Der Dom liegt innerhalb der Stadtmauern der ehemaligen römischen Provinzhauptstadt Augusta Vindelicum. Unter dem romanisch-gotischen Dom konnten 1978/79 Fundamente aus dem 4. Jahrhundert ergraben werden, die möglicherweise auf eine frühchristliche Kirche und einen Bischofssitz hinweisen. Allerdings wurden hierfür bisher noch keine Nachweise in den Quellen gefunden. Auf eine christliche Gemeinde dieser Zeitstellung deutet nur eine Grabinschrift, die im Bereich der ehemaligen Johanneskirche neben dem Dom gefunden wurde. Neuere Thesen vermuten einen möglichen spätantiken bischöflichen Kirchenbezirk im Bereich der heutigen Abtei St. Stephan.
Die ersten nachweisbaren Dombauten entstanden unter den Bischöfen Wikterp († um 772) und Simpert, dessen Bischofskirche 805 geweiht wurde. Die älteste erhaltene urkundliche Erwähnung des Mariendomes stammt von 822. Beschädigungen infolge der Ungarneinfälle ließ Bischof Ulrich ab 923 beseitigen. Der Westbau stürzte 994 ein, unmittelbar danach begann Bischof Liutold mit Unterstützung von Kaiserin Adelheid – die den Einsturz angeblich in einer Vision vorausgesehen haben soll – mit einem Neubau des Domes. Dieser begann mit Westchor und nördlichem Querhaus und war wohl schon im Jahr 1006 mit dem Mittelschiff fertiggestellt. Er bildet mit Westquerhaus und Mittelschiff immer noch den Kern des heutigen Domes.[Anm. 1]
Weitere größere Baumaßnahmen gab es unter Bischof Heinrich II. Ihr genaues Ausmaß ist unklar, gesichert ist aber, dass es sich hierbei um Veränderungen an einem vollständigen Bauwerk handelte und nicht um die Fertigstellung eines unterbrochenen Baus. Abgeschlossen waren diese Umbauten unter Heinrichs Nachfolger Embriko, der 1065 einen Hauptaltar im Westchor weihte. In einer weiteren Baumaßnahme wurde um das Jahr 1178 das komplette Quer- und Langhausdachwerk ersetzt.[4]
Erweiterungen
Ab 1331 wurde der bis dahin romanische Dom in gotischen Formen ausgebaut. Er erhielt doppelte Seitenschiffe, wie sie zu dieser Zeit auch am Kölner Dom entstanden, und im Mittelschiff spitzbogige Kreuzrippengewölbe. Bischof Marquard I. von Randeck legte 1356 den Grundstein für den mächtigen Ostchor, der erst 1431 vollendet war. Der Ostchor des Augsburger Domes ist das Ergebnis einer komplexen Baugeschichte.[5] Durch jüngere Untersuchungen konnte die komplizierte Planungs- und Bauabfolge geklärt werden: 1356–69 wurden unter Marquard I. von Randeck und Walter II. von Hochschlitz die Umfassungsmauern des Kapellenkranzes errichtet, 1369–75 folgte der Bau der Außenmauern des Langchores nach vereinfachtem Plan, möglicherweise für einen Hallenchor, 1375–96 wurde unter Burkhard von Ellerbach der Rohbau mit dem Chorobergaden fertiggestellt, dessen Polygonschluss bis zur Achskapelle vorgeschoben wurde, 1400–13 wurde der Chor unter Anselm von Nenningen eingewölbt und 1424–50 unter Kardinal Peter von Schaumburg der Innenausbau vollendet.[6] Als Erstplanung konnte ein anspruchsvoller kathedralgotischer Chorumgang mit offenem Strebewerk identifiziert werden, der dann in vereinfachter Form vollendet wurde.[7] Seine ursprüngliche Konzeption hatte eine Nachbildung des monumentalen Kölner Domchores vorgesehen.[8] Dessen auf regelmäßiger Triangulatur aufbauendes Grundrissschema wurde in Augsburg angewandt.[9]
Als Baumeister des Augsburger Ostchores konnte entsprechend der bisherige Parlier an der Kölner Dombauhütte, Heinrich Parler der Ältere, namhaft gemacht werden, der ab 1351 auch den Chorbau am Heilig-Kreuz-Münster von Schwäbisch Gmünd leitete.[10] Die originale Grundrisszeichnung des Augsburger Domostchores hat sich in einer Nachzeichnung der Zeit um 1500 erhalten und bestätigt damit die Erstplanung als voll ausgebildeter kathedralgotischer Umgangschor.[11] Den neuen Chor überragten die Kirchtürme kaum noch.
1487 aufgestockter Südturm vor dem 1356–1431 errichteten Ostchor
Domkreuzgang und 1565 aufgestockter Nordturm
Die Aufstockung des Südturms in romanischem Stil erfolgte erst in der Zeit der Spätgotik, 1487, fast ganz in Backstein. Die Steinsäulen der Triforien stammten wahrscheinlich aus dem Geschoss darunter, dessen Fenster zur Verbesserung der Stabilität zugemauert wurden.
Neuzeit
1537–1548 verwüsteten protestantische Bilderstürmer das Gotteshaus. Die zerstörte Ausstattung wurde während der Gegenreformation allmählich ersetzt. Auch der Nordturm wurde 1565, ebenfalls in romanischem Stil, erhöht. 1655–1658 wurde das Dominnere in barocken Formen um- und ausgestaltet. Später kamen noch einige Kapellenanbauten hinzu. Erhalten hat sich hiervon jedoch nur der Zentralbau der Marienkapelle am Kreuzgang.
1808/09 wurde die Bebauung südlich der Kathedrale abgebrochen und ein Parade- und Exerzierplatz angelegt. Von 1852 bis 1863 wurde die Barockausstattung beseitigt und der Dom im Sinne der Neugotik „mittelalterlich“ gestaltet. Die historisierende Ausstattung ergänzten Zukäufe bedeutender mittelalterlicher Gemälde und Plastiken. 1934 wurde die mittelalterliche Raumgestalt rekonstruiert und die Farbfassung wiederhergestellt, um die neugotischen Aspekte im Dom zu reduzieren. Im Zweiten Weltkrieg blieb der Dom weitgehend verschont. Am schwersten wurde die Marienkapelle getroffen, auch der Kreuzgang erlitt Schäden.
