Das Erzbistum Baltimore ist das älteste US-amerikanische Bistum; sein Erzbischof genießt seit 1858 ein „Prerogative of Place“, ein zeremonielles Vortrittsrecht gegenüber allen anderen Bischöfen der Vereinigten Staaten, das jedoch nicht mit dem Ehrentitel eines Primas verbunden ist. Baltimore wurde am 26. November 1784 als Apostolische Präfektur der Vereinigten Staaten errichtet (lat. Foederatarum Civitatum Americae Septemtrionalis) und am 6. November 1789 zum Bistum erhoben. Am 8. April 1808 zum Erzbistum erhoben, wurden nun die Bistümer Boston, Bardstown, New York und Philadelphia von ihm abgetrennt und der neuen Kirchenprovinz Baltimore zugeordnet. Anlässlich des 100. Jahrestages der Erhebung des Bistums Baltimore zum Erzbistum und der damit verbundenen Einrichtung einer ersten Kirchenprovinz in den Vereinigten Staaten bezeichnete Papst Pius X. diesen Schritt in seiner EnzyklikaCommunium rerum vom 21. April 1909 als einen Markstein beim hierarchischen Aufbau der dortigen katholischen Kirche: „Nordamerika konnte die Jubelfeier seiner Bistumsorganisation begehen“.[1]
Schon am 11. Juli 1820 verlor das Erzbistum Baltimore weitere Gebiete zur Neugründung der Bistümer Charleston und Richmond, welchem am 15. August 1858 weitere Gebiete des Erzbistums Baltimore zugeordnet wurden. Nachdem am 3. März 1868 das Bistum Wilmington abgetrennt worden war, änderte das Erzbistum am 22. Juli 1939 seinen Namen auf Baltimore-Washington. Nachdem das Erzbistum Washington am 15. November 1947 jedoch als eigenständiges Bistum abgetrennt worden war, kam es wieder zur alten Bezeichnung Erzbistum Baltimore.