Ingelbach liegt etwa vier Kilometer östlich von Altenkirchen, unweit des Treffpunktes der Landesstraßen 265, 290 und der Bundesstraße 414. Wiesen und Mischwald umgeben die Ortsgemeinde. Die Wied, die bei Niederingelbach ihren nördlichsten Punkt erreicht, fließt südwestlich an der Siedlung entlang.
Ingelbach wurde erstmals im Jahre 1262 in einer Urkunde des ZisterzienserklostersMarienstatt erwähnt. Ein SchultheißKonrad von Ingelbach (Ingellenbach oder Ingillinbach) ist als Zeuge einer Schenkung des Grafen Gottfried von Sayn an das Kloster Marienstatt aufgeführt. Die Kenntnis von dieser Urkunde geht auf Wolf-Heino Struck zurück, der 1965 alle Marienstätter Urkunden für den Buchdruck in einem Urkundenbuch übertrug. In Strucks Werk „Das Cistercienserkloster Marienstatt im Mittelalter. Urkundenregesten, Güterverzeichnisse und Nekrolog“ (Wiesbaden 1953) ist die Pergamenturkunde auf Seite 28 unter der Nummer 59 ediert abgedruckt. Die Urkunde wird im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden unter der Signatur Abteilung 74, Nr. 46 aufbewahrt.[2]
An einer Urkunde von 1362 befand sich das Siegel eines Thele von Ingelbach. Ein Gerhard von Ingelbach war in der Zeit von 1355 bis 1372 Stadtschultheiß in Hachenburg. An einer Urkunde der Abtei Marienstatt von 1428 hing das Siegel eines Godart von Ingelbach.
Die Gemeinde Oberingelbach wurde am 1. April 1939 in die Gemeinde Niederingelbach eingegliedert.[4] Die vereinigte Gemeinde erhielt 1950 den Namen Ingelbach.[5]
In Erinnerung an jüdische Mitbürger – vier Mitglieder der Familie Veit –, die in Ingelbach lebten und die in der Zeit des Nationalsozialismusdeportiert wurden, wurden in Höhe der alten Schule im Rahmen des künstlerischen Projekts Stolpersteine vier beschriftete Messingplatten verlegt.
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Ingelbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6][1]
Jahr
Einwohner
1815
213
1835
268
1871
282
1905
322
1939
343
1950
398
Jahr
Einwohner
1961
421
1970
472
1987
441
1997
569
2005
587
2023
510
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Ingelbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern.
Bürgermeister
Dirk Vohl wurde im Sommer 2014 Ortsbürgermeister von Ingelbach. Erstmals bei der Direktwahl am 25. Mai 2014 gewählt, wurde er bei der folgenden am 26. Mai 2019 für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt. Vorgänger von Dirk Vohl war Jürgen Janke, der das Amt zehn Jahre ausübte.[7][8] Bei der Kommunalwahl 2024 stellte sich kein Kandidat zur Urwahl. Zurzeit ist die Stelle des Ortsbürgermeisters nicht besetzt.
Wappen
Blasonierung: „In Gold schreitender, rot bewehrter schwarzer Hahn mit rotem Kamm und rotem Halslappen.“[9]
Wappenbegründung: Das Ingelbacher Wappen geht auf das mittelalterliche Siegel der Familie von Ingelbach zurück, das durch Urkunden des 14. und 15. Jahrhunderts belegt ist.[10]
Ingelbach liegt an der B 414, die in Richtung Hachenburg führt.
Trivia
Ingelbach diente als Handlungsort für den Jugendroman whisper von Isabel Abedi. Im Buch kommen einige Lokalitäten in Ingelbach vor, wie z. B. der alte Bahnhof oder die kleine Gastronomie. Die alten Fachwerkhäuser, wie das vom Bauern Hallenscheidt, auf die im Roman Bezug genommen wird, stehen tatsächlich im Ort.
↑Urkunde mit Ersterwähnung Ingelbachs HHStA Wiesbaden, Abteilung 74 (Abtei Marienstatt), Nr. 46.
↑Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 58 (2015), S. 74–80.
↑Michael Rademacher: Oberingelbach. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Jürgen Janke: Das Wappen der Ortsgemeinde Ingelbach. In: Ortsgemeinde Ingelbach (Hrsg.): Ingelbacher Geschichte(n). S.62 (Abdruck der Genehmigungsurkunde vom 4. Dezember 1991).
↑Jürgen Janke: Das Wappen der Ortsgemeinde Ingelbach. In: Ortsgemeinde Ingelbach (Hrsg.): Ingelbacher Geschichte(n). S.57–64.