Gegenwart
Das Innere wurde 1983/84 umfassend restauriert und saniert. Massive umweltbedingte Schäden erforderten in den letzten Jahrzehnten den Austausch der meisten Bauteile aus Sandstein. Das neue Bronzeportal am Chor, geschaffen von Max Faller kam 2001 hinzu.
Bei seinem Augsburg-Besuch feierte PapstJohannes Paul II. am 3. Mai 1987 die Heilige Messe im Augsburger Dom. Sie sollte eigentlich an der Sportanlage Süd stattfinden, musste aber aufgrund eines Unwetters kurzfristig in die Kathedrale verlegt werden. Im Juli 2013 beschädigte ein 26-jähriger Mann zwei spätgotische Fenster des Augsburger Doms durch Steinwürfe. Betroffen waren die Fenster St. Ursula und Anbetung der Könige.[14]
Anlässlich von Reparaturarbeiten an der Nordturmspitze im Mai 2018 wurde dessen Turmkugel abgenommen und geöffnet. Dabei kamen Dokumente aus den Jahren 1598, 1848 und 1952 zum Vorschein, die bei Bauarbeiten in den jeweiligen Jahren in der Kugel hinterlassen wurden. Ähnliche Funde gab es bereits bei der Öffnung der südlichen Domturmkugel 1999; sie reichten bis 1490 zurück und sind seit dem im Diözesanmuseum St. Afra ausgestellt.[15]
Zur Erinnerung an die „Augsburger Bombennacht“ vom 25. auf den 26. Februar 1944 wurde Anfang März 2019, also 75 Jahre nach dem Ereignis, an der Konradsäule des Hohen Doms eine Gedenktafel angebracht. Die Konradsäule dient als Weihwasserbecken. Gekrönt ist sie mit der Augsburger Zirbelnuss. Sie stammt vom Bildhauer Georg Chorherr und wurde nach dem Krieg als Zeichen des Dankes für die Verschonung des Doms errichtet.[16]
Die Gedenktafel soll an den damaligen Domkaplan, Johann Aichele, und jugendliche Ministranten erinnern, die in der Bombennacht die von den Flugzeugen abgeworfenen Brandbomben zusammen mit vielen anderen aus dem Dachstuhl entfernten und den Dom damit vor der Zerstörung bewahrten.[17]
Die beiden Glockentürme des Hohen Domes sind von weiten Teilen der Augsburger Innenstadt aus zu sehen. Sie gehören mit 62 Metern Höhe neben der Basilika St. Ulrich und Afra und dem Perlachturm zu den höchsten Gebäuden der historischen Altstadt von Augsburg.
Der Dom ist 113,25 m lang, das Langhaus 38,70 m breit. Die Höhe des Mittelschiffs beträgt 17,80 m und die des Presbyteriums des Ostchors 28 m.[19]
Außenbau
Der Augsburger Dom ist eine lang gestreckte, fünfschiffige Basilika mit einem östlichen Umgangschor und einem einschiffigen Westchor. Der Westapsis ist ein Querhaus vorgelagert. Die beiden romanischen Türme vor dem Ostchor sind aus Bruchsteinen aufgemauert und werden durch Lisenen und Bogenfriese gegliedert. Den Abschluss bilden hohe Spitzhelme mit Dreiecksgiebeln.
Die doppelten Seitenschiffe der Langhaussüdseite aus unverputztem Ziegelmauerwerk werden außen von einfachen Strebepfeilern gestützt. Die quergestellten Satteldächer über den Gewölben sind hinter dreieckigen Zinnengiebeln verborgen. Das offene Strebensystem ist in der Dachzone versteckt. Die ursprünglichen Fensteröffnungen der schmucklosen Hochschiffwand wurden vermauert.
Der gotische Ostchor ist weiß verputzt, die reiche Architekturgliederung steinsichtig belassen, aber größtenteils erneuert. Bedingt durch einige Planungsänderungen vermittelt der Chorbau einen „unfertigen“ Eindruck. Die Architektur folgt im Grundriss dem „französisch-kathedralen“ Grundmuster. Der basilikale Mittelraum wirkt hingegen plump und wie eine Notlösung. Die Dachflächen über den Kapellen sind weit nach oben gezogen, geschlossene Strebemauern stützen den Obergaden an Stelle offener Strebebogen. Diese „unbeholfene“ Chorlösung mit ihrer unorganischen Verbindung von Umgang und Chorschluss irritiert vor allem durch die fensterlosen oder nur durch kleine Fensteröffnungen belichteten kahlen Wandflächen. Ursprünglich war, wie die Baugeschichte gezeigt hat, ein offenes Strebesystem vorgesehen, es wäre also ein „klassischer“ Kathedralchor französischen Schemas entstanden.
Das prachtvolle Südportal (um 1356) des Ostchors – es trägt das Meisterzeichen Heinrich Parlers – wendet sich als Schaufassade der bürgerlichen Reichsstadt zu. Die Vorhalle liegt zwischen zwei Strebepfeilern und wird durch Maßwerkblenden und -friese gegliedert. Der Skulpturenschmuck ist größtenteils verwittert oder erneuert. In den Gewänden des Portals stehen Apostelfiguren, am Mittelpfeiler die Gottesmutter. Das dreiteilige Tympanon zeigt vielfigurige Szenen aus dem Marienleben. Der Südeingang ist die aufwendigste Portalanlage des 14. Jahrhunderts in Süddeutschland. In Konzeption und Ausführung lassen sich Parallelen zum Heilig-Kreuz-Münster in Schwäbisch Gmünd erkennen. Das Nordportal ist wesentlich einfacher und nahezu vollständig erneuert. Der ursprüngliche künstlerische Rang lässt sich deshalb nur noch erahnen. Das originale Tympanon wurde auf der Rückseite im Dominneren geborgen. Es zeigt die Anbetung der Könige, die Verkündigung und Geburt Christi sowie den Tod und die Krönung Marias. Eine Inschrift am Mittelpfeiler datiert das Portal auf 1343. Im Norden fügt sich der Klausurbezirk mit dem Kreuzgang an das Langhaus an. Vom nördlichen Seitenschiff aus ist die barocke Marienkapelle im Winkel zwischen Kreuzgang und Kirche zugänglich.
