Der Friedrichstadt-Palast (kurz auch Palast Berlin) ist ein Revuetheater in der Friedrichstraße 107 in Berlin-Mitte. Das Theatergebäude wurde 1984 eingeweiht und ist seitdem mit modernster Bühnentechnik ausgestattet. Der Friedrichstadt-Palast gehört zu Europas meistbesuchten Varieté-Bühnen und ist u. a. für seine Girlreihe berühmt.
Der Begriff Friedrichstadt-Palast bezeichnet sowohl das Gebäude als auch das Revuetheater als Einrichtung mit seinem Ensemble. Der Name hat seinen Ursprung von einem unweit gelegenen, etwas mehr als 100 Jahre als Zirkus- und Theaterbau dienenden Haus, das – geprägt von wechselvoller Geschichte – ab 1947 zum Friedrichstadt-Palast wurde.
Mit seinen 1895 Sitzplätzen ist der Palast seit 1984 der größte Theaterbau in Berlin. Das Gebäude wurde 2020 unter Denkmalschutz gestellt.[1]
Das Gebäude mit der damaligen Adresse Markthallenstraße, ab 1891 Am Zirkus 1, befand sich (etwa 200 Meter südwestlich vom heutigen Friedrichstadt-Palast) auf einer durch die vier Straßen Schiffbauerdamm, Albrechtstraße, Karlstraße (seit 1947 Reinhardtstraße) und Friedrichstraße begrenzten Fläche, die in Nord-Süd-Richtung von der Markthallenstraße geteilt wurde. Direkt daneben wurde 1892 das Neue Theater (seit den 1950er Jahren: Theater am Schiffbauerdamm) errichtet.
Der Namens-Bestandteil Friedrichstadt geht nicht auf das südlich der Behrenstraße gelegene Stadtviertel Friedrichstadt zurück, sondern leitet sich vom historischen Quartier zwischen Friedrichstraße und Humboldthafen, der Friedrich-Wilhelm-Stadt ab, in dem sich das ursprüngliche Bauwerk befand.
Markthalle und Arsenal (1868–1871)
Die Geschichte des Friedrichstadt-Palastes geht auf die am 18. April 1868 eröffnete erste Markthalle von Berlin zurück, die aber wegen Unwirtschaftlichkeit auf Grund einer schlechten Verkehrssituation nach sieben Monaten wieder schließen musste. Die Halle war ein auf damaligem neuesten technischen Stand errichteter Bau aus Gusseisen und Glas nach einem Entwurf von Friedrich Hitzig. Das Gebäude stand danach leer und diente später als Lebensmitteldepot. Während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/1871 richtete die preußische Heeresleitung in dem Bau ein Nachschubarsenal ein. Nach Kriegsende blieb die Halle wieder ungenutzt.
Zirkus (1873–1919)
Im Jahr 1873 erfolgte der erste Umbau des Hauses zu einem festen Zirkusgebäude mit etwa 5000 Plätzen. Am 25. Dezember 1873 wurde es als Markthallen-Zirkus unter Direktor Albert Salamonski eröffnet. Die Vorstellungen boten vor allem Pferdedressuren, denn Salamonski war selbst Parforcereiter. Am 20. April 1879 erwarb Ernst Renz das Haus und führte dort seinen Zirkusbetrieb fort. 1888 ließ Renz das Haus erneut umbauen. Über die anschließende Zuschauerkapazität schwanken die Angaben verschiedener Quellen, sie soll bis zu 8000 Plätze betragen haben.[2] Renz machte sich für seine Wassernummern auch die Tatsache zu Nutze, dass das Gebäude auf 863 Pfahlrosten über dem sumpfigen Lauf der durch die Oranienburger Vorstadt fließenden Panke errichtet worden war. Dieser Flusslauf, bereits zur Zeit der Markthalle zum Frischhalten von Fischen, Blumen und Gemüse genutzt, wurde nun offen durch das Gebäude geführt. Nach Renz’ Tod 1892 führte dessen Sohn Franz Renz das Unternehmen fort, musste es aber unter dem großen Konkurrenzdruck am 31. Juli 1897 schließen.
Das Haus kam durch Versteigerung an Bolossy Kiralfy und Hermann Haller. Diese richteten nach erneutem Umbau den Amüsierbetrieb Neues Olympia-Riesen-Theater bzw. Riesen-Olympia-Theater ein. Das Bühnenportal wurde auf 44 Meter verbreitert und vier der acht großen Säulen im Zuschauerraum wurden entfernt. Bereits nach zwei Jahren musste das Duo Kiralfy/Haller allerdings wieder aufgeben – ihre pompösen Shows mit zu wenig Inhalt gefielen dem Publikum nicht.
Albert Schumann war der nächste Nutzer des Hauses, der am 28. Oktober 1899 wieder einen Zirkus eröffnete. Schumann setzte auf klassische Zirkusprogramme mit zahlreichen Pferdedressuren als Hauptbestandteil. Ein weiterer Umbau im Jahr 1901 führte zur Vergrößerung der Bühnenfläche auf 800 Quadratmeter und zu einer Modernisierung der installierten Technik. Ab den 1910er Jahren interessierte sich das Berliner Publikum mehr für moderne Raubtierdressuren, das Besucherinteresse an Schumanns Darbietungen ließ nach. Der Erste Weltkrieg brachte ihm schließlich den Ruin. Zu Beginn des Krieges wurden seine Pferde für den Dienst in der Kaiserlichen Kavallerierequiriert, während des Krieges gingen die Gewinne für die zu zahlenden Steuern drauf. Am 31. März 1918 gab der Circus Schumann seine letzte Vorstellung. Den Zirkusdirektoren Salamonski, Renz, den Artisten Kiralfy/Haller und Schumann folgte nun der Regisseur Max Reinhardt.
