Die Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft (Porsche AG) ist ein deutscher Kraftfahrzeughersteller mit Sitz in Stuttgart-Zuffenhausen. Ursprung des Unternehmens ist ein 1931 von Ferdinand Porsche in Stuttgart gegründetes Konstruktionsbüro, das nach 1945 in einer Automobilfabrik aufging, die vor allem Sportwagen produzierte.
Die Porsche AG ist seit 2009 Teil des Volkswagen-Konzerns und ist nicht zu verwechseln mit der börsennotierten und ebenfalls in Stuttgart beheimateten Porsche Automobil Holding SE (kurz Porsche SE), die seit 2009 Mehrheitsgesellschafterin der Volkswagen AG ist. Seit dem Börsengang am 29. September 2022 sind die Vorzugsaktien der Porsche AG wieder frei an der Börse handelbar.[3] Seit dem 19. Dezember 2022 ist die Aktie der Porsche AG Teil des deutschen Leitindex DAX.[4]
Am 1. Dezember 1930 machte sich Ferdinand Porsche in Stuttgart, Kronenstraße 24 mit einem eigenen Konstruktionsbüro selbstständig. Er hatte 1893 als Mechaniker bei dem Elektromotorenhersteller Béla Egger & Co. zu arbeiten begonnen.[5] 1897 wurde er im Alter von 22 Jahren Leiter der Versuchsabteilung und war unter anderem an der Entwicklung des Egger-Lohner-Elektromobils, auch als Porsche P1 bezeichnet, beteiligt. Ende 1899 wurde Porsche abgeworben und wechselte als Konstrukteur zu der k.u.k. Hofwagenfabrik Ludwig Lohner & Co. in Wien. Im selben Jahr konstruierte Porsche ein Nachfolgemodell der Elektrokutsche, das auf der Weltausstellung 1900 in Paris unter dem Namen „Lohner-Porsche“ vorgestellt wurde. Nach acht Jahren verließ Porsche das Unternehmen.[6] Es folgten 17 Jahre als Technischer Direktor (Chefkonstrukteur) der Austro-Daimler in Wiener Neustadt. Von April 1923 an war Porsche sechs Jahre Leiter des Konstruktionsbüros und Vorstandsmitglied der Daimler-Motoren-Gesellschaft in Stuttgart (ab 1926 Teil der Daimler-Benz AG). Zuletzt war Porsche als Chefkonstrukteur bei den Steyr-Werken tätig.[7] Die Technischen Hochschulen Wien und Stuttgart zeichneten die Konstruktionsleistungen Porsches jeweils mit der Verleihung eines Ehrendoktors aus. Die Titel wurden 1931 in die FirmaDr. Ing. h.c. F. Porsche GmbH übernommen.
1931 bis 1937: Dr. Ing. h.c. F. Porsche GmbH
Am 25. April 1931 wurde das Konstruktionsbüro in Stuttgart in der Kronenstraße 24 als Dr. Ing. h.c. F. Porsche GmbH, Konstruktion und Beratung für Motoren- und Fahrzeugbau im Register für Gesellschaftsfirmen eingetragen. Die Firmenanteile lagen zu 80 % bei Porsche, zu 10 % bei dem Kaufmann und Rennfahrer Adolf Rosenberger und zu 10 % bei seinem Schwiegersohn, dem Wiener Rechtsanwalt Anton Piëch.[8] Zu den ersten Mitarbeitern gehörten neben seinem Sohn Ferry Porsche unter anderem der Oberingenieur Karl Rabe, der Getriebefachmann Karl Fröhlich, der Motorenspezialist Josef Kales und der Spezialist für Achskonstruktionen Josef Zahradnik. Spätere Mitarbeiter waren der Automobildesigner Erwin Komenda, der Aerodynamikspezialist Josef Mickl und der Motoreningenieur Franz Xaver Reimspieß. Adolf Rosenberger sorgte dafür, dass trotz Auftragsmangels und Porsches Hang zu teuren Konstruktionen das Büro die Anfangszeit finanziell überstand, schied jedoch schon am 31. Januar 1933 aus der Geschäftsleitung wieder aus.[9] Baron Hans von Veyder-Malberg wurde neuer kaufmännischer Leiter und mit zehn Prozent Beteiligung neuer Gesellschafter.[10] Am 30. Juli 1935 trat Rosenberger seine zehnprozentigen Gesellschafteranteile der Porsche GmbH zum Nominalwert an Ferry Porsche ab.[11] Im Widerspruch zu der Darstellung dieses Vorgangs durch die Familie und die Firma Porsche warf Rosenberger jenen Arisierung vor, also die Ausnutzung von Rosenbergers prekärer Lage als aus Sicht des NS-Regimes Nicht-Arier. Die Firmengeschichte von Pyta, Havemann und Braun wurde im Hinblick auf die Verbindung der Firma Porsche zum Nationalsozialismus kritisiert.[12] Im Jahr 2022 wurde der Vorwurf schönfärberischer Geschichtsschreibung erneuert; Grund sind Hinweise auf den Verzicht auf Sichtung verfügbarer Quellen im Hinblick auf das Verhältnis der Familie Porsche zu ihrem Geschäftspartner Rosenberger.[13]
Als einer der ersten Aufträge entwickelte das Konstruktionsbüro 1931 für Zündapp in Nürnberg den Kleinwagen Porsche Typ 12. Die Zählung der Porsche-Entwicklungen begann mit der 7, vermutlich um bei Auftraggebern ein größeres Vertrauen in die junge Firma zu erzeugen.[14] Der Wagen war zunächst mit einem Ein-Liter-Motor geplant.[15] Der Prototyp hatte einen wassergekühlten 1,2-Liter-Fünfzylinder-Sternmotor[16] Später wurde für NSU der Mittelklassewagen Porsche Typ 32 entworfen, der bereits viele Gemeinsamkeiten mit dem VW Käfer aufwies: Der NSU-Porsche hatte ebenfalls einen luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotor im Heck und die patentierte Porsche-Drehstabfederung. Diese Fahrzeuge gingen allerdings aufgrund zu hoher Produktionskosten nicht in Serienfertigung, womit die Aufträge wenig lukrativ waren. Das Gleiche galt auch für die Konstruktion eines Zwei-Liter-Tourenwagens für Wanderer. Dafür war ab 1933 die Entwicklung des Grand-Prix-Rennwagens, der Auto-Union-Rennwagen, mit einem 16-Zylinder-Mittelmotor – damals Heckmotor genannt – sehr erfolgreich. Der im März 1933 geschlossene Rennwagenvertrag mit der Auto-Union endete im Juni 1936.[17]
Ab 1934 konstruierte das Büro im Auftrag des Reichsverbandes der Automobilindustrie den deutschen Volkswagen, später auch KdF-Wagen bzw. VW Käfer genannt. Dieser Auftrag sowie die daraus folgende Stellung als Konstruktionsbüro der neu gegründeten Volkswagenwerk G.m.b.H., in der Ferdinand Porsche Hauptgeschäftsführer und Mitglied des Aufsichtsrats war, entwickelte sich zur wirtschaftlichen Basis des Konstruktionsbüros.
