Corps Teutonia Gießen

Basisdaten
Wappen:
Wappen
Wappen
Bundesland: Hessen
Universität: Justus-Liebig-Universität Gießen
Gründung: 1. Juni 1839 in Gießen
Verband: KSCV
Wahlspruch: In virtute honos!
Waffenspruch: Gladius ultor noster
Farben: Corpsburschen- und Fuchsenband des Corps Teutonia Gießen
Zirkel:
Zirkel des Corps Teutonia Gießen
Zirkel des Corps Teutonia Gießen
Adresse: Hessenstraße 3, 35394 Gießen
Website: http://www.teutonia-giessen.de/
Corps Teutonia Gießen vor der Silhouette der Stadt Gießen, Lithographie, 1858
Paukerei auf dem Schiffenberg, Seyd (Teutonia) ./. Vix (Starkenburgia), Wintersemester 1855/56
Hill 2 als Büdinger Pennal-Teutone (1856)

Das Corps Teutonia Gießen ist ein Corps (Studentenverbindung) an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Es ist pflichtschlagend und farbentragend. Seine Farben sind grün-rot-gold (Fuchsenfarben: grün-rot-grün), die Mützenfarbe grün. Der Wahlspruch lautet: In virtute honos! Teutonia ist Mitglied im Gießener Senioren-Convent (SC zu Gießen) und im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV).

Geschichte

Von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg

Gestiftet am 1. Juni 1839[1] mit den Farben und der Constitution des 1834 suspendierten Corps Palatia, gilt Teutonia als die älteste heute noch bestehende Gießener Studentenverbindung. Ihre Mitglieder rekrutierten sich vorwiegend aus dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt, vor allem aus Rheinhessen und der Residenzstadt Darmstadt.

In der Zeit der Demagogenverfolgung nach dem Hambacher Fest und dem Frankfurter Wachensturm war das Korporationsleben an der Ludoviciana durch die akademischen und staatlichen Behörden weitgehend unterdrückt. Erst die zunehmende Duldung ab 1840 ermöglichte dem Corps öffentlich aufzutreten. An den Tod eines der Stifter des Corps erinnert heute noch das Studentendoppelgrab auf dem Alten Friedhof in Gießen.

1842 spalteten sich einige oberhessische Mitglieder ab und gründeten das Corps Marcomannia, das ein Jahr später mit Hassia vereinigt wurde. Im Juli 1846 beteiligte sich das Corps nach Auseinandersetzungen zwischen einem Studenten und einem Polizeisergeanten anlässlich eines Balls im Busch’schen Garten in Gießen am Auszug der Studentenschaft auf den Staufenberg. Zu neuen internen Differenzen kam es im Zuge der zunehmenden Politisierung des Vormärz. Das Corps forderte Reformen, wandte sich gegen die sogenannten „Kontrahierkneipen“ und setzte sich für eine grundlegende Revision des Comments und für die Bildung eines allgemeinen Studentenausschusses ein, der im Sommer 1848 auch zusammentrat. Dagegen sprach sich Teutonia ausdrücklich gegen die Bestrebungen des Heidelberger SC zu einem Zusammenschluss der Corps an den deutschen Hochschulen aus und verweigerte die Teilnahme an der richtungsweisenden Versammlung zu Jena, ebenfalls im Sommer 1848, die die Grundlage für die Gründung des Kösener Senioren-Convents-Verbandes bildete. In den 1850er Jahren geriet das Corps wieder in ruhigeres Fahrwasser und erlebte, gemessen an den Aktivenzahlen, eine erste Blütezeit. 1866 kam es zum letzten größeren Zerwürfnis, das die Bildung eines kurzlebigen Corps Franconia zur Folge hatte.[2]

Zwar trat der Teutone, wie zu jener Zeit allgemein üblich, mit Beendigung des Studiums formell aus dem Corps aus, doch gab es einen engen Zusammenhalt zwischen aktiven und ehemaligen Mitgliedern, die nicht nur in einer regen Anteilnahme der „Alten Herren“ am Geschehen in Gießen, sondern insbesondere auch in den seit 1850 alle fünf Jahre in Bingen zum Stiftungsfest abgehaltenen großen Kommersen ihren Ausdruck fanden. Erst im Zusammenhang mit dem Bau eines eigenen Corpshauses konstituierte sich 1892 der „Verein alter Gießener Teutonen“ (VaGT).

