Angelloz wurde 1893 als Sohn des Gendarmen Edouard Angelloz (1859–1925) und dessen Ehefrau Marie Binvignat (1863–1964) geboren. Nach dem Kriegsdienst studierte er bis 1920 in Annecy, Lyon und LeipzigGermanistik. 1936 promovierte er bei Henri Lichtenberger zum Docteur ès lettres, im November 1960 wurde ihm der Dr. phil. h. c. verliehen.
Zwischen 1921 und 1942 war er an Gymnasien in Rochefort s/Mer, Laon, Paris und am Lycée Français in Düsseldorf beschäftigt, ehe er 1942 zum Professor an der Universität Caen berufen wurde. 1950 wurde er neuer Rektor an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Nach der Angliederung des Saarlandes an Deutschland wurde Angelloz im Jahr 1956 abgelöst und wechselte als Rektor an die Universität Montpellier. Ab 1958 war er Rektor an der Universität Straßburg, wo er 1964 emeritiert wurde.
Nach seiner Pensionierung wurde Angelloz 1965 Bürgermeister von Thônes (Département Haute-Savoie), wo er bis 1973 im Amt war.
Wirken
Angelloz galt als bedeutender Goethe- und Rilkeforscher. Er war Mitbegründer der Société des Études Germaniques und Herausgeber ihrer Zeitschrift. Unter seiner Ägide wurde die saarländische Universität zu einer Universität mit europäischem Schwerpunkt: 1951 wurde an der Universität das Europa-Institut gegründet.[1] Angelloz musste sich dabei gegen die französische Regierung und den Hohen Kommissar Gilbert Grandval durchsetzen, die eine eher frankophile Ausrichtung der Universität wünschten.[2]
Werke
Autor
Rilke, l’évolution spirituelle du poète. P. Hartmann, 1936 (Prix Montyon der Académie française)
La littérature allemande des origines à nos jours. PUF, 1942
↑Wolfgang Müller: Die Universität des Saarlandes als Brücke zwischen Frankreich und Deutschland. In: Mechthild Gilzmer, Hans-Jürgen Lüsebrink, Christoph Vatter (Hrsg.): 50 Jahre Elysée-Vertrag (1963–2013). Transcript-Verlag, Bielefeld 2014, S. 239.
↑Josef Adolf Schmoll genannt Eisenwerth: Die Anfänge der Kunstwissenschaft an der Universität des Saarlandes im Rahmen der Kulturpolitik zwischen 1948 und 1966. In: Christa Lichtenstern, Wolfgang Müller (Hrsg.): Das Kunstgeschichtliche Institut der Universität des Saarlandes: Lebensbilder, St. Ingbert 2006, S. 26f, Fußnote 12.