In den 1960er-Jahren waren die kleinen Rennprototypen von Bonnet und Alpine die sentimentalen Favoriten beim Publikum des 24-Stunden-Rennens von Le Mans. Die beiden Werksmannschaften – sie waren die einzigen französischen Werksteams bei diesem Langstreckenrennen in den 1960er-Jahren – waren in der Gesamtwertung gegen die Sportwagen von Ferrari, Ford und später auch Porsche zwar hoffnungslos unterlegen, dominierten jedoch die kleinen Klassen. Die Werksfahrer bewegten die Prototypen immer am Limit, was zu vielen – zum Teil spektakulären – Ausfällen führte.
Einer dieser Piloten war Jean Vinatier. Schon sein Vater, Jean Vinatier sr., war beim 24-Stunden-Rennen am Start gewesen. 1950 fuhr er einen Renault 4CV, fiel aber mit Motorschaden aus. Der junge Vinatier begann seine Karriere in den späten 1950er-Jahren als Rallyefahrer. 1969 gewann er die Gesamtwertung der französischen Rallye-Meisterschaft. Eng verbunden ist sein Name jedoch mit den Rennen in Le Mans, wo er 1958 debütierte, und der Tour de France für Automobile. Bei beiden Veranstaltungen war er viele Jahre in Folge am Start. Seine beste Platzierung in Le Mans war der achte Gesamtrang 1968, den er gemeinsam mit André de Cortanze auf einem Alpine A220 einfuhr. Das letzte Mal war er 1973 auf einem Ford Capri dabei, musste das Rennen nach einem Fahrzeugbrand aber vorzeitig aufgeben.
Nach dem Ende seiner aktiven Karriere war Vinatier viele Jahre technischer Delegierter bei der FIA[1].
↑Vorwort von Vinatier zu: Alpine & Renault. The Sports Prototypes. Band 1: 1963–1969. Veloce Publishing, Dorchester 2010, ISBN 978-1-84584-191-1, S. 11.