Derschen liegt auf einer Höhe zwischen 400 und 450 Meter über NN. Südlich von Derschen entspringt der Derscher Bach, der bei Steinches Mühle in die Daade mündet. Im Süden liegt die Friedewalder Höhe, im Norden der Brachenberg und im Westen der Schimmerich.
Der HaltepunktDerschen lag an der Bahnstrecke Scheuerfeld–Emmerzhausen.
Der Ort Derschen wurde erstmals im Jahre 1230 urkundlich erwähnt, als ein Konrad von Dersin als Urkundszeuge in einem Streitverfahren auftritt. Derschen gehörte zum KirchspielDaaden in der Grafschaft Sayn und seit dem 17. Jahrhundert zu Sayn-Altenkirchen.
Im Jahr 1741 wird die „Alte Schule“ in der Mitte des Ortes erbaut. 1758 wurde der Südflügel angebaut. 1808 besteht der Ort aus 51 Häusern.
Am 27. März 1945 erreichten die Amerikaner den Ort. Kriegsschäden hatte Derschen keine zu verzeichnen, dafür fielen 34 Männer im Krieg.
Aufgrund der Mitte der 1960er Jahre begonnenen rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform gehört Derschen seit dem 1. Oktober 1968 der gleichzeitig neu gebildeten Verbandsgemeinde Daaden an.
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Derschen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2][1]
Peter Blaes wurde am 28. August 2024 Ortsbürgermeister von Derschen.[4] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 war er als einziger Bewerber mit einem Stimmenanteil von 67,6 % für fünf Jahre gewählt worden.[5]
Blaes Vorgänger waren Volker Wisser, der das Amt im Oktober 2017 übernommen hatte, und zuvor Chris Lichtenthäler.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Weit über die Ortsgrenzen bekannt ist Derschen wegen des Naturschutzgebiets Derscher Geschwämm, einer der letzten Hochmoorflächen in Rheinland-Pfalz. Die Derscher Geschwämm liegen auf dem Gebiet des Truppenübungsplatzes Stegskopf.
Am Daadebach liegt die Steinchesmühle, deren Ursprünge vor 1610 liegen.[7] Sie soll kurzzeitig als Unterschlupf des Schinderhannes gedient haben.[8]
↑Christa Theis: Volker Wisser in Derschen ins Amt eingeführt. In: Rhein-Zeitung, Kreis Altenkirchen. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 13. Oktober 2017, abgerufen am 19. Oktober 2024 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
↑Vgl. Marc Rosenkranz: Steinches Mühle wurde vor 400 Jahre erstmals urkundlich erwähnt, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 53 (2009), S. 72–73. Zur geschichtlichen Entwicklung der Mühlen in der Grafschaft Sayn vgl. Daniel Schneider: Das Mühlengewerbe in der Grafschaft Sayn-Altenkirchen, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 59 (2016), S. 219–237.