Wiedemar
Dieser Artikel behandelt den Ort. Siehe auch
Widemar , Name.
Wappen
Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten :
51° 28′ N , 12° 12′ O 51.466666666667 12.203611111111 115 Koordinaten: 51° 28′ N , 12° 12′ O
Bundesland :
Sachsen
Landkreis :
Nordsachsen
Höhe :
115 m ü. NHN
Fläche :
95,55 km2
Einwohner:
5483 (31. Dez. 2023) [ 1]
Bevölkerungsdichte :
57 Einwohner je km2
Postleitzahl :
04509
Vorwahlen :
034202, 034207, 034602, 034954
Kfz-Kennzeichen :
TDO, DZ, EB, OZ, TG, TO
Gemeindeschlüssel :
14 7 30 340
LOCODE :
DE WDR
Gemeindegliederung:
17 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung:
Kyhnaer Hauptstr. 29 04509 Wiedemar, OT Kyhna
Website :
www.wiedemar.de
Bürgermeister :
Steve Ganzer (CDU )
Lage der Gemeinde Wiedemar im Landkreis Nordsachsen
Karte
Kirche Wiedemar
Wiedemar ist eine Gemeinde im Landkreis Nordsachsen des Freistaats Sachsen .
Geographie
Die Gemeinde Wiedemar liegt im westlichsten Zipfel des Landkreises Nordsachsen an der Grenze zu Sachsen-Anhalt (Landkreise Anhalt-Bitterfeld und Saalekreis ). Halle (Saale) liegt ca. 17 km westlich und Delitzsch 13 km nordöstlich des namensgebenden Ortsteils Wiedemar. Die Gemeinde wird durch die großen, ebenen Felder der Leipziger Tieflandsbucht geprägt.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Wiedemar gliedert sich in drei Ortschaften entsprechend den bis zum 31. Dezember 2012 bestehenden einzelnen Gemeinden mit jeweils mehreren Ortsteilen:[ 2]
ehemalige Gemeinde Neukyhna mit den Ortsteilen Doberstau , Kyhna , Lissa , Pohritzsch , Quering , Serbitz , Zschernitz und Zaasch
ehemalige Gemeinde Wiedemar mit den Ortsteilen Klitschmar , Kölsa , Peterwitz , Rabutz , Werlitzsch und Wiesenena
ehemalige Gemeinde Zwochau mit den Ortsteilen Grebehna und Zwochau.
Geschichte
Wiedemar wurde erstmals als Villa Wedemar im Jahr 1272 urkundlich erwähnt. Wiesenena wurde erstmals 1242 als Besitz des Ritters Hermann von Wiesenena und Klitschmar (siehe Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen (HOV)) und erstmals als Gliczene im Jahr 1349 urkundlich erwähnt. Der Name kommt ebenfalls aus dem Slawischen und dürfte so viel wie „Ort an der Quelle“ bedeuten.
Alle heutigen Ortsteile Wiedemars gehörten bis 1815 zum kursächsischen Amt Delitzsch .[ 3] Einzig Kölsa bildete eine zum Amt Schkeuditz gehörige Enklave im Amt Delitzsch.[ 4] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kamen die Orte einschließlich Kölsa zu Preußen und wurden 1816 dem Kreis Delitzsch im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem sie bis 1952 gehörten.[ 5] Im Zuge der Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurden sie dem Kreis Delitzsch im Bezirk Leipzig zugeteilt, der 1994 im Landkreis Delitzsch aufging.
Zum 1. Januar 2013 schloss sich die bisherige Gemeinde Wiedemar mit den Gemeinden Neukyhna und Zwochau zur neuen Einheitsgemeinde Wiedemar zusammen.[ 6] Die Gemeinden arbeiteten bis dahin im Verwaltungsverband Wiedemar zusammen, der mit dem Gemeindezusammenschluss aufgelöst wurde. Als Sitz der Verwaltung wurde der Ortsteil Kyhna festgelegt.