Eine aufschlussreiche, wenn auch letztlich folgenlose Episode bildete die vorübergehende Suspension des gesamten Gießener SC im Wintersemester 1898/99. Im Zusammenhang mit einer Veranstaltung in Darmstadt kam es zur offenen Konfrontation zwischen den Corps, die den Führungsanspruch innerhalb der Studentenschaft erhoben, und den anderen Korporationen. Nachdem sich der SC auch offen gegen Beschlüsse der Universitätsleitung gestellt hatte, wurde durch den Senat eine befristete Suspension ausgesprochen. Die drei Corps Teutonia, Starkenburgia und Hassia lösten sich formell auf. Ihre Mitglieder gründeten drei neue Corps, die bisherigen Teutonen nannten sich nach der alten Palatia und führten die Farben grün-weiß-rot. Nach Intervention des Hessischen Staatsministeriums wurde der Suspensionsbeschluss nach wenigen Wochen aufgehoben. Dennoch ist dieses Ereignis signifikant für das Selbstverständnis des SC bzw. der Corps im Allgemeinen im ausgehenden 19. Jahrhundert.[3]

Insgesamt kam dem Corps in dieser Zeit durch die Zugehörigkeit einer großen Zahl von Vertretern der hessischen höheren Beamtenschaft, insbesondere auch der Darmstädter Ministerialbürokratie, und die exponierte Stellung einzelner Persönlichkeiten wie des Berliner Oberbürgermeisters und früheren Reichstagspräsidenten Max von Forckenbeck eine große Bedeutung zu. Im Jahre 1899 waren von zwölf Mitgliedern des Großherzoglichen Staatsministeriums vier Gießener Teutonen. Auch im landwirtschaftlichen Genossenschaftswesen waren Angehörige des Corps (Friedrich Schenck, Wilhelm Haas, Otto Gennes) über viele Jahre in führender Position vertreten. Das Gleiche gilt für die Spitzen der Provinzialbehörden und die Kreisräte. Teutonia bildet damit ein typisches Beispiel für die corpsstudentische Vernetzung der Beamtenelite eines deutschen Mittelstaats im 19. Jahrhundert und gründete darauf seine exklusive Stellung innerhalb der Gießener Studentenschaft. Unterrepräsentiert waren dagegen Führungskräfte aus der Wirtschaft und Hochschullehrer, sieht man von Medizinern wie Hermann Welcker (Universität Halle), Adolf Geßner (Universität Erlangen) und Max Stickel (Universität Berlin) oder dem Breslauer Althistoriker Ernst Kornemann ab.

Politisierung, Gleichschaltung und Auflösung

Das Fronterlebnis des Ersten Weltkrieges, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüche, die zunehmende Politisierung breiter Bevölkerungsschichten und insbesondere die Radikalisierung der Arbeiterschaft, der die als Relikt des alten Reiches verfemten Corps verhasst waren, übten nach dem Ersten Weltkrieg nachhaltigen Einfluss auf die politische und hochschulpolitische Positionierung der Mitglieder aus. Vor allem die Jahre 1919 bis 1924 brachten das Corps damit zunehmend in ein rechtskonservatives Fahrwasser. In den Jahren 1920 bis 1923 nahmen einzelne Aktive und Inaktive als Freikorpskämpfer oder Mitglieder der Schwarzen Reichswehr am Kapp-Putsch, am Küstriner Putsch und am Hitlerputsch teil. Kontakte bestanden auch zur örtlichen Gruppe der Organisation Consul.[4] Nachdem der Kösener Congress bereits 1921 einen Arierparagraphen eingeführt hatte, verabschiedete die Gießener Teutonia im Sommersemester 1922 einen eigenen, intern umstrittenen, CC-Beschluss gleichen Inhaltes zur Ablehnung von sogenannten „Nicht-Ariern“.[5] Der Antrag auf Verankerung in der Verfassung des Corps wurde jedoch abgelehnt.

Ab 1925 trat mit der zunehmenden Entpolitisierung der Studentenschaft eine allgemeine Beruhigung der Lage ein. Hochschulpolitisch von Belang war die Übernahme des Amts für Kultur und politische Bildung des Gießener AStA durch einen Teutonen 1928, der in dieser Funktion Kundgebungen zur „Kriegsschuldlüge“ und dem „Versailler Diktat“ organisierte.[6] 1934 beschloss der Gießener SC den Beitritt seiner Mitglieder zu einem der drei Wehrverbände (Stahlhelm, SA, SS).

