Aus der Bürgermeisterei Hemer sowie der Landbürgermeisterei Iserlohn wurde 1843 das Amt Hemer gebildet. Das Amt wurde aufgrund der Westfälischen Landgemeindeordnung vom 31. Oktober in die 14 Gemeinden Becke, Brockhausen, Calle, Deilinghofen, Evingsen, Frönsberg, Ihmert, Kesbern, Landhausen, Lössel, Niederhemer, Oberhemer, Sundwig und Westig gegliedert.[3][4][5] Dieser Gebietskörperschaft gehörten anfangs auch die Rittergüter Edelburg, Klusenstein und Haus Hemer an. Die Amtsverwaltung befand sich zu dieser Zeit in Sundwig.[4]
Sitz der Amtsverwaltung war zunächst das Gebäude des heutigen Pastorats der St. Bonifatius-Gemeinde. 1865 erfolgte die Verlegung des Amtssitzes nach Westig unter der Adresse Alter Weg. Im Jahr 1870 wurde die Verwaltung erneut verlegt, und zwar nach Oberhemer. Hier entstand 1908 in direkter Nachbarschaft der Verwaltung der Neubau des letzten Amtshauses, das spätere Alte Amtshaus.
Veränderung des Amtsgebietes
Im Jahr 1910 wurde aus Nieder- und Oberhemer die Gemeinde Hemer gebildet. Zum 1. Februar 1921 kam Lössel zum Amt Oestrich (das später der Stadt Letmathe zugeschlagen wurde).[6] Zum 1. August 1929 verschmolzen Hemer, Sundwig, Westig und Landhausen zur Großgemeinde Hemer. Außerdem wurde Brockhausen nach Deilinghofen eingegliedert und Calle zwischen Iserlohn und Hemer aufgeteilt. Hemer erhielt 1936 das Stadtrecht und schied aus dem Amt aus. Damit verblieben im Amt Hemer die Gemeinden Becke, Deilinghofen, Frönsberg, Ihmert, Kesbern und Evingsen.
Zum 1. Januar 1969 schied Evingsen aufgrund des Landesgesetzes vom 17. Dezember 1968 mit Ausnahme der Wohnplätze Heide, Heidermühle, Hüingsen, Schwarzpaul und Stodt, welche zu Ihmert kamen, aus dem Amt Hemer aus und wurde Teil der Stadt Altena.[7]
Auflösung des Amts
Mit dem Sauerland/Paderborn-Gesetz wurde das Amt zum 1. Lanuar 1975 aufgelöst und größtenteils der neuen Stadt Hemer zugeschlagen. Die Gemeinde Kesbern kam an die neue Stadt Iserlohn. Hemer und Iserlohn gehören seitdem zum Märkischen Kreis.
Gespalten, vorn in Gelb (Gold) ein dreireihig rot-weißer (silberner) geschachter Balken, hinten in Schwarz drei (2:1) gelbe (goldene) Wolfsangeln.[8]
Beschreibung
Das rot-weiße Schachbrettmuster erinnert an die historische Zugehörigkeit zur Grafschaft Mark, die drei Wolfsangeln sind dem Familienwappen der Brabecks entnommen.
Literatur
Sirringhaus, Friedrich: Alt-Hemer – Bilddokumente über die Wandlung einer Stadt, Selbstverlag, Hemer 1984, ISBN 3-89053-008-7
Stopsack, Hans-Hermann: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000, ISBN 3-00-006685-3
↑Widbert Felka: Zur Verleihung der Städteordnung an die Titularstadt Hohenlimburg und zur Bildung des Amtes Letmathe-Oestrich im Jahre 1903, Teil 2, in: Hohenlimburger Heimatblätter für den Raum Hagen und Iserlohn Heft 1/2004, Hagen 2004
↑Hans-Hermann Stopsack: Vom Amt zur Stadt: Zur Geschichte von Amt und Stadt Hemer von 1900 bis zur Gegenwart, Hemer 2000, Selbstverlag, S. 21 ff. und 558, ISBN 3-00-006685-3