1937 bis 1972: Dr. Ing. h.c. F. Porsche KG
Aufgrund der guten Ertragslage wurde im Dezember 1937 Veyder-Malberg ausgezahlt. Dadurch änderte sich die Rechtsform des Ingenieurbüros in eine Kommanditgesellschaft, die bis 1972 bestand.[18]
Das Büro wechselte auf das heutige Gelände in Stuttgart-Zuffenhausen. Teilhaber waren nun neben Ferdinand Porsche seine Kinder Ferry mit 15 % und Louise mit 5 % sowie deren Ehemann Anton Piëch mit 10 %.[19] Von 1937 bis April 1945 beglich beispielsweise das Volkswagenwerk Rechnungen der Porsche KG in einer Gesamthöhe von 20,6 Millionen RM für Entwicklungs- und Versuchsaufwendungen sowie sonstige Dienstleistungen.[20] 1937 begann außerdem im Auftrag der DAF die Entwicklung des Volkstraktors. Während des Zweiten Weltkrieges entstanden auf den Reißbrettern bei Porsche unter anderem die Konstruktionen des Kübelwagens und Schwimmwagens.[21] Ende 1939 beauftragte das Heereswaffenamt das Konstruktionsbüro mit der Planung eines mittelschweren Kampfpanzers, der allerdings vorzeitig zu Gunsten schwerer Panzermodelle eingestellt wurde. Auch für diese Panzertypen (Tiger, Elefant und Maus) erhielt Porsche Entwicklungsaufträge.[22]
Der Porsche-Tiger kam jedoch wegen eines komplizierten und wenig zuverlässigen benzin-elektrischen Antriebs sowie aufgrund eines höheren Produktionsaufwandes nicht zur Ausführung.[23]
Das seit 1937 in Zuffenhausen aufgebaute Entwicklungswerk, unter anderem mit eigener Schreinerei, Blechbearbeitung, Lackiererei und Montagehallen ausgestattet, stand auf einem rund 30.000 Quadratmeter großen Grundstück. Im Sommer 1944 wurden dort 656 Menschen beschäftigt. Dazu kamen wohl während der Kriegszeit insgesamt etwa 300 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene.[24] 1944 erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn von rund 2,1 Millionen RM.[25]
Ab Sommer 1944 wurde die Verwaltung mit den wichtigen Akten, Verträgen und Konstruktionszeichnungen sowie Teile der Produktion in das Porsche-Werk Gmünd in Österreich verlagert. Zusätzlich wurden in den letzten Kriegsmonaten 931.000 RM nach Österreich überwiesen.[26] Von Juli 1947 an entwickelte die österreichische Porsche-Konstruktionen-Ges.m.b.H. unter der Leitung von Ferry Porsche, Sohn von Ferdinand Porsche, auch das erste Auto mit dem Namen Porsche – den 356 Nr. 1 Roadster – und seine Serienversion 356. Letzterer wurde bis 1950 in einer Kleinserie von 47 Stück gebaut.
Ferry Porsche übernahm 1947 den Vorsitz des Stuttgarter Unternehmens von seinem Vater, als dieser in französischer Kriegsgefangenschaft saß. Der Verdacht der Verwicklung in Kriegsverbrechen gegen Ferry wurde schnell wieder fallen gelassen und er konnte die Geschäfte weiterführen, auch um zusammen mit seiner Schwester Louise Piëch eine Kaution für den Vater zu finanzieren.
Im September 1948 schloss Porsche mit dem Volkswagenwerk unter Leitung des neuen Generaldirektors Heinrich Nordhoff einen ersten Vertrag. Die zuvor bestehende Generalbeauftragung für alle VW-Entwicklungsarbeiten wurde durch eine fallweise und frei aushandelbare Auftragserteilung ersetzt. Außerdem wurde neben der Festlegung eines Konkurrenzverbotes für die Benutzung der Patente Porsches eine Lizenzgebühr von 0,1 % des Bruttolistenpreises, was zum Beispiel 1950 bei der Standardausführung eines Käfers einem Betrag von 5 DM entsprach, vereinbart.[27] Im Dezember 1949 folgte ein neues Abkommen mit einer Lizenzgebühr von 1 % des Bruttoverkaufspreises der Standardausführung, die 1952 bei mehr als 150.000 Fahrzeugen auf 1 DM begrenzt wurde. Für die Zusammenarbeit mit VW Entwicklungsarbeiten wurde eine monatliche Vergütung von 40.000 DM - bis 1952 auf 240.000 DM und später auf 480.000 DM erhöht - sowie der alleinige Vertrieb von Volkswagen-Fahrzeugen in Österreich als Generalimporteur vereinbart, aus der die heutige Porsche Holding hervorgegangen ist. Damit war endgültig die VW-Entwicklungsabteilung von der Porsche KG getrennt.[27] Dies bildete eine finanzielle Basis für das Stuttgarter Autowerk. Kaufmännischer Geschäftsführer wurde 1949 Albert Prinzing.
Als Ferdinand Porsche 1951 starb, erbte Ferry Porsche die Hälfte der Gesellschafteranteile und baute das heute bekannte Sportwagenunternehmen auf. Auch das weltbekannte Markenzeichen von Porsche, das Porsche-Wappen, geht auf einen Entwurf von Ferry zurück. Seine Schwester Louise, verheiratet mit Anton Piëch, erbte die andere Hälfte der Unternehmensanteile.
