Für das Jahr 1383 ist eine Burganlage in Hungen belegt, die sich im Besitz der Falkensteiner befand. Sie wurde vermutlich errichtet, nachdem Hungen 1361 Stadtrechte zugestanden wurden. 1418 starben die Falkensteiner aus und Teile ihres Besitzes, darunter die Burg in Hungen, fielen an die Grafen von Solms. Um 1455 errichtete Bernhard II. von Solms-Braunfels an dieser Stelle eine größere Burg und verwendete dabei vermutlich Bausubstanz des Vorgängerbaus. Erweitert wurde der Bau etwa 30 Jahre später, 1487–1492, von Bernhard III., bevor auch Graf Philipp das Areal umgestaltete. Er ließ einige Gebäudeteile abreißen und stattdessen unter anderem einen Treppenturm (1574) errichten. 1616 wurden Stadtmauer und Wallanlagen gebaut. Dieser Wall wurde beim Bau der Bahnstrecke Gießen–Gelnhausen durch Hungen durchbrochen.
Adolf Hampel: Mein langer Weg nach Moskau: Ausgewählte Erinnerungen, Hess, Bad Schussenried 2012, ISBN 978-3-87336-950-4
Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.); Karlheinz Lang (Bearb.): Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Gießen I. Hungen, Laubach, Lich, Reiskirchen. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland). Theiss, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8062-2177-0
F. J. Hoogewoud (Hrsg.): Die Geschichte der geraubten Bücher in Hungen und Hirzenhain (1943-1946), Begleitbuch zur Ausstellung, Hungen 2004
Sven Weigel: Burgen und Schlösser im Kreis Gießen. Emil Winter, Heuchelheim 2000, ISBN 3-926923-28-8.
Klaus Dieter Wildhack: Schloss Hungen. Vom Feudalsitz zur Wohnanlage, Freundeskreis Schloss Hungen, Hungen 1999
Rolf Müller (Hrsg.): Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0, S. 195f.
↑Frits J. Hoogewoud & Sabine Arndt: "Auf Transport!". Deutsche Stationen „sichergestellter“ jüdischer und freimaurerischer Bibliotheken aus Frankreich und den Niederlanden 1940 – 1949. Hg. Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek. CW Niemeyer, Hameln 2005, ISBN 3-8271-8818-0ISSN1610-4439 Ausstellungskatalog, ausführl. Literaturangaben. Ferner: Erhard Eller, Stadtarchiv Hungen: Geheimsache Schloss Hungen. Die Geschichte der geraubten Bücher in Hungen und Hirzenhain 1943 - 1946. – Siehe auch: Dokumente und Bilder zur jüdischen Geschichte von Hungen. Eine Ausstellung im Schloss Hungen, 12. November bis 5. Dezember 2004