Nach 1933 kam es zu zunehmenden Dissonanzen mit den örtlichen NS-Hochschulgliederungen und der Hitler-Jugend. Zwei Konflikte zwischen Teutonen und der örtlichen Führung der Deutschen Studentenschaft hatten die Abberufung der Gießener Studentenschaftsführer Bernhard Edler von Graeve und Karl-Hans Adam zur Folge. Nachdem sich das Corps schon im Frühjahr 1934 nur unter massivem Druck der Verbandsführung der Umsetzung der "Arierbestimmungen" des Allgemeinen Deutschen Waffenrings beugte, wurde der Aktivenbetrieb am 12. Oktober 1935 suspendiert. Der durch den damaligen Vorsitzenden des Vereins Alter Gießener Teutonen, Otto Gennes, forcierte, späte Versuch, gemeinsam mit den Corps Starkenburgia und Hassia eine Kameradschaft zu formieren (Kameradschaft VIII "Hilrich van Geöns"), hatte wegen des Kriegsausbruchs keinen nachhaltigen Erfolg mehr. Die Stellungnahme des Vorstandes gegenüber dem NS-Altherrenbund und die Kameradschaftsfrage verursachten hingegen eine tiefgreifende Spaltung der Altherrenschaft. 1943 wurde deshalb auch der Verein Alter Gießener Teutonen formell aufgelöst.

Rekonstitution

Dennoch gelang nach dem Zweiten Weltkrieg eine vergleichsweise schnelle Wiedergründung und Zusammenführung der gegensätzlichen Gruppierungen. Der 1934 erzwungene Austritt der "nichtarischen" und "nichtarisch versippten" Mitglieder wurde für nichtig erklärt. 1947 fand in Friedberg die erste größere Versammlung nach dem Zusammenbruch statt.

Infolge der Schließung der Universität Gießen war eine Wiederaufnahme des Aktivenbetriebs dort zunächst obsolet. Nachdem sowohl Verhandlungen mit Hassia und Starkenburgia über ein Gemeinschaftsprojekt als auch die avisierte gemeinsame Unterstützung der in Marburg neu gegründeten studentischen Gemeinschaft Die Dioskuren durch Teutonia und das Corps Rhenania Straßburg zu Marburg gescheitert waren, erfolgte die selbständige Rekonstitution in Mainz und der Beitritt zum Mainzer SC. Erst nach dem Wiederaufbau der Gießener Hochschule wurde das Corps im Wintersemester 1954/55 nach Gießen zurückverlegt und nimmt seither wieder seine angestammte Stellung im Gießener SC ein.

2019 stellte das Corps – wie schon 1993, 1868 und 1887 – den Kösener Vorortsprecher.

Pennale Corps in Gießen, Darmstadt und Büdingen

Von Gießen aus breiteten sich corpsstudentische Ideen und Brauchtum wohl in den 1840er Jahren auf mehrere hessische Gymnasien aus, wo sich jeweils in Anlehnung an die Gießener Corps sog. Pennal-Corps konstituierten, die den studentischen Comment nach dort übertrugen und bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts auch scharfe Mensuren fochten. Ableger der Teutonia sind an den Gymnasien in Gießen (Landgraf-Ludwigs-Gymnasium), Darmstadt (Ludwig-Georgs-Gymnasium) und Büdingen (Wolfgang-Ernst-Gymnasium) nachgewiesen.[7] Aus diesen drei Schulen, sowie aus dem Gymnasium in Worms rekrutierte sich bis zum Ersten Weltkrieg auch ein großer Teil der aktiven Corpsmitglieder.

Corpshäuser

Das erste eigene Haus in der Grünberger Straße (damals Kaiserallee), errichtet nach Plänen des Architekten Ludwig Hofmann, wurde 1894 anlässlich des 55. Stiftungsfests eingeweiht. Als es nach dem Ersten Weltkrieg den veränderten Bedürfnissen nicht mehr genügte, wurde es 1929 an das von der Forstakademie Eisenach nach Gießen übergesiedelte Corps Silvania veräußert. An seiner Stelle erwarb das Corps von Ludwig Rinn die ehemalige Gail’sche Villa in der Wilhelmstraße 20, die nach der Suspension 1938 an die Stadt Gießen verkauft wurde. Während der kurzen Mainzer Phase fanden die Veranstaltungen in wechselnden Gaststätten statt. Mit dem Erwerb des ehemaligen Hessenhauses (Haus des nach Mainz abgewanderten Corps Hassia Gießen in der Hessenstraße) bezog Teutonia nach der Rückkehr nach Gießen im Herbst 1954 ihr drittes, heutiges Corpshaus.