Revue- und Lustspieltheater Großes Schauspielhaus (1919–1933)
Max Reinhardt wollte den Zirkus zur Inszenierung seiner monumentalen Bühnenstücke und Klassiker nutzen. Am 1. April 1918 übernahm die National-Theater AG das Haus in seinem Auftrag.[3] Reinhardt ließ das Haus für die neue Nutzung abermals umbauen und konnte dafür den renommierten Architekten Hans Poelzig gewinnen. Nachdem dieser die Markthallenarchitektur der gusseisernen Stützen und Streben durch eine Stuckdecke mit tropfenförmig herabhängenden Zapfen umgestaltet hatte,[4][5] sprachen die Berliner nur von ihrer „Tropfsteinhöhle“. Die Hauptbühne war nun 30 Meter breit und 22 Meter tief. Sie hatte eine Drehbühne von 18 Metern Durchmesser und verfügte über verschiebbare Vorbühnen. Hinzu kam moderne Beleuchtungs- und Effekttechnik. Am 29. November 1919 wurde das nun Großes Schauspielhaus genannte Gebäude mit Die Orestie von Aischylos in der Bearbeitung und Übersetzung Karl Gustav Vollmoellers unter der Regie von Max Reinhardt feierlich eröffnet. Ab 1924 inszenierte Erik Charell hier seine Charellrevue mit Texten von Robert Gilbert sowie die Musikschau Im weißen Rößl. Am 12. Juli 1925 brachte Erwin Piscator seine politische Revue Trotz alledem auf die Bühne.[6] Im April 1933 schloss das Große Schauspielhaus.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das monumentale Gebäude Anfang 1934 in Theater des Volkes umbenannt. Die von der Kuppel hängenden Zapfen wurden abgeschlagen, sie galten als entartete Kunst. Im Saal wurde eine Führerloge eingebaut. Jetzt kamen spätbürgerliche Operetten zur Aufführung. Das Haus trug in dieser Zeit auch zeitweise den Namen Palast der 5000 und stand unter der Leitung Rudolf Zindlers.
Varieté- und Revuetheater (1945–1947)
Das Gebäude erlitt im Zweiten Weltkrieg, im März 1945, durch wiederholte Luftangriffe sehr starke Beschädigungen, die zwischen Kriegsende und August 1945 notdürftig beseitigt werden konnten. Nun führte die Zauberkünstlerin Marion Spadoni das Haus als Palast Varieté, Palast der 3000, Haus der 3000 oder Palast am Bahnhof Friedrichstraße weiter.
Veranstaltungssaal und Revuetheater Friedrichstadt-Palast (1947–1980)
Marion Spadoni wurde zum 1. September 1947 enteignet, obwohl die sowjetische Kommandantura anfänglich im Jahr 1945 eine Lizenz für den Betrieb vergeben hatte. Der Magistrat von Groß-Berlin übernahm im gleichen Jahr die Einrichtung, die nun den Namen Friedrichstadt-Palast erhielt.[7] In diesem Gebäude fand am 2. November 1947 die Gründungsfeier der FDJ statt. Auch für weitere gesellschaftliche Großveranstaltungen wurde es genutzt. Der erste Intendant nach der Enteignung war Nicola Lupo. Ihm folgten im August 1954 Gottfried Herrmann, sowie im November 1961 Wolfgang E. Struck.
Ab 1972 entstanden hier neben anderen Fernsehproduktionen die erste und viele weitere Folgen der Samstagabendshow des DDR-FernsehensEin Kessel Buntes, bei denen einheimische und zahlreiche internationale prominente Künstler auftraten.
Im alten Friedrichstadt-Palast befand sich seit Ende der 1950er Jahre zudem die Tanzgaststätte Große Melodie für bis zu 340 Gäste.[8] Dort haben zahlreiche Jazz-Ensembles ihr Können dargeboten, die später im Haus der jungen Talente in der Klosterstraße und im Jazz-Club in der Fredersdorfer Straße (Fredersdorfer Club) auftraten und zur Entstehung der DDR-Pop-Kultur beitrugen.[9]
Schließung und Abriss (1980–1985)
Am 29. Februar 1980 wurde das Gebäude unmittelbar nach der Besichtigung durch Bauexperten wegen starker Setzungen der verfaulten Fundamentpfeiler im Boden geschlossen. In einer ADN-Meldung vom gleichen Tag hieß es dazu: „Im Friedrichstadt-Palast können ab 1. März keine Vorstellungen mehr stattfinden. Der Magistrat von Berlin hat im Interesse der öffentlichen Sicherheit eine entsprechende Festlegung getroffen. Die ständige Überwachung des Palastes durch die staatliche Bauaufsicht sowie spezielle Untersuchungen haben ergeben, daß sich die Gründungskonstruktion ständig verschlechtert […]“[10] So ging am Abend dieses Tages mit der Revue Seekiste die letzte Vorstellung im alten Friedrichstadt-Palast über die Bühne.[11] Obwohl als Spielstätte geschlossen, diente das Haus dem Ensemble in der Folge weiterhin als Probenbühne. Auch das Magazin, die Werkstätten und die Verwaltungsräume wurden noch weiter genutzt. Nach dem Umzug des Ensembles in den Neubau begann 1985 der Abriss des fast 120 Jahre alten Gebäudes.
An der Stelle des alten Friedrichstadt-Palastes wurde ab 2011 ein neues Büro- und Wohnhaus gebaut.
