegend Aufführungen mit regionalem und historischem Bezug.[8]
Vereine
Eußerthal verfügt über eine Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins, über den Heimatverein e. V. „Froh und Heiter“, über den Mittelalterverein Die Pfalzritter e. V. und über den Sportverein Spvgg Eußerthal.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Noch bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts besaß Eußerthal wegen seiner Lage mitten im Pfälzerwald große Bedeutung für die Forstwirtschaft. Deren Niedergang setzte nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Inzwischen ist der Ort eine Wohngemeinde, die sich mehr und mehr dem Tourismus geöffnet hat. Mitten im Ort befand sich die Klostermühle, deren Anwesen mittlerweile als Alte Mühle bezeichnet wird.
Theodor Nauerz (1909–2007), war in Eußerthal zeitweise Seelsorger.
Hermann Arnold (1912–2005), Mediziner, versuchte anhand vor Ort lebender Sinti mittels Datenmanipulationen die nationalsozialistische Ideologie zu untermauern.
Literatur
Heribert Feldhaus: Das ehemalige Zisterzienserkloster Eusserthal. Verlag Imhof, Petersberg 2008. ISBN 3-86568-255-3.