Innenraum
Das Südportal öffnet sich zur zweischiffigen Chorhalle. Rechts schließt sich der Umgang mit den Kapellen an. Hinter steinernen Chorschranken mit Maßwerkbrüstungen liegt das – leicht erhöhte – Presbyterium des Ostchores. Die Kreuzrippengewölbe des Hochchores ruhen auf dreifachen Diensten und Blattkonsolen, die Gewölbe des Umganges auf einfachen Diensten. Im Norden des Umgangs sind zwei Kapellen auf halber Höhe abgemauert und dienen als Sakristei. Den ungewöhnlichen Abschluss des Hochchores bildet ein großes Ostfenster im Obergaden, dessen bildhafte Wirkung vielleicht auf Anregungen zeitgenössischer Zisterzienserarchitektur zurückzuführen ist.
Das Mittelschiff des Langhauses geht noch auf den ottonischen Dom zurück – errichtet ab 995 –, dem die gotischen Kreuzrippengewölbe aufgesetzt wurden. Der Gewölbescheitel liegt unterhalb der einstigen Flachdecke. Die figürlichen Schlusssteine zeigen die Propheten, ein Wappen, einen einbeinigen Meermann und den hl. Johannes. Links und rechts schließen sich die Hallenräume der doppelten Seitenschiffe an, deren Gewölbe von Rundpfeilern getragen werden. Die Wandflächen werden durch eine aufgemalte rote Quaderung gegliedert.
Unter dem Westchor liegt eine Doppelkrypta, die 1979–1981 rekonstruiert wurde. Sie ist den Aposteln Petrus und Paulus geweiht und enthält Freskenfragmente aus dem 13.–16. Jahrhundert.[19] Im älteren Westteil tragen vier Säulen die Decke. Der darüber liegende Westchor ist gegenüber dem Langhaus um einige Stufen erhöht. Die Kreuzrippengewölbe sitzen hier auf Konsolen mit figürlichen Darstellungen, Masken und Blattwerk. Die seitlichen Chorschranken schuf Burkhard Engelberg 1501. Unter Maßwerkbrüstungen liegen Blendfelder mit reichen Kompositionen aus Fischblasen über Spitzbogenarkaden. Kielbogenportale ermöglichen den Zugang in den Chor.
Auch die Kreuzgratgewölbe der vierschiffigen Ostkrypta (Mitte 12. Jahrhundert) werden von kurzen Säulen gestützt.
Die romanische Ostkrypta unter dem Westchor
… und die Westkrypta
Romanische Madonna (um 1300) in der Krypta
Das Gipsfenster in der Krypta
Ausstattung
Die mittelalterliche Ausstattung wurde durch den Bildersturm der Reformationszeit stark reduziert. Im Zuge der Regotisierung im 19. Jahrhundert wurden nichtmittelalterliche Ausstattungsstücke weitgehend entfernt und durch Zukäufe aus dem Kunsthandel und Translozierungen ersetzt. 1934 wiederum fiel die neugotische Ausstattung einer erneuten Geschmackswandlung zum Opfer. Auch in der Phase der „Enthistorisierung“ in den 1970er-Jahren kam es zu weiterem Verlust: Die originalen Baldachine des Chorgestühles aus der Zeit um 1430 wurden fälschlicherweise als neugotisch eingestuft und 1970/71 abgebaut.
Langhaus
Die fünf Buntglasfenster im Obergaden der südlichen Mittelschiffwand sind die ältesten großflächig erhaltenen weltweit. Sie stammen vom Ende des 11. oder dem Anfang des 12. Jahrhunderts.
Die gemalten Friese über den Seitenschiffarkaden entstanden Mitte des 11. Jahrhunderts und zeigen Mäander, Brustbilder von Personen in römischer Kleidung und Vögel mit Blumenmotiven.
Die neugotischen Altäre bergen einige bedeutende mittelalterliche Ölbilder und Skulpturen. Am Kreuzaltar ist ein großes fränkisches Kreuz (um 1510) zu sehen, das Relief der Predella mit der Beweinung Christi entstand gegen 1520 in einer bayerischen Werkstatt. Die Tafelbilder der Altäre der vier östlichen Pfeiler malte Hans Holbein der Ältere 1493. Die Tafeln entstanden ursprünglich wohl als Flügel eines Altars für das Kloster Weingarten. Dargestellt sind das Opfer Joachims, die Geburt und der Tempelgang Marias sowie die Beschneidung Christi. Um sie in dieser Form verwenden zu können, mussten die Gemälde allerdings gespaltet werden.
Tafelbilder des Augsburger Malers Hans Holbein d. Ä.: Szenen aus dem Marienleben (1493)
Aus der säkularisierten Dominikanerkirche St. Magdalena kam die lebensgroße Skulptur des leidenden Christus mit Dornenkrone Ecce homo, geschaffen 1630/31 von Georg Petel in die Kathedrale. Sie ist mehrfarbig bemalt und lässt den Einfluss der Kunst Peter Paul Rubens erkennen. Sie befindet sich über dem Tabernakel des 2016 von Wilhelm Huber neu gestalteten Sakramentsaltars im südlichen Seitenschiff des Langhauses.
An den Turmwänden und der Chorsakristei sind 19 Figuren aus der Mitte des 14. Jahrhunderts angebracht, die ehemals das Nordportal zierten.
Den Hochaltar schuf Josef Henselmann 1962 aus Bronze, die seitlichen Figuren wurden 1982 ergänzt. Das einfache Gestühl entstand um 1430. Der Altarraum wird durch steinerne Chorschranken vom Umgang getrennt. Der Ölberg an der südlichen Schranke zeigt Tonfiguren Veit Eschays (1591). Die sieben Umgangskapellen werden durch schmiedeeiserne Gitter abgeschlossen. Die Altäre bergen in ihren meist neugotischen Aufbauten bedeutende ältere Kunstwerke.