Neuer Friedrichstadt-Palast
Baugeschichte und Architektur
Nach dem Magistratsbeschluss zum Neubau des Veranstaltungshauses noch im Jahr 1980 hatte die Bauakademie unter Leitung des Architekten Erhardt Gißke einen Oberbauleiter gesucht. Gißkes Wahl fiel auf Jürgen Ledderboge, als Baukosten wurden 219 Millionen Mark ermittelt.
Als Materialien waren Stahl, Glas und Aluminium vorgesehen. Als sich bei der Feinplanung herausstellte, dass der neue Palast damit zu teuer werden würde, änderten die Bauingenieure das auf Stahlbeton und Glasbausteine (insgesamt wurden 22.500 Glasbausteine verarbeitet). Für das Innere kam Kalksandstein zum Einsatz.[11]
Mit der Grundsteinlegung am 26. Juni 1981 für den Neubau des Friedrichstadt-Palastes auf einem 7700 m² großen Teil dieser Fläche nach der Entwurfsplanung von Manfred Prasser und der Ausführungsplanung von Dieter Bankert begann eine fast dreijährige Bauzeit. Vier Wochen vor der geplanten feierlichen Eröffnung wurden, wahrscheinlich durch einen Sabotageakt, der jedoch nicht aufgeklärt werden konnte, die Stromkabel für die Motoren des eisernen Vorhangs durchgeschnitten, was noch repariert werden konnte. In der Konsequenz veranlasste die Staatssicherheit eine Aufstockung des Personals auf der Baustelle.[11]
Nach dem Mauerfall kamen Bauexperten in das Gebäude und suchten intensiv nach Asbest. Da aber das Baukollektiv aufgrund der Erfahrungen beim Bau des Palastes der Republik vollständig auf diese gesundheitsschädlichen Materialien verzichtet hatte, gab es keinerlei Einschränkungen oder Auflagen für den Weiterbetrieb des Revuetheaters.[11]
Der Neubau steht im historischen Quartier Spandauer Vorstadt auf dem Grundstück Friedrichstraße 107, etwa 400 Meter nördlich des Bahnhofs Friedrichstraße. Auf diesem Areal stand vom 18. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg die Kaserne des 2. Garderegiments zu Fuß, die nach 1918 als Finanzamt genutzt wurde. Die Gebäude wurden durch die alliierten Luftangriffe am Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört. Auf ihren Fundamenten stand zwischen 1949 und etwa 1960 die Zirkusmanege des früheren Zirkus Barlay.[12]
Das neue Haus wurde am 27. April 1984 mit der Revue Premiere: Friedrichstraße 110 eröffnet. Es ist ein Betonbau auf rechteckigem Grundriss, geprägt von strukturierten und mit Rundbogenformen gegliederten Fassadenelementen. Die Grundideen der Innenausstattung des alten Palastes sind im Vestibül, in den Umgängen, im Foyer und in den Kronleuchtern wiedererkennbar. Die drei Reliefs an der Südseite sowie das Relief an der Nordseite des Gebäudes schuf die Bildhauerin Emilia N. Bayer. Sie zeigen die Geschichte des Palastes als Zirkus, Schauspielhaus und Varieté-Theater.
Der Friedrichstadt-Palast verfügt über einen großen Saal mit 1895 amphitheatrisch angelegten Plätzen, in dem regelmäßig Shows aufgeführt werden. Er besitzt mit 2854 m² bespielbarer Gesamtfläche die größte Theaterbühne der Welt[13] und weist zudem mit 24 Metern eines der breitesten Bühnenportale in Europa auf. Darüber hinaus können Shows das aus der Unterbühne ausfahrbare zwei Meter hohe Wasserbecken einsetzen, das ein Fassungsvermögen von 140 Kubikmetern hat. Bei winterlichen Shows kann an seiner Stelle eine Eisfläche genutzt werden. Ein wesentlicher Bestandteil der Revuen ist das aus 60 Tänzerinnen und Tänzern bestehende Friedrichstadt-Palast-Ballett, das mit 32 Tänzerinnen die längste Girlreihe (Kickline) der Welt bilden kann.[13]
Das Revuetheater schrieb sich zwischen den 1990er Jahren und 2011 in einem Wort: Friedrichstadtpalast.[14] Im Jahr 2011 wurden die Außenanlagen zur Friedrichstraße durch eine umlaufende Treppenanlage neugestaltet, um die Architektur zu betonen. Der Claire-Waldoff-Platz und das Foyer wurden ebenfalls neu gestaltet. Hierzu zählt auch die Rekonstruktion des ehemaligen Kronleuchters aus Milchglasröhren im November 2011.
Ensemble-Leitung
Die politische Wende führte zunächst einmal dazu, dass Intendanten ausgewechselt wurden. Zunächst kam Reinhold Stövesand, dem kurzfristig Hans-Gerald Otto folgte. 1993 holte das Land Berlin Julian Herrey von der damaligen Technischen Hochschule, der für die Produktion JazzLeggs verantwortlich war. Als diese floppte und die Besucherzahlen immer geringer wurden, setzten sich die Ensemble-Mitglieder zur Wehr. Nach Unterschriftssammlungen, Resolutionen und Aktionen im Künstlerkostüm im Berliner Abgeordnetenhaus gelang es ihnen, dass Alexander Iljinskij, der nach seinem Rauswurf als Chefdramaturg in den USA weilte, wieder an die Einrichtung gerufen und 1993 als Intendant eingesetzt wurde.
