2011 war das Velodrom Schauplatz der WM-Titelkämpfe sowie 2011 und 2013 von Bahnradsport-Europameisterschaften. 2015 wurde die Bahn neu verlegt, nachdem das Holz wegen mangelnder Steuerung der Luftfeuchtigkeit zu splittern begonnen hatte.[1]
Wenige Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaften wurde bekannt, dass die vierfache britische Olympiasiegerin Laura Kenny erstmals nach der Geburt ihres Kindes fünf Monate zuvor an den Start gehen werde.[2]
Es nahmen rund 370 Sportlerinnen und Sportler aus 40 Ländern teil.
Erfolgreichste Nation bei diesen Weltmeisterschaften waren die niederländischen Gastgeber mit insgesamt zwölf Medaillen, darunter fünf goldene. Allein drei Goldmedaillen gingen auf das Konto von Kirsten Wild, die Omnium, Punktefahren und Scratch gewann und zudem noch gemeinsam mit Amy Pieters die Silbermedaille im Zweier-Mannschaftsfahren. Der Sprinter Jeffrey Hoogland wurde Weltmeister im Zeitfahren sowie mit Harrie Lavreysen, Matthijs Büchli und Nils van ’t Hoenderdaal im Teamsprint. Die deutsche Mannschaft fuhr mit insgesamt sechs Medaillen nach Hause; von den insgesamt vier Goldmedaillen gingen allein zwei auf das Konto von Kristina Vogel, die den Sprint und zudem gemeinsam mit Pauline Grabosch und Miriam Welte den Titel im Teamsprint holte. Welte wiederum gewann das Zeitfahren über 500 Meter, Grabosch wurde Dritte im Sprint. Im Keirin verpasste Vogel jedoch die angepeilte weitere Goldmedaille, die ihre zwölfte gewesen wäre und mit der sie die bisher erfolgreichste Fahrerin, die AustralierinAnna Meares, um einen Titel überflügelt hätte.[3] Die vierte Goldmedaille für das deutsche Team bildete am letzten Wettkampftag auch den Schlusspunkt der Wettbewerbe, als Roger Kluge und Theo Reinhardt Weltmeister im Zweier-Mannschaftsfahren wurden. Österreich und die Schweiz konnten keine Medaillen erringen.
Die Deutsche Lisa Brennauer stellte in der Qualifikation der Einerverfolgung mit 3:32,485 einen neuen deutschen Rekord auf, ebenso wie der Bahn-Vierer der Frauen mit 4:24,369 Minuten und der Männer-Vierer mit 3:56,594 Minuten.
Zwei Goldmedaillen gewann auch die US-AmerikanerinChloé Dygert, die die Einerverfolgung in überragender Manier für sich entschied: Schon in der Qualifikation stellte sie mit 3:20,072 Minuten einen neuen Weltrekord auf und war damit rund neun Sekunden schneller als die zweitplatzierte NiederländerinAnnemiek van Vleuten. Im Finale um Gold verbesserte sie ihre eigene Bestzeit nochmals auf 3:20,060 Minuten. Die Möglichkeit dazu ergab sich, weil das Rennen nach der Einholung von Annemiek van Vleuten nicht, wie üblich, abgeschossen wurde. Gemeinsam mit dem US-amerikanischen Frauen-Vierer holte sie auch Gold in der Mannschaftsverfolgung.
Überschattet wurden die Weltmeisterschaften vom schweren Unfall des US-amerikanischen Wettkampfrichters Andrew McCord. Er hatte während des Scratch-Rennens der Frauen die Bahn betreten, um einen Gegenstand aufzuheben, und wurde von der Hongkong-Chinesin Xiaojuan Diao erfasst. Er blieb minutenlang regungslos liegen und wurde dann wie auch die Fahrerin ins Krankenhaus gebracht. Das Rennen wurde abgebrochen, und die Titelkämpfe wurden mehr als eine Stunde unterbrochen.[4] McCord erlitt schwere Kopfverletzungen.[5]