Die Universität Bayreuth ist eine der jüngsten Universitäten in Deutschland. Sie wurde 1975 eröffnet und ist eine forschungsorientierte Campus-Universität mit sieben Fakultäten an den Standorten in Bayreuth und Kulmbach.
Die markgräfliche Academia Fridericiana (Friedrichsakademie), die in Bayreuth von 1742 bis 1743 existierte und am 21. Februar 1743 von Karl VII. den Status einer Universität erhielt,[5] steht mit der heutigen Universität Bayreuth in keinem historischen Zusammenhang. Sie war vielmehr die kurzlebige Vorläuferin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Lehrerausbildung und Pädagogische Hochschule Bayreuth
Am östlichen Ende des Ortsteils Dürschnitz wurde 1895 die „Königliche Lehrerbildungsanstalt“ ihrer Bestimmung übergeben. Sie diente zunächst der Ausbildung evangelischer Volksschullehrer.[6] Aus dem Lehrerseminar wurde 1935 die Hochschule für Lehrerbildung, 1941 dann eine Lehrerinnenbildungsanstalt ohne Abituranforderung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde für die fortbestehende Lehrerbildungsanstalt, nun in Trägerschaft der evangelischen Kirche, wieder das Abitur vorausgesetzt.
Im Jahr 1954 entstand das Institut für Lehrerbildung, das 1958 zur Pädagogischen Hochschule (PH) Bayreuth ohne konfessionelle Orientierung aufgewertet wurde und 1964 einen neuen Standort am Geschwister-Scholl-Platz im Stadtteil Roter Hügel bezog. Zum 1. August 1972[7] wurde die PH Bayreuth aufgelöst und als Zweite Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg angegliedert. Am 1. Oktober 1975 wurde sie in die neu gegründete Universität Bayreuth überführt, am 1. Oktober 1977 wurde deren Fachbereich Erziehungswissenschaften aufgelöst.[8]
Gründung der Universität
Am 5. November 1969 befasste sich der Bayreuther Stadtrat mit der wirtschaftlichen Stagnation und den Abwanderungstendenzen in Nordostbayern infolge dessen Lage nahe den Grenzen zur DDR und zur Tschechoslowakei. Um eine wirksame Strukturverbesserung einzuleiten, die gleichwertige Lebensbedingungen mit dem übrigen Bundesgebiet gewährleiste, seien verschiedene Maßnahmen erforderlich. In diesem Zusammenhang beantragte er einstimmig die Errichtung einer Universität in der Stadt. Am 19. März 1970 wurde ein Universitätsverein ins Leben gerufen, dessen Mitgliederzahl schnell auf 800 anwuchs. Neben Bayreuth bewarben sich auch Bamberg, Coburg, Landshut, Passau und Ingolstadt als Standorte für eine Universität oder Hochschule.[9]
Abgeordnete aller im Bayerischen Landtag vertretenen Parteien, der BezirkstagOberfranken und zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens setzten sich für den Bau der Universität ein. Hervorzuheben sind Konrad Pöhner und Simon Nüssel sowie der Bayreuther OberbürgermeisterHans Walter Wild, der großes Verhandlungsgeschick bewies.[10] Bereits am 16. Juli 1970 wurde ein Landtagsbeschluss erreicht, demzufolge die nächste bayerische Landesuniversität ihren Standort in Bayreuth erhalten sollte.[11] 1971 empfahl der Wissenschaftsrat die Aufnahme der Universität in die Maßnahmen nach dem Hochschulbauförderungsgesetz. Unter dem Vorsitz des Physikers Wolfgang Wild wurde ein Strukturbeirat gebildet,[12] der für das Jahr 1985 die Zahl von 8500 Studienplätzen und 3200 Beschäftigten erwartete.[13]
Die Universität wurde vom Bayerischen Landtag zum 1. Januar 1972 als siebte bayerische Landesuniversität ins Leben gerufen. Der Landtagsbeschluss wurde am 14. Dezember 1971 in der Stadt mit einem Fackelzug gefeiert.[10] „Seit heute Nachmittag um 14.19 Uhr ist Bayreuth wieder Universitätsstadt!“ hatte der Oberbürgermeister den etwa 3000 Bürgern, die sich vor dem Rathaus eingefunden hatten, mitgeteilt. Lautsprecherwagen der Polizei verkündeten das Ereignis in der Stadt; Kirchenglocken, das erste offizielle Läuten des neuen Rathausglockenspiels, eine Kundgebung, ein Raketenschuss vom Rathausdach, Blasmusik und Freibier gaben der allgemeinen Freude Ausdruck.[14]
