Silvio Martinello (* 19. Januar1963 in Padua) ist ein ehemaliger italienischerRadrennfahrer und Olympiasieger. Er war der erfolgreichste und vielseitigste italienische Radrennfahrer der 1990er Jahre. Zuletzt kommentierte er die Fernsehübertragungen des Giro d’Italia und anderer Radsportwettbewerbe im italienischen Fernsehsender Rai.
Bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta gewann Martinello die Goldmedaille im Punktefahren, vier Jahre später in Sydney gemeinsam mit Marco Villa die Bronze-Medaille im Zweier-Mannschaftsfahren. Insgesamt holte er u. a. vier Weltmeistertitel und elf nationale italienische Titel. Er startete bei insgesamt 97 Sechstagerennen, von denen er 28 gewann, 16 davon gemeinsam mit Villa. Das Duo liegt damit auf Platz sechs der besten Sechstage-Paarungen (Stand 2017).[1] Weitere prominente Partner von Martinello waren unter anderen Rolf Aldag, Erik Zabel und Bjarne Riis.
2003 beendete Silvio Martinello im Alter von 40 Jahren seine aktive Radsportlaufbahn.
Berufliches und Familie
Martinello beendete seine aktive Radsportlaufbahn unter anderem deshalb, weil ihm eine Stelle als Kommentator bei der RAI angeboten worden war. Ab 2013 war er als technischer Direktor der TV-Übertragungen des Giro tätig.[2] Im Februar 2019 gab er über Facebook bekannt, dass er künftig nicht mehr für RAI Sport tätig sein werde, wobei er von einer „gewissen Bitterkeit“ sprach.[3] In der Folge kommentierte er Radrennen für den Hörfunk von RAI. Im Oktober 2020 kündigte er, bei den im Februar 2021 anstehenden Wahlen für das Amt des Präsidenten des italienischen Radsportverbandes Federazione Ciclistica Italiana zu kandidieren.[4] Bei der Abstimmung unterlag er dem Mailänder Unternehmer Cordiano Dagnoni, einem früheren Rennfahrer und Schrittmacher.[5]
Martinello betreibt einen Fitness-Club in Selvazzano Dentro nahe Padua und organisiert selbst Radrennen, wie 2008 das Sechstage-Rennen von Mailand.
Sein Sohn Nicolò Martinello war bis 2014 ebenfalls als Radrennfahrer aktiv. Seine Tochter Francesca betätigte sich im Triathlon und war anschließend als Springreiterin[6] erfolgreich.