Makaria (1863) führte die Farben blau-gold-rot, Guestphalia (1875) grün-weiß-schwarz. Seit der Fusion 1950 werden beide Farben nebeneinander geführt. Die Corpsburschen tragen die Farben blau-gold-rot auf weißem Grund mit goldener Perkussion. Das Fuchsband ist blau-rot auf weißem Grund mit goldener Perkussion. Dazu wird ein weißer Seidenstürmer getragen.
Der Wahlspruch des Corps lautet Timere nescio! Unita virtus valet!.
1875 trennte sich ein Teil der Mitglieder von Makaria, um Corps zu werden. Nachdem der Senat der Universität (der zur damaligen Zeit großen Einfluss auf alle Aktivitäten der Studenten und damit auch auf die Verbindungen hatte) den Namen Makaria der Landsmannschaft zugesprochen hatte, nannte sich das neu entstandene Corps nun Corps Guestphalia. Im Jahre 1897 wurde ein weiterer Teil der Landsmannschaft Makaria zum Corps. Der andere Teil blieb der Landsmannschaft treu und ging eine Fusion mit der Landsmannschaft Saxonia zur Saxo-Makaria ein, die nach einer weiteren Fusion mit der Turnerschaft Alemannia 1953 zur heutigen Landsmannschaft Alemannia Makaria wurde.
Die zwei Corps in der Zeit des Nationalsozialismus
1935 lösten sich die Corps (und die meisten anderen Vereine) auf und kamen damit einem Verbot zuvor. Die Suspendierung diente in vielen Fällen auch dazu, Vereinsvermögen und Immobilien vor dem NS-Regime zu retten. Auch Makaria und Guestphalia suspendierten – in der Hoffnung, sich eines Tages wiederzugründen.
Anders als in vielen anderen Studentenverbindungen wurden Traditionen und Treffen im Geheimen fortgeführt. Im Wintersemester 1938/39 unterstützte die Altherrenschaft die KameradschaftTilman Riemenschneider mit Sitz auf dem Haus der enteigneten katholischen Verbindung Walhalla. Der Kameradschaftsbetrieb war strikt nach den Vorschriften des NSDStB organisiert. Fünf Kameradschaftsangehörige, die eine Organisation nach corpsstudentischem Vorbild anstrebten, traten schließlich aus und bemühten sich um eine Erneuerung des Corps Guestphalia. Im Sommersemester 1943 fochten sie als Waffenbeleger bei Rhenania die ersten geheimen Mensuren.[2] Am 22. April 1944 wurde das Corps Guestphalia trotz des weiterhin bestehenden Risikos offiziell rekonstituiert.[3]
Nachkriegszeit und Fusion
Das Corps Guestphalia Würzburg rekonstituierte am 20. November 1947 in Erlangen und mit der rekonstituierten Leipziger Misnia IV und dem Nürnberger Kriegscorps Franko-Bavaria (sp. Onoldia) entstand Ende November 1947 ein wohl „informeller SC“. Guestphalia Würzburg gehörte im Januar 1950 zu den 22 Corps, die sich in der Interessengemeinschaft zusammenschlossen und die Wiederbegründung des KSCV am 19. Mai 1951 vorbereiteten.
Guestphalia kehrte nach Würzburg zurück und nach mehreren Versuchen gelang 1950 die Fusion. Das Corps Makaria-Guestphalia entstand. Es fand sein Domizil bis auf weiteres im Martinshof in der Nähe des Doms. Mit dem Wirtschaftswunder kehrte auch im Corps langsam wieder Normalität ein. Sichtbares Indiz dafür war im Jahr 1956 der Erwerb des Corpshauses in der Mergentheimer Straße 46 (Marxburg) von der Erbengemeinschaft des verstorbenen Universitätsprofessors Marx.[4]
Heute
Die Vororte des KSCV 1984 und 2012 wurden vor allem von Makaria-Guestphalia beschickt.
Rolf-Joachim Baum et al. (Hrsg.): Studentenschaft und Korporationswesen an der Universität Würzburg 1582–1982., Würzburg 1982, S. 245–247.
Peter-Philipp Schmitt, Hrsg.: Corps Makaria-Guestphalia zu Würzburg 1863-2013: Festschrift zum 150.Stiftungsfest. Würzburg, 2013, Schmidt, Philipp (Verlag). 978-3-87707-880-8 (ISBN)
↑Ernst Hans Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 114.
↑Erich Bauer: Die Kameradschaften im Bereiche des Kösener SC in den Jahren 1937-1945. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 1 (1956), S. 38.