Die Gemeinde Mouterhouse im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen liegt südlich von Bitsch (französischBitche) im Forêt domaniale de Mouterhouse (dt. Staatswald Mutterhausen) auf einer Höhe zwischen 212 und 423 m über dem Meeresspiegel. In der Gemeinde, die 42,6 Quadratkilometer umfasst, liegen folgende Ortsteile:
Afrique (1876)
Altschmelz oder Vieille-Fonderie
Bitscherthal
Großhammer oder Gros-Marteau
Hammerkopf
Hasselthal
Hirtenberg
Hochkopf (Forsthaus)
Hohe Weyersberg (Burgruine)
Hungerbach
Kapellenhof
Kleinhammer oder Petit-Marteau
Langenberg
Lindelhof
Neuhammer oder Marteau Neuf
Neuschmelz oder Fourneau Neuf
Ochsenhübel
Schindelthal
Schnepfenmühle
Geschichte
Die Ortschaft hieß im Jahr 1518 „Munterhausen“. Später wurde daraus „Moderhausen“. „Hausen“ dürfte von einem Haus abgeleitet sein. Ob der Anfang des Ortsnamens eine Mutter oder den Fluss Moder bedeutet, ist nicht bekannt.
Das Gemeindewappen kann folgendermaßen gedeutet werden: die Tanne steht für den Waldreichtum in den Nordvogesen; das Lothringerkreuz weist auf des Herzogtum Lothringen hin, zu dem Mouterhouse gehörte. Das Posthorn ist das Symbol des Fabrikanten Dietrich.[1]
Die Eisenschmelze
Auf dem Gemeindegebiet liegen mehrere künstliche Seen, die ab dem 17. Jahrhundert angelegt wurden für die Eisenindustrie.[2] Das Eisenerz, welches im Tal vorhanden ist, wurde ab 1611 abgebaut und verarbeitet. Nach einem Unfall ging die Produktion zurück und wurde 1627 ganz eingestellt. Nach einer ganze Reihe von Versuchen, die Hütte wieder in Betrieb zu nehmen, wurde sie im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Ab 1717 wurde eine neue Eisenschmelze errichtet, die wenig rentabel war und öfter den Eigentümer wechselte. Bei einem Besuch 1798 beschrieb der Baron De Dietrich, dass sie aus zwei Hochöfen, mehreren Hammerwerken und einem Walzwerk bestand. Es gab 130 Häuser für die Arbeiter. 1843 kaufte die Familie De Dietrich die ganze Fabrik. 1900 wurde der letzte Hochofen gelöscht, die Verarbeitung ging weiter, es wurde hauptsächlich Eisenbahnzubehör wie Schienen hergestellt. 1945 wurden die verbleibenden Werke bei einem amerikanischen Bombenangriff zerstört. Heute erhalten sind noch einige Arbeiterhäuser entlang der Straße nach Baerenthal.[3]