Bornheim liegt wenige Kilometer vom Ostrand des Pfälzerwalds in den hügeligen Ausläufern des pfälzischen Weinbaugebiets nahe der Deutschen Weinstraße. Westlich der Gemeinde breitet sich die Stadt Landau aus, östlich bestimmt die überwiegend als Grasland genutzte Niederung des etwa 3 km südlich an Bornheim vorbeifließenden Flüsschens Queich die nun flache Landschaft der Oberrheinischen Tiefebene. Durch die Gemeinde selbst fließt der Hofgraben, der etwa 15 km unterhalb von links in den Lingenfelder Altrhein mündet, eine alte Flussschlinge des Oberrheins.
Bornheim wurde als Burenheim im Jahr 884 erstmals urkundlich erwähnt, als Kaiser Karl III. dem Kloster Honau seinen hiesigen Besitz bestätigte (MGH DD KarIII, 101, auch Reg.Imp. I, 1685). Das in einer Urkunde König Ludwigs des Kindes im Jahr 900 genannte "Grunheim" kann wegen des mitgenannten Ortes Godramstein mit Bornheim gleichgesetzt werden (RFO = Regnum Francorum online D_LK 005). Im Jahr 976 schenkte Kaiser Otto II. einem Getreuen Güter in Bruneheim (RFO D_O_II, 127). Im Jahr 985 erscheint Bornheim gleich zweimal in Verzeichnissen des Klosters Weißenburg, dem es damals zinspflichtig war (RFO LP = Liber Possessionum 049 + 311). Von 1500 bis 1709 teilten sich das Hochstift Speyer und die Kurpfalz die Herrschaft, bis das Dorf im Rahmen eines Tauschgeschäfts ganz zur Kurpfalz kam und dort bis zur Französischen Revolution verblieb.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Bornheim in den Kanton Edenkoben eingegliedert und bildete eine eigene Mairie. 1815 hatte der Ort insgesamt 460 Einwohner. Im selben Jahr wurde er Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später gelangte der Ort wie die gesamte Pfalz in das Königreich Bayern. Zur selben Zeit wechselte die Gemeinde in den Kanton Landau. Von 1818 bis 1862 gehörte die Gemeinde dem Landkommissariat Landau an; aus diesem ging das Bezirksamt Landau hervor.
2012 waren 39,8 % der Einwohner evangelisch und 39,2 % katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[2] Die Anteile der Katholiken und vor allem der der Protestanten sind seitdem gesunken. Derzeit (Stand 31. Januar 2023) sind von den Einwohnern 32,9 % katholisch, 31,9 % evangelisch und 35,2 % sind konfessionslos oder gehören einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[3]
Elke Thomas (FWG) wurde am 21. August 2019 Ortsbürgermeisterin von Bornheim. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war sie mit einem Stimmenanteil von 72,8 % für fünf Jahre gewählt worden.[6] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 setzte sie sich mit 56,0 % gegen einen Mitbewerber durch.[7]
Die Vorgänger von Elke Thomas waren Karl Keilen (CDU), der im April 2012 zum Nachfolger des zuvor verstorbenen Ortsbürgermeisters Lothar Bach (CDU) gewählt wurde, und Dieter Hörner (CDU, Amtszeit 1989–2004).[8][9]
Wappen
Blasonierung: „In Rot ein silbernes Gemarkungszeichen in Form von zwei waagrechten dicken Balken, die in der Mitte durch einen schmäleren senkrechten Pfahl verbunden sind.“[10]
Wappenbegründung: Das Symbol hat die Form eines um 90° gedrehten Großbuchstabens „H“. Das Gemarkungszeichen basiert auf einem Siegel aus dem Jahr 1709. Ähnliche Symbole wurden auch auf Grenzsteinen von Dörfern oder Grundstücken verwendet.
In der Ortsgemeinde existieren insgesamt sechs Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die protestantische Kirche.
