Die Gründung des um 1785 Achuden genannten Dorfes[2] geschah durch den Ortelsburger Pfleger Konrad Stauchwitz.[3] In der Gründungsurkunde wurde 1483 dem Niklas Achusniczky „ein Gut Achuden...bei dem Waldpus-See“ (polnisch Wałpusz) übertragen. Weitere Ländereien überschrieb Herzog Albrecht 1532 in einer zweiten Handfeste an Nikolaus Mikulla.[3] Im Zeitalter Friedrichs des Großen wurde für Achodden ein wirtschaftlicher Aufstieg festgestellt. Eine erneute wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung erfolgte zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch den Ausbau der Straße Ortelsburg–Alt Keykuth (heutige Landesstraße 58) und die Errichtung einer Bahnstation an der Bahnstrecke Rothfließ–Ortelsburg.[3]
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Achodden gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Achodden stimmten 76 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[7]
Aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen wurde Achodden am 3. Juni – amtlich bestätigt am 16. Juli – 1938 in „Neuvölklingen (Ostpr.)“ umbenannt.[4] Die Einwohnerzahl belief sich 1939 auf 96.[6]
Im Jahre 1909 wurde Achodden Bahnstation an der neu errichteten Bahnstrecke Rothfließ–Bischofsburg–Ortelsburg. Bis zum Jahre 1992 wurde die Bahnstrecke befahren, dann jedoch geschlossen, und ab 2014 wurden die Bahnanlagen abgetragen.
↑ abMichael Rademacher: Ortsbuch, Landkreis Ortelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 8. Mai 2023.
↑Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreußischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 93
↑Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 496