Der Berliner Senat hatte außerdem die Liegenschaft 1990 übernommen und die geplanten Subventionen in Höhe von 27 Millionen Mark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 26,9 Millionen Euro) für die kommende Saison gestrichen. Gerüchte waren im Umlauf, dass die Immobilie verkauft werden soll. Von den ursprünglich 800 Mitarbeitern waren außerdem im Jahr 1990 bereits 300 entlassen worden. Gute Tänzerinnen und Tänzer waren zudem auch zu anderen Einrichtungen abgewandert. Die vom Ensemble einstudierte Revue Kiek ma an hatte aber dennoch im September 1990 ihre Premiere. Der Spiegel kritisierte seinerzeit unter der Überschrift Endzeit der Marionetten die gesamte Einrichtung mit dem Ensemble mit den Worten „volkseigene Entkleidungstänzer im Frohsinnskombinat“, zu dem das „verhärmte Staatsvolk heraus aus den Giftnebeln der Leuna- und Buna-Schlote“ strömte, um die „palasteigene Hochbein-Brigade mit altbackenem Revuezauber“ zu bejubeln. Dieser Artikel sorgte unter den Künstlern des Palastes, aber auch bei der ostdeutschen Bevölkerung für starken Unmut.[15]
Im Jahr 1995 gründete sich unter dem Intendanten Iljinski die landeseigene GmbH, von 2004 bis Oktober 2007 stand sie unter der Leitung von Thomas Münstermann und Guido Herrmann. Seit dem 1. November 2007 ist Berndt Schmidt Intendant und alleiniger Geschäftsführer des Friedrichstadt-Palastes. Aufgrund der hohen Verluste, die er bei seinem Einstieg vorfand, musste er zunächst 50 Mitarbeiter entlassen. Ihm gelang jedoch, das Revue-Theater aus der Verlustzone herauszuführen und in den Geschäftsjahren 2009–2013 die höchsten Ticketumsätze in der Geschichte des Hauses mit 518.670 zahlenden Besuchern zu erzielen.[16]
Der Friedrichstadt-Palast hat im Frühjahr 2012 vor dem Hintergrund des Erlasses homophober Gesetze in St. Petersburg sowie der geplanten Ausdehnung auf ganz Russland einen unbefristeten Boykott russischer Kulturorganisationen beschlossen. Die Leitung des Palastes erhielt dafür am 23. Juni 2012 den Sonderpreis für Zivilcourage des Berliner CSD e. V.[17]
Bundesweites Aufsehen erregte die Entscheidung, ab 2014 zu Premieren des Hauses keine Botschafter mehr aus Ländern einzuladen, die von Staats wegen Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminieren.[18] Ein Sprecher der Bundesregierung aus CDU und SPD äußerte sich ablehnend gegenüber der sogenannten „Pinken Liste“, auf der 83 Staaten verzeichnet sind.[19] Die „Pinke Liste“ des Palastes war Gegenstand einer Diskussion im Auswärtigen Amt, an der am 28. Januar 2015 unter anderem Michael Roth, Boris Dittrich und Selmin Çalişkan als Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland teilnahmen.[20]
Mit insgesamt 545.000 zahlenden Gästen wurde 2019 der bis dahin bestehende Besucherrekord aus dem Jahr 2013 übertroffen. Im Vergleich zum zuvor erfolgreichsten Jahr 2013 waren das 26.320 Gäste mehr und ein 1,3 Millionen Euro höherer Ticketumsatz.[21]
Nutzung
Wie schon im alten Friedrichstadt-Palast entstanden im Neubau weiterhin regelmäßig Fernsehshows des DDR-Fernsehens, unter anderem wieder Ein Kessel Buntes. Im Unterschied zur alten Spielstätte wechselten die einzelnen Folgen der Kessel-Sendung nunmehr häufiger zwischen dem neuen Friedrichstadt-Palast und anderen Kulturhäusern in den Bezirken der DDR. In Erinnerung an deren populäre Moderatorin Helga Hahnemann wurde von 1995 bis 2010 im Friedrichstadt-Palast alljährlich der Preis Goldene Henne verliehen.
Von 2010 bis 2013 wurden im Friedrichstadt-Palast die Lolas beim Deutschen Filmpreis vergeben. In der früheren Kleinen Revue im Keller des Friedrichstadt-Palastes befindet sich seit 2002 der Quatsch Comedy Club.