Anstelle der ebenfalls erwogenen Standorte Wendelhöfen und Roter Hügel[15] wurde das Gelände des einstigen Exerzierplatzes[13] südlich der Stadtteile Kreuzstein und Birken gewählt. Die Geschäftsstelle der Universität Bayreuth nahm 1972, zunächst im von den Nationalsozialisten errichteten[16] Haus der deutschen Kurzschrift[17] („Stenohaus“) am Luitpoldplatz,[18] ihre Tätigkeit auf. Im Oktober 1973 trat Gründungspräsident Klaus Dieter Wolff sein Amt an.[12] Anfang März 1974 erfolgte der erste Spatenstich,[19] am 23. März wurde der Grundstein gelegt. Mit einem Staatsakt im Markgräflichen Opernhaus eröffnete KultusministerHans Maier am 27. November 1975[20] die Universität Bayreuth mit Schwerpunkt Naturwissenschaften.[10]
Entwicklung seit 1975
Den Forschungs- und Lehrbetrieb nahm sie bereits am 3. November 1975[21] zum Wintersemester 1975/76 mit 637 Studierenden, 24 Professoren und einer Professorin auf. Angeboten wurden zunächst die Diplomstudiengänge Biologie und Mathematik, dazu Lehramt für Grund- und Hauptschulen sowie Lehramt für Gymnasien (Fächer Mathematik, Physik und Sport).[22] Die vormalige Pädagogische Hochschule wurde zunächst als Erziehungswissenschaftliche Fakultät in die Universität eingegliedert. Zum Wintersemester 1977/78 wurde sie aufgelöst und die didaktischen Fächer in die Fakultäten der jeweils dazugehörigen Disziplinen integriert. Die Volksschullehrerausbildung wurde in Bayreuth neben Diplom- und Magisterstudiengängen sowie Studiengängen für Lehrämter an weiterführenden Schulen noch bis 2005 angeboten. Die Studiengänge für Lehrämter an Gymnasien und Realschulen blieben weiterhin erhalten.
Erstes Bauwerk auf dem Campus war das 1975 fertiggestellte Gebäude Geowissenschaften I westlich des Bauernhofs Birkengut,[20] der zunächst von der Universität genutzt und nach einem Brand 1994 abgerissen wurde.[23] 1977 kam das Gebäude Geowissenschaften II hinzu,[20] von 1980 bis 1983 wurde Naturwissenschaften II errichtet. 1988 wurde die Universitätsbibliothek, die bis dahin in einem Provisorium untergebracht war, eingeweiht und das Fundament des 8,6 Millionen DM teuren Baus Geisteswissenschaften II betoniert. Am 5. Januar jenes Jahres gelang den Physikern Frank Pobell, Kurt Gloos und Peter Smeibidl nach vierjähriger Vorbereitungszeit ein neuer Tiefsttemperaturrekord.[24] Im Oktober 1990 wurde ein Kooperationsabkommen mit der tschechoslowakischenPavol-Jozef-Šafárik-Universität in Košice unterzeichnet,[25] im November 1990 ging das Blockheizkraftwerk der Universität in Betrieb. Die 2,3 Millionen DM teuere Anlage wurde von der Energieversorgung Oberfranken konzipiert und gebaut.[26] Im Juni 1991 wurde dem tschechoslowakischen Menschenrechtsaktivisten und StaatspräsidentenVáclav Havel die Ehrendoktorwürde der Universität Bayreuth verliehen.[27]
1994 wurde die Universitätsverwaltung aus der Kanalstraße in der Innenstadt (ehemaliges Steno-Haus) auf den Campus verlegt.[28] Im selben Jahr wurde das Auditorium Maximum mit einer Kapazität von 700 Plätzen fertiggestellt,[13] 1999 das Gebäude für die 1998 gegründete Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften (FAN).[29] Als erste bayerische Universitätsstadt führte Bayreuth im August 1996 das Semesterticket ein.[30]
Neben der Schwerpunktbildung war es die „Schnittstellenphilosophie“, die sich für die weitere Entwicklung der Universität als besonders effektiv erwies. Sie beinhaltet, an den Berührungs- und Schnittpunkten verschiedener Disziplinen zukunftsträchtige wissenschaftliche Lehre und Forschung zu leisten. Auf dieser Grundlage war Interdisziplinarität in nahezu allen Bereichen von Anfang an ein für Bayreuth besonders typisches Merkmal.
