Durch den Wiener Kongress wurde das Großherzogtum Berg am 31. Mai 1815 Preußen zugesprochen. 1816 wurde die preußische Verwaltungseinteilung in Provinzen, Regierungsbezirke und Kreise eingeführt. Dabei wurde auch der Kreis Mülheim am Rhein gegründet, der im Wesentlichen das Gebiet der Kantone Bensberg und Mülheim am Rhein umfasste. Der Kreis war in neun Bürgermeistereien gegliedert, die während der Franzosenzeit als Mairien gegründet worden waren:
Nach der Einführung der Gemeindeordnung für die Rheinprovinz von 1845 bildeten alle Bürgermeistereien des Kreises jeweils eine Gemeinde.[2] Mülheim am Rhein und Gladbach erhielten 1856 die Rheinische Städteordnung. Seit 1863 hieß die Stadt Gladbach amtlich Bergisch Gladbach. Das Kreisgebiet umfasste 1885 eine Fläche von 388,43 km².[3]
Am 1. Mai 1901 schied die Stadt Mülheim am Rhein aus dem Kreis aus und wurde ein eigener Stadtkreis. Der Kreissitz des seitdem als Landkreis bezeichneten Kreises verblieb in Mülheim, obwohl der Kreistag am 10. Juli 1913 die Verlagerung des Sitzes nach Bergisch Gladbach als einziger kreisangehöriger Stadt beschlossen hatte. Dieser Beschluss wurde jedoch wegen des nahen Ausbruchs des Ersten Weltkriegs nicht mehr umgesetzt. Merheim wurde am 1. April 1914 zusammen mit der Stadt Mülheim am Rhein in die Stadt Köln eingemeindet.[4]
Heumar wurde 1928 in Porz umbenannt und am 1. Juli 1929 wurden Porz und Wahn zu einer Gemeinde mit dem Namen Porz zusammengeschlossen.[5] Der nunmehr noch aus der Stadt Bergisch Gladbach und den fünf Gemeinden Bensberg, Odenthal, Overath, Porz und Rösrath bestehende Landkreis Mülheim am Rhein wurde am 1. Oktober 1932 mit dem Kreis Wipperfürth zum Rheinisch-Bergischen Kreis mit Sitz in Bergisch Gladbach zusammengeschlossen.
Johann Bendel: Heimatbuch des Landkreises Mülheim am Rhein. Geschichte und Beschreibung, Sagen und Erzählungen. Faksimiledruck der 2. und 3. Auflage Köln-Mülheim 1925. Köln 1981. ISBN 3-921232-05-8
Einzelnachweise
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Johann Josef Scotti: Sammlung der Gesetze und Verordnungen..., Band 3 (Großherzogtum Berg), Düsseldorf: Wolf, 1822, S. 1515 (Landesbibliothek Bonn)