Gemeinsam mit der britischen Choreografin Nikeata Thompson trainierte Tom Hanks im Mai 2014 im großen Ballettsaal für die melancholische Komödie Ein Hologramm für den König des Bestsellers von US-Autor Dave Eggers unter der Regie von Tom Tykwer.[26]
Im Sommer 2014 drehte Gero von Boehm für das ZDF die einstündige Comedy-Dokumentation Keine Geburtstagsshow! im Friedrichstadt-Palast. Anlass war der 50. Geburtstag von Hape Kerkeling im Dezember 2014. Die fiktive Vorbereitung auf eine Geburtstags-Gala bildete allerdings nur die Rahmenhandlung, in die Interviews mit Kerkeling an verschiedenen Schauplätzen, private Fotos und Filmaufnahmen sowie Ausschnitte aus dessen Karriere eingebettet wurden. Als Moderatorin fungierte Barbara Schöneberger. Kleinere Gastrollen spielten Micky Beisenherz, Costa Cordalis und Joey Heindle. Die Ausstrahlung erfolgte am 30. November 2014 im ZDF[27] und vorab am 29. November 2014 auf ZDFneo.[28]
Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett drehte im Dezember 2014 zusammen mit der Ballettcompagnie im Friedrichstadt-Palast zu Szenen der Show-Produktion THE WYLD. Es entstanden Sequenzen für den Kunstfilm Manifesto von Regisseur Julian Rosefeldt.[29] Von Februar bis Juli 2016 widmete der Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart der Film-Installation eine Einzelausstellung.[30]
Am 27. April 2014 gelang im Friedrichstadt-Palast ein Guinness-Rekord: Aus rund 320 kg Hefeteig, 150 kg Erdbeer-Konfitüre, 1000 Eiern, 40 kg Zuckerglasur und 200 kg Mehl entstand auf 561 Metern Länge die längste Berliner-Pfannkuchen-Reihe der Welt. Anlass war das 30-jährige Bestehen des Neuen Friedrichstadt-Palastes. Das im Foyer arrangierte Backkunstwerk bestand aus 6448 Pfannkuchen.[32]
Junges Ensemble
Der Friedrichstadt-Palast unterhält das größte Kinder- und Jugendensemble in Deutschland.[33] Die Anfänge des jungen Ensembles reichen zurück bis 1945. Rund 250 Berliner Kinder und Jugendliche aus über 20 Nationen und im Alter von 6 bis 16 Jahren erhalten am Haus eine Bühnenausbildung. Ehemalige Mitglieder sind die Schauspielerinnen Paula Beer, Dagmar Biener, Sonja Gerhardt, Olivia Gräser, Matti Krause, Alina Levshin, Patricia Meeden und Julia Richter sowie die Schauspieler Lucas Reiber, Justus Schmeck, Bruno Schubert und Benjamin Trinks. Das junge Ensemble wurde im Jahr 1997 mit dem Kulturpreis des Landes Berlin[34] geehrt. 1997 wurde es zudem vom Deutschen Kinderhilfswerk mit dem Deutschen Kinderkulturpreis für herausragende Leistungen in der Arbeit mit Kindern[35] und im Jahr 2012 erneut mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet.
Am 30. August 2013 eröffnete das junge Ensemble das auf dem Gelände von Schloss Bellevue ausgerichtete Bürgerfest vom damaligen BundespräsidentenJoachim Gauck.[36] Am 11. November 2013 informierten der Friedrichstadt-Palast und die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen im Rahmen einer Pressekonferenz gemeinsam über Klimaschutz. Anwesend waren auch 200 Schüler der Heide-Grundschule in Berlin-Adlershof, die stellvertretend für mehr als 800 schulische Einrichtungen in Berlin den Start der Kooperation mit einem Festakt feierten. Die DGVN erarbeitete in Zusammenarbeit mit dem jungen Ensemble an deren Kindershow Keinschneechaos anknüpfende Bildungsmaterialien zum Klimawandel.[37]
Im November 2013 schickte das junge Ensemble riesige rosa Plüschhasen in die zwölf Berliner Stadtbezirke. Rund 500 Kinder signierten diese mit ihren Herzenswünschen. Die Aktion Träume werden wahr war ein gemeinsames Werk zwischen dem Landesverband Berlin des Deutschen Kinderschutzbundes und dem Berliner Beirat für Familienfragen. Der Jury gehörten unter anderem Thomas Härtel und Simon-Paul Wagner an.[38]
Der schlicht gestaltete aus Gussbeton geformte Block Denkzeichen CAST ist das Ergebnis eines Künstlerwettbewerbs, den das Berliner Duo stoebo – Oliver Störmer & Cisca Bogman – gewonnen hatte.[40] Der Gedenkblock zeigt als Auffälligkeit auf zwei Seiten einen symbolhaften eingeschnittenen Scheinwerferkegel. Die imaginäre Lichtprojektion wird auf der Straße in ovaler Fläche fortgesetzt, die Glitzereffekte aufweist. Das Denkzeichen symbolisiert somit den imaginären Lichtstrahl eines Theaterscheinwerfers und verweist auf das Fehlen der Geehrten.[41]
Auszeichnungen
Mit dem Bildmotiv Ende einer technischen DDR-Ära des US-amerikanischen Fotografen Steven Coppenbarger belegte der Friedrichstadt-Palast im November 2014 den dritten Platz in der Kategorie Unternehmenskommunikation beim PR-Bild Award 2014 der DPA-Tochter news aktuell.[42]
Gesellschaftliches Engagement
Jedes Jahr zur Weihnachtszeit ruft der Friedrichstadt-Palast am Ende der Show-Vorstellung zu Spenden für in Berlin ansässige Kinderhilfsorganisationen auf: 91.206 Euro (2012) gingen so an den Förderverein Kinderlächeln Berlin Buch e. V.,[43] 55.739 Euro (2013) zugunsten von Kinderlächeln Berlin Buch e. V.,[44] 78.115 Euro (2014) an die Kindernachsorgeklinik Berlin-Brandenburg,[45] 82.884 Euro (2015) an Kinderschutzengel e. V.,[46] 76.805 Euro (2016) zugunsten der Kinderkliniken der Charité Berlin,[47] 79.812 Euro (2017) an Kinderlächeln e. V.,[48] 62.000 Euro (2018) an die Björn Schulz Stiftung[49] und 60.169 Euro (2019) an Kinderhilfe e. V.[50]
Am 29. November 2019 feierte der Friedrichstadt-Palast sein 100-jähriges Jubiläum, bei dem er explizit auf seine jüdischen Wurzeln hinwies. Deshalb wehte bereits ab dem 27. November 2019 vor dem Friedrichstadt-Palast eine Fahne mit Davidstern und dem Bekenntnis Jüdische Wurzeln seit 1919 in Erinnerung an den Gründer Max Reinhardt. Der Österreicher Reinhardt wurde 1933 von den Nationalsozialisten stigmatisiert, verfolgt, ausgegrenzt und ins Exil getrieben, verlor seinen Besitz, weil er Jude war und starb 1943 im Exil.[53]
Die Jubiläumsfeier trug den Titel Ein Jahrhundert Palast, der 1919 mit der Eröffnung von Max Reinhardts Großem Schauspielhaus begonnen hatte. Dem Jubiläum widmete der Friedrichstadt-Palast eine eigene Website,[54] auf der die Geschichte – nach Epochen geordnet – vorgestellt und besondere Persönlichkeiten porträtiert werden.