Eingemeindungen
Ehemalige Gemeinde
Datum
Anmerkung
Doberstau
1950
Eingemeindung nach Zschernitz
Flemsdorf mit Ettelwitz
1936
Eingemeindung nach Zwochau
Gördenitz
1934
Eingemeindung nach Pohritzsch
Grabschütz
1950
Eingemeindung nach Zwochau; 1985 durch Braunkohletagebau Delitzsch-Südwest devastiert
Grebehna
1950
Eingemeindung nach Zwochau
Großkyhna
1936
Zusammenschluss zu Kyhna
Großlissa
1950
Zusammenschluss zu Lissa
Kleinkyhna
1936
Zusammenschluss zu Kyhna
Kleinlissa
1950
Zusammenschluss zu Lissa
Klitschmar
1994
Zusammenschluss zu Wiedemar
Kölsa
1994
Zusammenschluss zu Wiedemar
Kyhna
1994
Zusammenschluss zu Neukyhna
Lissa
1994
Zusammenschluss zu Neukyhna
Neukyhna
1. Januar 2013
Zusammenschluss zur Einheitsgemeinde Wiedemar
Peterwitz
1950
Eingemeindung nach Klitschmar
Pohritzsch
1994
Zusammenschluss zu Neukyhna
Quering
1950
Eingemeindung nach Kyhna
Rabutz
1950
Eingemeindung nach Wiesenena
Schladitz
1936
Eingemeindung nach Zwochau
Serbitz
1950
Eingemeindung nach Zaasch
Werlitzsch
1950
Eingemeindung nach Wiesenena
Wiedemar
1. Januar 2013
Zusammenschluss zur Einheitsgemeinde Wiedemar
Wiesenena
1994
Zusammenschluss zu Wiedemar
Zaasch
1994
Zusammenschluss zu Neukyhna
Zschernitz mit Nösselwitz
1994
Zusammenschluss zu Neukyhna
Zwochau
1. Januar 2013
Zusammenschluss zur Einheitsgemeinde Wiedemar
Bevölkerung
Jahr
Einwohner
2002
2.297
2005
2.248
2010
2.094
2015
5.208
Jahr
Einwohner
2020
5.306
2021
5.385
2022
5.436
2023
5.483
Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Angaben des Statistischen Landesamtes Sachsen)[ 7]
Der deutliche Anstieg der Einwohnerzahl 2015 ist auf den Zusammenschluss Wiedemars mit den Gemeinden Neukyhna und Zwochau im Jahr 2013 zurückzuführen.
Politik
Gemeinderatswahl 2024
Wahlbeteiligung: 68,4 % (2019: 55,4 %)
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
+2,5 %p
−12,4 %p
+15,0 %p
−5,1 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Freie Wählervereinigung Wiedemar
c Heimatverein „Sächsischer Nordzipfel“ e. V.
Gemeinderat ab 2024
Insgesamt 15 Sitze
SPD : 1
FWVW : 6
SN : 3
CDU : 5
Die Liste „Sächsischer Nordzipfel“ kann einen Sitz nicht besetzten. Der Gemeinderat verkleinert sich entsprechend.
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 führte zu den nebenstehenden Ergebnissen. Frühere Wahlen sind tabellarisch aufgelistet.
Liste
2024 [ 8]
2019 [ 9]
2014 [ 10]
Sitze
in %
Sitze
in %
Sitze
in %
Freie Wählervereinigung Wiedemar
6
34,5
5
32,0
2
14,3
CDU
5
34,4
8
46,8
11
60,1
Heimatverein „Sächsischer Nordzipfel“ e. V.
