Derby war der traditionelle Verwaltungssitz von Derbyshire. Dies ist nun jedoch Matlock. Seit April 1997 ist Derby verwaltungstechnisch selbständig und eine Unitary Authority.
Häufig wird angenommen, der Name Derby komme vom dänischen Deor-a-by (Dorf des Hirsches). Damit wäre Derby eine der wenigen englischen Städte, deren Name dänischen Ursprungs ist; ein anderes Beispiel ist York, dessen dänischer Name Jorvik war. Es gibt aber einige Hinweise, dass der Name vom römischen Namen der Siedlung Derventio stammt. Auf einigen älteren Karten ist Derby auch als Darby oder Darbey verzeichnet.
Jüngste archäologische Forschungen haben Beweise dafür geliefert, dass im Gebiet von Derby Wikinger und Angelsachsen nebeneinander in zwei Siedlungen am Fluss lebten. In der Angelsächsischen Chronik (ca. 900) heißt es, Derby werde vom Wasser geteilt. Die beiden Gebiete waren als Northworthy und Deoraby bekannt und lagen am Irongate auf der nördlichen Seite der Stadt.
Bereits 1160 hatte Derby durch den Münzmeister Walkelin und seine Frau Margaret Peveret eine gelehrte Jungenschule, später die Derby School, deren Nachfolger als private Schule (seit 1994) heute noch besteht.
Derby erhielt 1977 den Status einer City durch Königin Elisabeth II. anlässlich ihres 25. Thronjubiläums. Davor war Derby eine der wenigen Städte, die eine Kathedrale haben und nicht City sind.
Während des englischen Bürgerkriegs (1642–1649) war Derby eine Garnisonsstadt der Truppen der Parlamentarier unter dem Kommando von Sir John Gell, der 1643 zum Gouverneur von Derby ernannt wurde. Diese Truppen nahmen an der Verteidigung von Nottingham, der Belagerung von Lichfield, der Schlacht von Hopton Heath und zahlreichen anderen Kampfhandlungen in Nottinghamshire, Staffordshire und Cheshire teil; ebenso an der erfolgreichen Verteidigung von Derbyshire gegen die königlichen Truppen.
Derby und Derbyshire waren Zentren der industriellen Revolution. 1717 wurde in Derby die erste wasserbetriebene Seidenspinnerei in Betrieb genommen, die von John Lombe und George Sorocold erbaut wurde. Lombe hatte zuvor das Verfahren der Seidengarnherstellung im italienischenPiemont entwendet (angeblich wurde er 1722 aus Rache von den Piemontesern vergiftet).
Im Ersten Weltkrieg tötete ein deutscher Zeppelinangriff am 31. Januar 1916 5 Menschen.[2] Während des Zweiten Weltkriegs bombardierte die Luftwaffe die Stadt, Ziel war vor allem ein Rolls-Royce-Werk. Noch im Juli 1942 wurden bei Luftangriffen zahlreiche Gebäude zerstört oder beschädigt und Zivilisten getötet.[3]
Derby und Osnabrück in Niedersachsen sind seit dem 17. Februar 1976 offiziell Partnerstädte.
1948, nur drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, nahm die Osnabrücker Stadtspitze Kontakt zu den britischen Behörden auf. Ziel war, Brücken zur Verständigung mit den ehemaligen Gegnern zu bauen. Diese frühen Bemühungen verliefen ergebnislos und erst 1972 griff man in Osnabrück den Gedanken einer Partnerschaft mit einer englischen Stadt wieder auf.
Vier Jahre später wurde der Partnerschaftsvertrag im Osnabrücker Friedenssaal unterzeichnet. Seitdem tauschen die beiden Städte Städtebotschafter aus.
Diese Städtebotschafter üben ihr Amt für zwölf Monate in ihrer jeweiligen Partnerstadt aus. Die Aufgaben der Botschafter variieren. Zu den Aufgaben zählen unter anderem:
Ãœbersetzungen
Vorträge an Schulen und für Gruppen aller Art
Brieffreunde, Gastfamilien und Praktikumsplätze vermitteln
Gruppen und Organisationen sowie Schulen bei Austauschen aller Art unterstützen
Die Organisation einer Bürgerreise in die Partnerstadt
Der Austausch von Städtebotschaftern ist sehr unüblich. Keine andere Stadt in Deutschland schickt oder empfängt Städtebotschafter und in England betreibt nur Wigan einen ähnlichen Austausch.
Söhne und Töchter der Stadt
John Cotton (1585–1652), anglikanischer Geistlicher und Theologe, puritanischer Auswanderer nach Boston