Hengsen gehörte im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit in der eigenen Bauerschaft (Henyckhuysen) im Kirchspiel Opherdicke und Amt Unna (historisch) zur Grafschaft Mark. Laut dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 hatten die 10 Steuerpflichtigen Hofbesitzer in der Bauerschaft zwischen 1 oirt und 6 Goldgulden an Abgabe zu leisten. Darunter der größte Hof des Schulten mit 6 Goldgulden Abgabe.[1] Im Jahr 1705 waren in der Bauerschaft Heyinghausen 22 Steuerpflichtige mit Abgaben an die Rentei Unna im Kataster verzeichnet.[2] Das Kloster Elsey besaß in Hengsen von 1325 bis 1811 mehrere Güter bzw. Ländereien sowie den Strengen Hof, Beckers Hof, Fienen Hof und vier Kotten.[3]
Die Gemeinde Hengsen gehörte bei der Errichtung der Ämter in der preußischenProvinz Westfalen zum Amt Aplerbeck im Kreis Dortmund. Am 1. April 1887 wechselte sie in den neugebildeten Kreis Hörde. Als dieser am 1. August 1929 aufgelöst wurde, kam Hengsen zum Landkreis Hamm. Dieser wurde im Oktober 1930 in Kreis Unna umbenannt.[4] Am 1. Januar 1968 wurden Hengsen und Opherdicke nach Holzwickede eingemeindet.[5]
Von 1961 bis 1992 wurden auf der „Ruhrtal-Bahn“ international beachtete Grasbahnrennen veranstaltet.[6] Die erhöhten Zuschauerränge der Bahn sind als Erdwall um das Oval noch heute auf dem Gelände des Standortübungsplatzes zur Schwerter Straße hin sichtbar.
Wappenbegründung: Das Wappen wurde 1967 vom Staatsarchiv Münster gebilligt; zur aufsichtsrechtlichen Genehmigung kommt es wegen der kommunalen Neuordnung nicht mehr. Es entstammt dem Wappen der ortsansässigen Adelsfamilie von Lappe.
↑Aloys Meister: Die Grafschaft Mark, Festschrift zum Gedächtnis der 300-jährigen Vereinigung mit Brandenburg-Preußen. 2. Band, Dortmund 1909, S. 23 – Auszug aus dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 (Bauerschaft Hengsen)
↑Westfälisches Schatzungs- und Steuerregister, Band 6, Münster 1980. Darin: Kataster der Kontribuablen Güter in der Grafschaft Mark 1705, Bearb. von Willy Timm, S. 82/83
↑Edeltraud Klueting: Das (freiweltliche) adelige Damenstift Elsey. Geschichte, Verfassung und Grundherrschaft in Spätmittelalter und Frühneuzeit. Altenaer Beiträge, Band 14, 1980, S. 211/212
↑Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S.196, 244, 317.
↑Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S.64.
↑Siehe Sonderausstellung der Heimatstube Holzwickede vom 14.7. bis 4.8.2019
↑Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S.198.
↑Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S.151.
↑Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (Hrsg.): Bevölkerung und Privathaushalte sowie Gebäude und Wohnungen. Ausgewählte Ergebnisse für Gemeindeteile. Regierungsbezirk Arnsberg. Düsseldorf 1990, S.272.