3
23,0
1
8,0
–
–
SPD
1
8,1
2
13,2
–
–
Heimatverein
–
–
–
–
1
10,3
FDP
–
–
–
–
–
1,9
Wahlbeteiligung
68,4 %
55,4 %
45,9 %
Bürgermeister
1994–2013: Karin Bödemann (CDU)[ 11]
2013–2020: Ines Möller[ 12]
seit 2020: Steve Ganzer (CDU)
Ganzer wurde in der Bürgermeisterwahl am 20. September 2020 mit 60,5 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von sieben Jahren[ 13] gewählt.[ 14]
Wahl
Bürgermeister
Vorschlag
Wahlergebnis (in %)
2020
Steve Ganzer
CDU
60,5
2013
Ines Möller
CDU, SPD
67,2
2008
Karin Bödemann
CDU
98,9
2001
81,4
Sehenswürdigkeiten
Dorfkirche Kölsa
Dorfkirche Klitschmar
Verkehr
Die Bundesautobahnen A 14 (im Süden) und die A 9 (zentral von Norden nach Süden) führen durch das Gemeindegebiet und kreuzen sich im Schkeuditzer Kreuz auf dem Gemeindegebiet. Erstere ist über den Anschluss Gröbers , letztere über den Anschluss Wiedemar erreichbar.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Johann Karl Kell (1693–nach 1627), Dichter, geboren in Zwochau
Christoph Gottfried Ringe (1713–1797), Maler und Grafiker, lebte in Wiedemar
Christian Friedrich Petzold (1743–1788), evangelischer Theologe
Carl Gottlob Küttner (1755–1805), Reiseschriftsteller
Johann Gottfried Stallbaum (1793–1861), Rektor der Thomasschule zu Leipzig , geboren in Zaasch
Louis Holzweissig (1840–1916), Unternehmer, geboren in Kölsa
Armin Baltzer (1842–1913), Geologe, geboren in Zwochau
Bruno Garlepp (1845–1916), Schriftsteller, geboren in Kölsa
Theodor Fritsch (1852–1933), antisemitischer Publizist, geboren in Wiesenena
Willi Grübsch (1907–1944), kommunistischer Widerstandskämpfer, Opfer der NS-Diktatur
Erich Rudorffer (1917–2016), Luftwaffenoffizier im Zweiten Weltkrieg, geboren in Zwochau
Werner Peters (1918–1971), Schauspieler, geboren in Werlitzsch
Mit Wiedemar verbunden
Literatur
Martin Franke / Joachim Ohser: Oh, du mein Wiedemar , Freja & Hendrik, Zwingenberg 2012
Martin Franke / Joachim Ohser: Schul-Chronik von Wiesenena , Freja & Hendrik, Zwingenberg 2020
Weblinks
Einzelnachweise
↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024 . (Hilfe dazu ).
↑ Öffentlich-rechtliche Vereinbarung über die Umwandlung des Verwaltungsverbandes Wiedemar und seiner Mitgliedsgemeinden Neukyhna, Wiedemar und Zwochau zur neuen Einheitsgemeinde Wiedemar. (Memento des Originals vom 8. Dezember 2011 im Internet Archive ) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.wittich.de wittlich.de, abgerufen am 4. Januar 2013.
↑ Karlheinz Blaschke , Uwe Ulrich Jäschke : Kursächsischer Ämteratlas 1790 . Gumnior, Chemnitz 2009, ISBN 978-3-937386-14-0 , S. 56 f.
↑ Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas 1790 . Gumnior, Chemnitz 2009, S. 84 f.
↑ Der Landkreis Delitzsch im Gemeindeverzeichnis 1900
↑ Freiwillige Gemeindezusammenschlüsse. www.medienservice.sachsen.de, 28. Dezember 2012.
↑ Statistische Berichte / A / I / 2. Bevölkerungsentwicklung im Freistaat Sachsen nach Gemeinden. In: www.statistischebibliothek.de. Abgerufen am 5. Dezember 2023 .
↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 31. August 2024 .
↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 31. August 2024 .
↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 31. August 2024 .
↑ Bürgermeisterwahl 1994. In: www.statistik.sachsen.de. Abgerufen am 7. Dezember 2023 .
↑ Bürgermeisterwahl 2011. In: www.statistik.sachsen.de. Abgerufen am 7. Dezember 2023 .
↑ Rechtsstellung des Bürgermeisters. In: Sächsische Gemeindeordnung, § 51 (3). Abgerufen am 5. Dezember 2023 .
↑ Bürgermeisterwahl 2020. In: www.statistik.sachsen.de. Abgerufen am 7. Dezember 2023 .
Städte und Gemeinden im Landkreis Nordsachsen