Das 1945 unter Vermögenskontrolle gestellte Stuttgarter Unternehmen war im Oktober 1950 rückübereignet worden. Es hatte einen Wert von rund 1,2 Millionen DM. Daneben gab es Einnahmen aus Lizenz- und Patentgebühren.[28] 1950 begann Porsche mit insgesamt 400 Fahrzeugen die Produktion des Modells 356 in Zuffenhausen. Bei Produktionsende 1965 betrug die Gesamtstückzahl 76.302. 1963 folgte das bekannteste Modell des Herstellers, der 911. In der Konstruktionsabteilung wurde unter anderem der Porsche Traktor und ab 1958 der Kampfpanzer Leopard 1 entwickelt.[21]
1972: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Die personelle Überdeckung unter den Familienmitgliedern mit jeweiligen Geschäftsführungsfunktionen führte im Laufe der Unternehmensgeschichte mehrfach zu Streitfällen und Familienzwist. Ferry Porsche und Louise Piëch entschieden 1972 wegen des Kompetenzgerangels in der Generation ihrer Kinder, dass in den Gesellschaften der Familie nach ihnen keine Familienmitglieder mehr tätig sein dürfen. Die Enkel des Gründers, Entwicklungsleiter Ferdinand Piëch, Produktionsleiter Hans-Peter Porsche sowie Chefdesigner Ferdinand Alexander Porsche, verließen daraufhin das Unternehmen, und aus der Dr. Ing. h.c. F. Porsche KG wurde im selben Jahr die Porsche Aktiengesellschaft. Neuer Vorstandsvorsitzender und somit Ferry Porsches Nachfolger wurde Ernst Fuhrmann. 1984 wurden die nicht stimmberechtigten Vorzugsaktien des Unternehmens für 780 DM das Stück an die Börse gebracht, der Eröffnungskurs betrug 1020 DM. Die Stammaktien blieben im Besitz der Familien Piëch und Porsche.
Bis in die 1980er-Jahre behauptete sich Porsche mit einer relativ kleinen Stückzahl am Sportwagenmarkt erfolgreich. In wirtschaftliche Schwierigkeiten kam Porsche Ende der 1980er-Jahre insbesondere durch einen stark gesunkenen Dollarkurs. Im Geschäftsjahr 1991/92 verkaufte der Hersteller nur 23.000 Fahrzeuge und bilanzierte ein Jahr später einen Verlust von 240 Millionen DM.
1992 wurde Wendelin WiedekingVorstandssprecher und 1993 Vorsitzender des Vorstandes bis 2009. Seit dem Geschäftsjahr 1994/95 werden wieder Gewinne ausgewiesen und die Gesellschaft hatte sich zum rentabelsten Automobilhersteller der Welt und zum größten Steuerzahler Stuttgarts, noch vor Daimler-Benz, entwickelt. Innerhalb von zwei Jahren wurde das Management radikal umstrukturiert und das Produktangebot erweitert.[29]
1993 stellte Porsche den Boxster als Prototypen auf der Detroit Motor Show vor, im August 1996 erfolgte dann die Markteinführung in Deutschland.[30] Der Mittelmotor-Roadster Boxster erweiterte seit 1996 – ebenso wie ab 2005 das Coupé-Modell Cayman – das Angebot. 1997 wurde der 996 als erster Porsche 911 mit Wasserkühlung anstatt der über Jahrzehnte üblichen Luftkühlung gebaut und damit dem Sportwagensegment angepasst. Von 2002 an erschloss sich das Unternehmen mit der ersten Generation des Porsche Cayenne zudem den Markt im Bereich des Sport Utility Vehicle (SUV).[31]
Porsche war 2006 mit einem Absatz von 97.000 Fahrzeugen der kleinste unabhängige deutsche Autoproduzent. Wie die Welt am Sonntag unter Berufung auf eine Studie des Prognose-Instituts B&D-Forecast berichtete, verdiente Porsche im Schnitt je Fahrzeug 21.799 Euro vor Steuern. Dies sei neunmal so viel wie beim Zweitplatzierten BMW.
1999 gab es eine Kontroverse über die Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter. Mit der Begründung, das Unternehmen sei eine Neugründung von 1948, lehnte Porsche zunächst alle Entschädigungszahlungen ab, obwohl eine Klage eines 74-jährigen Polen vorlag, der 1942 bis 1945 Zwangsarbeit bei Porsche geleistet hatte. Nachdem die Klage vom Stuttgarter Landgericht abgewiesen wurde, trat Porsche jedoch der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft bei, die das Ziel hatte, mit einem Milliardenfonds die Entschädigung von Zwangsarbeitern zu regeln. Zudem verpflichtete sich das Unternehmen, „alle Personen, die ihre unfreiwillige Arbeit plausibel belegen können, unverzüglich mit jeweils 10.000 Mark zu entschädigen“. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich fünf Personen als ehemalige Zwangsarbeiter bei Porsche gemeldet.
Verhältnis zu Volkswagen
Die ersten Porsche-Sportwagen vom Typ 356 (1948) enthielten viele VW-Komponenten. Spätere gemeinsame Engagements waren der Porsche 914, auch bekannt als VW-Porsche (1969/1970), und der Porsche 924, den Porsche zunächst für Volkswagen entwickelte, jedoch entgegen ursprünglicher Planung von 1976 bis 1988 unter eigenem Namen verkaufte. Anfang der 1990er-Jahre produzierte Porsche den Audi RS2, einen auf dem damaligen Audi 80 Avant basierenden Kombi mit turbogeladenem Fünfzylindermotor, der sichtbare Porsche-Merkmale und den Porsche-Schriftzug trug, im Lohnauftrag für die Volkswagen-Tochter. Die Geländewagen Porsche Cayenne und VW Touareg wurden bis 2002 unter der Führung von Porsche auf Basis einer gemeinsamen Plattform entwickelt. Daher sind Fahrwerk- sowie Elektrik- und Rohbauteile weitestgehend identisch. Zudem wird die Karosserie beider Fahrzeuge im VW-Werk Bratislava produziert.
Von 1993 bis 2002 war Ferdinand Piëch, Ferdinand Porsches Enkel und Hauptaktionär der Porsche AG (und „geistiger Vater“ des legendären Porsche 917 als Leiter der damaligen Rennsport-Abteilung in Weissach), Vorstandsvorsitzender bei Volkswagen, bis April 2015 war er Aufsichtsratsvorsitzender des VW-Konzerns.
Ab dem Jahr 2005 hatte Porsche seine Beteiligung an VW kontinuierlich erweitert. Nach dem Erwerb von 30,9 % der Stammaktien von Volkswagen wurde im Jahr 2007 auf Beschluss einer außerordentlichen Hauptversammlung das operative Geschäft der Porsche AG in eine neu gegründete Tochtergesellschaft Porsche Fünfte Vermögensverwaltung AG[32] ausgegliedert. Ausgenommen von der Ausgliederung waren die Beteiligungen an VW und der neuen Porsche Fünfte Vermögensverwaltungs AG. Anschließend wurde am 13. November 2007 die „alte“ Porsche AG in Porsche Automobil Holding SE (kurz Porsche SE) umgewandelt und die Porsche Fünfte Vermögensverwaltungs AG wiederum in Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG umbenannt, welche als hundertprozentige Tochtergesellschaft die Autoproduktion weiterführt.[33]
2009: Verlust der Unabhängigkeit
Nach Auslagerung der Automobilproduktion baute die Porsche SE im Laufe der Jahre 2007 und 2008 die Beteiligung an VW weiter aus, mit dem Ziel, die Kontrolle über VW zu erlangen. Finanziert wurde der Beteiligungserwerb über Bankverbindlichkeiten von 10 Milliarden Euro.
