Der Kreis Unna (von 1953 bis 1969 Landkreis Unna) war ein von 1930 bis 1974 bestehender Kreis. Bis zum 16. Oktober 1930 hieß er Landkreis Hamm. Er war ein Teil des Regierungsbezirks Arnsberg in der preußischen Provinz Westfalen, ab 1946/47 in Nordrhein-Westfalen. Sein Verwaltungssitz war Unna. Der Kreis ging 1975 im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform zusammen mit Gebieten aus den Kreisen Lüdinghausen und Iserlohn sowie der kreisfreien Stadt Lünen im neuen Kreis Unna auf.
Der Kreis Unna bildete zusammen mit Hamm das östliche Ruhrgebiet. Der Süden des Kreises gehörte zum Sauerland. Im Kreis Unna erheben sich der Haarstrang und das Ardeygebirge.
Sowohl die Ruhr im Süden als auch die Lippe im Norden begrenzten den Kreis. Im damaligen Kreisgebiet entspringt die Emscher.
Der Kreis Unna grenzte 1974, im Norden beginnend im Uhrzeigersinn, an den Kreis Lüdinghausen, an die kreisfreie Stadt Hamm, an die Kreise Beckum, Soest und Iserlohn sowie an die kreisfreien Städte Dortmund und Lünen.
Das Gebiet des Kreises Unna gehörte zur Grafschaft Mark und nach ihrem Ende zu Preußen. 1753 wurde dessen Aufteilung reformiert. Der erste Kreis Hamm wurde gegründet. Während der napoleonischen Zeit war er Teil des Ruhrdistrikts, später wurde der Kreis mit einigen Veränderungen neu gegründet. Am 1. April 1901 verließ die Stadt Hamm den Kreis und wurde kreisfrei.[1] Die Verwaltung des Kreises blieb vorerst in Hamm. Die Gemeinden Holzwickede (einschließlich eines Teils der Gemeinde Sölde), Hengsen und Opherdicke wurden am 1. Oktober 1929 aus dem aufgelösten Landkreis Hörde in den Landkreis Hamm eingegliedert. Dessen Kreisverwaltung wurde nach Unna verlegt. Dies war der Auslöser für die Umbenennung des Landkreises Hamm mit Wirkung vom 17. Oktober 1930 in Kreis Unna.[1] Spätere Neuordnungen veränderten die Grenzen des Kreises weiter. So verlor er unter anderem am 1. Januar 1968 die Gemeinde Niederaden an die kreisfreie Stadt Lünen und am 1. Juli 1969 die Gemeinde Sönnern an die Stadt Werl, Landkreis Soest.[2]
Bis zum 31. Dezember 1967 bestanden im Kreis Unna neben den seit jeher amtsfreien Städten Kamen und Unna die vier Ämter Fröndenberg, Pelkum, Rhynern und Unna-Kamen. Durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Unna wurden zum 1. Januar 1968 die Zahl der Gemeinden drastisch verkleinert und die bisherigen Ämter aufgelöst.
Am 1. Oktober 1969 wurde aus dem Landkreis der Kreis Unna.[3]
Bei der Kreisgebietsreform durch das Ruhrgebiet-Gesetz, die am 1. Januar 1975 wirksam wurde, wurde der neue Kreis Unna gebildet.[4]
Das Wappen des Kreises wurde am 23. Mai 1938 verliehen und wird auch vom 1975 entstandenen neuen Kreis Unna weiterhin geführt.[5]
In der Liste werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens zwei Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.[9]
Stimmenanteile der Parteien in Prozent
Fußnoten
1 1948: zusätzlich: DZP: 3,0 % 2 1961: zusätzlich: DRP: 2,0 % 3 1969: zusätzlich: NPD: 2,6 %, WG: 2,6 %
Es folgt eine Auflistung aller Gemeinden, die im Altkreis Unna existierten, mit dem Amt, dem sie bis zu den Gebietsreformen der 1960er Jahre angehörten, der Einwohnerzahl und der Fläche am 1. Januar 1956, dem Auflösungsdatum sowie der aufnehmenden Gemeinde:[10][2][11]
Am Ende seiner Existenz hatte der Altkreis Unna noch neun Gemeinden. Es folgt deren Auflistung und Verbleib.[11]
Am 1. Juli 1956 wurde dem damaligen Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen UN zugewiesen.
Vor der Gründung Nordrhein-Westfalens im heutigen Gebiet Nordrhein-Westfalens aufgelöste (Land-)Kreise: Bilstein | Blankenheim | Bochum | Brakel | Bünde | Dortmund | Duisburg | Düsseldorf | Elberfeld | Eslohe | Essen | Geilenkirchen | Gelsenkirchen | Gemünd | Gimborn | Gladbach | Grevenbroich-Neuß | Gummersbach | Hagen | Hamm | Hattingen | Heinsberg (1816–1932) | Homburg | Hörde | Kempen | Krefeld | Lechenich | Lennep | Medebach | Mettmann | Mülheim am Rhein | Mülheim an der Ruhr | Neuß | Opladen | Rahden | Rheinbach | Rheinberg | Ruhrort | Schwelm | Solingen | Solingen-Lennep | Uckerath | Waldbröl | Wipperfürth
Ehemalige nordrhein-westfälische (Land-)Kreise: Aachen (1816–1971) | Aachen (1972–2009) | Ahaus | Altena | Arnsberg | Beckum | Bergheim (Erft) | Bielefeld | Bonn | Borken (1816–1974) | Brilon | Büren | Coesfeld (1816–1974) | Detmold | Dinslaken | Düren (1816–1971) | Düsseldorf-Mettmann | Erkelenz | Geilenkirchen-Heinsberg | Geldern | Grevenbroich | Halle (Westf.) | Höxter (1816–1974) | Iserlohn | Jülich | Kempen-Krefeld | Köln | Lemgo | Lippstadt | Lübbecke | Lüdenscheid | Lüdinghausen | Meschede | Minden | Moers | Monschau | Münster | Paderborn (1816–1974) | Rees | Rhein-Wupper-Kreis | Schleiden | Selfkantkreis Geilenkirchen-Heinsberg | Siegen | Siegkreis | Soest (1817–1974) | Steinfurt (1816–1974) | Tecklenburg | Unna (1930–1974) | Warburg | Warendorf (1816–1974) | Wiedenbrück | Wittgenstein
Kreise: Ahaus | Altena | Arnsberg | Beckum | Bielefeld | Bilstein | Bochum | Borken | Brakel | Brilon | Bünde | Büren | Coesfeld | Dortmund | Ennepe-Ruhr-Kreis | Eslohe | Gelsenkirchen | Hagen | Halle (Westf.) | Hamm | Hattingen | Herford | Hörde | Höxter | Iserlohn | Lippstadt | Lübbecke | Lüdinghausen | Medebach | Meschede | Minden | Münster | Olpe | Paderborn | Rahden | Recklinghausen | Schwelm | Siegen | Soest | Steinfurt | Tecklenburg | Unna | Warburg | Warendorf | Wiedenbrück | Wittgenstein
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