Bavaria hat die Farben „hellblau-weiß-dunkelblau“ mit silberner Perkussion. Dazu wird eine blaue Mütze im kleinen Tellerformat getragen. Die Fuchsenfarben sind „hellblau-weiß“. Der Wahlspruch lautet „Fortitudo virtutis comes!“
Das Corps Bavaria wurde am 25. Mai 1821 mit den Farben Hellblau-Weiß-Gelb gestiftet. Die Stifter waren Mitglieder der am gleichen Tag aufgelösten burschenschaftlichen Verbindung „Concordia“[2], die überwiegend aus Franken und dem bayerischen Schwaben stammten. Der Einzugsbereich des neuen Corps war von Beginn auf das gesamte Königreich Bayern ausgerichtet. Am 30. Mai 1822 vereinbarten die Erlanger Bayern ein Kartell mit Bavaria Landshut.[3] Die zunehmende staatliche Repression nach den Karlsbader Beschlüssen erzwang 1825 die Suspension des Corps, mit der auch die Beziehungen nach Landshut endeten. Erst 1840 konnte Bavaria in Erlangen zum Teil durch ehemalige Renoncen der Onoldia rekonstituieren und übernahm die noch heute getragenen Farben Hellblau-Weiß-Dunkelblau. Bereits 1861 trat sie geschlossen mit allen anderen Erlanger Corps dem Kösener Senioren-Convents-Verband bei. 1863 wurde das Corps durch den akademischen Senat vorübergehend aufgelöst.[4]
Bavaria war zunächst Lebenscorps, d. h. ihre Angehörigen konnten nicht zugleich Mitglied eines anderen Corps an einer auswärtigen Universität werden. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese Bestimmung aber zunehmend durchlässiger. 1913 wurde das Lebenscorpsprinzip endgültig aufgegeben. Seit 1924 gehört Bavaria als Gründungscorps zum Süddeutschen Kartell. 1928 war sie präsidierendes Vorortcorps im KSCV und stellte mit Gottfried Balzer (später auch Mitglied des Corps Athesia Innsbruck) den Vorsitzenden des oKC.
Während des Nationalsozialismus war das Corps suspendiert. Am 8. März 1948 wurde der Aktivenbetrieb wieder aufgenommen. Im Januar 1950 gehörte Bavaria zu den 22 Corps, die sich in der Interessengemeinschaft zusammenschlossen und die Wiederbegründung des KSCV vorbereiteten.
Im Jahre 1903 erwarb das Corps in der Hauptstraße 7 sein erstes Corpshaus. Als dieses Gebäude den Bedürfnissen nicht mehr genügte, bezog es 1932 eine Villa in der Hindenburgstraße 28. Das Haus wurde jedoch 1945 in der letzten Phase des Zweiten Weltkrieges durch einen Artillerietreffer vollkommen zerstört. Im Juni 1954 wurde das dritte und jetzige Corpshaus in der Loewenichstraße 21[5] erworben.
Mitglieder
Gustav Blumröder (1802–1853), Psychiater, Politiker und Schriftsteller
↑Ernst Hans Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 35.
↑Ernst Meyer-Camberg: Die Concordia zu Erlangen 1820-1821. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 30 (1985), S. 21.
↑Hermann Leupold: Der Kartellvertrag zwischen Bavaria Landshut und Bavaria Erlangen vom 30. Mai 1822. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 27 (1982), S. 85–108.