Von 1962 bis 1967 fertigte Josef Oberberger acht hohe Glasfenster für den Ostchor und den ihn umgebenden Kapellenkranz. Der Glaszuschnitt all dieser Fenster war frei, ohne Schablonen. Die Glasmalereien bestehen aus farbigen Rauten, Quadraten und Kreuzornamenten und zeigen als Motive St. Augustinus, St. Konradus und zwei Gebotstafeln. Die Türkenfahne im Ostchor, seit 1689 im Augsburger Dom und 1992 durch eine Kopie ersetzt, wurde angeblich von Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden in den Türkenkriegen erbeutet.[20][21]
Wolfgangskapelle
Christoph Amberger war der Schöpfer der thronenden Muttergottes (1554) in der St.-Wolfgangs-Kapelle. Das Triptychon Ambergers war ursprünglich als Ersatz des während der Reformation zerstörten Hochaltares Holbeins in Auftrag gegeben worden, dessen Gestalt nur noch durch den erhaltenen Entwurf im Stadtmuseum in Danzig überliefert ist. Ambergers Altar zeigt die Madonna zwischen den Heiligen Ulrich und Afra (Flügel). Darunter werden die sieben Begleitfiguren der Afra-Legende gezeigt. An den Wänden sind Bischofsgrabmäler aufgestellt.
Die Mittelkapelle ist der hl. Gertrud geweiht. Ursprünglich diente sie den Chorherren der Mitte des 14. Jahrhunderts abgetragenen Stiftskirche St. Gertrud als Ersatz. Das Gotteshaus befand sich auf dem Areal des heutigen Ostchores.
Dem „Meister der Münchner Frauenkirche“ wird ein Glasfenster in der Gertrudkapelle zugeschrieben. Die Scheiben zeigen in Medaillons die Passion Christi, im Maßwerk die Auferstehung. Der doppelstöckige Flügelaltar von ca. 1510 wurde um 1860 als ausgemusterter Altar der katholischen Heilig-Kreuz-Kirche erworben. Auf der Predella ist die heilige Gertrud in einer neugotischen Büste dargestellt. Der Mittelschrein zeigt ein Relief des Marientods. Das ehemalige barocke Altarblatt Kommunion der heiligen Gertrud befindet sich seit 1859/63 in der Kirche St. Bartholomäus in Diedorf.[23]
Lukaskapelle
Die achte Kapelle ist dem hl. Lukas geweiht. Hinter der zweischiffigen Staffelhalle öffnet sich das Südportal. Im Osten steht ein großer Rotmarmoraltar (1597) mit dem Relief des Gnadenstuhls nach einem Gemälde, das in der Chorsakristei aufbewahrt wird. Ein im Zweiten Weltkrieg zerstörtes großes Fenster von Josef Oberberger wurde 1954 vom Künstler erneuert. Es stellt die Heimsuchung Mariens im Lebensbaum dar.
Querhaus und Westchor
Blickfänge im südlichen Querhaus sind die riesige Darstellung des hl. Christophorus an der Westwand (1491) und das große Glasfenster im Süden (um 1330/40) mit der Darstellung Marias als „Thron Salomonis“. 2010 wurden weitere drei große farbige Glasfenster des Künstlers Johannes Schreiter aus Langen durch die Firma Derix-Glasstudios aus Taunusstein-Wehen eingebaut.
Im Westen öffnet sich der Zugang zur Andreas-(Gruft)kapelle, einem gotischen Gewölberaum, heute Andachtsstätte.
An den Wänden des nördlichen Querarmes hängt eine stattliche Galerie von Bischofsportraits, die 1488 begonnen, 1591 erneuert wurde und noch weitergeführt wird. In der Mitte des Raumes steht das Hochgrab für Konrad und Afra Hirn, das ehemals in der Goldschmiedekapelle der Kirche St. Anna aufgestellt war. (Zuschreibung an Meister Ulrich, 1425). An den Wänden stehen die Grabplatten der Bischöfe Walter II. von Hochschlitz († 1369) und Friedrich Spät von Faimingen († 1331).
Der erhöhte Westchor wird durch die steinernen Chorschranken (1501) von den Querhäusern separiert. In ihm steht der steinerne Bischofsthron aus dem 11. Jahrhundert. Zwei kauernde Löwen tragen den halbrunden Sitz. Das Chorgestühl mit seinen bedeutenden Schnitzereien wurde 1495 gearbeitet. Die hintere Reihe trägt Heiligendarstellungen, vorne sind alttestamentliche Szenen zu erkennen. Das bronzene Altarretabel (1447) ist der ehemalige Hochaltar des Ostchores.
Bei Sanierungsmaßnahmen am Dachstuhl wurden 2009 im südlichen Querhaus Wandmalereien wiederentdeckt. Untersuchungen ergaben 2020, dass die erstmals in den 1930er Jahren freigelegte Fresken aus der Erbauungszeit des Domes, vom Anfang des 11. Jahrhunderts stammen. Der Bilderzyklus zeigt Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers und weist Ähnlichkeiten mit denen der Kirche St. Georg in Oberzell auf. Es handelt sich um eines der wenigen erhalten Beispiele ottonischer Bildkunst nördlich der Alpen.[24][25]
Die berühmte romanische Bronzetür des Vorgängerdomes wird seit 2002 im neuen Diözesanmuseum gezeigt.
Orgeln
Im Dom zu Augsburg gibt es zwei große Orgeln: Die Marienorgel und die Magnifikat-Orgel.[26]
Marienorgel
Die Marienorgel wurde 1904 von dem Orgelbauer Franz Borgias Maerz erbaut. Das Kegelladen-Instrument hat 36 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Trakturen sind pneumatisch. Eine Restaurierung durch Rudolf Kubak erfolgte jeweils in den Jahren 1986 und 2014.[27]
Die Magnifikat-Orgel wurde 1988 von dem Orgelbauer Rudolf Kubak (Augsburg) erbaut. Das Instrument hat 42 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.