Besondere Kunst- und Kulturprojekte
Für den Palast entwickelte René Pollesch gemeinsam mit Co-Regisseur und Schauspieler Fabian Hinrichs das Stück Glauben an die Möglichkeit der völligen Erneuerung der Welt. Neben Fabian Hinrichs als Solist standen in dem Stück 27 Tänzerinnen und Tänzer der Palast-Compagnie auf der Bühne.
Am 11. März 2020 stellte das Revuetheater aufgrund der COVID-19-Pandemie vorerst den Spielbetrieb ein. Um aber in den folgenden Monaten wenigstens Kunst zu zeigen, eröffnete Intendant Berndt Schmidt mit C/O Berlin am 1. Oktober 2020 die Fotoausstellung ,Stageless‘. Ausgestellt wurden Aufnahmen der Ballettcompagnie vom Fotografen und Berghain-Türsteher Sven Marquardt. Die Ausstellung dokumentierte die Bühnenlosigkeit des Ensembles während des Lockdowns. Das geplante Ende der Ausstellung war der 29. November 2020, es musste aber auf den 2. November aufgrund eines zweiten Lockdowns vorgezogen werden.
Während manche der Künstler und Gruppen eher nur kurze Auftritte im Rahmen von Revuen oder dem Kessel Buntes hatten, gab es auch komplette Konzerte von Interpreten und Bands aus dem Rock- und Pop-Bereich. Mehr als 25 Konzerte seit 1966 werden bei Rockinberlin[72] mit verlinkten Hintergrundinfos aufgeführt.
Einnahme aus dem Ticketverkauf rund 39 Millionen Euro; Vivid war damit bis zur frühzeitigen Beendung im März 2020 die erfolgreichste Inszenierung des Hauses seit 1945.[74]
Glauben an die Möglichkeit der völligen Erneuerung der Welt
9. Okt. 2019
5. März 2020
—
022.800
Die geplanten sechs Vorstellungen wurden aufgrund der hohen Nachfrage auf zwölf Vorstellungen erhöht.
Kurator: Jean Paul Gaultier; hervorgehoben werden die an den Kostümen verarbeiteten 100 Millionen Swarovski-Kristalle[75]
Besonderheiten
Teile der eindrucksvollen Lampen im Foyer sind von DDR-Designern umfunktionierte Röhren für Rindermelkanlagen. Die eher orientalisch wirkende Architektur des neuen Friedrichstadt-Palastes geht auf Baupläne zurück, die für einen Kulturpalast in Damaskus entworfen worden waren.[15]
Dokumentationen
Las Vegas an der Spree – Glamour, Stars und Girls im Friedrichstadt-Palast. 90-minütige Fernsehdokumentation des rbb Fernsehens aus dem Jahr 2019.
Der Palast. Dokumentation zum Friedrichstadt-Palast und dem ZDF-Mehrteiler Der Palast, ZDF-History 2022, 45-Minuten.
Kaminer Inside: Friedrichstadt-Palast. TV-Dokumentation der Reihe „Klang der Heimat“ – der Sound eines Landes von Wladimir Kaminer, 3sat 2022, 37 Minuten.
Wolfgang Tilgner, Eva Senger: Das Haus an der Spree – Von der Markthalle zum Friedrichstadtpalast. Friedrichstadt-Palast (Hrsg.), Berlin 1974.
Hans Ludwig: Altberliner Bilderbogen. Altberliner Verlag, Berlin 1965, 1967, 1990, ISBN 3-357-00077-6.
Wolfgang Carlé: Das hat Berlin schon mal gesehn. Eine Historie des Friedrichstadt-Palastes, nach einer Dokumentation von Heinrich Martens. Henschelverlag, Berlin 1975.
Hans Prang, Günter Kleinschmidt: Mit Berlin auf du und du – Erlesenes und Erlauschtes aus 750 Jahren Berliner Leben. F. A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1980, S. 170/171 Markthalle, Zirkus, Theater und Varieté.
Wolfgang Carlé: Markt, Manege, Musentempel – aus der Geschichte des Friedrichstadtpalastes. In: Wochenpost Nr. 14/1984.
Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR, Berlin, I; Institut für Denkmalpflege (Hrsg.), Henschelverlag, Berlin 1984, S. 326 ff.
Die Leitung des Friedrichstadtpalastes gab in den 1980er Jahren regelmäßig ein Programmheft heraus, das den Titel Kleine Revue trug.[76]
Wolfgang Carlé, Heinrich Martens: Kinder, wie die Zeit vergeht – Eine Historie des Friedrichstadt-Palastes Berlin. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft. Berlin 1987.
Wolfgang Schumann: Friedrichstadtpalast – Europas größtes Revuetheater, vom Palast-Varieté zum Friedrichstadtpalast 1945–1995. Henschel, Berlin 1995, ISBN 3-89487-236-5.
Roland Welke (Hrsg.): Sternstunden. 25 Jahre Neuer Friedrichstadtpalast. Henschel, Leipzig 2009, ISBN 3-89487-635-2.
Jürgen Ledderboge: Friedrichstadtpalast. Vom Neubau zum Denkmal. Passage-Verlag, Leipzig 2025, ISBN 978-395415-158-5.
↑Wolfgang Carlé, Heinrich Martens: Kinder, wie die Zeit vergeht – Eine Historie des Friedrichstadt-Palastes Berlin. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1987, S. 18.
