Nowa Wieś Ełcka liegt am Flüsschen Ełk (deutschLyck) im südlichen Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, sechs Kilometer südlich der Kreisstadt Ełk(Lyck) und deren Ortsteil Szyba(Sybba, 1938 bis 1945 Walden).
In Neuendorf waren im Jahr 1910 insgesamt 910 Einwohner registriert, von denen 858 in der Landgemeinde und 52 im Gutsbezirk lebten[5]. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Neuendorf gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Dorf und Gut Neuendorf stimmten 620 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[6]
Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Neuendorf in die Landgemeinde Neuendorf eingemeindet. Die Einwohnerzahl lag 1933 bei 1.014 und 1939 bei 1.074[7].
In Kriegsfolge kam Neuendorf 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und trägt seither die polnische Namensform „Nowa Wieś Ełcka“. Als solches ist es heute Sitz zweier Schulzenämter (polnischSołectwa):[8]
das Schulzenamt Nowa Wieś Ełcka umfasst die Landgemeinde, und
das Schulzenamt Nowa Wieś Ełcka (Szosa Bajtkowska) umfasst die westlich der Bahnlinie und an der Sosza Bajtkowska (so heißt in diesem Abschnitt die Woiwodschaftsstraße 667)[9] liegende Siedlung mit elf Wohngebäuden und mehreren Lagerhallen und Stallungen. An dem die Grenze markierenden Bahnübergang befindet sich eine deutsche Soldatengrabstätte (polnischNiemiecka mogiła wojenna).
Der Amtsbezirk Lyck-Land (bis vor 1908 ohne Zusatz Amtsbezirk Lyck genannt) umfasste ursprünglich 17 Ortschaften, am Ende waren es aufgrund von strukturellen Veränderungen noch elf:[4]
Am 1. Januar 1945 bildeten noch die Orte Bartendorf, Gutenborn, Keipern, Kreuzfeld, Monken. Montzen, Neuendorf, Renkussen, Sareiken, Sarken und Talussen den Amtsbezirk Lyck-Land.
Vor 1945 lebten nur sehr wenige katholische Einwohner in Neuendorf. Ihre Pfarrkirche war die St.-Adalbert-Kirche in Lyck im Bistum Ermland. Heute besteht in Nowa Wieś Ełcka aufgrund der vielen katholischen Kirchenglieder eine eigene Pfarrei,[11] die 1989 errichtet wurde und seit 1995 über einen Kirchenbau verfügt. Sie trägt den Namen Kościół św. Józefa Rzemieślnika (Josef-der-Arbeiter-Kirche) und steht im Nordwesten von Nowa Wieś Ełcka an der ul. Małeckich. Die Pfarrei unterhält in Bobry(Bobern) eine Filialkirche.
Verkehr
Nowa Wieś Ełcka liegt an der verkehrstechnisch bedeutenden polnischen Landesstraße 65 (einstige deutsche Reichsstraße 132), die von der polnisch-russischen Staatsgrenze bis zur polnisch-belarussischen Grenze verläuft und die beiden WoiwodschaftenErmland-Masuren und Podlachien verbindet. Die Woiwodschaftsstraße 667 sorgt außerdem für den Anschluss in den Nachbarkreis Pisz(Johannisburg), während die Nebenstraße 1925N für die Verbindung ins nordwestliche Umland sorgt.
↑Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreußischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 85
↑Michael Rademacher: Landkreis Lyck (Lyk, poln. Elk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900