Karwik liegt am Südufer des Sexter Sees (polnischJezioro Seksty) in der östlichen Woiwodschaft Ermland-Masuren, sechs Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Pisz (deutschJohannisburg).
Geschichte
Karwik[2] wurde im Jahre 1804 als Erbpachtdorf gegründet.[3]
Am 1. Dezember 1910 zählte Karwik 236 Einwohner,[5] im Jahr 1933 waren es bereits 310 und 1939 schon 312.[6]
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Karwik gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Karwik stimmten 140 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[7]
In Kriegsfolge kam Karwik 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen. Seinen Namen durfte das Dorf behalten. Heute ist es Sitz eines Schulzenamtes[8] (polnischSołectwo) und als solches eine Ortschaft innerhalb der Stadt- und Landgemeinde Pisz(Johannisburg) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Karwik zählte 2011 insgesamt 202 Einwohner.[9]
Am nordwestlichen Dorfausgang befindet sich eine Schleuse im Kanał Jegliński(Jeglinner bzw. Wagenauer Kanal), der den Roschsee (auch: Warschauer See, polnischJezioro Roś) mit dem Sexter See (polnisch Jezioro Seksty) verbindet.[12] Das Schleusenbecken verfügt über eine Länge von 45 Metern und eine Breite von 7,5 Metern. Der Wasserweg ist nicht nur für touristische Zwecke beliebt.
Verkehr
Karwik ist über eine Nebenstraße zu erreichen, die von der polnischen Landesstraße 63 bei Jeglin(Jeglinnen, 1938–1945 Wagenau) abzweigt und direkt in den Ort führt.
Weblinks
Commons: Karwik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Michael Rademacher: Landkreis Johannisburg (poln. Pisz). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Herbert Marzian, Csaba Kenez: „Selbstbestimmung für Ostdeutschland – Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920“; Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 75