Im Zusammenhang mit dem Ausbau des ökologischen Schwerpunkts konnte die Universität Bayreuth bereits kurz nach der Betriebsaufnahme mit der Einrichtung eines großflächigen Ökologisch-Botanischen Gartens zur Unterstützung von Forschung und Lehre beginnen, in dem Vegetationstypen aus aller Welt nachgebildet und profilrelevante Forschungsaktivitäten ermöglicht werden sollten. Gleichzeitig umfasste das Konzept den neuartigen Aspekt der Öffentlichkeit und des Erholungswerts für die Region.
Im Sommer 1977 nahm das Forschungsinstitut für Musiktheater im Schloss Thurnau seine Tätigkeit auf. Am 27. November 1981 wurde im Gebäude der ehemaligen markgräflichen Münzstätte das Afrikazentrum „Iwalewahaus“ eröffnet.[12] Unter der Bezeichnung Pflanzen-Herbivoren-Systeme wurde 1987 das erste Graduiertenkolleg in Bayern eingerichtet.
1989 wurde der damals 83-jährige Arthur Maria Rabenalt zum Honorarprofessor ernannt. Wegen antisemitischer und rassistischer Inhalte in dessen Werken wie … reitet für Deutschland und Das Filmbett war diese Berufung nicht unumstritten. Zudem stand der Vorwurf im Raum, er habe den Professorentitel durch die Gründung einer Stiftung „erkauft“. Wole Soyinka, nigerianischer Träger des Nobelpreises für Literatur, bat die Universität in diesem Zusammenhang, auf die in jenem Jahr vorgesehene Verleihung der Ehrendoktorwürde an ihn vorerst zu verzichten.[31] Im Zuge der Plagiatsaffäre Guttenberg geriet die Universität Bayreuth im Jahr 2011 bundesweit in die Schlagzeilen.
Zum Ende der 1990er Jahre erweiterte die Universität ihr Profil noch einmal erheblich, indem sie ihre bislang vier Forschungsschwerpunkte auf neun ausweitete und im Rahmen der europäischen Studiengangsreformen (Bologna-Prozess) zum Wintersemester 1999/2000 das Bachelor- und Mastersystem einführte. Die Schwerpunkte wurden wie folgt neu formuliert:
Afrikanologie
Dynamik und Ordnung: Entwicklung von Rechtskultur und Wirtschaft
Hochdruck- und Hochtemperaturforschung
Kulturvergleich und interkulturelle Prozesse
Makromolekül- und Kolloidforschung
Molekulare Biowissenschaften
Neue Materialien
Nichtlineare Dynamik
Ökologie- und Umweltwissenschaften.
Zum Ende des Jahrzehnts erweiterte die Universität ihr Profil noch einmal erheblich, indem sie ihre bislang vier Forschungsschwerpunkte auf neun ausweitete und im Rahmen der europäischen Studiengangsreformen (Bologna-Prozess) zum Wintersemester 1999/2000 das Bachelor- und Mastersystem einführte. Der zunehmende Wissenschaftswettbewerb zeigte sich unter anderem in den aufkommenden Standards und Zertifizierungen im Bereich von Akkreditierungen und Rankings. Drittmittelzuweisungen gewannen mehr und mehr an Bedeutung und ermöglichten die Erweiterung der Forschungs- und Studienmöglichkeiten durch neue Einrichtungen und Einrichtungsformen sowie durch weitergehende globale Vernetzung.