↑Wolfgang Carlé, Heinrich Martens: Kinder, wie die Zeit vergeht – Eine Historie des Friedrichstadt-Palastes Berlin. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1987, S. 46.
↑Hans Poelzig: Bau des Großen Berliner Schauspielhauses. Festschrift zur Eröffnung
↑Heike Hambrock: Marlene Moeschke – Mitarbeiterin?, das wiederentdeckte Werk der Bildhauerin und Architektin liefert neue Erkenntnisse über Hans Poelzigs Großes Schauspielhaus in Berlin. In: Kritische Berichte, Marburg 29/2001, 3, S. 37–53 ISSN0340-7403
↑Ludwig Hoffmann, Daniel Hoffmann-Ostwald: Deutsches Arbeitertheater 1918–1933. Henschel, Berlin 1961, 1977, Rogner & Bernhard, München 1973, ISBN 3-920802-90-X.
↑Franziska Nentwig (Hrsg.): Berlin im Licht. Stiftung Stadtmuseum Berlin, Berlin 2008, ISBN 978-3-940939-06-7, S. 195.
↑Nicht nur im Linden-Corso. In: Berliner Zeitung. 17. Januar 1973, S.12.
↑Wolfgang Carlé, Heinrich Martens: Kinder, wie die Zeit vergeht – Eine Historie des Friedrichstadt-Palastes Berlin. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1987, S. 168.
↑ abcdStella Tringale: magnet mit Glasbausteinen. Berliner Zeitung (Printausgabe), 26. April 2024, S. 7.
↑Barlay. In: Fernsprechbuch für Gross-Berlin (DDR), 1955, S. 25.
↑ abBernd Schmidt: Programm zur „Sommer-Revue“. Friedrichstadtpalast, Berlin 2008.
↑ abLucía Tirado: Retter auf mehr als 64 Beinen. Vor 20 Jahren war die Zukunft des Friedrichstadtpalastes bedroht. In: Neues Deutschland, 10./11. Juli 2010, S. 3.
↑ abcdeWebseite des Friedrichstadt-Palastes – Auszug: Große Namen der Showbranche standen schon auf der Bühne dieses legendären Hauses. Um nur ein paar zu nennen: Shirley Bassey, Joe Cocker, Phil Collins, Udo Jürgens, Hildegard Knef, Liza Minnelli und Caterina Valente. 30. November 2013.
Blanche GardinLahir03 April 1977 (umur 46)Suresnes, PrancisPekerjaanAktris, komedian, penulisTahun aktif2006–sekarang Blanche Gardin (pengucapan bahasa Prancis: [blɑ̃ʃ ɡaʁdɛ̃]; lahir 3 April 1977) adalah seorang aktris, komedian dan penulis asal Prancis. Gardin memegang gelar Master Sosiologi dari Universitas Nanterre Paris.[1] Filmografi Tahun Judul Peran Sutradara Catatan 2008 Rien dans les poches Lisa Marion Vernoux TV movie 2009 Les livres qui tuent Madele...
American politician (born 1968) Darin LaHoodMember of theU.S. House of Representativesfrom IllinoisIncumbentAssumed office September 17, 2015Preceded byAaron SchockConstituency18th district (2015–2023)16th district (2023–present)Member of the Illinois Senatefrom the 37th districtIn officeMarch 1, 2011 – September 10, 2015Preceded byDale RisingerSucceeded byChuck Weaver Personal detailsBornDarin McKay LaHood (1968-07-05) July 5, 1968 (age 55)Peoria, Illinois, U.S.Politi...
Filtering process in communication This article is written like a personal reflection, personal essay, or argumentative essay that states a Wikipedia editor's personal feelings or presents an original argument about a topic. Please help improve it by rewriting it in an encyclopedic style. (November 2023) (Learn how and when to remove this template message) Visual representation of gatekeeping Gatekeeping is the process through which information is filtered for dissemination, whether for publi...
Los Angeles Metro Rail station For the station in Missouri, see Arcadia Valley station. Arcadia Arcadia station platformGeneral informationLocation73 East Santa Clara StreetArcadia, CaliforniaCoordinates34°08′33″N 118°01′44″W / 34.1425°N 118.0288°W / 34.1425; -118.0288Owned byLos Angeles County Metropolitan Transportation AuthorityPlatforms1 island platformTracks2ConnectionsArcadia TransitFoothill TransitLos Angeles Metro BusConstructionStructure typeA...
Mateus Uribe Piala Dunia FIFA 2018, Kolombia vs. Inggris.Informasi pribadiNama lengkap Mateus UribeTanggal lahir 21 Maret 1991 (umur 33)Tempat lahir Medellín, KolombiaTinggi 182 cm (6 ft 0 in)Posisi bermain GelandangInformasi klubKlub saat ini AméricaNomor 8Karier senior*Tahun Tim Tampil (Gol)2017 – América 30 (11)Tim nasional2017 – Kolombia 10 (0) * Penampilan dan gol di klub senior hanya dihitung dari liga domestik Mateus Uribe (lahir 21 Maret 1991) adalah seoran...
Review of the topic Not to be confused with Censure in the United States. Part of a series onCensorship by country Countries List Albania Algeria Armenia Australia Austria Azerbaijan Bahrain Bangladesh Belarus Bhutan Bolivia Brazil Cambodia Canada Chad China(Hong Kong / overseas) Croatia Cuba Czech Republic Denmark Ecuador Egypt El Salvador Eritrea Finland France(Ancien Régime) Germany(Nazi / Democratic Republic / Federal Republic) Greece Guatemala Honduras India Indonesia(Dutch East Indies)...