Im Mai 2009 gab dann Porsche aber bekannt, die Schaffung eines „integrierten Automobilkonzerns“ mit Volkswagen anzustreben.[34] Hintergrund der Ankündigung waren Finanzierungsprobleme bei den Bankkrediten, die Porsche dazu zwangen, die geplante Übernahme von VW aufzugeben.[35] Des Weiteren wurde mitgeteilt, dass der bisherige Vorstandsvorsitzende von Porsche, Wendelin Wiedeking, und sein Vertreter Holger Härter – beide hatten die gescheiterte Übernahme von Volkswagen vorangetrieben – das Unternehmen verlassen.[36][37] Im Dezember 2009 erwarb Volkswagen von der Porsche SE eine 49,9-prozentige Beteiligung an der Porsche AG.[38]
Zum 1. August 2012 übernahm Volkswagen die Porsche AG komplett.[39]
Die Zusammenführung der beiden Unternehmen zwischen 2007 und 2012 ist im Artikel über die Porsche Automobil Holding beschrieben.
Wappen
1952 entstand das Porsche-Wappen. Gelegentlich wird 1954 als Jahr des Entwurfs genannt.[40] Das Wappen tauchte erstmals Ende 1952 auf einer Lenkradnabe auf und seit 1954 ziert es die Fronthaube jedes Serienporsche.[41]
Ferry Porsche beauftragte den Werbeleiter Hermann Lapper, ein Firmenzeichen zu gestalten.[42] Das Ziel war ein Qualitätssiegel für den Porsche Typ 356. Der Entwurf wurde schließlich von Franz Xaver Reimspieß erstellt – einem zeichnerisch begabten Porsche-Ingenieur. Eine andere Quelle nennt Erwin Komenda als Urheber.[43] Bis heute haben sich nur Kleinigkeiten am Wappen geändert.[44][45] Die einzelnen Komponenten des Wappens symbolisieren die Bedeutung des Produktionsstandortes Stuttgart-Zuffenhausen in (Baden-)Württemberg. Das Porsche-Wappen enthält das Stuttgarter Wappentier, das Landeswappen des freien Volksstaates Württemberg von 1922 und die Schriftzüge „Porsche“ und „Stuttgart“.
Wappen des freien Volksstaates Württemberg (1922 bis 1933)[46]
Wappen der Stadt Stuttgart
Das klassische Wappen der Marke Porsche
Porsche-Warenzeichen, wie es auf Porsche-Bauteilen verwendet wird
Einfluss des Unternehmens auf die Autobranche
Porsche war in vielen Bereichen des Rennsports sehr erfolgreich. Besondere Beachtung verdient Porsche für die Erfolge beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans (19 Siege), in der Formel 1 (ein Sieg im Jahr 1962, in den 1980er-Jahren Motoren für McLaren unter dem Label TAG), bei der Targa Florio (11 Siege) sowie bei der Rallye Paris-Dakar mit dem Modell 959.
Einige Unternehmen aus der Fahrzeugbranche suchen Rat von Porsche bei der Entwicklung neuer Modelle und insbesondere bei der Entwicklung von Motoren. Dazu gehören unter anderem Audi, Volkswagen, Studebaker, Seat, Lada, Daewoo, Opel und Subaru. Für Harley-Davidson entwickelte die Porsche Engineering Group neben dem Prototyp Nova (1979–1980) die Motoren der Baureihe Evo (1984–1999) sowie VRSC (2002–). Unter vielem anderen entstammt der Kardanantrieb der Motorräder von Yamaha der Entwicklungsarbeit Porsches.
Solche Entwicklungsaufträge erfüllt die Porsche Engineering Group, eine hundertprozentige Tochter der Porsche AG, die vor allem auf das Entwicklungszentrum in Weissach zurückgreift. Dort werden auch die Serienfahrzeuge entwickelt.
Börsengang
Seit Februar 2022 prüften Volkswagen und Porsche konkret einen Börsengang der Porsche AG, der schon Jahre zuvor immer wieder angedacht worden war. Zur Vorbereitung wurde das Grundkapital der Porsche AG in 911 Mio. Aktien, davon 50 % Vorzugsaktien und 50 % Stammaktien, unterteilt.[47] Anfang September 2022 fiel dann die Grundsatzentscheidung für ein öffentliches Angebot von bis zu 113.875.000 Aktien – darin enthalten fast 15 Millionen für eine mögliche Mehrzuteilung – der nicht stimmberechtigten Vorzugsaktien der Porsche AG (also bis zu 12,5 % des gesamten Grundkapitals) im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard). Die Aktie wurde in einer Spanne zwischen 76,50 und 82,50 Euro angeboten, am Vortag des ersten Handelstags wurde aufgrund der hohen Nachfrage der Ausgabepreis der Vorzugsaktie auf 82,50 Euro festgelegt. Allein die Platzierung der Vorzugsaktie brachte damit 9,39 Milliarden Euro brutto ein.[48] Vier Ankerinvestoren hatten sich vorab verpflichtet, Vorzugsaktien für bis zu 3,68 Milliarden Euro zu zeichnen, garantierten damit fast 40 % des Emissionserlöses. Das am Mutterkonzern Volkswagen beteiligte Emirat Katar hatte sich vorab bereiterklärt, über die Qatar Holding, die Investmentsparte seines Staatsfonds QIA, bis zu einem Fünftel der Emission zu zeichnen, was rund 1,8 Mrd. Euro entspricht. Der norwegische Ölfonds und der US-amerikanische Vermögensverwalter T. Rowe Price zeichneten jeweils 750 Mio. Euro, die staatsnahe Abu Dhabi Developmental Holding Company (ADQ) 300 Millionen. Die Familien Porsche und Piech, die die Mehrheit an Volkswagen halten, erwarben parallel dazu über die Porsche Automobil Holding SE 25 % plus eine der stimmberechtigten, nicht börsengehandelten Stammaktien (Sperrminorität) zum Preis der Vorzüge zuzüglich einer Prämie von 7,5 %.[49][50] Am 18. September 2022 beschlossen Vorstand und Aufsichtsrat des VW-Konzerns, dass der Börsengang am 29. September des Jahres erfolgt. Das Kürzel der Aktie lautet in Anspielung auf ihr Erfolgsmodell „P911“. Die Volkswagen AG wird für Dezember 2022 eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen, in der sie vorschlägt, Anfang 2023 eine Sonderdividende von 49 % der Bruttogesamterlöse aus der Platzierung der Vorzugsaktien und dem Verkauf der Stammaktien auszuschütten.[51][52] Seit dem 19. Dezember 2022 ist die Aktie der Porsche AG Teil des deutschen Leitindex DAX.[4]
