Gesundes Reizklima, durchschnittlich 1650 Sonnenstunden im Jahr.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Tuningen gehören das Dorf Tuningen und die Höfe Birkenhof, Erlenhof, Haldenhof, Lindenhof, Lochenrain, Obere Mühle, Schonwiesen und Untere Mühle.
Nach der Kommunalwahl vom 9. Juni 2024 ergibt sich die folgende Sitzverteilung. Die Wahlbeteiligung lag bei 63,31 % (2019: 70,5 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Partei / Liste
%
Sitze
Ergebnis 2019
Freie Liste Tuningen
60,08 %
8 Sitze
56,3 %, 7 Sitze
Liste für Bürgerbeteiligung und Umwelt
31,92 %
4 Sitze
43,7 %, 5 Sitze
Bürgermeister
Im März 2019 wurde Ralf Pahlow (* 1968[5], CDU[6]) mit 91,1 % Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt. Er war der einzige Kandidat, zum 1. Mai 2019 trat er sein Amt an.[7] Pahlow war zuvor über sechs Jahre als Leiter des Straßenverkehrsamtes beim Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis tätig.[8]
In seinem Amt folgte er auf Jürgen Roth, der zum 1. Januar 2019 sein neues Amt als Oberbürgermeister von Villingen-Schwenningen antrat, weshalb das Amt des Tuninger Bürgermeister für einige Zeit vakant war.[9]
Wappen
Blasonierung: „In Silber (Weiß) ein angehackter schwarzer Schrägbalken, aus dem beiderseits je eine golden (gelb) besamte roteRose mit grünen Kelchblättern an schwarzem Stiel wächst.“[10]
Wappenbegründung: Bei der Beschaffung eines neuen Schultheißenamtssiegels im Jahre 1910 tauchte die Frage nach einem Gemeindewappen auf. Auf einem älteren Stempel fand sich die Darstellung einer Tanne. Die zuständige Archivdirektion in Stuttgart empfahl jedoch, statt der Tanne das Wappen des seit dem 13. Jahrhundert bezeugten Ortsadels, der Maier von Tuningen, zu übernehmen. Diese waren von Verwaltern des beträchtlichen hiesigen Grundbesitzes des Klosters St. Gallen in den Niederadel aufgestiegen, jedoch schon im 14. Jahrhundert von Tuningen abgewandert. Ihre Burg war württembergisches Lehen. Nach mehrmaligem Wechsel der Ortsherrschaft kam Tuningen 1444 an Württemberg. Seit 1910 führt die Gemeinde das Wappen in der noch heute gültigen Gestalt.
Das Tuninger Heimatmuseum wurde am 23. März 1997 im Zuge der 1200-Jahr-Feier, eingeweiht. Die Ausstellung soll Einblick in das Leben und den Alltag der Tuninger von einst gewähren. Das Museum ist jeden 1. und 3. Sonntag im Monat von 14.00–17.00 Uhr geöffnet (Januar bis Mai und Oktober bis Dezember).
Michaelskirche
Die evangelische Michaelskirche[12][13][14] im Ort hatte außerhalb des Ortes zwischen Sunthausen und Tuningen eine Vorläuferkirche, die dem St. Gallus geweihte war und wohl im Dreißigjährigen Krieg abgebrochen wurde. Schon 1537 wurde auf Beschluss des Vogtes und der Bevölkerung gegen den Widerstand der Stadt Villingen die Reformation eingeführt. Erster evangelischer Pfarrer war Johannes Khym. Die heutige Kirche wurde im 17. Jahrhundert innerhalb des Ortes erbaut, der Turm datiert 1686. 1728 bis 1731 wurde sie durch Landbaumeister Georg Friedrich Majer aus Stuttgart zu einer typischen Querkirche mit polygonalem Sakristei-Anbau vergrößert und mit hufeisenförmiger Anordnung von Gestühl und Dreiseiten-Empore auf die Kanzel und darunter/davor den Altar ausgerichtet. Sie erhielt den Namen Michaelskirche, da es vermutlich auf dem Friedhof in Tuningen bereits in vorreformatorischer Zeit eine Michaelskapelle gab, die auch als Pfarrkirche diente. 1857 wurde die Außenfassade samt Turm renoviert. 1901 erfolgte durch Architekt Heinrich Dolmetsch eine historisierende Umgestaltung mit Dachstuhlerneuerung und dem Einbau von Farbverglasungen mit Maßwerk- und Bordüren-Ornamenten aus der Glasmaler-Werkstatt Ludwig & Theodor Wilhelm in Rottweil. 1966 bis 1968 wurde sie innen sowie 1990 außen renoviert. Im Jahre 1766 wird erstmals eine Kirchenorgel in der Tuninger Ortskirche erwähnt, die 1842 durch eine neue Orgel an der Ostempore ersetzt wurde. 1982 erhielt die Kirchengemeinde die heutige Orgel der Firma Georges Heintz aus Schiltach. Von der älteren Ausstattung sind die Kanzel, das Altargitter und der Altar mit aufgesetztem Fünf-Wunden-Kreuz erhalten.
Viereckschanze
Etwa zwei Kilometer östlich der Michaelskirche liegt im Waldgebiet Heidelburg eine vermutlich keltischeViereckschanze.
Sport
Der Sportverein Tuningen e. V. wurde 1920 unter dem Namen Fussballclub Teutonia Tuningen 1920 gegründet. Am 2. August 1947 fand dann eine Wiedergründung unter dem heutigen Namen statt.
Tuningen verfügt über eine Grundschule mit Ganztagesangebot. Für die jüngsten Einwohner bestehen ein kommunaler und ein evangelischer Kindergarten.
Die Volkshochschule Tuningen stellt eine Außenstelle der Volkshochschule Villingen-Schwenningen dar. Die Leitung der Schule wird seit 1987 von Frau Barbara Groh übernommen. Pro Semester werden etwa 25–30 Kurse und Veranstaltungen angeboten. Diese finden in den Räumlichkeiten der Grund- und Hauptschule, des kommunalen Kindergartens, sowie in der Sporthalle statt.
Heinz Müller (1924–1975), Radsportler, Weltmeister im Straßenrennen 1952
Literatur
Tuningen. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Tuttlingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band58). H. Lindemann, Stuttgart 1879, S.459–470 (Volltext [Wikisource]).
↑Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 604.
↑Ellen Pietrus: Heinrich Dolmetsch. Die Kirchenrestaurierungen des württembergischen Baumeisters; Stuttgart 2008, Seite 354 f
↑Jörg Widmaier: Kirche stellt sich quer – Die Suche nach dem „idealen“ evangelischen Kirchenbau in Baden-Württemberg; in: Denkmalpflege in Baden-Württemberg. Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege 46. Jg., Nr. 4/2017, Stuttgart 2017, Seite 244–249 [246 f] - Jörg Widmaier berücksichtigt leider – außer der Schlosskirche Stuttgart – nicht die weiteren Querkirchen der Renaissance und des Barock in Württemberg