Yang MuliaGerulfus Kherubim PareiraS.V.D.Uskup Emeritus MaumereGerejaGereja Katolik RomaKeuskupanMaumere[1]Penunjukan19 Januari 2008(66 tahun, 115 hari)Masa jabatan berakhir14 Juli 2018(76 tahun, 291 hari)PendahuluVincentius Sensi PotokotaPenerusEwaldus Martinus SeduImamatTahbisan imam22 Agustus 1971(29 tahun, 330 hari)oleh Donatus Djagom, S.V.D.[2]Tahbisan uskup25 April 1986(44 tahun, 211 hari)oleh Gregorius Manteiro, S.V.D....
Scotland international footballer For other people named Andrew Gray, see Andrew Gray (disambiguation). Andy Gray Gray playing for BarnsleyPersonal informationFull name Andrew David Gray[1]Date of birth (1977-11-15) 15 November 1977 (age 46)[2]Place of birth Harrogate, EnglandHeight 6 ft 1 in (1.85 m)[2]Position(s) Striker, wingerYouth career0000–1995 Leeds UnitedSenior career*Years Team Apps (Gls)1995–1998 Leeds United 22 (0)1997–1998 → Bur...
French dish Chicken Marengo Chicken Marengo is an Italian and French dish consisting of a chicken sautéed in oil with garlic and tomato, garnished with fried eggs and crayfish.[1] The dish is similar to chicken à la Provençale, but with the addition of egg and crayfish, which are traditional to chicken Marengo but are now often omitted.[1] The original dish was named to celebrate the Battle of Marengo,[2] a Napoleonic victory of June 1800. History According to a pop...
Prince of Monaco from 1922 to 1949 This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Louis II, Prince of Monaco – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (May 2017) (Learn how and when to remove this message) Louis IIFormal portrait, 1923Prince of MonacoReign26 June 1922 – 9 May 1949PredecessorAlbert ISu...
Engelberto Iconte di BergStemma In caricaprima del 1160 - 1189 PredecessoreAdolfo II SuccessoreAdolfo III Nome completoEngelberto di Berg Nascitaprima metà del secolo XII MorteKovin, Banato, luglio 1189 PadreAdolfo II MadreIrmgarda di Schwarzenburg ConsorteMargherita di Gheldria FigliAdolfo eEngelberto Religionecattolico Engelberto I di Berg in tedesco: Engelbert I. (Berg) (prima metà del secolo XII – Kovin, luglio 1189) fu il terzo conte documentato (dal 1164) della contea di Berg,...
Class of artificial monoclonal antibodies Structure of a BiTE. VH: Heavy chain variable regions. VL: Light chain variable regions. Different specificity is marked with different colours and shapes. The arrows point from N- to C-terminus. Bi-specific T-cell engagers (BiTEs) are a class of artificial bispecific monoclonal antibodies that are investigated for use as anti-cancer drugs. They direct a host's immune system, more specifically the T cells' cytotoxic activity, against cancer cells. BiT...
List of slogans used to encourage tourism to US states Not to be confused with List of U.S. state and territory mottos. A welcome sign into Pennsylvania, bearing the slogan Pursue Your Happiness This is a list of tourism slogans for each of the 50 states in the United States of America, as adopted by each state's departments for handling tourism. List This is a dynamic list and may never be able to satisfy particular standards for completeness. You can help by adding missing items with reliab...
Барвінкове Герб Барвінкового Прапор Барвінкового Краєвид на засніжене Барвінкове з щогли ретранслятора в сутінки (наприкінці листопада) Основні дані Країна Україна Область Харківська область Район Ізюмський район Громада Барвінківська міська громада Код КАТОТТГ:...
Canadian record producer and songwriter This article is about the Canadian music producer. For other uses, see David Foster (disambiguation). David FosterOC OBCFoster in 2024Background informationBirth nameDavid Walter FosterBorn (1949-11-01) November 1, 1949 (age 74)Victoria, British Columbia, CanadaGenresClassicalpoprockgospelR&BjazzOccupation(s)Record producersongwriterarrangermusic executivefilm composerInstrument(s)KeyboardsPianoFrench hornYears active1971–presentLabelsVer...
Nigerian order of merit Order of the Federal Republic Order of the Federal RepublicTypeState decorationCountry NigeriaPrecedenceNext (higher)NoneNext (lower)Order of the NigerMilitary DivisionCivil DivisionRibbon bars of the Order of the Federal Republic The Order of the Federal Republic (OFR) is one of two orders of merit, established by the Federal Republic of Nigeria in 1963. It is senior to the Order of the Niger.[1][2] The highest honours are the Grand Commander in t...
Politics of Sudan Member State of the Arab League Constitution 4 August 2019 Draft Constitutional Declaration Executive Presidency Transitional Sovereignty Council Chairman: Abdel Fattah al-Burhan Deputy Chairman: Malik Agar Prime Minister Osman Hussein (acting) Cabinet Legislature Transitional Legislative Council Judiciary Constitutional Court Supreme Court Chief Justice Nemat Abdullah Khair Court of Cassation Public Court District Courts Town and rural courts Administrative divisions State...
Monthly music magazine Guitar WorldCategoriesMusic magazine (guitar focus)FrequencyMonthlyPublisherHarris Publications (1980–2003)Future US, Inc. (2003–2012, 2018–present)NewBay Media (2012–2018)Total circulation(December 2012)129,840[1]First issueJuly 1980CountryUnited StatesBased inNew York CityLanguageEnglishWebsiteguitarworld.comISSN1045-6295 Guitar World is a monthly music magazine for guitarists – and fans of guitar-based music and trends – that has been published si...