Batteriefertigung
Schon 2021 hatte Porsche mit der Fraunhofer Ausgründung Customcells aus Itzehoe das Joint Venture Cellforce zur Batterieherstellung gebildet; Porsches Anteil beträgt 72,7 Prozent. Das Joint Venture wurde mit 60 Millionen Euro vom Bund und dem Land Baden-Württemberg gefördert. Der Unternehmenssitz ist Tübingen.[53] Beim Start arbeiteten dort 23 Mitarbeiter.[54] Im Oktober 2022 wurde der Grundstein für eine Fabrik in der Nähe von Reutlingen gelegt.[55] Dabei setzt Porsche auf einen hohen Anteil an Silizium in der Anode, eine Alternative zum Grafit in der Lithium-Ionen Batterie. Dadurch soll die Speicherfähigkeit verzehnfacht werden.[56]
Im Zuge des Abgasskandals wurden in dem Zusammenhang im Jahr 2017 Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen einzelne Porsche-Mitarbeiter aufgenommen.[57] Im selben Jahr wurde Porsche vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) angewiesen, 21.500 Cayenne-Dieselfahrzeuge zurückzurufen und 2018 noch einmal 60.000 weitere der Typen Cayenne und Macan. Bei all diesen Fahrzeugen kann es demnach auf Grund illegaler Abschaltvorrichtungen zu erhöhten Stickoxid-Emissionen kommen.[58] Wenige Monate nach dieser Aufforderung gab Porsche im September 2018 bekannt, aus der Produktion von Fahrzeugen mit Dieselantrieb aussteigen zu wollen.[59]
Im Mai 2019 verhängte die Staatsanwaltschaft Stuttgart wegen fahrlässiger Verletzung der Aufsichtspflicht ein Bußgeld von 535 Millionen Euro gegen Porsche.[57] Im Juli 2019 wurde durch die deutsche Umwelthilfe (DUH) erneut gemeldet, dass Porsche-Diesel-Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 5 und Euro 6 die Grenzwerte für Stickoxiden (NOx) im Fahrbetrieb um ein Vielfaches überschreiten.[60] Der Grenzwert für Labormessung hingegen wird eingehalten. Die DUH bestreitet die Wirksamkeit der erfolgten Umrüstungen, obwohl auch deren Überprüfung eine Reduktion der Emissionen um rund 38 Prozent bestätigte. Der Motorhersteller (VW-Konzern) verwies darauf, dass die Werte im Labor zu ermitteln seien. Diese Auffassung wird vom Kraftfahrt-Bundesamt bestätigt.[61]
Unternehmensprofil
Produktionsstandorte
Porsche-Fahrzeuge werden aktuell (November 2022) im Stammwerk Stuttgart-Zuffenhausen (718, 911, Taycan), dem Werk Leipzig (Macan, Panamera) und im Volkswagen-Werk Bratislava (Cayenne) hergestellt.
Von April 2019 bis Mai 2021 errichteten Porsche und die Schuler AG auf einem 13 Hektar großen Areal im Star Park nahe Halle (Saale) ein gemeinsames Presswerk. Dort werden seit Juni 2021 Pressteile für Karosserien gefertigt.[62]
Mit einer Fertigungsstätte in Malaysia, deren Errichtung im August 2021 beschlossen wurde, lässt Porsche seit Fertigstellung des Werks 2022 erstmals außerhalb von Europa Fahrzeuge (Porsche Cayenne) in CKD-Produktionsweise zusammensetzen.[63]
In der Vergangenheit wurden einzelne Porsche-Modelle auch bei Volkswagen Osnabrück (Boxster/Cayman (981), Überlaufproduktion Cayenne (92A) und 718 Cayman (982)) oder Valmet Automotive in Finnland (Boxster 986 und 987; Cayman 987) gefertigt.
Tochterunternehmen
Zum Konzernverbund der Porsche AG gehören unter anderem folgende Tochtergesellschaften:
Porsche Dienstleistungs GmbH mit Sitz in Stuttgart-Zuffenhausen. Die PDLG unterhält die Gastronomie im Neuen Porsche Museum und im Kundenzentrum Leipzig. Des Weiteren hilft sie bei Events der Porsche AG aus (z. B. Porsche Tennis Grand Prix, IAA)
Porsche Engineering Group GmbH mit Sitz in Weissach
Porsche Financial Services GmbH mit Sitz in Bietigheim-Bissingen. Die PFS bietet Finanzdienstleistungen wie Leasing und Darlehen speziell für Porsche-Fahrzeuge an. Weiter gehören auch der Porsche Versicherungsdienst und die Porsche Kreditkarte zum Geschäft der PFS.
Porsche Lizenz- und Handelsgesellschaft mbH mit Sitz in Ludwigsburg. Die PLH vertreibt Textilien, Accessoires, Luxus- und Lifestyle-Artikel der Marken Porsche Design sowie Porsche Design Driver’s Selection
Porsche Logistik GmbH, Zentrales Ersatzteillager der Porsche AG in Sachsenheim
Porsche Digital GmbH, Ludwigsburg
Porsche Werkzeugbau GmbH, Schwarzenberg
Vertrieb
Der Vertrieb der Porsche-Fahrzeuge in Deutschland erfolgt seit 1991 über Porsche-Zentren, wovon es 86 im Jahr 2016 gab.[64] Bis Anfang der 1990er-Jahre erfolgte der Vertrieb noch über insgesamt 220 Porsche-Händler, die meist ursprünglich oder zeitgleich Volkswagen-Händler waren.[65] Die Nachwirkungen dieser aus den Anfangsjahren von Porsche hervorgegangenen Vertriebsallianz mit VW lassen sich auch heute noch in der häufig engen Nachbarschaft zwischen VW-Händlern und Porsche-Zentren entdecken.
Weltweit vertreibt Porsche seine Modelle über ein Netz aus rund 830 Porsche-Zentren. Zusätzlich bestehen weltweit 43 Porsche-Zentren, die sich als zertifizierte Porsche Classic Partner um die Wartung und Reparatur klassischer Porsche-Fahrzeuge kümmern. In den Niederlanden (Provinz Gelderland) und Frankreich (Rouen) wurden außerdem 2015 und 2016 die weltweit ersten Porsche Classic Zentren, eigene Zentren nur für klassische Fahrzeuge, eröffnet.[66]
In Experience Centern an den Standorten Los Angeles, Atlanta, Le Mans, Silverstone und Leipzig bietet Porsche Besuchern Fahrprogramme und -trainings auf eigenen Test- und Entwicklungsstrecken.[67]
Seit Sommer 2000 erfolgt der Vertrieb in Deutschland über die eigens dafür gegründete Vertriebsgesellschaft Porsche Deutschland GmbH. Die in Bietigheim-Bissingen ansässige[68] Gesellschaft beschäftigte im Jahr 2007 circa 100 Mitarbeiter.