Seit dem Augsburger Interim 1548 sind die Domorganisten weitgehend dokumentiert. Etliche Inhaber des Amtes waren bekannte Komponisten, Interpreten und in einem Fall auch ein Orgelbauer.[28]
Liste der Domorganisten
Name
Amtsdaten
Bemerkungen
Servatius Roriff
1561 bis 1566
wohl erster namentlich bekannter Augsburger Domorganist überhaupt
Im Nordturm hängen zwei Bienenkorbglocken (sogenannte Theophilus-Glocken). Auf ihrer Haube haben sie vier Öffnungen (sogenannte Foramina, zur Erzeugung schellenhafter Nebengeräusche). Ihr Guss erfolgte in der Zeit zwischen 1070 und 1075, der Zeit, als die Domtürme erhöht wurden. Beide Glocken erklingen nur zu besonderen Anlässen und werden von Hand geläutet. Diese beiden historischen Glocken werden auch als „Silberglocken“ bezeichnet – mit Blick darauf, dass sie auch zur Empfangnahme der Präsenzgelder der Domherren geläutet wurden.
Glocke
Gussjahr
Gießer
Durchmesser
Masse (ca.)
Nominal
7
um 1070
unbekannt
915 mm
400 kg
b′ −3⁄16
8
um 1070
unbekannt
895 mm
390 kg
a′ +2⁄16
Marienkapelle
Die Marienkapelle entstand 1720/21 nach Entwürfen des Graubündner Baumeisters Gabriel de Gabrieli. Der runde Zentralraum wird durch kurze, nischenartige Kreuzarme erweitert und von einer Laternenkuppel überspannt. Die Kapelle wurde 1944 durch einen Bombentreffer beschädigt und 1987/88 rekonstruiert. Auch die Kuppelfresken sind weitgehend Nachschöpfungen. Die Originale stammten von Johann Georg Bergmüller, dem Direktor der reichsstädtischen Kunstakademie. Dargestellt sind Szenen aus dem Marienleben, die gleichzeitig als Allegorien der vier Jahreszeiten zu deuten sind. Die Gemälde werden von feinem Bandelwerkstuck gerahmt. Als Vorlage für die Wiederherstellung diente eine Kupferstichfolge Bergmüllers.
Gabrielis Entwurf (1720) erinnert an die böhmisch-schlesische Architekturtradition kurvierter Grundrisse und fand ihren Nachfolger in der Schönborn-Kapelle des Würzburger Domes, die Balthasar Neumann nur wenig später (1722/23) entwarf.
Der Säulenaltar stammt aus der Bauzeit der Marienkapelle (1720/21). Der Skulpturenschmuck zeigt die Heilige Sippe: Joseph mit dem blühenden Stab, Joachim mit zwei Opfertauben, Zacharias und König David; außen Elisabet und Anna – alle geschaffen von Ehrgott Bernhard Bendl. Die Mittelnische birgt eine Sandsteinstatue der Muttergottes, eine Augsburger Arbeit aus der Zeit um 1340. Diese Marienfigur gehörte ursprünglich zum Enzberg-Epitaph im Domkreuzgang.[30]
Das große Schutzengelbild an der Westwand malte Johann Georg Bergmüller (bez. 1714). Es stammt aus der nicht mehr bestehenden barocken Karmelitenkirche und wurde 1987 aus Privatbesitz für den Dom erworben.
Der rekonstruierte Raum, der nach der Kriegszerstörung ursprünglich als Kriegergedächtnisstätte diente, steht in deutlichem Kontrast zur mittelalterlichen Architektur und Ausstattung der Kathedrale. In der Innenstadt Augsburg finden sich sonst nach den verheerenden Verwüstungen des Zweiten Weltkrieges nur noch wenige Zeugnisse sakraler barocker Dekorationskunst.
Kreuzgang
Der spätgotische Kreuzgang entstand ab 1470 durch den Umbau der älteren Vorgängeranlage, deren Südflügel bereits im 14. Jahrhundert als äußeres Seitenschiff in das Langhaus des Domes einbezogen worden war. Ausführender Werkmeister war Hans von Hildesheim. Erst 1510 konnten die Bauarbeiten unter Beteiligung Burkhard Engelbergs vollendet werden.
Die drei Flügel besitzen Netz- und Sterngewölbe auf Pyramiden- bzw. Maskenkonsolen (Ostflügel). Die südlichen Joche des Westflügels werden von einem gedrückten Tonnengewölbe überspannt, das auf den Umbau zum Vorraum der Marienkapelle (gegen 1720) zurückgeht.
Die Schlusssteine zeigen meist die Wappen der Stifter, einer das Relief der Heimsuchung, ein anderer die Darstellung der Muttergottes mit dem hl. Johannes. Die Fenstermaßwerke sind größtenteils erneuert. Die Figurationen zeigen Fischblasen, Kreissegmente und überkreuzte Stäbe.
Besondere Bedeutung erlangt der Augsburger Domkreuzgang durch die in ungewöhnlich großer Anzahl erhaltenen Grabplatten und Epitaphien. 401 Monumente von teilweise bedeutenden Meistern der schwäbischen Spätgotik und Renaissance sind erhalten, die Zuschreibungen teilweise aber umstritten. Der Bestand gilt als der reichhaltigste Deutschlands, viele Denkmale sind allerdings beschädigt oder abgetreten.
Die Katharinenkapelle (1300) ist vom Westflügel aus zugänglich. An das quadratische Kapellenjoch mit seinem Kreuzgewölbe fügt sich ein dreiseitig geschlossener Chor mit Strebepfeilern an. Im Inneren sind fünf Reliefs aus Solnhofener Kalkstein in die Ostwand eingelassen, die Szenen aus dem Marienleben zeigen.
