Chrzanowo liegt 650 Meter nördlich des Sunowo-Sees (1938–1945 Sonnau-See, polnischJezioro Sunowo) im Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Bis zur Kreisstadt Ełk(Lyck) sind es fünf Kilometer in südöstlicher Richtung.
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Chrzanowen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Chrzanowen stimmten 100 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[6]
Am 31. August 1933 wurde Chrzanowen in Kalkofen umbenannt, im Zuge einer später systematisch durchgeführten nationalsozialistischen Umbenennungsaktion. Noch im gleichen Jahr betrug die Einwohnerzahl 183 und verringerte sich bis 1939 auf 150.[7]
Durch die Umsiedlung zahlreicher polnischer Bürger aus Ostpolen kamen nach 1945 zahlreiche Angehörige der Griechisch-katholischen Kirche nach Chrzanowo. Sie gründeten hier 1947 eine Pfarrgemeinde, die über eine eigene Kirche, die Cerkiew Świętych Apostołów Piotra i Pawła (Kirche der Hl. Apostel Peter und Paul), verfügt. Die Gemeinde gehört zum Dekanat in Węgorzewo(Angerburg) in der Erzeparchie Przemyśl-Warschau.
Verkehr
Chrzanowo liegt an der Woiwodschaftsstraße 656, die die beiden Regionen Giżycko(Lötzen) und Ełk(Lyck) miteinander verbindet. Auch endet in Chrzanowo eine aus südwestlicher Richtung von Mołdzie(Moldzien, 1938–1945 Mulden) kommende Nebenstraße.
Über die Bahnstation in Woszczele(Woszellen, 1938–1945 Neumalken) besteht Anschluss an die Bahnstrecke Korsze–Białystok.
↑Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreußischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 83
↑Michael Rademacher: Landkreis Lyck (Lyk, poln. Elk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900