Das Ensemble umfasst den gesamten geschlossenen Ortskern, den die ehem. Marktbefestigung bis heute im Straßenverlauf anschaulich definiert, einschließlich des historischen Weihers im Nordosten, die sogenannte Weed. 815 wird Markt Erlbach erstmals erwähnt und der Fiskalbezirk 1282 als Reichslehen an die Burggrafen von Nürnberg vergeben, die den Ort als Gerichts- und Verkehrsmittelpunkt ausbauten. Seit 1314 ist das Marktrecht belegt. Markt Erlbach wurde durch seine Lage an der bedeutenden Heerstraße Nürnberg-Windsheim in fast allen Kriegen erheblich in Mitleidenschaft gezogen und entwickelte sich nur langsam. Auf die Bedeutung als kirchlicher Zentralort verweist die stattliche evangelische Pfarrkirche mit dem alten Kilianspatrozinium und den das Ortsbild prägenden gotischen Bauteilen des ausgehenden 14. Jh. Nachdem Markt Erlbach 1810 an Bayern fiel, war es bis ins frühe 20. Jh. Sitz eines Rentamts und Amtsgerichts; den Charakter einer kleinen, bäuerlichen Amtsstadt bewahrt sich der Ort bis heute. Die kurvenreiche Hauptstraße, die den lang gestreckten ovalen Ort in Längsrichtung vollständig durchläuft, ist mehrfach so stark gekrümmt, dass weder eine durchgehende Perspektive möglich ist, noch ein Straßenmarkt zustande kam. Gleichwohl hat sich an der östlichen Abzweigung der Ringstraße eine platzartige, dreieckige Erweiterung vor dem alten Rathaus ausgebildet, die eine Zäsur in dieser Achse schafft. Die Bebauung zeigt eine lockere Reihung von Häusern zumeist in Giebelstellung, aber auch traufseitig ausgerichtete Bauten mit Halbwalm- oder Vollwalmdächern, welche in spätbarocker oder biedermeierlicher Gestalt das Straßenbild akzentuieren. Außerdem zeugt das Torhaus im Osten neben wenigen Fachwerkhäusern von der älteren erhaltenen Bausubstanz. Den historischen Ortsrand ziehen die Neue Straße, die Wiesen- und die Flurstraße nach, wobei das historische Bild die Scheunenreihe im Süden sowie die ehem. Hausgärten im Norden aufrecht halten, die in ihrem Bestand jedoch gefährdet sind. Nördlich der Hauptstraße baucht sich der Ort durch den bogenförmigen Verlauf der Ringstraße aus, deren kleinteilige Bebauung die ursprüngliche soziale Abstufung im Gefüge des Ortes erlebbar macht. Von ihr zweigt im Osten die Kirchgasse ab, an deren Ende sich die abseits am nordöstlichen Rand gelegene Kilianskirche ebenso wie das ehem. Dekanat, ein stattlicher Fachwerkbau des 16. Jh., befindet. Neben bescheidenen Bauten der Gründerzeit ergänzt ein Kriegerdenkmal hier die historische Struktur des Ortes, dessen Substanz zahlreiche Um- und Neubauten allerdings stark schwächten. Aktennummer: E-5-75-145-1.
Dreigeschossiger, traufständiger Walmdachbau mit Trauf- und Gurtgesimsen, Lisenen und profilierten Rahmungen aus Sandstein in Formen der Neorenaissance, mit eingeschossigem, rückliegenden Arrestzellenanbau, 1877/78
Zweigeschossiger Satteldachbau mit Fachwerkobergeschoss und -giebel mit Andreaskreuzen und K-Streben, Obergeschoss im Kern um 1450, erneuert 1696 (dendrochronologisch datiert)
Zweigeschossiger Walmdachbau in Ecklage, traufseitiges Fachwerkobergeschoss mit Fußbügen und Andreaskreuzen, Dachreiter mit Glockenhaube und Ziffernblatt, 1671, mit späteren Veränderungen
Zweigeschossiger traufständiger Sandsteinquaderbau mit Halbwalmdach, bezeichnet „1839“, Brauereiflügel, rückwärtig anschließend, zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Fachwerkobergeschoss und Satteldach, bezeichnet „1842“
Zweigeschossiger Sandsteinquaderbau in Ecklage mit Mansardwalmdach, Ecklisenen und Gurtgesims, Anfang 19. Jahrhundert, schmiedeeisernes Wirtshausschild, 18. Jahrhundert
Zweigeschossiger Satteldachbau mit Fachwerkobergeschoss und -giebel mit geschwungenen Streben und Rauten in Brüstungsfeldern, erste Hälfte 18. Jahrhundert
Saalbau aus Sandsteinquadern, Langhaus mit Satteldach, eingezogenem Polygonalchor und an der Südseite schmalen Treppenturm mit steinernem Pyramidendach und Sakristei- und Ölberganbau mit steilem Pultdach, frei stehender, fünfgeschossiger Nordturm mit Gurtgesimsen und Welscher Haube, Langhaus um 1380, nach Brand 1632 teils erneuert, an der Nordseite oktogonaler Treppenturm mit Glockenhaube, 1906, mit Ausstattung (siehe: Kanzel (Markt Erlbach))
Sandsteinquaderbau, Langhaus mit Satteldach, eingezogenem Polygonalchor und viergeschossigem Nordturm mit Gurtgesimsen und Pyramidendach, im Kern Mitte 13. Jahrhundert, Chor 1431 (dendrochronologisch datiert), Langhaus 1690 (dendrochronologisch datiert), mit Ausstattung
Doppelhaus, zweigeschossiger Walmdachbau mit verputztem Fachwerkobergeschoss, zweiflüglige Haustür aus Holz mit Oberlicht, im Kern erstes Viertel 19. Jahrhundert, um 1860
Saalkirche, Quaderbau, Langhaus mit Satteldach, Lisenen, Treppenblende am Westgiebel, eingezogenem Polygonalchor und viergeschossigem Nordturm mit oktogonalem Läutgeschoss und Pyramidendach, im Kern von 1501, Turm 1742, Laterne und Sakristeianbau 1796, Langhaus 1872–1873, mit Ausstattung
Zweigeschossiges Kellersystem mit in den Sandsteinfels gehauenen, gekrümmten Felsengängen, zum Teil mit Steinbänken zur Fasslagerung, mit geziegeltem Eiskeller, Portal bez. 1760, Eiskeller 1898; zum Brauereigasthaus Hauptstraße 30 gehörig
Schußbacher Forst (im Schußbachwald, südwestlich von Waldhaus) (Standort)
Bildstock, sogenannte Eiserne Hand
Wildbannzeichen, Holzständer, daran seitlich angebrachte, flache Eisenhand, bezeichnet mit „1848“, wohl auf älteres Vorbild zurückgehend, 17./18. Jahrhundert; nicht nachqualifiziert, im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht kartiert
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