Domkrippe
Im Chorumgang befindet sich eine der ältesten Krippen Deutschlands. Sie wurde um 1580 vermutlich vom Augsburger Bildhauer Paulus Mair angefertigt. 2017 wurde das Figurenensemble erstmals seit 1949 restauriert. Dabei kam am Hintergrundbau der Krippe unter einer grauen Farbschicht eine über 200 Jahre alte Bemalung zum Vorschein, die den Stall von Bethlehem zeigt. Links neben der Krippe ist eine Gedenktafel angebracht. Sie erinnert an den früheren Augsburger Domkapitular Christoph von Schmid. Auf ihn geht unter anderem das Weihnachtslied „Ihr Kinderlein, kommet“ zurück.[31]
Heiliges Grab
In der Marienkapelle wird alljährlich in der Karwoche ein Heiliges Grab errichtet. Es besteht aus einem Baldachin aus rotem Tuch, dem Expositorium für die Monstranz und einer hölzernen, bemalten Grabhöhle mitsamt einer vollplastischen Figur des im Grab liegenden Christus. Das Expositorium ist ein Werk Augsburger Gold- und Silberschmiede aus dem Jahr 1645 und umfasst neben dem eigentlichen Aussetzungsthron noch zwei anbetende Engel, zwei Ziervasen und ein Kreuz mit dargestelltem Leintuch von der Kreuzabnahme Jesu. Zur Aussetzung der Monstranz wird eine mechanische Vorrichtung genutzt, um die Monstranz in die hochgelegene, dafür vorgesehene Position zu stellen. Die Grabnische stellt in Grautönen gehaltene akkurat gemauerte Steine dar; weitere Assistenzfiguren wie Wächter oder allegorische Personen fehlen dort.[32][33] Zu Ostern wird in die Nische für die Monstranz eine Figur des Auferstandenen gestellt und der Grabchristus mit einem weißen Tuch bedeckt.[34]
Von 2019 bis 2023 war dieser Brauch unterbrochen, zeitweise bedingt durch die Maßnahmen gegen die COVID-19-Pandemie, als im Augsburger Dom auch keine öffentlichen Gottesdienste stattfanden. 2023 gab es wieder das gewohnte Hl. Grab in der Marienkapelle des Domes.[35]
Direkt neben dem Augsburger Dom wurde vom Bistum ein Diözesanmuseum errichtet, um dort den Domschatz und weitere kirchliche Kunstwerke auszustellen. Entwickelt wurde das Museum in teilweise historischem Baubestand und in einem Neubau, eröffnet im Jahr 2000. Dort ist auch die originale Bronzetür, das älteste Kunstwerk des Doms, ausgestellt.
Domvorplatz
Der Platz südlich des Doms wurde 1985 anlässlich der 2000-Jahr-Feier Augsburgs neu gestaltet.
Max-Josef-Metzger-Stele
Auf dem Domvorplatz befindet sich eine Stele mit einer Büste von Max Josef Metzger, der als Pazifist von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde und als Glaubenszeuge in das Deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen wurde. Das Denkmal ist ein Werk von Hans Ladner und wurde 1973 enthüllt.[36] Die Stele trägt die Inschrift „Für den Frieden der Welt und die Einheit der Kirche“. Hier findet jedes Jahr am 17. April, Metzgers Todestag, eine Gedenkfeier statt.
Römermauer
An der Westseite des Domvorplatzes befindet sich die Römermauer. Sie besteht aus einer 1954 errichteten Backsteinmauer mit einer schlanken Stahlüberdachung. Vor der Mauer und in sie eingelassen sind Funde aus der Zeit des römischen Augsburgs. Aus konservatorischen Gründen werden dort nur Nachbildungen gezeigt.
Im Osten des Domvorplatzes befindet sich an einer kleinen Geländestufe der Dombrunnen. Das Brunnenbecken besteht aus Flossenbürger Granit und trägt lebensgroße Bronzefiguren der drei eng mit Augsburg verbundenen Bistumspatrone (der heilige Bischof Ulrich, die heilige Afra und der heilige Bischof Simpert). Der Brunnen ist ein Werk von Josef Henselmann, der zuvor den bronzenen Hochaltar des Ostchors geschaffen hatte, und wurde 1985 anlässlich der Neugestaltung des Domvorplatzes aufgestellt.
St. Johann
Im Süden des Domvorplatzes gewährt eine große Öffnung im Boden den Blick auf die Fundamente der ehemaligen Kirche St. Johann. Eine Tafel erläutert die Befunde.
Thomas M. Krüger, Thomas Groll (Hrsg.): Bischöfe und ihre Kathedrale im mittelalterlichen Augsburg (= Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte 53/II). Verlag des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte, Augsburg / Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2019, ISBN 978-3-95976-252-6.
Diözese Augsburg (Hrsg.): Der Augsburger Dom: sakrale Kunst von den Ottonen bis zur Gegenwart. Deutscher Kunstverlag, München 2014, ISBN 978-3-422-07269-5.
Thomas Aumüller, Matthias Exner, Bernhard Herrmann, Christian Kayser, Angelika Porst, Hildegard Sahler, Reinhold Winkler: Der Augsburger Dom – ein verkannter Großbau der ersten Jahrtausendwende. Neue Befunde zu Architektur und Dekorationssystem. In: Jahrbuch der Bayerischen Denkmalpflege 64/65, 2010/2011, S. 8–56.
Richard Binder, Norbert Lieb: Der Dom zu Augsburg. Verlag multi-druck Hannesschläger, Augsburg 1965 (1. Auflage)/1966 (2. Auflage), DNB450977048
Johann Josef Böker: Der Augsburger Dom-Ostchor. Überlegungen zu seiner Planungsgeschichte im 14. Jh. In: Zeitschrift des historischen Vereins für Schwaben 77 (1983), S. 90–102.
Denis André Chevalley: Der Dom zu Augsburg. Verlag Oldenbourg, München 1995, ISBN 3-486-55960-5.
Carola Härting: Der Augsburger Domkreuzgang – Kurzführer. Donauwörth 2003, ISBN 3-403-03830-0.
Bernt von Hagen, Angelika Wegener-Hüssen: Denkmäler in Bayern, Band 83: 7, Schwaben, Landkreise und kreisfreie Städte. Stadt Augsburg (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland). München 1994, ISBN 3-87490-572-1.
Georg Himmelheber: Der Ostchor des Augsburger Doms – Ein Beitrag zur Baugeschichte (Abhandlungen zur Geschichte der Stadt Augsburg. 15). Augsburg 1963.
