Im Jahr 1910 verzeichnete Cziernien 127 Einwohner.[5] Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Cziernien gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Cziernien stimmten 80 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[6]
Am 25. September 1929 wurde der Ort in Dorntal umbenannt. Die Einwohnerzahl belief sich 1933 auf 113 und 1939 auf 109.[7]
In Kriegsfolge kam das Dorf 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und trägt seitdem die polnische Namensform Ciernie. Heute ist es Sitz eines Schulzenamtes[8] (polnischSołectwo), in das auch der Nachbarort Niekrasy(Niekrassen, 1938–1945 Krassau) einbezogen ist. Somit ist Ciernie eine Ortschaft im Verbund der Gmina Ełk (Landgemeinde Lyck) im Powiat Ełcki (Kreis Lyck), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.
Ciernie ist nur über Landwege zu erreichen, die von Bajtkowo(Baitkowen, 1938–1945 Baitenberg) bzw. Niekrasy(Niekrassen, 1938–1945 Krassau) hierher führen. Durch den Ort verläuft die PKP-Bahnlinie 219 Olsztyn–Ełk (deutschAllenstein–Lyck), deren nächstgelegener Halt sich in Bajtkowo befindet.
↑Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreußischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 83
↑Michael Rademacher: Landkreis Lyck (Lyk, poln. Elk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900