Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg (kurz Hochschule Coburg – bis 1. Oktober 2008 Fachhochschule Coburg) ist eine 1971 gegründete Hochschule für angewandte Wissenschaften im nordbayerischen Coburg mit 4692 Studierenden (Stand WS 2023/24).[2]
Die Hochschule Coburg führt ihre Tradition auf das private Friedrich Streibsche Institut für Baugewerbsleute zurück, das 1814 der Hofbaumeister Friedrich Streib in Coburg gründete.[3] Die Schule hatte die Aufgabe, Bauhandwerker auf das Meisterrecht vorzubereiten. Nach dem Tod Streibs gründete der Hofmaler Georg Konrad Rothbart eine Nachfolgeeinrichtung, die ab dem Dezember 1852 die Bezeichnung Herzogliche Baugewerkschule führte.[4] Die Schule war in der Steingasse 20 untergebracht. Der Unterricht wurde anfangs in den Wintermonaten gehalten, ab 1909 auch im Sommer. 1903 wurde der Lehrplan dem der preußischen Baugewerkschule angepasst, was die Berechtigung zur Anstellung im preußischen Staatsdienst zur Folge hatte.
Nach 1918 hieß die Anstalt Staatliche Baugewerkschule. Durch die Vereinigung des Freistaats Coburg mit dem Freistaat Bayern am 1. Juli 1920 änderte sich erneut der Name in Staatliche Bauschule. 1928 kam es zur Umgestaltung zu einer höheren technischen Lehranstalt für die Ausbildung von Baumeistern und technischen Kräften für die Privatwirtschaft, sowie technische Beamte für den Reichs-, Staats- und Gemeindedienst. Von 1933 bis 1939 trug die Schule den Namen Höhere technische Staatslehranstalt für Hoch- und Tiefbau und ab 1940 Staatsbauschule. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm sie als erste Staatsbauschule Bayerns wieder den Unterrichtsbetrieb mit 193 Studierenden auf. Von 1951 an hieß sie Staatsbauschule – Ingenieurschule für Hoch- und Tiefbau.
Am 18. Juli 1959 schlossen der Freistaat Bayern, die Stadt Coburg, der Landkreis Coburg und die Stadt Neustadt bei Coburg ein Abkommen über die Auflösung des Instituts für Lehrerbildung in Coburg, dessen Bestand zwischen Bayern und dem ehemaligen Freistaat Coburg im Staatsvertrag vom 14. Februar 1920 vereinbart worden war. Ersatzweise vereinbarten die Vertragspartner die Erweiterung der Staatsbauschule Coburg zu einem Polytechnikum.[5] Ab dem 1. Oktober 1963 führte die Schule den Namen Staatliches Polytechnikum Coburg. Im Mai 1967 folgte die Einweihung der Neubauten der Ingenieurschule für Bau- und Maschinenwesen in der Friedrich-Streib-Straße, die etwa 20 Millionen DM kosteten. Mit der Errichtung der Fachhochschulen entstand schließlich am 1. Juli 1971 die Hochschule Coburg in ihrer heutigen Form.
Unter dem Dach der neuen Hochschule wurde das Polytechnikum Coburg und die Textilfach- und Ingenieurschule Münchberg vereint; in Coburg wurden die vorhandenen Ingenieur-Studiengänge und Studiengänge in den Ausbildungsrichtungen Wirtschaft und Sozialwesen ergänzt. Der neu eingerichtete Fachbereich Design mit Studiengängen wie Innenarchitektur und Integriertes Produktdesign zog im Herbst 1999 als Mieter in das wiederhergestellte Hofbrauhaus ein.
Zum Wintersemester 2012/13 wurde der neue Bestellbau für die Studiengänge Architektur und Bauingenieurwesen bezogen. Zusammen mit dem Hofbrauhaus, in dem die Studiengänge Innenarchitektur und Integriertes Produktdesign untergebracht sind, bildet das Ensemble den Campus Design.