Auswärtige Beziehungen

Teutonia ist Mitglied des grünen Kreises und steht im Kartell mit den Corps Hansea Bonn und Franconia-Jena sowie in offiziellen Beziehungen zu Rhenania Würzburg, Hasso-Borussia, Guestphalia Halle und Tigurinia.

Bekannte Mitglieder

Name Lebensdaten Tätigkeit Bild
Bernhard Averbeck 1874–1930 Industrieller und Verbandsfunktionär in der Zementindustrie
Bernhard Averbeck
Bernhard Averbeck
Friedrich Martin von Bechtold 1866–1924 Kreisdirektor (Landrat) des Kreises Offenbach
Hermann von Bechtold 1836–1902 Provinzialdirektor und Kreisrat in Gießen
Karl Böckmann 1826–1905 Verwaltungsjurist, Kreisrat in Gießen
Richard Böninger 1874–1944 Verwaltungsjurist, Landrat des Kreises Grafschaft Bentheim
Sigwald Bommer 1893–1963 Dermatologe, ord. Professor an der Universität Greifswald
August Bramm 1829–1889 Erster Oberbürgermeister von Gießen
August Bramm
August Bramm
Otto Rudolf von Brentano 1855–1927 MdL, MdR, Hessischer Minister des Innern und der Justiz, Mitglied der Weimarer Nationalversammlung
Otto Rudolf von Brentano als Gießener Teutone
Otto Rudolf von Brentano als Gießener Teutone
Hans-Jürgen Bruns 1908–1994 SS-Offizier und Rechtswissenschaftler
Alexander Classen 1843–1934 Professor für Chemie in Aachen, Begründer der analytischen Elektrolyse
Peter Dettweiler I 1837–1904 Leiter der Lungenheilstätte Falkenstein im Taunus, Begründer des Sanatoriumswesens in Deutschland
Peter Dettweiler als Gießener Teutone
Peter Dettweiler als Gießener Teutone
Peter Dettweiler III 1856–1907 Altphilologe, Oberschulrat und vortragender Rat im Ministerium des Innern
Peter Dettweiler als Gießener Teutone
Peter Dettweiler als Gießener Teutone
Georg Christian Dieffenbach 1822–1901 Luth. Theologe und Autor von Kinder- und Jugendbüchern
Fritz Eckerle 1877–1925 Schriftsteller
Fritz Eckerle
Fritz Eckerle
Ferdinand Emmerling 1831–1912 Jurist in der Finanzverwaltung, Vorsitzender des hessischen Landesversicherungsamts
Maximilian Franz August von Forckenbeck 1821–1892 Oberbürgermeister von Breslau und Berlin, Präsident des preußischen Abgeordnetenhauses, Reichstagspräsident, Mitbegründer der Nationalliberalen Partei
Max von Forckenbeck
Max von Forckenbeck
Eugen Franck 1832–1893 Jurist und Politiker, Mitglied der II. Kammer der hessischen Landstände (Zentrumspartei)
Georg Fritz 1865–1944 Kolonialbeamter und Publizist
Heinrich Gennes 1871–1916 Kreisrat des Kreises Offenbach
Heinrich Gennes
Heinrich Gennes
Otto Gennes 1874–1943 Generalanwalt und Vorstand des Reichsverbandes der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften, Mitglied des vorläufigen Reichswirtschaftsrates
Otto Gennes
Otto Gennes
Adolf Geßner 1864–1903 Mediziner, Professor für Gynäkologie und Direktor der Universitätsfrauenklinik in Erlangen
Adolf Geßner
Adolf Geßner
Josef Giessen 1858–1944 Politiker, Mitglied der bayerischen Kammer der Abgeordneten
Franz Gros 1833–1905 Kreisrat der Kreise Oppenheim, Worms und Bensheim, Geh. Regierungsrat
Gustav Güngerich 1872–1945 Reichsgerichtsrat
Gustav Güngerich
Gustav Güngerich
Wilhelm Haas 1839–1913 Politiker und Sozialreformer, Gründer und erster Generalanwalt des Reichsverbandes der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften
Wilhelm von Hamm 1820–1880 Politiker und Industrieller, Mitglied der II. sächsischen Kammer
Wilhelm Ritter von Hamm
Wilhelm Ritter von Hamm
Ernst Herbig 1876–1943 Vorstandsmitglied des Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikats
Ernst Herbig
Ernst Herbig
Theodor Hergenhahn 1833–1893 Rechtswissenschaftler
Friedrich Hess 1829–1917 Kreisrat des Kreises Dieburg
Johannes Kessel 1839–1907 HNO-Arzt
Karl von Kleinsorgen 1829–1889 Politiker, Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses, des Zollparlaments und des Reichstages