Das heutige Profil zeichnet sich aus durch eine Differenzierung in bereits international sichtbare Profilfelder, die sich durch einen hohen Grad an thematischer und programmatischer Kohärenz auszeichnen („Advanced Fields“), und in neue interdisziplinäre Profilfelder, die sich im Anfangsstadium einer als zukunftsfähig identifizierten dynamischen Entwicklung befinden, indem sie auf einen virulenten und gesellschaftlich relevanten Forschungsbedarf reagieren („Emerging Fields“).[32]
Bei ihrer Lehrbetriebsaufnahme im Jahr 1975 war die Universität für im Endausbauzustand bis zu 8000 Studierende konzipiert worden. Zum Wintersemester 2014/15 wurde die Zahl von 13.000 überschritten. Auf den kontinuierlichen Aufwuchs wurde mit einem personellen und infrastrukturellen Ausbau reagiert. 2018 lag der Anteil der internationalen Studierenden bei 9 %, 2019 bei 11 %.[33] Im September 2018 eröffnete die bayerische Wissenschaftsministerin Marion Kiechle das Bayerische Zentrum für Batterietechnik (BayBatt) an der Universität Bayreuth. Es soll innerhalb von fünf Jahren aufgebaut werden und im Endausbau 114 Stellen, davon 12 Professuren, umfassen.[34]
Tatsächlich umfasst die Universität 5 Jahre später sogar 274 Professoren (196 männlich, 78 weiblich), Stand Juni 2023, und gehört mit rund 2.617 Mitarbeitenden (1.458 männlich, 1.159 weiblich) zu den größten Arbeitgebern in seiner Heimatstadt Bayreuth.
Die Universität wurde in den letzten Jahren durch eine Vielzahl nationaler und internationaler Rankings ausgezeichnet.
Universitätsverfassung
Die Universität Bayreuth verfügt über eine Grundordnung,[35] in deren Präambel die Interdisziplinarität, Internationalität und das gezielte Setzen von Schwerpunkten als Leitbild formuliert sind.[36]
Campus
Die Universität hat zwei Standorte. Der 81,99 ha große[22] Bayreuther Campus liegt im Süden Bayreuths, nahe der A 9, Ausfahrt Bayreuth-Süd (Nr. 42). Der Campus Kulmbach ist im Aufbau und befindet sich mit seiner Fakultät VII weiter nördlich. Der größte Teil der Universität befindet sich am Campus Bayreuth, nur wenige Einrichtungen sind in anderen Gebäuden in und um Bayreuth angesiedelt. Die Studentenwohnheime befinden sich weitgehend in unmittelbarer Nähe des Campus.[37]
Der Campus wird auch als ´Green Campus´ bezeichnet, da Nachhaltigkeit an der Universität Bayreuth facettenreich gelebt wird: 2021 hat die Uni Bayreuth als eine der ersten bayerischen Universitäten eine verbindliche Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet.
