Der Große Preis von Belgien 1973 (offiziell XXXI GROTE PRIJS VAN BELGIE) fand am 20. Mai auf dem Circuit Zolder in Zolder-Terlaemen statt und war das fünfte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1973. Das Rennen hatte auch den FIA-Ehrentitel Großer Preis von Europa.
Berichte
Hintergrund
Erstmals sollte der belgische Grand Prix in Zolder ausgetragen werden. Während einer Streckenbesichtigung im Vorfeld wurde von Mitgliedern der GPDA der Asphalt bemängelt. Der Veranstalter entschloss sich daraufhin, diesen bis zum Rennwochenende zu erneuern.
Zu dem Fahrerfeld, das bereits drei Wochen zuvor beim Großen Preis von Spanien am Start gewesen war, gesellte sich Chris Amon am Steuer einer überarbeiteten Version des Rennwagens des italienischen Herstellers Tecno.
Training
Während des Freitags-Trainings brach der neue und noch nicht vollständig ausgehärtete Asphalt mehrfach auf. In der Nacht zum Samstag mussten entsprechende Ausbesserungsarbeiten durchgeführt werden. Die GPDA drohte damit, den Grand Prix zu boykottieren, falls die Probleme nicht vollständig beseitigt würden. Während der Trainingseinheiten am Samstag stellte sich schließlich heraus, dass die Strecke problemlos zu befahren war.
Ronnie Peterson qualifizierte sich bereits zum dritten Mal in dieser Saison im Lotus 72 für die Pole-Position. Er teilte sich die erste Reihe mit Denis Hulme im McLaren M23. Dahinter startete der einzige teilnehmende Ferrari-Pilot Jacky Ickx vor François Cevert auf Tyrrell, Jean-Pierre Beltoise im BRM P160 und Jackie Stewart im zweiten Tyrrell.[1]
Rennen
Peterson konnte seine Pole zunächst in eine Führung umsetzten, wurde aber bereits in der zweiten Runde von Cevert überholt, der sich daraufhin etwas vom Rest des Feldes absetzen konnte. Es folgten Ickx, Hulme und Carlos Reutemann.
Wenig später rutschte Hulme kurz von der Strecke und verlor den Anschluss an die Spitze. Er war auf Öl geraten, das aus dem Motor von Ickx ausgetreten war. Wenig später musste der Belgier wegen dieses Schadens aufgeben. Reutemann befand sich daraufhin auf dem dritten Rang, den er halten konnte, bis er in der 15. Runde wegen eines Motorschadens ausfiel.
Emerson Fittipaldi und Stewart holten auf die Spitze auf. In Runde 18 überholte Emerson Fittipaldi zunächst seinen Teamkollegen Peterson. Als sich Cevert kurz darauf drehte, konnte der Brasilianer die Führung übernehmen. Fünf Runden später wurde er jedoch von Stewart von dieser Position verdrängt.
In der Schlussphase des Rennens hatte Emerson Fittipaldi zunehmend mit Benzindruck-Problemen zu kämpfen. Er musste daraufhin Cevert passieren lassen, der somit einen Tyrrell-Doppelsieg sicherstellte. Hinter Emerson Fittipaldi kamen Andrea de Adamich, Niki Lauda und Amon ins Ziel und sicherten sich jeweils ihre ersten WM-Punkte in dieser Saison.[2]
Meldeliste
Klassifikationen
Startaufstellung
Pos.
|
Fahrer
|
Konstrukteur
|
Zeit
|
Ø-Geschwindigkeit
|
Start
|
01
|
Schweden Ronnie Peterson
|
Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford
|
1:22,46
|
184,278 km/h
|
01
|
02
|
Neuseeland Denis Hulme
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford
|
1:23,00
|
183,080 km/h
|
02
|
03
|
Belgien Jacky Ickx
|
Italien Ferrari
|
1:23,10
|
182,859 km/h
|
03
|
04
|
Frankreich François Cevert
|
Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford
|
1:23,22
|
182,596 km/h
|
04
|
05
|
Frankreich Jean-Pierre Beltoise
|
Vereinigtes Konigreich B.R.M.
|
1:23,25
|
182,530 km/h
|
05
|
06
|
Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart
|
Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford
|
1:23,28
|
182,464 km/h
|
06
|
07
|
Argentinien Carlos Reutemann
|
Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford
|
1:23,34
|
182,333 km/h
|
07
|
08
|
Brasilien 1968 Carlos Pace
|
Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford
|
1:23,34
|
182,333 km/h
|
08
|
09
|
Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi
|
Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford
|
1:23,44
|
182,114 km/h
|
09
|
10
|
Vereinigte Staaten Peter Revson
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford
|
1:23,52
|
181,940 km/h
|
10
|
11
|
Vereinigte Staaten George Follmer
|
Vereinigte Staaten Shadow-Ford
|
1:23,86
|
181,202 km/h
|
11
|
12
|
Schweiz Clay Regazzoni
|
Vereinigtes Konigreich B.R.M.
|
1:23,91
|
181,094 km/h
|
12
|
13
|
Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood
|
Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford
|
1:23,96
|
180,986 km/h
|
13
|
14
|
Osterreich Niki Lauda
|
Vereinigtes Konigreich B.R.M.
|
1:24,51
|
179,808 km/h
|
14
|
15
|
Neuseeland Chris Amon
|
Italien Tecno
|
1:24,79
|
179,215 km/h
|
15
|
16
|
Frankreich Jean-Pierre Jarier
|
Vereinigtes Konigreich March-Ford
|
1:24,83
|
179,130 km/h
|
16
|
17
|
Italien Nanni Galli
|
Vereinigtes Konigreich Iso-Ford
|
1:24,89
|
179,003 km/h
|
17
|
18
|
Italien Andrea de Adamich
|
Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford
|
1:25,28
|
178,185 km/h
|
18
|
19
|
Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi
|
Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford
|
1:25,57
|
177,581 km/h
|
19
|
20
|
Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler
|
Vereinigtes Konigreich March-Ford
|
1:25,77
|
177,167 km/h
|
20
|
21
|
Neuseeland Howden Ganley
|
Vereinigtes Konigreich Iso-Ford
|
1:26,68
|
175,307 km/h
|
21
|
22
|
Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver
|
Vereinigte Staaten Shadow-Ford
|
1:28,12
|
172,442 km/h
|
22
|
23
|
Vereinigtes Konigreich Graham Hill
|
Vereinigte Staaten Shadow-Ford
|
1:30,45
|
168,000 km/h
|
23
|
Rennen
WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). In der Konstrukteurswertung zählten nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams. Es zählten nur die besten sieben Ergebnisse aus den ersten acht Rennen und die besten sechs aus den letzten sieben Rennen.
Fahrerwertung
Konstrukteurswertung
Einzelnachweise
- ↑ „Training“ (Memento vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 23. Juli 2011)
- ↑ Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 23. April 2024.
Weblinks