Der Gewinn 2006/2007 entstand größtenteils aus Geschäften mit Aktienoptionen auf VW-Aktien und einer Neubewertung des VW-Aktienpakets.
b
Zahlen der neuen Porsche AG ohne Tochtergesellschaften.
c
Gesamtabsatz mit Tochtergesellschaften.
d
Der Gesamtabsatz der Fahrzeuge im Jahr 2015 bezieht sich auf die im Geschäftsbericht genannte Auslieferungszahl.
Der deutsche WirtschaftswissenschaftlerFerdinand Dudenhöffer untersuchte in einer Studie die Profitabilität von Automobilherstellern. Dieser zufolge erwirtschaftete Porsche (im ersten Halbjahr 2018) knapp 17.000 Euro Betriebsgewinn pro verkauftem Fahrzeug.[77]
Neuzulassungen von Personenkraftwagen sowie Marktanteile in Deutschland
Der bekannteste Seriensportwagen von Porsche. Vorgestellt wurde er auf der IAA 1963 in Frankfurt zunächst als Porsche 901. Nach schriftlichem Protest von Peugeot wegen der Namensrechte wurde der Wagen in Porsche 911 umbenannt.
Der VW-Porsche 914 entstand aus einer Zusammenarbeit mit VW. Er wurde als 914/4 mit vier Zylindern oder unter der Bezeichnung 914/6 mit dem Sechszylindermotor des 911 T angeboten.
Besser bekannt als „911 Turbo“ wurde die Turbolader-Technik zwei Jahre nach BMW auch bei Porsche in einem Serienmodell angeboten. 1988 rollte der Turbo auch als Cabrio und Targa zu den Händlern.
Er enthielt viele Elemente des Porsche 959. Erstmals gab es auch einen allradgetriebenen 911, den Carrera 4, dessen Technik ebenfalls aus dem 959 resultierte. Den 964 gab es in zahlreichen Karosserie-Varianten.
Der Porsche 993 ist die letzte Version des 911 mit luftgekühltem Boxermotor. Den 993 gab es wie zuvor den 964 als Coupe, Cabrio, Turbo und erstmals wieder seit 1987 Targa mit elektrischem Glasdach. Neu waren die „S“-Modelle. Diese traten mit der verbreiterten Karosserieform des Turbo an. Außerdem gab es erstmals seit dem 935 mit dem 911 GT2 einen auf dem Turbo basierenden Rennwagen und mit dem Carrera RS einen gewichtsreduzierten 911 für Sportfahrer.
In eine völlig neue Karosserie des „Elfers“ wurde jetzt ein wassergekühlter Motor eingebaut. Die Modelle lauten: Carrera, Carrera 4 und Carrera 4S sowie die dazugehörigen Cabrio-Varianten, ferner Targa, Turbo, Turbo S (beide Turbo Modelle auch als Cabrio) und 911 GT2, 911 GT3 sowie als limitiertes Homologationsmodell der 911 GT3 RS, der rund 300-mal verkauft wurde.
Nachfolger des Porsche 996. Als Carrera, Carrera S, Carrera 4, Carrera 4S, Targa 4, Targa 4S, Turbo, GT3, GT3 RS, GT2 und GT2 RS erhältlich. Alle Modelle ausgenommen des GT3, GT3 RS, GT2 und GT2 RS sowie den Targa-Varianten waren auch als Cabrio erhältlich.
Er basiert auf dem Porsche Boxster und wurde vom November 2005 bis Ende 2012 vermarktet. Im Gegensatz zum 911 handelt es sich beim Cayman um ein rein zweisitziges Sportcoupé.
Er ist der Nachfolger des Porsche Cayman (Typ 981c) und wird seit 2016 verkauft. Wie auch beim neuen Boxster kommen nun Vierzylinder-Motoren mit Turboaufladung zum Einsatz.
Der Nachfolger des Porsche 924 wurde als Coupé und als Cabrio gebaut und erzielte in den 1980er-Jahren den größten Umsatz für Porsche. Die Karosserie stammte vom Porsche 924, jedoch waren die Kotflügel verbreitert, sodass die Karosserie wie die des 924 Carrera GT aussah.
Der Nachfolger des Porsche 944. Als Coupé, Cabrio und CS (Clubsport) wurden 11.241 Stück des Wagens von 1992 bis 1995 produziert. Eine Turbo-Variante mit 305 PS wurde 1993/94 nur 10-mal hergestellt.
Das Modell, das den Porsche 911 ablösen sollte. Dieser Wagen gehört zu den Gran Turismo. Er hatte einen V-Motor vom Typ V8 und wurde bis 1995 gebaut. Topmodell war der 928 GTS.
Der damals stärkste Serienwagen, der von Porsche produziert wurde. Er ist ein zur Serienreife entwickelter Rennwagen. Die Produktion endete mit dem 1270. Exemplar im Mai 2006.
Dieses viertürige Sport-Coupé ist seit 2009 erhältlich. Die Motoren werden im Stammwerk in Zuffenhausen hergestellt. Das VW-Werk in Hannover liefert die Rohkarossen zu. Die Endmontage findet im Leipziger Werk von Porsche statt.
2016–2023
Porsche Panamera (G2)
Der Nachfolger des Porsche Panamera (G1) hatte am 28. Juni 2016 Premiere. Zusätzlich zur Schräghecklimousine wurde 2017 ein Kombi, der von Porsche Sport Turismo genannt wurde, vorgestellt.
seit 2023
Porsche Panamera (G3)
Die dritte Generation der Baureihe wurde am 24. November 2023 vorgestellt. Der Sport Turismo entfällt.
Dieses viertürige Sport-Coupé ist seit 2019 im Handel. Das in Zuffenhausen produzierte Fahrzeug ist das erste rein batterieelektrisch angetriebene Modell von Porsche.
Das erste SUV-Modell von Porsche in Serienproduktion. Erhältlich als Cayenne, Cayenne S, Cayenne Turbo, Cayenne Turbo S und Cayenne GTS (Vorstellung IAA 2007). Basierend auf einer gemeinsamen Plattform mit dem VW Touareg und dem Audi Q7 wird er zum Großteil im gemeinsamen Produktionswerk in Bratislava montiert. Die Endmontage findet bei der Porsche Leipzig GmbH statt. Im März 2007 startete die überarbeitete Version mit erhöhten Leistungsdaten.