Kunst und Kultur auf dem Campus
Auf dem Campus existieren (Stand 2017) 32 im Freien ausgestellte, öffentlich zugängliche Kunstwerke. Zu den bekanntesten zählen die Große Raumkurve von Norbert Kricke, der rostige Kopf gegenüber dem Audimax von Wolfgang Bier, die Edelstahlarbeit von Erich Hauser im Innenhof des Gebäudes NW II und die um das Rondell verteilten Figuren von Stephan Balkenhol. Neuzugang im Jahr 2017 war das aus zwei Spiegeln bestehende Werk you are free von Robert Kessler.[38] Vor dem Gebäude der Technologie-Allianz Oberfranken (TAO) steht seit 2022 die dreiteilige Skulptur Wachsen, drei feuerrote, 14, 16 und 18 Meter hohe Halme aus Edelstahl.[39]
Seit 1988 findet auf dem Campus jährlich im Frühsommer das Musikfestival Uni-Open-Air statt. Die eintägige Veranstaltung, die von Studierenden organisiert wird, bringt Rock, Indie-Rock und Punk auf eine Bühne im Innenhof des Gebäudes NW II. Unter anderem traten die Sportfreunde Stiller (2000), Tomte (2001), Robocop Kraus (2009) und Vierkanttretlager (2014) auf.[40]
Ein ehemaliges Gewächshaus ist der Veranstaltungsort „Glashaus“, der von Studierenden und Mitarbeitenden der Universität ehrenamtlich betrieben wird. Seit 1997 ist der als gemeinnützig anerkannte Verein Glashaus e. V. Träger der Einrichtung.[41] 2018 wurde das Glashaus mit dem deutschlandweit ausgelobten Spielstättenprogrammpreis Applaus für herausragende Livemusikprogramme ausgezeichnet.[42][43]
Erster Kanzler war von 1973 bis Oktober 1999 Wolf-Peter Hentschel, der ab dem 1. Januar 1972 bereits die Geschäftsstelle der Universität geleitet hatte. Von November 1999 bis 2010 war Ekkehard Beck und von 2011 bis 2020 Markus Zanner[45] Kanzler der Universität Bayreuth; dessen Nachfolgerin ist Nicole Kaiser.[46]
Hochschulrat
Dem Hochschulrat der Universität Bayreuth gehören aktuell folgende Mitglieder an:[47]
Adalbert Weiß (Vorsitzender der Hochschulrates), Puchheim
Knut Werner Lange, Universität Bayreuth (Stellvertretender Vorsitzender)
Karl Vincent Ebert, Studierender
Lars Grüne, Universität Bayreuth, Fakultät für Mathematik, Physik und Informatik, Angewandte Mathematik
Lena Härtl, Studierende
Gabriela Paule, Universität Bayreuth, Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaft, Didaktik der deutschen Sprache und Literatur
Steffen Schmidt, Universität Bayreuth, Vertreter der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Stefan Schuster, Universität Bayreuth, Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Tierphysiologie
Britta Padberg, Nordrhein-Westfälische Academy für Internationale Politik gGmbH
Robert Schlögl, Direktor am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin und Gründungsdirektor des Max-Planck-Institutes für chemische Energiekonversion in Mülheim a.d. Ruhr
Gabriele Zedlmayer, Social Innovator und Präsidentin des Frauenbeirats der HypoVereinsbank
Die Universität ist für ca. 13.000 Studierende ausgelegt.[2] Viele Studiengänge sind fächerübergreifend angelegt, z. B. Recht und Wirtschaft, Philosophy & Economics, Internationale Wirtschaft und Entwicklung, Gesundheitsökonomie, Sportökonomie, Sporttechnologie, Polymer- und Kolloidchemie, Geoökologie (Umweltnaturwissenschaften), Global Change Ecology oder Angewandte Informatik. Die Universität Bayreuth ist Mitglied im MedienCampus Bayern, dem Dachverband für die Medienaus- und -weiterbildung in Bayern.