Weitere Bauwerke, die das Ortsbild prägen, sind das Wachthaus von 1835, die Storchenscheune mit WebCams auf dem Dach und Weißstorch-Pflegestation, das Storchenzentrum, das Rathaus, der vom Bildhauer Gernot Rumpf geschaffene Saubrunnen, der Max-und-Moritz-Platz, der Hirtenplatz, das Schulhaus von 1868 und das Dorfgemeinschaftshaus.
Bei Wettbewerben zum Ortsbild erreichte die Gemeinde verschiedene Auszeichnungen:
1995: 1. Platz auf Kreisebene, 1. Platz auf Bezirksebene, 5. Platz auf Landesebene
1999: 2. Platz in der Sonderklasse auf Kreisebene
2012: 2. Platz in der Sonderklasse auf Kreisebene
Storchenzentrum
Nester und Webcam auf und neben der Storchenscheune
Lehrer Lämpel am Max-und-Moritz-Platz
Der Saubrunnen
Plastik am Hirtenplatz
Vereine
Ein überregional bekannter Verein ist die Aktion Pfalzstorch. Daneben gibt es den Boule-Club „Nooh draa“ Bornheim;[11] dessen Vereinsmitglied Rolando Jecle nahm an den Deutschen Pétanque-Meisterschaften 2008 teil. Das Boulegelände am Sportplatz ist ganzjährig kostenlos nutzbar. Zudem existiert vor Ort ein Freizeitpark.
Weitere Vereine sind der Freundeskreis „Die Wachthäusler“, die Kinderinitiative Bornheim (KIB), der Diakonieverein Bornheim, der Feuerwehrverein St. Florian Bornheim und die Chorgemeinschaft Concordia.
Regelmäßige Veranstaltungen
Der BC Bornheim veranstaltet jährlich am 30. April und 1. Mai das sogenannte Hexennachtturnier. Eine Woche nach Pfingsten findet das Saubrunnenfest statt. Das Storchenfest der Aktion Pfalzstorch im Juli oder August ist mit einer „Versteigerung“ der Jungstörche verbunden; die Erlöse fließen in den Storchenschutz. Anfang September wird die Kerwe veranstaltet.
Im Gewerbegebiet im südöstlichen Teil der Gemarkung befindet sich u. a. der Sitz der Zentrale der Hornbach Baumarkt AG. Der erste Baumarkt der Kette wurde 1968 in Bornheim eröffnet.
Seit 2006 finden auf einer früheren Bahnlinie (s. Abschnitt Verkehr) Draisinenfahrten statt, die dem Tourismus dienen. Der westliche Wendepunkt der Südpfalz-Draisine liegt auf Höhe des Gewerbegebiets Bornheim.
1872 wurde die durch das Gemeindegebiet verlaufende Bahnstrecke Germersheim–Landau eröffnet; nächstgelegener Bahnhof war auf dem Gemeindegebiet von Essingen der Bahnhof Dreihof, der als gemeinsame Station für Bornheim, Essingen und Offenbach an der Queich ausgelegt war. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts bestand zusätzlich ein Bahnhof im benachbarten Dammheim. Mangels Rentabilität wurden beide Betriebsstellen bereits einige Jahre vor der Einstellung des Personenverkehrs im Jahr 1984 aufgegeben. Die Schienenanlagen blieben weitgehend erhalten.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Albert Wilhelm Hornbach (1935–2015), Unternehmer[14]
Dieter Hörner (1941–2014), Politiker (CDU), von 1989 bis 2004 Ortsbürgermeister
Wilhelm Metz (1828–1888), Zeichenlehrer, Komponist, Organist und Orgelsachverständiger, erstellte ein Gutachten über die Orgel in der katholischen Kirche.
Otmar Hornbach (1930–2014), Unternehmer, Gründer der gleichnamigen Baumarktkette
Egon Ehmer (Red.): Bornheim – Ein Dorf und seine Geschichte. Ortschronik. Hrsg.: Ortsgemeinde Bornheim. Bornheim 2004.
Egon Ehmer, Dieter Hörner (Hrsg.): Bornheim – Bilder und Geschichten erzählen aus vergangenen Tagen. Bilder und Texte. Geiger, Horb am Neckar 1995, ISBN 3-89570-020-7.