Herbert Hufnagel: Zur Baugeschichte des Ostchores des Augsburger Domes. In: Architectura (1987), S. 32–44.
Hildegard Sahler; Reinhold Winkler: Bauforschung im Dachwerk des Augsburger Doms. Neue Erkenntnisse zur Datierung des ottonischen Domneubaus und seiner Stellung in der Architekturgeschichte. In: Kunstchronik, Bd. 64 (2011), S. 290–294.
Werner Schnell, Karl Peda: Der Dom zu Augsburg (= Peda-Kunstführer. 516). Passau 1997, ISBN 3-929246-26-0.
Melanie Thierbach (Hrsg.): Der Augsburger Dom in der Barockzeit. Katalog zur Sonderausstellung im Diözesanmuseum St. Afra 29. April – 26. Juli 2009. Diözesanmuseum St. Afra Augsburg, Augsburg 2009, ISBN 978-3-00-027557-9.
↑„Dieser neuen dendrochronologischen Bestimmung der Gerüsthölzer zufolge wurde der gesamte Dom zwischen 995 und etwa 1006 errichtet. Das älteste Gerüstholz mit dem Fälldatum Winter 999/1000 ist in der Giebelwand des westlichen Querhauses verbaut. Das zeitlich darauf folgende Gerüstholz (Fälldatum Sommer 1003) befindet sich in der nördlichen Obergadenwand des Langhauses. Das dritte Gerüstholz (gefällt Winter 1003/04) liegt im Mauerwerk der südlichen Langhaus-Obergadenwand. Mit diesen Daten ist die Fertigstellung des Querhauses um die Jahrtausendwende belegt. Anschließend wurde das dreischiffige Langhaus errichtet. Die für das Jahr 1006 überlieferte Bestattung der drei am Bau maßgeblich beteiligten Bischöfe Liutold († 996), Gebhard († 1000) und Sigfried († 1006) in einem gemeinsamen Grab stimmt mit den dendrochronologisch ermittelten Baudaten überein, so dass der Abschluss der Baumaßnahmen am ottonischen Dom im ersten Jahrzehnt des 11. Jahrhunderts als gesichert gelten kann.“ (Sahler/Winkler 2011, S. 290 f. Vgl. auch ausführlich Aumüller, Exner u. a. 2012)
↑Georg Himmelheber: Der Ostchor des Augsburger Doms – Ein Beitrag zur Baugeschichte = Abhandlungen zur Geschichte der Stadt Augsburg 15. Augsburg 1963.
↑Christian Kayser: Der Ostchor des Augsburger Domes In: Jahrbuch der bayerischen Denkmalpflege 68/69, 2014/2015, S. 21–78.
↑Reinhard Wortmann: Ein hypothetischer Kathedralchorplan des Augsburger Domostchores. In: Kunstgeschichtliche Studien für Kurt Bauch zum 70. Geburtstag von seinen Schülern. Deutscher Kunstverlag, München 1967, S. 43–50.
↑Johann Josef Böker: Der Augsburger Dom-Ostchor: Überlegungen zu seiner Planungsgeschichte im 14. Jahrhundert, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 77, 1983, S. 90–102; Hubert Hufnagel: Zur Baugeschichte des Ostchors des Augsburger Domes, in: Architectura, Zeitschrift für Geschichte der Baukunst, Jg. 1987, S. 32–44.
↑Marc Carel Schurr: Die Baukunst Peter Parlers. Der Prager Veitsdom, das Heiligkreuzmünster in Schwäbisch Gmünd und die Bartholomäuskirche zu Kolin im Spannungsfeld von Kunst und Geschichte. Ostfildern 2003; S. 50 f. – Marc Carel Schurr: Von Meister Gerhard zu Heinrich Parler. Gedanken zur architekturgeschichtlichen Stellung des Kölner Domchores. In: Kölner Domblatt 68, 2003, S. 107–148. – Marc Carel Schurr: Die Erneuerung des Augsburger Domes im 14. Jahrhundert und die Parler. In: Martin Kaufhold (Hrsg.): Der Augsburger Dom im Mittelalter, Augsburg 2006, S. 49–59.
↑Johann Josef Böker u. a.: Die Architektur der Gotik: Ulm und der Donauraum. Ein Bestandskatalog der mittelalterlichen Architekturzeichnungen aus Ulm, Schwaben und dem Donaugebiet. Müry & Salzmann, Salzburg 2011, Nr. 72.
↑Joseph Aschbach: Allgemeines Kirchen-Lexikon oder alphabethisch geordnete Darstellung des Wissenswürdigsten aus der gesammten Theologie und ihren Hülfswissenschaften: Gertrud - Lancelotti. Kupferberg u. Kirchheim, 1850 (google.com [abgerufen am 24. Dezember 2022]).
↑Nähere Informationen zu den Domorgeln: Die Orgeln im Hohen Dom zu Augsburg, ADV, Augsburg 1990.
↑Denis André Chevalley: Der Dom zu Augsburg. Reihe Die Kunstdenkmäler von Bayern. Oldenbourg, München 1995, ISBN 3-486-55960-5, S. 268 f.
↑Julian Müller-Henneberg: Karl Kraft – Eine Monographie. Dissertation an der Philosophisch-Historischen Fakultät der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Innsbruck 2015, S.8ff. (Volltext [PDF; 8,5MB; abgerufen am 21. März 2017]).
Une musique pour enfants (1886) La musique pour enfants est un genre musical destiné principalement aux enfants. Dans la culture populaire La musique pour enfants est d'abord connue sous la forme de comptines traditionnelles, créées depuis le XVIIIe siècle et parfois même avant (Sur le pont d'Avignon, Ne pleure pas, Jeannette, Frère Jacques), dont plusieurs se sont transmises et diffusées. La comptine Ah ! vous dirai-je, maman a ainsi été reprise par Mozart, avant d'inspire...
Brazilian singer (1909–1955) For the Spanish volleyball player, see Carmen Miranda (volleyball). In this Portuguese name, the first or maternal family name is Miranda and the second or paternal family name is Cunha. Carmen MirandaGCIH OMCMiranda in a scene from the film Week-End in Havana (1941)BornMaria do Carmo Miranda da Cunha(1909-02-09)9 February 1909Marco de Canaveses, Kingdom of PortugalDied5 August 1955(1955-08-05) (aged 46)Beverly Hills, California, U.S.Resting placeSão J...