Karl von Kleinsorgen
Karl von Kleinsorgen
Ernst Kornemann 1868–1946 Althistoriker (Universität Breslau)
Ernst Kornemann
Ernst Kornemann
Gustav Krug von Nidda 1836–1918 Hessischer Staatsrat und stellv. Bevollmächtigter zum Bundesrat
Friedrich Küchler 1822–1898 Provinzialdirektor in Mainz, Ehrenbürger der Stadt Mainz
Friedrich Küchler
Friedrich Küchler
Wilhelm Küchler 1846–1900 Oberbürgermeister und Ehrenbürger von Worms, Ghzgl. Hess. Finanzminister und stellv. Bevollmächtigter zum Bundesrat
Wilhelm Küchler
Wilhelm Küchler
Karl Lahr 1899–1974 Landwirtschaftsfunktionär und Politiker, MdL, MdB (FDP, FVP, DP)
Rolf Lahr 1908–1985 Diplomat, Staatssekretär im Auswärtigen Amt, deutscher Botschafter in Rom
August Laubenheimer 1848–1904 Industrieller, Direktor und Vorstandsmitglied der Farbwerke Hoechst
Gustav Lorenz 1846–1927 Veterinär, Entdecker des Serums gegen die Rotlaufseuche der Schweine (Erysipeloid)
Büste für Gustav Lorenz in Darmstadt
Büste für Gustav Lorenz in Darmstadt
Friedrich Mosler 1831–1911 Internist und Neuropathologe, Professor in Gießen und Greifswald
Friedrich Mosler
Friedrich Mosler
Karl Müller 1845–1905 Naturforscher und Schriftsteller
Carl-Hermann Müller-Graaf 1903–1963 Diplomat, deutscher Botschafter in Wien und bei der OECD
Hellmuth Mueller-Leutert 1892–1973 Kunstmaler, Graphiker und Bildhauer
Karl von Neidhardt 1831–1909 Gr. Hessischer Wirklicher Geheimer Rat, Gesandter und außerordentlicher Bevollmächtigter zum Bundesrat für Hessen-Darmstadt, Lippe und Lippe-Detmold
Alexander Pagenstecher 1828–1879 Ophthalmologe, Gründer der Augenheilanstalt in Wiesbaden
Alexander Pagenstecher als Gießener Teutone
Alexander Pagenstecher als Gießener Teutone
Julius Rinck Freiherr von Starck 1825–1910 Grhzgl. Hessischer Staatsminister, Minister des Innern und der Justiz
Otto Sartorius 1842–1911 Weinbauunternehmer, MdR
Friedrich Schenck 1827–1900 Politiker und Genossenschaftsfunktionär, Mitglied des Reichstags und des preußischen Abgeordnetenhauses
Reinhard Schober 1906–1998 Forstwissenschaftler
Karl Silbereisen 1901–1974 Chemiker, ord. Professor an der TU Berlin
Hermann Spamer 1830–1905 Industrieller, Technischer Direktor und Vorstandsmitglied der Ilseder Hütte
Hermann Spamer
Hermann Spamer
Max Stickel 1875–1952 Mediziner, Professor für Gynäkologie an der Universität Berlin
Max Stickel
Max Stickel
Julius Stinde 1841–1905 Schriftsteller
Julius Stinde, Zeitgenössische Fotografie
Julius Stinde, Zeitgenössische Fotografie
Elmar Stöcker 1929–1984 Pathologe und Zellbiologe
Adolph Strecker 1822–1871 Chemiker
Ernst von Stubenrauch 1853–1909 Landrat, Erbauer des Teltowkanals, Polizeipräsident von Berlin
Ernst von Stubenrauch
Ernst von Stubenrauch
Heinrich Stüber 1819–1887 Jurist und Politiker, Mitglied der II. Kammer der Hessischen Landstände
Heinrich Stüber
Heinrich Stüber
Ernst Süffert 1863–1933 Präsident der Oberrechnungskammer, Präsident des hess. Verwaltungsgerichtshofs
Franz Umbscheiden 1825–1874 Revolutionär und Journalist
Walter Wagner 1901–1991 Bundesanwalt am Bundesgerichtshof, stellvertretender Generalbundesanwalt
Ottomar Weber 1860–1928 Kreisdirektor in Altkirch und Rappoltsweiler
Ernst-Rulo Welcker 1904–1971 Chirurg in Cottbus
Hermann Welcker 1822–1897 Mediziner, Professor für Anatomie in Halle
Hermann Welcker
Hermann Welcker
Wilfried Werner * 1930 Agrarwissenschaftler
Bruno Wolf 1878–1971 Provinzialrat
Bruno Wolf
Bruno Wolf
Hans Wolff 1863–1942 Kreisdirektor in Oppenheim und Worms
Friedrich Wilhelm Fürst zu Ysenburg und Büdingen 1850–1933 Standesherr in Wächtersbach, Mitglied der Ersten Kammer der Hessischen Landstände, Mitglied des Preußischen Herrenhauses