Der Nachfolger des Porsche Cayenne (Typ 9PA). Erhältlich in fünf Motorversionen: 3,6-Liter-V6, ein Hybrid und ein 4,8-Liter-V8 für den Cayenne S, ein 4,8-Liter-V8 für den Cayenne Turbo und ein 3-Liter-Diesel.
Der Porsche 645 war als Nachfolger des Porsche 550 geplant. Nach einem Unfall, bei dem der Prototyp verbrannte, wurde die Entwicklung zugunsten des Porsche 718 eingestellt.
Eine verbesserte zweisitzige Version des Vorgängermodells Porsche 550. Wurde auch als Einsitzer in der Formel 2 eingesetzt (Foto), und durch Regeländerungen ab 1961 zu einem Formel-1-Wagen.
Der letzte Achtzylinder-Rennwagen, der aus einer Entwicklungsreihe vieler Porsche-Rennwagen in den 1960er-Jahren entstand und bis 1971 weiterentwickelt wurde.
Ein Rennwagen, der von Porsche für das 500-Meilen-Rennen von Indianapolis entwickelt wurde. Wegen Reglementsänderungen beendete Porsche das Projekt vorzeitig. Der Wagen wurde nie in einem Rennen eingesetzt.
Der wassergekühlte Mittelmotor-Rennwagen konnte 1998 in Le Mans einen Doppelsieg erringen. Zur Homologation entstanden zwischen 1996 und 1998 insgesamt 25 Fahrzeuge.
Der Porsche 924 Carrera GTS wurde für den privaten Rennsporteinsatz entwickelt. Durch eine TÜV-Einzelabnahme konnten die Wagen auch eine Straßenverkehrzulassung erhalten.
Der Porsche 924 Carrera GTP wurde speziell für den Einsatz beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans entwickelt. Später wurde daraus der homologierte Rennwagen Porsche 924 Carrera GTR entwickelt.
Der erste eigens für den Rennsport entwickelte Porsche seit dem 911 GT1 (1998). Der RS Spyder verfügt über einen V8 Mittelmotor und entspricht dem LMP2-Reglement. Eingesetzt wurde er unter anderem durch das Team Penske Racing in der ALMS.
Der Grundstein für den Sportwagenhersteller Porsche in seiner heutigen Form und als erstes Fahrzeug, das den Namen Porsche trug, vielleicht einer der wichtigsten Meilensteine für die Zuffenhausener.
Der unter der Ägide von Arno Bohn initiierte Prototyp einer sportlichen Limousine, welcher jedoch nicht über das Prototypenstadium hinauskam, kann heute als Vorläufer des 2009 erscheinenden Panamera gesehen werden.
Das Fahrzeug ist die erste Konzeptstudie seitens Porsche, die speziell für den Einsatz in einem Computerspiel entwickelt wurde.[112]
2021
Porsche Mission R
Die Studie wurde auf der IAA 2021 vorgestellt und veranschaulicht, wie Porsche sich zukünftig einen elektrischen Rennwagen für den Kundensport vorstellt.[113]
2023
Porsche Vision 357
Hommage an den 356 zum 75-jährigen Jubiläum des Herstellers.[114] Auch als Speedster existent.[115]
2023
Porsche Mission X
Ausblick auf einen elektrisch angetriebenen Supersportwagen Porsches.[116]
Den ersten Renneinsatz und Klassensieg eines Porsche gab es am 1. August 1948, als Herbert Kaes, ein Neffe Ferdinand Porsches[117], den Prototyp Porsche 356 Nr. 1 beim Stadtrennen in Innsbruck fuhr.[118]
Erster Werkseinsatz von Porsche im Motorsport war 1951 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, das Porsche inzwischen 19-mal gewonnen hat.[119] Privatfahrer wie Walter Glöckler, Otto Mathé, Rudolph Sauerwein und Heinrich Graf von der Mühle-Eckart hatten die Marke in den vorausgegangenen drei Jahren bereits bekannt gemacht.[120] Seither errang die Porsche-Werksmannschaft weit über 50 Siege in der Sportwagen-Weltmeisterschaft.
Obschon sich das Motorsport-Engagement von Porsche bis heute im Wesentlichen auf Sportwagenrennen konzentriert, war das Unternehmen zu verschiedenen Zeiten auch als Chassis- und Motorenlieferant im Formelsport aktiv, darunter in der Formel 2 und der Formel 1. Anfang der 1960er-Jahre trat Porsche auch im Formelsport als Werksteam auf.
Zur Rückkehr in den Formelsport kam es erst 20 Jahre später als Motorenlieferant in der Saison 1983. Unter Finanzierung und Namensgebung durch das Unternehmen Techniques d’Avant Garde (TAG) stellte Porsche Turbomotoren für das McLaren-Team bereit. 1984 siegten die Fahrer Niki Lauda und Alain Prost mit dem McLaren MP4/2 in zwölf der 16 Saisonrennen, wobei es dreimal zu Doppelsiegen der beiden Piloten kam, und sicherten dem Team einen überwältigenden Sieg in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft, in der McLaren einen Vorsprung von 86 Punkten vor Ferrari erzielte. Niki Lauda wurde Weltmeister. 1985 setzte sich sein Teamkollege Alain Prost durch und sicherte Porsche wieder eine Meisterschaft. Mit Ablauf der Saison 1987 endete die Zusammenarbeit von Porsche, TAG und McLaren. Das vorerst letzte Kapitel des Formel-1-Engagements von Porsche fand dann 1991 mit dem Team Footwork statt. Die Renneinsätze dieser Fahrzeuge verliefen allerdings enttäuschend, und bereits nach dem sechsten Rennen, dem Großen Preis von Mexiko wurde die Zusammenarbeit von Footwork und Porsche daher in gegenseitigem Einvernehmen beendet.
Porsche gelang es von 2015 bis 2017 einen Hattrick bei den 24 Stunden von Le Mans mit dem LMP1 Prototyp 919 Hybrid einzufahren. Mit 108 Klassen- und 19 Gesamtsiegen ist Porsche der erfolgreichste Hersteller in der fast 100-jährigen Geschichte von Le Mans.
Porsche-Museum
Seit 1976 betrieb Porsche auf dem Werksgelände ein eigenes Werksmuseum, in dem ständig wechselnde Exponate präsentiert wurden. 2005 hat das Unternehmen ein neues Porsche-Museum am Zuffenhausener Porsche-Platz in Auftrag gegeben, das am 31. Januar 2009 für die Öffentlichkeit eröffnet wurde.