Seit 2016 hat die Hochschule Coburg den neuen Lucas-Cranach-Campus in Kronach[6], dort sind die Masterstudiengänge Zukunfts Design und Autonomes Fahren beheimatet.[7]
Im Oktober 2016 wurde ein offenes Parkdeck mit 500 Stellplätzen am Campus Friedrich Streib eröffnet. Im Oktober 2019 folgte das nächste große Gebäude. Das Zentrum für Mobilität und Energie ist ein Labor- und Bürogebäude und wurde mit 18,9 Mio. EUR durch den Freistaat Bayern und mit 2,1 Mio. EUR aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert.[8] Ursprünglich war eine Finanzierung im Umfang von 8,5 Mio. EUR dafür vorgesehen.[9]
Am 11. Oktober 2021 wurde mit dem IT und Medienzentrum das bisher neueste Gebäude des Friedrich-Streib-Campus eröffnet. Seitdem sind die Bibliothek und das Rechenzentrum der Hochschule dort untergebracht.[10]
Im Oktober 2023 wurde das Promotionszentrum Analytics4Health an der Hochschule Coburg genehmigt. Darüber hinaus sind Professoren der HS Coburg sowie der TH Aschaffenburg auch am Promotionszentrum Nachhaltige und intelligente Systeme der TH Würzburg-Schweinfurt beteiligt.[11]
Die Hochschule Coburg ist eine Hochschule des Freistaates Bayern (Art. 1 BayHSchG); sie ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit dem Recht der Selbstverwaltung. Die Hochschule besteht aus den sieben Fakultäten:[12]
Eine weitere zentrale Einrichtung ist das Wissenschafts- und Kulturzentrum (Wiku).[13] Es nimmt fakultätsübergreifende wissenschaftliche und kulturelle Aufgaben wahr. Zu den Aufgabengebieten zählt unter anderem die Auswahl und Organisation der Lehrveranstaltungen des Studium Generale.
Die Umsetzung des Bolognaprozesses ist für die Fachhochschule abgeschlossen.
An der Hochschule Coburg gibt es die folgenden studentische Initiativen:[14]
In Coburg existieren 3 aktive Studentenverbindungen; davon ist eine eine gemischte Studentenverbindung.
Die Hochschule bietet Bachelor- und Masterstudiengänge in den vier Bereichen Wirtschaft, Technik, Naturwissenschaft und Informatik, Soziale Arbeit und Gesundheit sowie Bauen, Gestalten und Design, die auf zwei Campus verteilt sind. Die designbezogenen Studiengänge befinden sich im historischen Hofbrauhaus der Coburger Herzöge sowie im Neubau auf dem Campus Design. Die anderen Fächer haben ihre Räume auf dem Campus Friedrich Streib.
Im Rahmen des „Qualitätspakts Lehre“ des Bundesministerium für Bildung und Forschung werden an der Hochschule Coburg zwei Projekte gefördert:
In der Forschungslandkarte der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ist die Hochschule Coburg mit den drei Forschungsschwerpunkten vertreten: Gesundheit analysieren und fördern, Nachhaltige Mobilitäts- und Energiekonzepte sowie Sensorik und Analytik[18].
Universität Augsburg • Otto-Friedrich-Universität Bamberg • Universität Bayreuth • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg • Ludwig-Maximilians-Universität München • Technische Universität München • Universität der Bundeswehr München • Technische Universität Nürnberg • Universität Passau • Universität Regensburg • Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden • Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach • Technische Hochschule Aschaffenburg • Technische Hochschule Augsburg • Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg • Technische Hochschule Deggendorf • Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof • Technische Hochschule Ingolstadt • Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten • Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut • Hochschule für angewandte Wissenschaften München • Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern • Hochschule für angewandte Wissenschaften Neu-Ulm • Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm • Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg • Technische Hochschule Rosenheim • Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf • Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt • Hochschule für Philosophie München • Ukrainische Freie Universität • Augustana-Hochschule Neuendettelsau
SRH Wilhelm Löhe Hochschule Fürth • Hochschule für angewandtes Management • Hochschule der Bayerischen Wirtschaft • Internationale Hochschule SDI München • Katholische Stiftungshochschule München • Munich Business School • Evangelische Hochschule Nürnberg
Leopold Mozart College of Music Augsburg • Hochschule für evangelische Kirchenmusik Bayreuth • Akademie der Bildenden Künste München • Hochschule für Fernsehen und Film München • Hochschule für Musik und Theater München • Akademie der Bildenden Künste Nürnberg • Hochschule für Musik Nürnberg • Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg • Hochschule für Musik Würzburg
50.26472222222210.95Koordinaten: 50° 15′ 53″ N, 10° 57′ 0″ O
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