Wappen

Das Wappen der Teutonia ist geviert und mit einem Mittelschild belegt. Es zeigt rechts oben im zweifach schräg links geteilten Feld die Farben des Corps, links oben das Bundeszeichen (gekreuzte Korbschläger im Laubkranz mit der Kürzung des Waffenspruchs GUN = Gladius Ultor Noster!), rechts unten einen in Fell gekleideten germanischen Krieger, die Rechte mit erhobenem Schwert, in der linken Hand einen dreieckigen Schild mit dem Zirkel des Corps haltend und mit den Füßen ein Liktorenbündel zertretend; links unten vor himmelblauem Hintergrund Treuhände mit Wolkenmanschette. Der Mittelschild zeigt den Zirkel des Corps schwarz in Weiß. Der Krieger in Feld III ist eine Personifizierung des Corpsnamens ("Ur-Teut"); die Pose wurde dem Entwurf für das Hermannsdenkmal auf dem Teutberg bei Detmold entlehnt. Die Treuhände in Feld IV versinnbildlichen die über den Tod hinausreichende corpsbrüderliche Einheit. Der Entwurf für das Wappen stammt vermutlich von Wilhelm Hamm, der 1842 mit einer Zeichnung desselben beauftragt wurde.

Quellen und Literatur

Quellen

Literatur

  • Georg Fritz: Corps Teutonia zu Gießen 1839–1935, Gießen 1939
  • Florian Hoffmann: Die Corpshäuser der Teutonia Gießen, Gießen 2007
  • Ernst Kornemann: Geschichte des Corps Teutonia. Gründungszeit bis 1850, Gießen 1914

Einzelnachweise

  1. Ernst Hans Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 47.
  2. Jürgen Setter: Kleine Geschichte der Verbindungen in Gießen, Verlag Sande Friesland, 1983, S. 208 ISBN 978-3-9800773-0-9
  3. Florian Hoffmann: „Zur Führerschaft berufen …?“ Der Gießener SC zwischen Führungsanspruch und Isolationismus. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 49 (2004), S. 295–309
  4. Georg Fritz: Corps Teutonia zu Gießen 1839–1935, Gießen 1939 S. 138
  5. Georg Fritz: Corps Teutonia zu Gießen 1839–1935, Gießen 1939 S. 130
  6. B. R. Reimann: Avantgarden des Faschismus – Studentenschaft und schlagende Verbindungen an der Universität Gießen 1918–1937, Frankfurt/M. 2007, ISBN 978-3-631-55610-8, S. 162f
  7. Walter Hoffmann: Über Pennal-Corps im Großherzogtum Hessen. In: Einst und Jetzt 30 (1985), S. 129–148
Commons: Corps Teutonia Gießen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 34′ 50,45″ N, 8° 41′ 2,69″ O