Sonstige Informationen
Porsche-Nomenklatur
Allradangetriebende Sportwagen haben den Zusatz „4“, zum Beispiel Carrera 4.
Modelle mit besserer Ausstattung und Motorisierung haben den Zusatz „S“, zum Beispiel Carrera S oder Cayenne S. Die Bezeichnung „S“ steht für „Sport“ und wurde erstmals beim Porsche 356 verwendet.
„Turbo“-Modelle besitzen einen Turbolader. Ausnahmen sind die Elektroauto-Modelle Taycan Turbo und Taycan Turbo S.
CS-Modelle (CS steht für „ClubSport“) sind Porsche-Straßenfahrzeuge mit motorsporttauglicher Sonderausstattung, wie beispielsweise der Porsche 968 CS.
GT-Modelle sind Modelle mit meistens weniger Komfort und meistens starker Ausrichtung auf Purismus und Sportlichkeit. Ausnahmen: beispielsweise 928 GTS.
GT-Cup-Modelle sind für den Rennsport optimierte Versionen der Straßenmodelle des Porsche 911 GT3.
GTS-Modelle stehen seit 2011 für die jeweils stärkste Saugmotor-Variante einer Baureihe mit gehobener Serienausstattung (beispielsweise 911 Carrera GTS, Panamera GTS).
RSR-Modelle (RSR steht für „RennSport Rennwagen“) sind Rennwagen ohne Straßenzulassung, wie etwa der Porsche 911 GT3 RSR.
„Targa“ ist der Name für Porsche-Sportwagen mit versenkbarem Glas- oder Kunststoffdach. Der Name kommt von der Targa Florio, ist italienisch und bedeutet Schild. Die Targa-Modelle hatten bis zum Baujahr 1993 ein komplett herausnehmbares Dachteil, seit dem 1996 eingeführten Porsche 993 Targa verfügen sie über ein sogenanntes Panorama-Glasdach.
„Carrera“ war ursprünglich der Namenszusatz für stärker motorisierte Fahrzeuge (beispielsweise 356 Carrera oder 911 Carrera) als das Basismodell. Zur Namensfindung bediente man sich der „Carrera-Panamericana“-Langstreckenrennen, bei denen Porsche-Rennwagen sehr erfolgreich waren.
Porsche geht dazu über, die Modelle statt wie früher mit Zahlenbezeichnungen (911 oder 944) mit Kunstnamen zu bezeichnen. Beispiele hierfür sind Cayenne, Panamera, Cayman, Boxster oder Macan.
Sonstiges
In Zusammenarbeit mit dem Spielehersteller EA Sports wurde das Computerspiel Need for Speed: Porsche hergestellt. In dem Spiel geht es um das Fahren und Tunen von Porsche-Fahrzeugen vom ersten 356er bis zum 996 Turbo. Zudem gibt es einen Spielmodus, in dem man als Testfahrer bei Porsche verschiedene fahrerische Aufgaben bewältigen muss.
Die Bremsanlagen der Porsche-Fahrzeuge werden meist nach Porsche-Vorgaben von Brembo in Italien hergestellt und mit Bremsbelägen von Textar und Pagid ausgerüstet. Verschiedene Lieferer von Nachrüstteilen vermarkten fahrzeugangepasste Porsche/Brembo-Bremsanlagen auch für andere Pkw-Modelle.
Es gibt zahlreiche Tuning-Unternehmen, die Porsche-Fahrzeuge umbauen oder ergänzen. Alois Ruf aus Pfaffenhausen ist mit seinen Porsche-Umbauten eingetragener Automobilhersteller. Die Fahrzeuge werden unter dem Markennamen RUF verkauft.
Bekannte Tuning-Unternehmen im Stuttgarter Raum sind Gemballa, Techart und SpeedART.
Orgel-Sponsoring 2004
Die Restaurierung der Orgel in der Nikolaikirche zu Leipzig in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro unterstützte die Porsche AG, die in Leipzig ein Werk hat, als Sponsor mit 1,8 Millionen Euro. Sichtbar ist dieses Engagement am einzigartigen „Porsche-Spieltisch“ der Orgel, der in Edelstahl ausgeführt ist und dessen Beschriftungen der Register von Designern des Autobauers entworfen wurden – auch hat der Spieltisch runde Winddruckanzeiger, die an ein Auto-Armaturenbrett erinnern.[121]
Kritik
In einem Ranking von Greenpeace von 2023 werden 30 Top-Automarken hinsichtlich des Umgangs mit Ressourcen verglichen. Vor dem Hintergrund der Klima- und Artenkrise werden die
↑Hans Mommsen, Manfred Grieger: Das Volkswagenwerk und seine Arbeiter im Dritten Reich. S. 471.
↑Ulrich Viehöver: Ferdinand Porsche In: Hermann G. Abmayr (Hrsg.): Stuttgarter NS-Täter. Vom Mitläufer bis zum Massenmörder. Schmetterling-Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-89657-136-6, S. 253.
↑Ulrich Viehöver: Ferdinand Porsche In: Hermann G. Abmayr (Hrsg.): Stuttgarter NS-Täter. Vom Mitläufer bis zum Massenmörder. Schmetterling-Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-89657-136-6, S. 249.
↑Ulrich Viehöver: Ferdinand Porsche In: Hermann G. Abmayr (Hrsg.): Stuttgarter NS-Täter. Vom Mitläufer bis zum Massenmörder. Schmetterling-Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-89657-136-6, S. 254.
↑ abHans Mommsen, Manfred Grieger: Das Volkswagenwerk und seine Arbeiter im Dritten Reich. S. 938 f.
↑Ulrich Viehöver: Ferdinand Porsche In: Hermann G. Abmayr (Hrsg.): Stuttgarter NS-Täter. Vom Mitläufer bis zum Massenmörder. Schmetterling-Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-89657-136-6, S. 263.
↑VW will über Börsengang von Porsche 9,4 Milliarden einnehmen: Porsche soll VW 9,4 Milliarden Euro einbringen. In: FAZ.NET. ISSN0174-4909 (faz.net [abgerufen am 19. September 2022]).
↑Michael Steiner, Vorstandsmitglied für Forschung und Entwicklung der Porsche AG: Clever gemachte E-Mobilität kann Nachhaltigkeit schaffen. In: Winfried Hermann (Hrsg.): Antriebswende. Strategien, Positionen und Meinungen zur neuen Mobilität. Molino Verlag, Schwäbisch Hall / Sindelfingen 2023, ISBN 978-3-948696-51-1, S.111.
↑ abDieselskandal: Porsche muss 535 Millionen Euro Bußgeld zahlen. In: Spiegel Online. 7. Mai 2019 (spiegel.de [abgerufen am 7. Mai 2019]).