Der Landkreis Altena war ein Landkreis in Nordrhein-Westfalen, der 1968 aufgelöst wurde. Bis 1953 trug er die Bezeichnung Kreis Altena. Das Kreisgebiet gehört heute zum Märkischen Kreis.
Im Kanton Lüdenscheid wurden die Mairien (Bürgermeistereien) Ebbe, Halver, Lüdenscheid und Meinerzhagen eingerichtet sowie im Kanton Neuenrade die Mairien Altena, Neuenrade und Plettenberg.
Nach der Franzosenzeit wurde 1817 im Regierungsbezirk Arnsberg der preußischen Provinz Westfalen ein neuer Kreis Altena gegründet, der einen sehr ähnlichen Umfang wird der Kreis von 1753 hatte. Aus den in der Franzosenzeit gegründeten Mairien wurden die preußischen Bürgermeistereien Altena, Ebbe, Halver, Lüdenscheid, Meinerzhagen, Neuenrade und Plettenberg.[2]
1832 wurde die Bürgermeisterei Valbert aus dem benachbarten Kreis Olpe in den Kreis Altena umgegliedert.[3] Für die Bürgermeisterei Ebbe setzte sich in den 1830er Jahren der Name Herscheid durch.[4]
Drei Städte des Kreise erhielten die preußische „Revidierte Städteordnung von 1831“: Altena im Jahre 1836, Plettenberg 1837 und Lüdenscheid 1843. Die entsprechenden Bürgermeistereien wurden jeweils in eine Stadt- und eine Landbürgermeisterei aufgeteilt.[4]
Im Rahmen der Einführung der Landgemeinde-Ordnung für die Provinz Westfalen wurden die Bürgermeistereien und Landbürgermeistereien 1843/44 in Ämter überführt.[5][6][7][8] Die Städte Altena, Lüdenscheid und Plettenberg blieben amtsfrei.
Bereits 1846 wurden die Ämter im Kreis Altena neu geordnet:
Das Amt Valbert wurde wieder aufgelöst und ins Amt Meinerzhagen eingegliedert.
Im Jahr 1858 wurden die beiden Gemeinden Märkisch Valbert und Westfälisch Valbert zur Gemeinde Valbert zusammengeschlossen.[3] 1890 wurde die Gemeinde Ohle in das Amt Plettenberg umgegliedert. Ein Jahr später, im Jahre 1891, schied die Gemeinde Werdohl aus dem Amt Neuenrade aus und bildete fortan ein eigenes Amt.[11]
Die Stadt Lüdenscheid schied am 1. April 1907 aus dem Kreis aus und wurde kreisfrei. Gleichzeitig wurden Kelleramt und Wiblingwerde zur Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde zusammengeschlossen sowie durch Ausgliederung aus der Gemeinde Halver die Gemeinde Schalksmühle neu gebildet.[12] 1922 wurde das Amt Altena in Amt Nachrodt umbenannt. Im Jahre 1934 wurde es zusammen mit den Ämtern Herscheid und Werdohl aufgehoben.[13] Am 1. April 1941 wurden die Gemeinde Ohle und die Landgemeinde Plettenberg in die Stadt Plettenberg eingemeindet; gleichzeitig wurde das Amt Plettenberg aufgehoben.[11]
In der Liste werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens zwei Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.[18] Die Angaben von 1969 beziehen sich auf den Kreis Lüdenscheid.
1951–1967 Adolf Feuring(1950–1951 kommissarisch)
1967–1968 Wilfried Droste (dann bis 1974 Oberkreisdirektor des Kreises Lüdenscheid)
Wappen
Das Wappen des ehemaligen Landkreises Altena geht zurück auf die Grafen von Altena-Mark und stellt den schwarzen altenaischen Löwen auf goldenem (gelbem) Grund über dem märkischen Schachbalken dar.
Oft wird der Löwe als „bergisch“ bezeichnet, doch die Grafen von Altena spalteten sich bereits 1160 von den Grafen von Berg ab, welche 1225 im Mannesstamm ausstarben und von den Limburgern beerbt wurden. Erst Heinrich IV. von Limburg brachte den limburgischen Löwen in das bergische Wappen ein. Zuvor hatte das bergische Wappen nur drei rote Zinnenreihen auf silbernem Grund. Die Altenaer Grafen Friedrich von Berg-Altena und Adolf I. von der Mark und Altena, sowie dessen Nachkomme Otto von Altena führten jedoch schon den Löwen. Somit ist seine Herkunft aus Berg bzw. dem verfeindeten Limburg ausgeschlossen. Stirnberg vermutet eine Stiftung des Wappens durch Friedrich von Berg-Altena, den Begründer der altena-märkischen Linie, also zwischen 1170 und 1199. Vermutlich zeitgleich mit der Stiftung des Wappens der Linie Altena-Isenberg durch Graf Arnold von Altena.
Bei dem Löwen Altena-Marks wird vermutet, dass dieser wie in diesem Wappen schwarz mit roten Waffen – Zunge und Krallen – sowie einer goldenen Krone ist. Eine Abbildung, die dieser Vermutung entspricht, findet sich unter den Glasfenstern auf Burg Altena. Die erhaltenen Reitersiegel des Grafen Adolf geben jedoch über die Richtigkeit der Vermutung keinen Aufschluss. Wingolf Lehnemann schreibt den roten Lünener Löwen, dessen Farben seit 1509 bekannt sind, dem märkischen, also altenaischen Löwen zu, so dass auch eine eventuelle rote Färbung möglich bleibt.[20]
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen AL zugewiesen. Es wurde bis zum 31. Dezember 1968 ausgegeben.
Literatur
Adolf Feuring: Die Stadt Altena und ihre Verbundenheit mit dem Kreis. 1988
↑Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.
↑Wolfgang Leesch: Verwaltung in Westfalen 1815–1945. In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen. Band38. Aschendorff, Münster 1992, ISBN 3-402-06845-1.
↑ abcdefgMichael Rademacher: Altena. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Quelle: Jeweiliges Heft des Statistischen Landesamtes (LDS NRW), Mauerstr. 51, Düsseldorf, mit den Wahlergebnissen auf der Kreisebene.
↑ abcRolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. In: Historische Kommission zu Berlin (Hrsg.): Einzelveröffentlichungen. 85. K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9.
↑Wingolf Lehnemann: Geschichte der Stadt Lünen bis 1806, 1993.