Brandsburg

Brandsburg
Herrenhaus auf der ehemaligen Brandsburg (Blick von Südwest)

Herrenhaus auf der ehemaligen Brandsburg (Blick von Südwest)

Alternativname(n) Brandburg[1]
Staat Deutschland
Ort Alten-Buseck
Entstehungszeit vor 1490
Burgentyp Ortslage
Erhaltungszustand Herrenhaus mit Scheune in sehr baufälligem Zustand.
Geographische Lage 50° 37′ N, 8° 45′ OKoordinaten: 50° 37′ 13″ N, 8° 45′ 4,6″ O
Höhenlage 219 m ü. NN
Brandsburg (Hessen)
Brandsburg (Hessen)

Die Brandsburg ist eine ehemalige Wasserburg in Alten-Buseck, einer Ortschaft der Gemeinde Buseck im Landkreis Gießen in Hessen.

Lage

Die ehemalige Burganlage befindet sich südwestlich der Ortsmitte in der Brandgasse 14/16 und war einst von einem Wassergraben umgeben.

Geschichte

Die Brandsburg wurde 1490 erstmals erwähnt, nachdem Mitglieder der Familie von Buseck gen. Brand sie dem hessischen Landgrafen aufgegeben hatten und von ihm zu Lehen bekamen. Das Lehen der Brandsburg umfasste in der Regel auch einen Hof in Beuern.

Die Burg wurde nach 1730 abgebrochen und auf den alten Grundmauern 1735 als barockes Herrenhaus neu aufgebaut. Die Burganlage war annähernd quadratisch und ist heute ein symmetrisches zweigeschossiges Herrenhaus mit streng gereihten Fenstern und hohem Mansarddach mit rechteckigen Gauben und einem modernen, nach Osten anschließenden ehemaligen Fabrikanbau von 1959. Seit 1867 als Sitz einer Zigarrenfabrik dienend, stellt das heutige Gebäude auch ein Denkmal der für die Region sehr bedeutenden Tabakindustrie dar. Die Arbeit in solchen Zigarrenfabriken war ein wichtiger Nebenerwerb in den überwiegend auf landwirtschaftliche Produktion ausgerichteten Dörfern des Gießener Landes.

Neben der Brandsburg sind für Alten-Buseck in Urkunden noch die Zaunburg (Tzanburg), die Hofburg und die Eitelsburg erwähnt.

Heutige Nutzung

Moderner Anbau und Herrenhaus (Blick aus Nordosten)

Heute wird die ehemalige Burganlage vielfältig genutzt. Neben Büroräumen dient sie als Jugendtreff, Gemeinschaftsraum der Landfrauen und verschiedentlich als Ausstellungsraum. Sie beherbergt die öffentliche Bücherei und das örtliche Gemeindearchiv.

Ende 2014 wurde ein Förderverein zum Erhalt der denkmalgeschützten Scheune gegründet.[2]

Literatur

  • Johannes Bickel: Das Dorf Alten-Buseck. Ein Beitrag zur Heimatgeschichte, Gießen 1971, 2. Auflage.
  • Günter Hans: Buseck. Seine Dörfer und Burgen, Gießen 1986.
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bände 15a (I) Hessen-Nord, Ausgabe 2008, S. 19.
  • Carl Schliephake: Die Burg der Herren von Trohe in Alten-Buseck. Ein Beitrag zur Geschichte des Busecker Tals. In: Heimat im Bild (Gießen) 1936, S. 17 f.
  • Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.), Karlheinz Lang (Bearb.): Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Gießen II. Buseck, Fernwald, Grünberg, Langgöns, Linden, Pohlheim, Rabenau. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland). Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2178-7, S. 40–41

Einzelnachweise

  1. Notariatsinstrument über ein Zeugenverhör zur Errichtung der Brandburg zu Alten-Buseck (HStAD Best. F 28 Nr. 26). In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
  2. Förderverein für Brandsburg in Alten-Buseck gegründet (Memento des Originals vom 22. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.giessener-allgemeine.de,Gießener Allgemeine, 5. November 2014