Album Spesial Lagu-Lagu Diba'iyyahAlbum studio karya Ampel's GroupDirilis1996GenreQasidahLabelPT Musitama Multi Media Album Spesial Lagu-Lagu Diba'iyyah adalah sebuah album Qasidah milik grup musik Ampel's Group yang dirilis tahun 1996. Daftar lagu Ya Marhaban Ya Nabi Salam (Lirik: A. Chaliq M. Z.) Sholawat Badar Maulana Ya Maulana Sholatullah Ya Badrotin Ya Rasulallah Walana Choirul Anam Semua lagu vokal Ummi Fatta Lihat Juga Ya Nabi Salam Artikel bertopik album Indonesia ini adalah sebu...
Office of the United States Department of Justice Parts of this article (those related to Current political appointees at the Office of Legal Counsel) need to be updated. Please help update this article to reflect recent events or newly available information. (July 2021) United States Department of JusticeOffice of Legal CounselSeal of the U.S. Department of JusticeOffice overviewFormed1934; 90 years ago (1934)JurisdictionFederal government of the United StatesHeadquartersRo...
Taman Bercy Taman Bercy adalah taman umum yang terletak di sepanjang Rive Droite di arondisemen ke-12 Paris. Pembangunan dimulai pada tahun 1994 di lokasi bekas depot anggur, sebelum dibuka secara resmi tiga tahun kemudian oleh Walikota Jean Tiberi. Disponsori oleh Presiden François Mitterrand, proyek ini mencakup 14 hektar (34,6 hektar).[1] Terdiri dari tiga taman berbeda dengan tema berbeda yang dihubungkan oleh jembatan pejalan kaki, Parc de Bercy adalah taman terbesar kesepuluh d...
Award Award 1965 Nobel Peace PrizeUnited Nations Children's Fund (UNICEF)for its effort to enhance solidarity between nations and reduce the difference between rich and poor states.Date 26 October 1965 (announcement) 10 December 1965 (ceremony) LocationOslo, NorwayPresented byNorwegian Nobel CommitteeFirst awarded1901WebsiteOfficial website ← 1964 · Nobel Peace Prize · 1966 → The 1965 Nobel Peace Prize was awarded to the United Nations agency United Nations C...
Emilia-Romagnaregione a statuto ordinario(IT) Regione Emilia-Romagna (dettagli) (dettagli) Emilia-Romagna – VedutaSede della Regione a Bologna, 1999 LocalizzazioneStato Italia AmministrazioneCapoluogoCittà metropolitana di Bologna[1] PresidenteStefano Bonaccini (PD) dal 22-12-2014 (2º mandato dal 28-2-2020[2]) Data di istituzione7 giugno 1970 TerritorioCoordinatedel capoluogo44°29′37″N 11°20′35″E44°29′37″N, 11°20′35″E (Emilia...
Indonesia Soccer ChampionshipNegara IndonesiaDibentuk2016Dibubarkan2017DivisiISC AISC B ISC CJumlah tim18 (ISC A)Tingkat pada piramida1-3Situs webhttp://www.indonesiansc.com Kejuaraan Sepak Bola Indonesia (bahasa Inggris: Indonesia Soccer Championship; disingkat ISC, sebelumnya direncanakan bernama Indonesia Super Competition)[1][2] adalah turnamen sepak bola antarklub di Indonesia sementara untuk menggantikan Liga Indonesia yang dihentikan Kementerian Pemuda dan Olah...
Metro station in Tianjin, China Changhonggongyuan长虹公园General informationOther namesChanghong ParkLocationNankai District, TianjinChinaOperated byTianjin Metro Co. Ltd.Line(s) Line 2 Line 6 ConstructionStructure typeUndergroundHistoryOpened1 July 2012Services Preceding station Tianjin Metro Following station Xianyanglutowards Caozhuang Line 2 Guangkaisimalutowards Binhaiguojijichang Reminyiyuantowards Nansunzhuang Line 6...
Halaman ini berisi artikel tentang film 2005. Untuk artikel tentang film komedi Britania yang dibintangi oleh Michael Caine, lihat Water (film 1985). WaterPoster filmSutradaraDeepa MehtaProduserDavid HamiltonSkenarioAnurag KashyapCeritaDeepa MehtaPemeranSeema Biswas Lisa Ray John Abraham Sarala Kariyawasam ManoramaPenata musikA. R. Rahman Mychael Danna (Skor Latar Belakang)SinematograferGiles NuttgensPenyuntingColin MoniePerusahaanproduksiDavid Hamilton ProductionsDistributorSearchlight...
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Nasdaq-100 Дата начала расчёта 31 января 1985 года Статус Рассчитывается Оператор Nasdaq OMX Биржи Nasdaq Базовое значение 250,00 пунктов Компоненты 100 (только компании нефинансового сектора) Метод взвешивания Рыночное взвешивание Веб-сайт Официальный сайт индекса NASDAQ-100 (Насдак-100) — а...
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For other places with the same name, see Szydłów (disambiguation). Town in Świętokrzyskie Voivodeship, PolandSzydłówTownThe Kraków Gate in Szydłów Coat of armsSzydłówCoordinates: 50°35′28″N 21°00′13″E / 50.59111°N 21.00361°E / 50.59111; 21.00361Country PolandVoivodeshipŚwiętokrzyskieCountyStaszówGminaSzydłówSołectwoSzydłówElevation250.6 m (822.2 ft)Population (31 December 2009 at Census)[1] • Total ...
English architect, archaeologist, and writer This article's lead section may be too short to adequately summarize the key points. Please consider expanding the lead to provide an accessible overview of all important aspects of the article. (July 2017) Charles Robert CockerellCharles Robert Cockerell (portrait by Ingres, 1817)Born(1788-04-27)27 April 1788London, EnglandDied17 September 1863(1863-09-17) (aged 75)13 Chester Terrace, Regent's Park, London, EnglandOccupationArchitectSpouse An...