Forschung
Zentrale Wissenschaftliche Einrichtungen
Bayerisches Zentrum für Batterietechnik (BayBatt)[50]
Bayreuther Zentrum für Modellierung und Simulation (MODUS)/Bayreuth Research Center for Modeling and Simulation an der Universität Bayreuth (MODUS)[61]
Institut für Entrepreneurship & Innovation (E&I)[62]
In diesen interdisziplinären, fakultätsübergreifenden Forschungseinrichtungen spiegeln sich die Profilfelder der Universität Bayreuth in Forschung und Lehre wider.[71]
Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder
Cluster of Excellence „Africa Multiple“ (EXC 2052)[72]
DFG-Sonderforschungsbereiche
Sonderforschungsbereich 1585 MultiTrans (ab 1. Oktober 2023)[73]
Sonderforschungsbereich TR 225: Von den Grundlagen der Biofabrikation zu funktionalen Gewebemodellen (in Zusammenarbeit mit der JMU Würzburg und der FAU Erlangen-Nürnberg)[75]
Forschergruppe 562: Dynamik von Bodenprozessen bei extremen meteorologischen Randbedingungen
Forschergruppe 582: Electron Transfer Processes in Anoxic Aquifer
Forschergruppe 402: Funktionalität in einem tropischen Bergregenwald Ecuadors: Diversität, dynamische Prozesse und Nutzungspotenziale unter ökosystemaren Gesichtspunkten
Forschergruppe 790: Classification of Algebraic Surfaces and Compact Complex Manifolds
Forschergruppe 655: Priorisierung in der Medizin: Eine theoretische und empirische Analyse unter besonderer Berücksichtigung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)
Graduiertenförderung
University of Bayreuth Graduate School (Zentrale wissenschaftliche Einrichtung) und WIN Academy[77]
International Graduate School, gefördert aus der Exzellenzstrategie
Bayreuth International School of African Studies (BIGSAS) (integriert in den Cluster of Excellence „Africa Multiple“ an der Universität Bayreuth)[78]
DFG-Graduiertenkollegs
IGRK 2818 „Optische Anregungen in organischen und anorganischen Halbleitern: Verstehen und Kontrollieren durch externe Stimuli“ (gemeinsam mit der University of Melbourne und Monash University, Australien)[79]
IGRK 2156 Deep Earth Volatile Cycles (gemeinsam mit der Universität Tōhoku, Japan)[80]
DFG-Schwerpunktprogramme, von der Universität Bayreuth koordiniert
SPP 2370 Interlinking catalysts, mechanisms and reactor concepts for the conversion of dinitrogen by electrocatalytic, photocatalytic and photoelectrocatalytic methods (“Nitroconversion”)
Im Jahr 2016 existieren an der Universität 323 Professorenstellen, davon sind 45 mit einer Frau besetzt. Mit 52 Prozent ist der Frauenanteil in den Sprach- und Literaturwissenschaften am höchsten. Im Bereich Kulturwissenschaften liegt er bei 33 Prozent, in der Fakultät Mathematik, Physik, Informatik bei 9,8 Prozent. Bei den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften beträgt er 7 Prozent. Die Quote der Professorinnen liegt damit unter dem bayerischen Durchschnitt von 19 Prozent.[90]
Absolventenvereine (Alumni-Arbeit) und Studentenverbindungen
Alumni-Arbeit
Die Alumni-Arbeit an der Universität ist, im Gegensatz zu manchen anderen Hochschulen, nicht zentral (also auf der gesamtuniversitären Ebene und aus der Hochschulleitung bzw. Verwaltung heraus), sondern dezentral organisiert. Die bestehenden Alumni-Strukturen gehen auf Initiativen ehemaliger Studierender zurück und gliedern sich nach Fakultäten, Studiengängen oder Studienbereichen. Bei den folgenden Einrichtungen handelt es sich teils um eingetragene Vereine, teils um weniger formelle Strukturen (Netzwerke):
BcG Alumni e. V. – Absolventenverein der Biologie, Biochemie und Geowissenschaften
CSG e. V. – Absolventenverein der Chemie
Förderverein Philosophy & Economics e. V. – Absolventen- & Studierendennetzwerk des Studiengangs Philosophy & Economics
AluMPI e. V. – Absolventenverein der Mathematik, Physik und Informatik
RWalumni – Absolventenverein der Recht- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
sabig – Studierende und Alumni der Bayreuther Interkulturellen Germanistik (2008 als Arbeitskreis des IIK Bayreuth e. V. institutionalisiert)
Sportökonomie Uni Bayreuth e. V. – Absolventenverein der Bayreuther Sportökonomie
Eine internationale Alumni-Arbeit v. a. im Bereich der interdisziplinären Afrikawissenschaften sowie der Interkulturellen Germanistik wird seit 2009 durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst gefördert.
Vertreter der Alumni-Organisationen gehören einem Alumni-Forum an, das unter der Leitung des Vizepräsidenten für internationale Angelegenheiten und Außenkontakte der UBT steht.
↑Erster Satz der Präambel in der Fassung vom 10. Dezember 2009: „Die Universität Bayreuth ist eine international operierende kooperations- und schwerpunktorientierte Universität mit innovativen interdisziplinären Forschungsstrukturen und daraus abgeleiteter Lehre.“
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